So ist das!
Eigentlich hat sich an den Aufgaben des Torwarts hinter der Viererkette wenig zum alten Vorstopper und Liberosystem geändert und es gibt genug Vereine, die Strategisch mit Viererkette spielen, taktisch dies aber ggf. im Spiel auf das eher klassische Vorstopper-Libero System umstellen, insbesondere dann, wenn der Gegner hier recht altbacken spielt.
Ich habe hier schon öfters mich über die Viererkette ausgelassen, gerade weil viele Torleute mal echt Null Plan haben, wie das Übergeben abläuft, welchen Sinn die Viererkette hat und was man mit Abwehrdreieck meint.
Es ist ein komplexes Spielsystem, und eines sollte man als Torwart wissen:
Wenn früher der verteidiger überrannt war, der Libero auch ausgespielt war, gab es meist eine 1 gegen 1 Situation. Dies ist bei der Viererkette nicht so.
Hier muss es nicht zwangsläufig zur 1 gegen 1 Situation kommen, weil das Verschieben den Verteidigern bei solchen Dürchbrüche der Stürmer den Raum geben soll, diese erneut zu stellen und eine Torsituation zu unterbinden.
Für einen Torwart heißt das: Viererkette. Er ist letzter, wirklich allerletzter Mann.
Er muss verstehen, wie die Abwehrdreiecke aufgebaut werden und erkennen, wenn dies ggf. misslingt, um dann entsprechend auch zu wissen, von wo Gefahr droht und muss ggf. hier das Zustellen unterstützen.
Pässe in die Tiefe sind der Tod der Viererkette, und ein Torwart muss einfach erkennen, wenn dies über eine Seite häufiger passiert und ggf. hier die Viererkette anhalten, mit einer hängenden Flanke zu spielen, oder aber selbst sich für Durchbrüche auf dieser Seite bereit machen.
Er sollte die Verteidigung des 2. Tores beherrschen und auch mutig in 1 gegen 1 Situationen sein.
Als Letzter Mann sollte er sich mit Verschieben und als zusätzliche Anspielstation dienen. Das heißt:
Nicht hinten am 5er sich anbieten, sondern vorn, am 16er. Er sollte Bälle annehmen können und auf die andere Seite verlagern können.
Er sollte auch in der Lage sein, einen Flugball über das Forechecking der Stürmer des Gegners ins eigene Mittelfeld spielen zu können; zum eigenen Mann versteht sich.
Alles andere wird und muss sich finden und einspielen. Klare Aufgaben, die anders sind als früher, die gibt es nicht.