Also ich hab mit 5 Jahren bei den Bambinis angefangen. Früher als 4 würde ich auch nicht raten, da die meisten Vereine, wie Steffen schon gesagt hat, Pädagogisch NIX drauf haben.
Also ich hab mit 5 Jahren bei den Bambinis angefangen. Früher als 4 würde ich auch nicht raten, da die meisten Vereine, wie Steffen schon gesagt hat, Pädagogisch NIX drauf haben.
"Warum Torwart?"
- "Weil es das geilste Gefühl der Welt ist, wenn du einen unhaltbar geglaubten Ball aus dem Winkel kratzt."
Also wenn ich merken würde das der Verein pädagogisch nix drauf hat oder mein Sohn keinen Spaß am Fussball hat, würde ich es auch sein lassen. Klar möchte man selber als Fussballbegeisterter Vater, dass der Sohn kickt. Wenn der da aber kein Interesse dafür zeigt, würde ich ihn auch echt nicht zwingen.
Also Fußballbegeisterter Vater.
Hannes, ich will Dir nicht zu nahe treten, aber woher weißt Du was dein Sohn braucht?
Hast Du schon mal was von Stützkraft gehört? Wird im Fußball Balance trainiert?
Lernt man im Fußball, seine Haltemuskulatur gescheit zu gebrauchen und darf man sich in vielen Dingen, mit großen und kleinen Bällen, mit Kissen, Tüchern und anderem Kram beschäftigen? Darf man rangeln, raufen und so auch sein eigenes Geschick und kleine Unpässlichkeiten untereinander spielerisch klären?
Hannes, dein Sohn braucht im Moment ein Ganzkörpertraining und 100%ig ist das alles andere als Fußball. Wenn er zusätzlich zum Fußball geht, ist das prima und sicherlich wenn es Ihm Spaß macht in Ordnung. Aber ein Kind unter 6 Jahren braucht sicherlich ein gezieltes, spielerisches Körpererfahrungs- und Körperaktivierendes Ganztraining, was alles ist, nur kein Fußball.
Da gehört das Tollem im und mit Wasser im Sommer dazu, Balancieren und Barfussläufe, Klettern, Rummatschen und durch Dinge kriechen.... Es gehört Erfahrung dazu, so ein Training zu machen, und meist wird das Kinder-Turnen belächelt, doch ist dies eigentlich genau DAS was ein Kind braucht.
Eine Geräte-Erlebniswelt in der Halle. 1,5 Stunden eine spannende Geschichte um Monster, Piraten und tolle Helden, und dabei wird sich mit und an den Geräten bewegt, und daher der Körper in allen Teilen geschult und gefördert....
DAS ist, was die Knirpse brauchen. Wenn die Kicken wollen, okay, dann eben zusätzlich, aber alleinig kicken ist völlig inakzeptabel und absolut an der Entwicklung der Kinder vorbei.
Das generiert Haltungsschwächen und Haltungsschäden, hemmt die ganzheitliche Entwicklung von Reaktion, Körperbewußtsein, Balance und Koordination.
Alles Dinge, die man später im Fußball braucht, und die kaum ein Verein fördert oder trainiert.
Welche C-Jugend Mannschaft schult bitte mit Barfussgängen das Bewußtsein für die Füsse? Welche D-Jugendmannschaft geht ins Schwimmen, um Schultern, Arme und Rücken mit einer anderen Sportart zu trainieren und aufzubauen?
Welche E-Jugend trainiert in der Halle mit Barren, Ringen und Seilen, um die Halte und Stützmusluatur zu kräftigen?
Und welche F-Jugend ist in der Halle an Geräten unterwegs, um ein Ganzheitliches Training ohne Ball zu machen?
Welche Bambini oder "ich-kack-noch-in-die-Windel" Kinderkickertruppe ist dann spielerisch so gut, daß all diese Punkte im Training abgehandelt werden und damit für das Kind etwas gemacht wird, anstelle einen Fußball in die Mitte zu werfen und die Kinder auf 2 Tore kicken zu lassen?
Hannes, Dir als Vater, ich möchte Dir nicht zu nahe treten, doch Fußball ist sicherlich für ein Kind unter 6 Jahren etwas, was man zusätzlich machen kann, aber alleinig ist das weder ausreichend,noch ist das akzeptabel, auch wenn es dem Kind Spaß macht.
Das angebot muss breiter sein, es muss den ganzen Körper schulen. Judo-Krabbelgruppen müssen auch was anderes machen, als Judo, denn die Knirpse dürfen und mögen diese noch so gut sein, erst mit 6 Jahren loslegen und Prüfungen machen oder Wettkämpfe bestreiten.
Das hat Gründe!!! Man will so die Vereine zwingen, nicht in der Schiene der sportart zu bleiben, also in der Judo Krabbelgruppe dann zwingend Bodentechniken der Go-kyo zu machen, oder die ersten Würfe für die Gelb-Weiße Gürtelprüfung zu bolzen.
Kinder brauchen das so nicht und sind auch mit weniger zufrieden.. Was muss da also gemacht werden?
Richtig! Klettern, Raufen, Spielen, Reagieren. Tücher haben und damit was tolles erfinden, mit Schaumstoffklötzchen sich beschäftigen und auch sonst zusammen mit dem Übungsleiter tolle Abenteuer erleben.
Wir Erwachsene, wir leben in einer völlig anderen Welt und es ist für uns kaum möglich, diese Welt der Kinder auch nur annähernd zu verstehen.
Erklärt man einem 4 Jährigen, daß in der Mitte eines Kreises ein unsichtbares Monster liegt und schläft, dann ist es für uns Erwachsene nicht da, es existiert nicht.
Für Kinder ist es aber real und existent. Da ist kein Unterschied zwischen Realität und Phantasie, bzw. der ist so fließend, daß es keine Grenze dazwischen gibt, was unheimlich toll ist, aber auch unheimlich große Gefahren birgt.
Und just daher, ist eigentlich eine Sportart wie Fußball erst ab 6 Jahren vernünftig, und darunter gilt es, die Entwicklung des Kindes ganz anders zu fördern und die Selbstentdeckung der Kinder zu fördern, als stupide gegen einen Ball zu treten.
Das ist dann Wunsch der Väter und Mütter, weil das Kind ja so viieel Talent und Spaß hat... und man damit doch hofft, einen neuen Podoski zu "züchten", und nichts anders ist es, wenn man das Kind ausschließlich zum Fußball steckt und hofft, daß es dort sich "seinem" Talent und Spaß entwickelt... woher wissen wir denn bei einem 4 Jährigen schon, welche Talente und Möglichkeiten er haben wird?
Selbst in der D-Jugend, wo die Kinder in die Hauptphase des Längenwachstums kommen, wo Körpergrößenunterschied von bis zu 40 cm ausgeglichen oder erreicht werden.
Wer kann also in der D-Jugend sagen, daß dort ein Großer mal ein Großer Torwart wird, wenn er in der B-Jugend vom Kleinsten seiner D-Jugendmannschaft ein und überholt wurde, was die cm Körpergröße angeht?
Wer kann in der F-Jugend sagen, wer wo in der D-Jugend spielen wird, und wo er wahrscheinlich in der A-Jugend sich am Besten machen wird?
Keiner!
Die Entwicklung eines Kindes ist so bunt wie eine Wildblumenwiese und zu belebt, wie ein ungezähmter Gebirgsbach.
Somit Hannes, ist Fußball ein Wunschgedanke und ich bin am Überlegen, dieses Thema zu schließen. Denn es ist, und das ist einfach so, für ein Kind völlig an der Entwickling körperlich als auch geistig vorbei, ausschließlich und immerzu nur Fußball zu spielen. Es muss mehr machen, mehr entdecken und mehr tun, damit es später mit einem Körperbewußtsein und voll entwickleten Grundfähigkeiten der Balance, Koordintation und Körperstütz- und haltekraft im Fußball überhaupt eine Chance hat.
Da dies kaum, wenn nicht gar kein Verein so anbieten kann und wird, ist es also Wunschtraum des Vaters, der in seinem Kind den neuen Poldi sieht, als es für das Kind gut ist.
Das mag hart klingen, doch ich bin selbst Vater.
Es ist mir schwer gefallen, Ihn nicht mit 4 Jahren schon im Fußball anzumelden, und es ist mir schwer gefallen, Ihn mit zum Turnen oder Judo zu nehmen... wo er so gern Fußball gespielt hätte.
Doch er hatte Spaß am Judo, liebte die Turnstunden.. und ich musste verstehen, daß Fußball vielleicht etwas ist was Ihn bewegt, nicht aber wirklich so ein Herzensblut ist. Es ist Drang ja, aber steht auf gleicher Spaßhöhe wie Turnen und Judo und so vergingen die Jahre schneller als gedacht und dann durfte er endlich.
Trotzdem: Er geht heute noch in Kampfsport und ab und an ins Turnen, weil er daran Spaß hat. Trotzdem liebt er den Fußball, der zudem nicht immer als Fußball verstanden und auf dem Platz gemacht wird. So entwickelt er sich.
Und wenn er morgen keine Lust mehr hat, dann ist es so.
Die Welt verliert nichts, wenn er nicht Profi wird... die Welt gewinnt nichts, wenn ich Ihn dazu anhalte dabei zu bleiben.
Denn diese Welt besteht zum Teil aus Lügen und Halbwahrheiten und dem Unverständnis für körperliche Entwicklung und den Spaß am Sport. So steht in der D-Jugend der Große im Tor, nicht weil er das kann, sondern weil er an die Latte kommt.
Vielleicht spielt er Auswahl, doch spätestens in der B-Jugend ist er nicht mehr der Größte und nicht mehr der Beste, weil andere gewachsen sind, die vorher für das Tor zu klein waren, aber eine Passion hatten und nie aufgegeben haben.
Diese schaffen es dann eher, als der Große, der Auswahl gespielt hat.
Denn bestimmte Dinge kann man einfach nicht beeinflussen und muss abwarten, wie sich die Sache entwickelt.
Und daher nutzt es nichts, immer nach dem je früher je besser Prinzip zu leben.
Und gerade im Alter U6 ist das unheimlich wichtig, hier nicht so zu denken, sondern den Kindern Flügel zu geben, aber die Vielfalt körperlicher Bewegung und körperlicher Entwicklung offen zu halten und auch zu zeigen... all das ist Fußball leider nicht.
Lassen wir das, war nie eine Leuchte...
Steffen, so schön und richtig dein Artikel ist - deswegen den Thread zu schließen, finde ich falsch. Ein Vater hat gefragt, ob es gut wäre, den Sprößling anzumelden, er hat von keiner Pflicht und keinem Poldi gesprochen, auch nie davon, es als alleinige Sportart zu machen.
Ich habe hier auch schon geantwortet, habe meine beiden Brüder angeführt und mich nur auf den Fußball beschränkt, obwohl beide nebenher noch andere sportarten machen/gemacht haben (in jungen Jahren). daher müssen wir uns vllt auch mal an die Nase fassen, wir alle haben von unseren Fußballerfahrungen berichte, ohne an die anderen Dinge zu denken, die man ja nebenbei auch noch gemacht hat.
Dein Herzblut und dein Appell in allen Ehren, dennoch müssen wir User uns diesmal auch an die eigene Nase fassen.
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