Sorry, Schnapper.
Jetzt müssen wir mal Klartext reden: Die Zeitungen sind voll davon, wie es Leuten ergeht, die beherzt eingreifen:
Die werden aus dem Zug geschleift und zu Tode getreten und geprügelt, halb erstochen und angeschossen liegen gelassen. Die Täter kommen mit Anzeigen und ein wenig Haftstrafen wegen Totschlag davon, oft sind diese auf Bewährung sogar Freigänger.
Wieviel wert ist die eigene Gesundheit, das eigene Leben, ggf. hier einzugreifen, wenn danach das eigene Leben nicht mehr lebenswert oder abrupt beendet ist?
Steht man auf, versucht andere zu motivieren, so erhält man in den meisten Fällen Ignoranz. Man wird wie Luft behandelt, denn die meisten schauen weg und sind sich selbst der Nächste. Kollektive Hilfe ist ein Glücksfall und Eigeninitiative ist oft Heldenhaft.

Beispiele?

Ein junger Mann bricht sich auf einer Brücke das Bein.
Minutenlang liegt er quer über dem Bürgersteig, hinter Ihm rasen Autos einer viel befahrenen, vier Spurigen Hauptstrasse vorbei - keines hält.
Dem jungen Mann ist unmöglich aufzustehen, sein Rufen und Winken interessiert niemand.
Ein paar Fussgänger steigen über Ihn, die einen ignoeiren sein Bitten wortlos, die anderen bezichtigen Ihn der Trunkenheit und beschimpfen diesen. Dreist ist ein Radfahrer, der sein Rennrad wortlos über den jungen Menschen hebt und die Bitte, auf Anruf eines Krankenwagens völlig ignoriert.
Erst ein Studentenpärchen nimmt sich elendigen Minuten seiner an und ruft einen Krankenwagen. Wäre die Verletzung lebensbedrohlich gewesen, wie z.B. ein Schlaganfall, dem jungen Mann wäre nicht mehr zu helfen gewesen....

Ein junger Fussballer wird auf dem Weg zum Fussballtraining im Feierabendverkehr von 3 Jugendlichen angegriffen. Sie bedrohen diesen mit einer Schusswaffe. Der Junge Mann setzt sich zur Wehr, kann dem Angreifer im vollbesetzten Bahnhof des öffentlichen Personennahverkehrs die Waffen entreißen, und sich nun die beiden anderen Angreifer auch entledigen und flüchtet in die nahende S-Bahn. Blutüberströmt gelangt er, mit Prellungen, Blutergüssen und Platzwunden zum Fussballtraining.
Die Passanten im Bahnhof haben trotz Notrufsäulen, Telefonen und anderen Kommunikationsmöglichkeiten den Überfall völlig ignoriert...

Schnapper, Du möchtest etwas erzählen? Du möchtest Held sein?
Dann sei Held und motiviere andere, zumindest die Stimme zu erheben, anstelle ängstlich oder unberührt weg zu sehen.
Zivilcourage gab es vor 20 Jahren schon nicht (mehr), und sind wir ehrlich: Wenn damals schon nicht, was soll heute übrig sein?