Halten wir mal fest...oder anders:

Thesen, die an keine Tür genagelt werden sollen, sondern in Köpfe.

Er lungert zwischen den Pfosten, (ist der schlechteste und lauffaulste Spieler) und soll hin und wieder mal einen Ball halten.

So oder ähnlich könnte man den Stellenwert eines Torhüters (wie er sich in den Köpfen von Verantwortlichen, Zuschauern und Mitspielern darstellt) bis zum heutigen Tage noch beschreiben.

Da, wie wir wissen, uns unser Langzeit-Gedächtnis so manches Mal einen üblen Streich spielt, denken wir bitte alle miteinander zunächst einmal weit zurück.

Denn gemeinsam erinnert man sich leichter.

Auch in unserer Jugend wurde zumeist der dickste und/oder für das Spiel im Feld offensichtlich untalentierteste Akteur ins Gehäuse beordert.

Glaubt jetzt aber nicht, dass sich dieser Zustand bei der heutigen Jugend geändert hätte. Nett war er ja, der Kollege, aber leider fürchterlich unsportlich. Bei dem Spiel im Feld somit ein absoluter Störfaktor.

Also weg damit. Rein in die Bude. Da stört er keinen ...

Um den Torwart von heute dreht sich fast alles. Er ist nicht nur der letzte, der die Fehler seiner Vorderleute ausbügeln kann, sondern auch der erste, der den Angriff einleitet. Er muss neben dem `Bälle halten´, Regie führen, also lautstark seine Abwehr dirigieren (organisieren), auch noch mitspielen (am Fuß und im Kopf) können.

Dessen nicht genug. Auch seine Körpersprache ist von absolut ausschlaggebender Bedeutung. Ein souveräner, sicherer, dominant wirkender und auch noch mitspielender Torwart macht durch seine Ausstrahlung zu aller erst die Abwehr sicher. Aber nicht nur das. Denn daraus resultiert viel mehr.
Eine durch diese Dominanz ebenfalls mental gestärkte Abwehr überträgt diese immer wieder neu gewonnene Sicherheit, selbst nach Rückschlägen, direkt auf das Mittelfeld. Von da aus sorgt sie zusätzlich für im Kopf sorgenfreie Offensivkräfte. Durch diese mentale Sicherheit, ausgehend vom Torwart, werden also nicht nur die Spieler mutiger und somit kreativer, weil sorgenfrei, denn hinten ist ja alles in Butter, sondern zusätzlich noch viel effizienter, und eröffnen folgerichtig dem Chef-Trainer, sozusagen als kostenlose Beigabe, beginnend bei dem mitspielenden, souveränen Torwart, auch noch weitere taktische Variationsmöglichkeiten.

Man sieht, so ein Torwart kann nicht nur direkt sondern auch indirekt eine komplette Mannschaft beeinflussen. Das gilt, wie ihr alle wisst nicht nur in positiver sondern auch in negativer Hinsicht.

Das musste ich noch einmal loswerden...und jetzt sollte es das auch gewesen sein von meiner Seite zu diesem Thema...

PS.: Es handelt sich hierbei nicht um Selbstmitleid, sondern um meine SUBJEKTIVE Einschätzung.