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Thema: Der Torwart - was ist das?

  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Standard Der Torwart - was ist das?

    Keinen Fehler machen.
    Sich nicht verstecken können.
    Nur wenige Situationen, sich in den Augen der Zuschauer, auszeichnen zu können. Ja, ich meine die tollen Paraden.
    Alles andere wird sowieso nicht gesehen.
    Wie, wird nicht gesehen?
    Nein, es wird, durch Unwissenheit bedingt, nicht registriert von den meisten Zuschauern, Trainern und Mitspielern.

    Nehmen wir, zum besseren Verständnis, ein Spiel in dem der Torwart während der neunzig Minuten eine Parade machen und eine Flanke pflücken musste.
    Acht Abschläge und drei Bälle kamen auf Mann.
    „Du hattest aber heute einen ruhigen Nachmittag.“, lautet dann die Analyse der meisten Zuschauer.
    Von wegen ruhiger Nachmittag.
    Ich versuche jetzt einmal zu erklären, warum dieser Torwart in diesem Spiel ca. zwei Kilo abgenommen hat.
    Mit Sicherheit nicht, weil er vor Angst geschwitzt hat.

    Der Torwart ist der einzige auf dem Feld, der sich über diese neunzig Minuten voll konzentrieren muss, um zum Beispiel den einen so genannten Unhaltbaren,
    der garantiert irgendwann kommt, parieren zu können.
    Er muss jede Bewegung des Balles mitmachen. In der Nähe seines Tores macht er das mit einer komplett angespannten Muskulatur.
    Auf jeden Schussversuch, auch wenn der Ball das Gehäuse nie erreicht, muss
    er voll angespannt reagieren.
    Das ist genau so anstrengend, als hätte er den Ball halten müssen.
    Immer bereit sein dazwischen zu hauen, immer bereit sein, den Schuss parieren zu können - auch wenn der nicht kommt.

    Dinge analysieren und blitzschnelle Entscheidungen treffen:
    Wo schlägt der Schuss denn ein?
    Unten links?
    Halbhoch links?
    Oben links?
    Unten rechts?
    Halbhoch rechts?
    Oben rechts?
    Vor mir?
    Hinter mir?
    Hart geschossen?
    Abgefälscht?
    Geschnibbelt?
    Aufsetzer?
    Vom Fuß abgerutscht?
    Volley.
    Nicht richtig getroffen?
    Nasser Boden?
    Trockener Boden?
    Acker?
    Wind?
    Angetäuscht?
    Flanke?
    Pass?
    Wir Torhüter müssen immer da sein.
    Immer höchste Konzentration.
    Auch wenn der Ball vorne ist. Ein Fehler des Mitspielers, und die Kartoffel ist wieder da.

    Wir müssen als ständig bereit sein, komplexe Situationen zu erkennen,
    um erfolgreich organisieren zu können.

    Welch eine Belastung.
    Durchgehend über neunzig Minuten.

    „Der steht doch nur herum.“
    Deshalb muss er doppelt soviel trainieren als der Feldspieler.
    Für seine Tätigkeit als Torwart.
    Für seine Tätigkeit als Feldspieler.
    Niemand will das sehen.
    Niemand will das wahr haben.
    Niemand ändert das Training.
    Niemand glaubt, wie groß der tatsächliche Einfluss des Torhüters auf das Spiel der gesamten Mannschaft ist.

    Selbstverständlich auch in negativer Hinsicht
    Dazu ein Beispiel:
    Bei der einen Mannschaft spielt ein junger Torwart (weil der Stammtorwart
    verletzt ist) und produziert eine Unsicherheit nach der Anderen.
    Die Feldspieler beider Mannschaften scheinen sich anzupassen und produzieren, neben den sowieso allgemein üblichen `Stockfehlern´, auch noch ein Fehlpass-Festival wie man es selten gesehen hat.
    Der Einzige, der am nächsten Tag zerrissen wird, ist der arme Schnapper.
    Und der kann unter Umständen noch nicht einmal etwas dafür.
    Wenn der Trainer dessen Leistungspotential im Vorfeld objektiv hätte
    beurteilen können, hätte er ihn niemals den `Wölfen zum Fraß´ vorwerfen
    dürfen.
    Für den Fall, dass dieser Torwart zukunftsorientiert aufgebaut werden sollte,
    kam dieser Einsatz viel zu früh.
    Je nachdem über welchen mentalen Zustand er verfügt, kann es sein, das er für ganz lange Zeit `verbrannt´ ist.
    Der Torwart war einfach noch nicht so weit. Mental schon gar nicht.
    Wer hat jetzt den Fehler gemacht?

    Ein ahnungsloser Trainer? Ja, ich denke schon.
    Im Training hat das so gut ausgesehen.
    Da war der richtig gut. Immer wieder hat er seine Qualitäten unter Beweis gestellt.Der hat sich seine Aufstellung verdient.

    Training, Freundschaftsspiel und Meisterschaftsspiel sind eben 3 verschiedene Dinge.

    Zunächst einmal muss alles was der Schnapper umsetzen soll im Training funktionieren. Der zweite Schritt ist, das er lernt das Gelernte im Freundschaftsspiel umzusetzen. Der dritte Schritt, der ist dann gewaltig.
    Im Meisterschaftsspiel umsetzen.
    Da besteht eine ganz andere mentale Stress-Belastung.
    Da zeigt sich dann, ob dass, was er gelernt hat, in Fleisch und Blut
    übergegangen ist.
    Ob er bereit ist.
    Aber nicht erst dann.
    Derjenige, der sich ernsthaft mit ihm beschäftigt hat, der weiß das auch vorher.
    Der sieht das.
    Der weiß, ob mentale Stress-Situationen seine technischen Abläufe negativ beeinflussen.
    Oder eben nicht.

    „Aber der hat doch einen guten Torwart-Trainer“ sagen dann alle.
    "Der war selber mal ein super Torhüter.
    Der muss das doch wissen und können."

    Erst Torwart.
    Dann Torwart-Trainer.
    Die beiden Berufe trennen Welten.
    Für einen Feldspieler sind das Universen.
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
    Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !

  2. #2
    Welttorhüter
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    Avatar von Believer
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    Sehr schöner Beitrag, Schnapper.

    Und wieder einmal bleibt die ewige Frage des Verständnisses. Wir stellen sie immer wieder, doch müssen wir uns auch jedes Mal erneut eingestehen, dass sie sinnlos war. Ein Beispiel, dass ich sehr gut kenne:

    Das nächste Spiel.
    Der nächste kräfteraubende Akt. Nach dem Spiel ist das Auslaufen mit der Mannschaft geknickt, in der Dusche wird kein Wort verloren und auch die laute Radio-Musik aus dem CD-Player nervt tödlich.
    'Wie können sie denn nach dieser Niederlage so unbekümmert auf den Bänken der Kabine tanzen?'
    "Wieder schlecht gelaunt?"
    Diese Zwischenfrage ließ nicht lange auf sich warten. Ein Nicken. Mundverziehen - soll ein Lächeln sein. Mehr nicht. Bloß nicht den Mund zu weit aufmachen sonst wird es laut.
    "Entschuldige mich." Kabine verlassen - ruhig bleiben.
    Handschlag mit dem Trainer - "War wohl nicht dein Tag heute."
    "Tut mir leid, scheint wohl so."
    ... 'denn hinter mir sind die Dinger eingeschlagen. Das ist ja die Hauptsache.'
    Auf die Zähne beißen.
    "Bis Dienstag"
    Zum Gehen wenden. Treppen runter und raus aus dem Gebäude.
    Kopfhörer in die Ohren und laut Musik an. Die Gedanken an das Spiel begleiten nun den Weg nach Hause, den restlichen Nachmittag und Abend.

    Bis zum nächsten Training ist alles vergessen.
    "Bangerang"

    Krieger des Lichts
    06.11.09 † 10.11.09

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von Believer Beitrag anzeigen
    Bis zum nächsten Training ist alles vergessen.
    Ehrlich?
    Nein... verdrängt wäre der richtige Begriff. Es nagt an einem.
    Dienstag, 19 Uhr, Trainingsbeginn. Der Torwart ist schon da, wie oft, einer der ersten auf dem Platz. Wo die anderen noch gelümmelt haben, er ist schon auf dem Grün.
    Locker hat er sich, für sich warm gemacht, versucht, hier mit sich und dem Platz eins zu werden, die Dinge nochmals passieren zu lassen, zu analysieren, was er hätte besser machen können.
    Gedanken rauschen durch den Kopf, während die Arme kreisen:
    Verdammt, ich war mit den Fingerspitzen drann...
    oder
    Scheibenhonig, ich war in der richtigen Ecke...
    Es hat nichts genutzt, die Dinger waren drinn. Unwiderruflich und unumkehrbar.
    Geschlagen ist man. Nein, keine körperlichen Blessuren, aber doch Schmerzen, irgendwo tief drinne.
    Wieder spürt man es...
    Verdammt...
    Der erste Spieler torkelt auf einen zu, nachdem er erst einmal eiskalt seinen Ball auf die Hütte geblasen hat...

    Na, Schnapper?
    Dich haben Sie aber Sonntag schön eingeseift... Mann-o-Mann.
    Schweigen, was soll man sagen? Gibt es Worte, die nun fassen, ja ausdrücken können, was man denkt, ja fühlt?
    Weißte Schnapper,
    mach dir nichts draus. Die waren richtig gut, und jeder macht mal Fehler.
    Sonntag, neue Chance
    Dieser... lassen wir das, er versteht es sowieso nicht. Der Schmerz ist eben noch größer geworden.
    90 Minuten Feuer, dabei brannte es nur dreimal im eigenen Strafraum. Und trotzdem, man fühlt sich schuldig. Schuldig auch dafür, daß man versagt hat, obwohl ganz sicher die Hälfte der Abwehr mental auf dem Platz nicht anwesend war. Doch das zählt nicht.
    Aller Augen, sie richten sich dann auf "den da" im Aluminiumding. Der hätte es doch reißen können...
    Was hätte er denn machen sollen?
    Die Frage, die man sich auf dem grünen Rasen nun seit Minuten stellt. Der Schweiß rinnt schon, der Körper ist mehr als gut aufgewärmt, und doch, es ist eine sonderbare Leere im Kopf.
    Drüben, beim Gammeleck, wie das vier gegen 1 oder 5 gegen 2 genannt wird, herscht schon wieder gute Stimmung...

    Zum Glück, der TwT ist da...
    Na, Schnapper? Immer noch am Grübel
    Ja klar, was denkst Du denn?
    Schön ruhig bleiben. Lass sich das erst einmal setzen, kommt... nimm die einen Ball. Erst einmal ein paar für das Gefühl
    Jaja, schon gut.

    Vier fünf Bälle, locker.... dann wird er fester. Eindringlicher, grober. Er fordert seine Leistung ein, er ist der TwT... Mann, heute hat er auch noch schlechte Laune, das kann ja heiter werden.
    *plop-tschock* *plop-tschock* so klingt es, wenn auf den Schuss die Bälle in die Hände kommen.
    Warum war das nicht Sonntag so?
    Ich sehe es Dir an, Du denkst schon wieder nach. Alter Grübler. Dafür bin ich da... habe ich bisher ein Wort gesagt?
    Nein...
    Also, dann konzentriere Dich auf's Training. Alles andere kommt dann, wenn Zeit dafür ist...
    Der hat gut reden... und jetzt? Schei..e.. diese blöde Übung. Die kann ich doch nicht.
    Trainer, muss das echt sein?
    Ja, es muss. Denn da muss Du dich konzentrieren und vielleicht hörst Du dann auf über Sonntag nachzudenken..
    Torschusstraining, nur 30 Minuten anstelle abschlussspiel. Auch gut... Der TwT steht am Rand und schaut zu.
    Setz die mehr unter Druck. Mann, nicht so defensiv, Du hast nichts zu verlieren
    Oh doch.. ich könnte wieder einen reingedrückt bekommen.
    Zitat Zitat von Trainer
    Hey Schnapper, ab und an darfst Du auch mal einen halten...
    Dieser.... ich sag besser nichts..
    Zitat Zitat von TwT
    Ruhig bleiben, nicht provozieren lassen.
    Ich gebe mir Mühe....
    Zitat Zitat von Trainer
    Hallo? Du darfst im 16er auch mit den Händen zum Ball gehen. Das ist Dir nicht verboten!
    Zitat Zitat von TwT
    Kein Ton, ruhig bleiben. Geht mehr raus, mach das Tor kleiner. Du schenkst dennen viel zu viel Raum
    Aber, dann Überlupfen die mich dauern...
    Zitat Zitat von TwT
    Dann lass Sie doch.. im Spiel macht das keiner, und Training ist für den Ernstfall. Was die machen kann Dir Wurscht sein, wenn Du nur das richtig machst, was dich angeht. Hör auf drüber nachzudenken
    Der erste ist verdammt nahe, die Hand geht hoch - ha Du Bastard, den haste nicht gemacht. Das tut gut.
    Der zweite ist vorsichtiger... nimmt schon Zug raus.. Wie Sonntag. Ganz sicher, ich muss mich nicht mal werfen. Geilomat.
    Der dritte, das ist der mit dem linken Hammer..
    Zitat Zitat von TwT
    Geht weiter raus, mach Druck!
    *tschock* Sicher.. jetzt gilt es meine Herren. Versucht es doch mal. Wer in den 16er kommt, der wird gefressen.
    Minute um Minute verrinnt, Ball um Ball landet in den Händen des Schnappers.
    Am Ende... der Sonntag fast vergessen, doch nach dem Auslaufen ist er da. Der TwT...
    Mensch Schnapper. Sonntag hast Du mir gar nicht gefallen. Ich kann doch nicht immer auf Dich aufpassen.
    Wie meinste denn das jetzt?
    Naja, der erste Ball. Sicher dein Ding, und Du? Machst wieder dein Ding. Noch vor dem Spiel habe ich Dir gesagt, Du sollst nach vorn runter gehen, die Bälle werden schnell... und was machst Du?
    Aber ich wollte doch schnell den Gegenangriff einleiten...
    Ich weiß. Dies kreide ich Dir nicht an. Aber die Augenblicke, die man braucht, um den Ball sicher zu haben, mal Luft zu holen... die sind so wichtig für Dich.
    Aber der Trainer..
    Zitat Zitat von TwT
    Lass den doch mal meine Sorge sein. Der erste war deiner. Haste den sicher, ruft er zwar, daß Du schneller machen sollst. Aber hör doch nicht hin. So ist Dir, weil Du schnell machen wolltest, das Ding weggesprungen, vor die Füsse vom 10er.. der schenkt ein. Sorry, dein Abwehrversuch in allen Ehren, der war sensationell, doch 5 Meter vor dem Tor, da kannst Du nicht das ganze Tor abdecken, und der 10er spielt seit Jahren da zentral. Das sind dann eben Geschenke.
    Seufzen.. und nun? Mein Fehler, was sag ich denn die ganze Zeit?
    Du denkst an allen schuld zu sein. Das ist auch falsch. Der erste Ball hat Dich völlig aus dem Konzept gebracht, Du hast Dir dann nicht mehr vertraut.
    Und?
    Mensch, warum gehst Du nicht nach vorn runter. Holst erst einmal Luft und hast Sicherheit. Dein Ball, deine Aktion. Sieht nicht toll aus, aber ICH weiß DAS ES WICHTIG war... Lass die anderen doch endlich mal reden und mach DEIN Ding. Nicht was die anderen sagen.
    So machst Du dich nur kaputt, und das war Sonntag der Fall..
    Ja, und dann musst Du mich noch so rannehmen
    Klar, wir machen immer was Du nicht kannst. Erst für das Gefühl, doch dann etwas, wo das Nachdenken aufhören muss. Und Du must im Spiel auch einfach nur auf DEIN Gefühl hören, auf DEINEN Instinkt.. nicht auf das, was andere erzählen oder brüllen. Bleibt ruhig...
    Du hast gut reden, das ist bei denen oft nicht einfach.
    Glaubst du es war früher anders? Quatsch.
    Den Schauflieger, den haben alle gemocht. Einen Schritt nach links, damit man nach recht auch ja fliegen musste.. Sieht gut aus, die Leute mögen es.. Bullshit! Du bist anders, Du bist sicher, und darum geht es mir...
    Es tut gut zu reden, irgendwie, er weiß immer was los war... ich kann Sonntag nun endlich abhaken. Er ist nicht böse, er hat eher Mitgefühl, es tut einfach gut, es hilft, zu vergessen.
    Und heute hast Du doch gemerkt, es geht, wenn Du auf Dich vertraust. Lass Dich nicht immer durch das Gerde aus dem Konzept bringen...
    Erstmals wieder ein Grinsen, es befreit so sehr. Ja, heute war gut. ich habe Sie gefressen, diese Luschen.

    Haken wir wirklich so leicht ab?
    Ist es wirklich so?
    Es sind Spieler und Trainer da, die den Torwart nur als Feindbild kennen, denn erst ist immer da, wenn man gerade die Tollste Torabschlussaktion hat, und irgendwie ist er mit den Finger noch dazwischen.
    Wie soll man da gut Freund werden?
    Viele Trainer sind leider immer Feldspieler gewesen. Gut so, denn die Mehrzahl der Mannschaft ist es und braucht das so...
    Doch kann er dann nicht seine Sticheleien lassen? Kann er nicht auch den Torwart als Spieler begreifen und einfach in seinem Team akzeptieren?
    Es ist so leicht, einen zum Buhmann zu machen.
    So leicht...
    Doch wie schwer das ist, 90 Minuten unter Hochspannung zu stehen, Spieler zu sortieren und dann auch ggf. eine Aktion zu machen, die bedingt, daß über 90 Kilo 2 Meter durch die Luft gewuchtet werden.. die versteht keiner... naja, vielleicht einer...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
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    Wirklich ausgezeichnete Beiträge!!!
    Ich kenne diese Situationen mitlerweile leider auch ganz gut. Im letzten Spiel hab ich 9 Dinger eigeschenkt bekommen (wobei 2 ganz klar auf meine Kappe gehen). Nach dem Spiel kam dann der Trainer und einige unserer Feldspieler und meinten jeder hätte mal einen schlechten Tag. Im nächsten Training war ich total verunsichert, hab Bälle nicht festhalten können, die ich normalerweise habe und sogar ab und zu einen ganz durchrutschen gelassen.
    Es dauert halt doch länger als man denkt so etwas zu verarbeiten. Sobald man wieder auf dem Platz steht kommen die Gedanken zurück.

  5. #5
    Welttorhüter
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    Avatar von Believer
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Ehrlich?
    Nein... verdrängt wäre der richtige Begriff. Es nagt an einem.
    Dienstag, 19 Uhr, Trainingsbeginn. Der Torwart ist schon da, wie oft, einer der ersten auf dem Platz. Wo die anderen noch gelümmelt haben, er ist schon auf dem Grün.
    Ja, natürlich hast du Recht... Verdrängung. Es war mehr ein Wunschdenken vielleicht mit einem Schuss Ironie.
    Der erste Gedanke in der Bahn zum Training gehört noch dem alten Spiel. Aber dann wird er gleich wieder nach hinten geschoben - es steht ja schließlich ein neues Training an.
    Im Training bemerke ich ihn nicht mehr. Auch in der Spielauswertung kann ich mich größtenteils beherrschen. Trotzdem: Eine verhunste Aktion im ersten Training et voilà... - Die Gedanken sind dann wieder da.
    Ich denke diese Einstellung drückt es dann ganz gut aus:

    SSDD (Same Sh.it Different Day)

    Ich kann mich noch lebhaft an unser erstes Heimspiel gegen Al Dersimspor erinnern. Ich stand, wie so oft in dieser jungen Saison, am Rand und musste mit ansehen, wie das Team schon mit 5:1 abgefertigt wurde. Vom Ergebnis passiert das schon mal, aber die Art und Weise - die war einfach nur bitter. Nach dem Abpfiff verschwand meine Torwartkollegin nach einem ihrerseits bitteren Spiel in der Kabine ohne mit der Mannschaft auszulaufen. Sofort wurden die ersten Stimmen laut.

    "Ist die wieder eingeschnappt?"
    "Man, wir sind doch ein Team! Wir haben doch zusammen verloren!"
    "Die denkt, nur weil die Torwart ist, darf sie sich was rausnehmen, oder wie?"
    "Ist doch immer das gleiche!"

    Ich habe nach dem Umziehen noch einmal mit ihr unterhalten und es kam zu einer relativ (sehr) lauten Diskussion, um das Verständnis der Feldspieler für den Torwart. Der wohl meistgenutzte Satz:
    "Klar ist es unfair, aber was erwartest du?"
    Das Auslaufen zusammen mit der Mannschaft darf man einfach nicht knicken. Egal, wie das Spiel ausgegangen ist.

    Mund zu lassen. Ruhig bleiben. Einen Moment für sich herbeisehnen.
    Das ist immer die Vorgehensweise.
    "Bangerang"

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  6. #6
    Torwarttalent
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    wirklich sehr geiler Beitrag
    wie oft hört man
    "ach du bist nur Torwart weil du zu faul bist zu laufen"
    und es ist schwer jemanden beizubringen das es genau das Gegenteil ist
    aber sie verstehen es einfach nicht
    aber wenn man den Beitrag von Schnapper ausdruckt und ihnen hinlegt
    will ich nicht wissen was sie dann sagen

    aber Repekt Schnaper
    und auch Steffen und Believer für die Beiträge drunter (:

    Lg Jim

  7. #7
    Torwarttalent
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    Sehr schöne Beiträge, haben mich nach meinem Wochenende (3:4 Niederlage) echt ein wenig erheitert.

    Leider habe ich keinen der mich, wie in Steffens Beitrag, am Dienstag Abend versteht und mir Hilft wieder ruhig weiterzumachen.

  8. #8
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Erstmal ein ganz dickes Kompliment für die bisherigen Beiträge; die sind echt Klasse!

    Torhüter und Feldspieler ergeben zusammen ein Team und der Erfolg der Mannschaft hängt an dieser 10+1 Konstellation. Und genau da ist sie wieder, die Trennung zwischen Feld- und Torspieler; aber warum ist das so? Klar nimmt der Torhüter eine Sonderrolle ein, da er im 16er die Hände benutzen darf, aber das allein genügt nicht, um das zu rechtfertigen. Was unterscheidet uns Torleute also von unseren Teamkameraden und warum beschweren wir uns einerseits über das Unverständnis und legen andererseits aber immer wieder selbst Wert auf unseren "Außenseiterstatus"?

    Ich glaube wir sollten da mal ehrlich zu uns selber sein und uns erst einmal selber über unsere Rolle klar werden. Im Fussball geht es um Tore; wer mehr schiesst gewinnt das Spiel und hat Erfolg. Für die Mannschaft heisst das, schiesst unser Stürmer daneben und vergibt die Hundertprozentige, nimmt man einen neuen Anlauf um das Tor zu erzielen. Wir Torhüter machen das mit und versuchen ja auch den nächsten Angriff so gut wie möglich einzuleiten. Macht ein Feldspieler einen Fehler und der Ball landet beim Gegner versucht man eben den Ball zurückzugewinnen. Auch dafür gibt es genügend Möglichkeiten. Was aber wenn wir diesen Fehler machen; dann ist der Ball im Regelfall im Tor und der Gegner freut sich. Wir können zwar sagen "nächstes mal habe ich den Ball" aber deswegen jubelt trotzdem der Gegner und wir dürfen den Ball aus dem Netz holen.

    Können wir von einem Feldspieler der unzählige Möglichkeiten hat wirklich erwarten, dass er uns versteht. Wie soll ein Feldspieler das Gefühl kennen, einem Ball hinterher zu sehen, der im Netz einschlägt und ihn anschliessend unter dem Torjubel des Gegners und den enttäuschten Blicken unsere Teamkollegen wieder aus dem Netz zu holen. Ein Ball der im Netz landet hat etwas endgültiges, da gibt es nichts mehr zu revidieren zu ändern; es ist einfach so. Nicht die Mannschaft holt den Ball aus dem Netz sondern wir und genau da haben wir die 10+1 Konstellation. 10 schauen zu, während wir im Grunde die demütigenste Arbeit im Fussball erledigen, indem wir den Ball aus dem verdammten Netz holen.

    Dies unbeschadet zu überstehen, setzt bestimmte Charaktereigenschaften voraus, die Grundvoraussetzung für Torhüter sind. Derartige Situationen überstehen auf Dauer wir nur, weil wir bereit sind alles was in unserer Macht steht dafür zu tun, diese erniedrigende Situation zu vermeiden. Wir sind innerlich bereit alles dafür zu opfern, hoffen auf diese Art uns selbst im Spiegel stolz ansehen zu können und fordern von Mitspielern, Trainern und Zuschauern unsere Opferbereitschaft zu respektieren. Nur leider mussten die nie die Bälle aus dem Netz holen und deswegen haben wir für die meisten von denen einfach einen "an der Klatsche" und sie werden uns nicht verstehen.

    Und wie reagieren wir Torleute darauf? Wir nehmen die Rolle der "Ewig-Unverstandenen" willig an, hängen den Einzelkämpfer heraus anstatt über das zu sprechen, was uns innerlich bewegt. Und so beteiligen wir uns daran, den Mythos Torwart am Leben zu erhalten, anstatt in dem ein oder anderen Moment zu zeigen, dass auch wir Torleute Menschen sind.
    Geändert von strigletti (02.10.2009 um 10:03 Uhr)
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

    Wer glaubt es reicht, wenn man bis zum Umfallen kämpft irrt sich...kämpfe darum Aufzustehen!!!

  9. #9
    Welttorhüter
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    Avatar von Believer
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    Zitat Zitat von strigletti Beitrag anzeigen
    Wie soll ein Feldspieler das Gefühl kennen, einem Ball hinterher zu sehen, der im Netz einschlägt und ihn anschliessend unter dem Torjubel des Gegners und den enttäuschten Blicken unsere Teamkollegen wieder aus dem Netz zu holen. Ein Ball der im Netz landet hat etwas endgültiges, da gibt es nichts mehr zu revidieren zu ändern; es ist einfach so. Nicht die Mannschaft holt den Ball aus dem Netz sondern wir und genau da haben wir die 10+1 Konstellation. 10 schauen zu, während wir im Grunde die demütigenste Arbeit im Fussball erledigen, indem wir den Ball aus dem verdammten Netz holen.
    Genau darum geht es. Es ist auch das, was ich bereits in einem Thread angesprochen habe. Sicherlich kennt jeder Torwart diesen Satz:

    "Er hat zwar diesen Fehler in der x-ten Minute begangen, aber danach hat er ihn durch seine großartigen Taten in der y-sten Minute wieder gut gemacht."


    Ich mag diesen Satz überhaupt nicht, denn er spiegelt genau die Einstellung wieder, mit der ein Feldspieler auf den Platz gehen darf. Wenn der Stürmer das eine Tor nicht macht, aber in der Schlussphase doch noch zwei Dinger ins Netz haut, dann ist es im Grunde allen egal, was da mit dem vermeintlichen Ausgleich beim 0:1-Rückstand war. Denn am Ende ja alles gut. Aber wir, die wir in diesem Gestell aus Aluminium hocken, wir haben keine zweite Chance. Unsere vermeintliche zweite Chance ist nur eine erneute Probe, die es zu bestehen gilt. Wenn am Ende doch noch ein 0:1-Rückstand durch den blöden Torwartpatzer in der 10. Minute in ein 3:1 umgewandelt werden konnte, dann wird es doch nur mit dem letzten Satz bezüglich des Torwarts so resümiert:
    Na da hat dich deine Mannschaft ja wieder rausgehauen.
    Und in wie weit, liebster Trainer, soll mir diese Aussage weiterhelfen?
    Wenn das Spiel nun verloren geht, dann war das 0:1 eben der Knackpunkt im Spiel - egal, wie oft ich danach noch meine Mannschaft vor einer höheren Niederlage bewahre. Das Ergebnis steht und es werden zwar die spektakulären Paraden erwähnt, aber wir sind dann trotzdem mit dem ewigen Begriff "Der tragische Held" gesegnet.
    Besser? Nein.

    Zitat Zitat von strigletti
    Und wie reagieren wir Torleute darauf? Wir nehmen die Rolle der "Ewig-Unverstandenen" willig an, hängen den Einzelkämpfer heraus anstatt über das zu sprechen, was uns innerlich bewegt. Und so beteiligen wir uns daran, den Mythos Torwart am Leben zu erhalten, anstatt in dem ein oder anderen Moment zu zeigen, dass auch wir Torleute Menschen sind.
    Selbst, wenn ich über meine Gefühle reden würde - nocheinmal führe ich da von mir oben genannte Szene an -, dann würde ich sowieso wieder auf Unverständnis treffen. Es ist nämlich nicht so, dass ich es nicht probiert hätte.
    "Bangerang"

    Krieger des Lichts
    06.11.09 † 10.11.09

  10. #10
    Sina
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    Richtig, selig der, der einen TWT hat, der ihn versteht.

    Der Torwart trifft die Entscheidung, für sich, ohne Hilfe. er ist in dem Moment, wo der Stürmer schießt, auf sich allein gestellt. Niemand hilft ihm. Und niemand klopft ihm auf die Schulter, wnen der Ball ins Tor geht und sagt "Komm, den Nächsten haste". Es gibt keinen Nächsten, es gibt einen neuen Ball, eine neue Situation, doch nie hat der Torwart die Chance, seinen Fehler wieder auszubügeln.
    Der Stürmer, der versteht es am wenigstens, der macht halt einen mehr, da braucht er nicht mal 100%ige Chancen.

    Ich bin gerne Torwart, auch wenn es deswegen heißt, das ich einen an der Klatsche habe, das ich abseits und härter trainieren muss. Denn das Gefühl, wenn der Ball wegen mir nicht im Netz landet, das ist großartig und nur für Torhüter zu verstehen. Denn der Gewinner auf dem Platz werden wir nie sein.
    Geändert von Sina (05.10.2009 um 21:03 Uhr) Grund: Fehlte das Prozentzeichen...

  11. #11
    Freizeitkeeper
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  12. #12
    Welttorhüter
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    Zitat Zitat von Sina Beitrag anzeigen
    Ich bin gerne Torwart, auch wenn es deswegen heißt, das ich einen an der Klatsche habe, das ich abseits und härter trainieren muss. Denn das Gefühl, wenn der Ball wegen mir nicht im Netz landet, das ist großartig und nur für Torhüter zu verstehen.
    Genau, Sina. Wir trainieren und trainieren für diesen großen Moment, wo in diesem einen Spiel mal der perfekte Ball kommt zum perfekten Moment. Alles passiert automatisch in dieser Sekunde und wenn wir wieder "zu uns kommen" und mit dem Ball sicher in den Händen lang liegen, den wir gerade sicher aus der Luft gefischt haben. Das muss uns dann wohl reichen. Wie Steffen jetzt wohl sagen würde: Diesen Moment bewahren wir für uns auf - für die Zeiten, in denen wir nicht auf die Schulter geklopft werden, sondern eins vor den Latz kriegen.
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  13. #13
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Zitat Zitat von Believer Beitrag anzeigen
    Genau darum geht es. Es ist auch das, was ich bereits in einem Thread angesprochen habe. Sicherlich kennt jeder Torwart diesen Satz:

    "Er hat zwar diesen Fehler in der x-ten Minute begangen, aber danach hat er ihn durch seine großartigen Taten in der y-sten Minute wieder gut gemacht."


    Ich mag diesen Satz überhaupt nicht, denn er spiegelt genau die Einstellung wieder, mit der ein Feldspieler auf den Platz gehen darf. Wenn der Stürmer das eine Tor nicht macht, aber in der Schlussphase doch noch zwei Dinger ins Netz haut, dann ist es im Grunde allen egal, was da mit dem vermeintlichen Ausgleich beim 0:1-Rückstand war. Denn am Ende ja alles gut. Aber wir, die wir in diesem Gestell aus Aluminium hocken, wir haben keine zweite Chance. Unsere vermeintliche zweite Chance ist nur eine erneute Probe, die es zu bestehen gilt. Wenn am Ende doch noch ein 0:1-Rückstand durch den blöden Torwartpatzer in der 10. Minute in ein 3:1 umgewandelt werden konnte, dann wird es doch nur mit dem letzten Satz bezüglich des Torwarts so resümiert:

    Und in wie weit, liebster Trainer, soll mir diese Aussage weiterhelfen?
    Wenn das Spiel nun verloren geht, dann war das 0:1 eben der Knackpunkt im Spiel - egal, wie oft ich danach noch meine Mannschaft vor einer höheren Niederlage bewahre. Das Ergebnis steht und es werden zwar die spektakulären Paraden erwähnt, aber wir sind dann trotzdem mit dem ewigen Begriff "Der tragische Held" gesegnet.
    Besser? Nein.



    Selbst, wenn ich über meine Gefühle reden würde - nocheinmal führe ich da von mir oben genannte Szene an -, dann würde ich sowieso wieder auf Unverständnis treffen. Es ist nämlich nicht so, dass ich es nicht probiert hätte.


    Und da ist er wieder: der Einzelkämpfer, der Unverstandende, der Einzelgänger
    Ihr seid es selbst Schuld! Ihr habt die falsche Sportart gewählt. Werdet Tennisspieler, geht in die Leichtathletik oder wie wäre es mit Biathlon? Fußball ist nichts für euch. Ihr mögt den Fußball lieben, aber ihr versteht ihn nicht. Ihr lauft euch alleine Warm, anstatt euch einfach mit am Eckchen der Feldspieler zu beteiligen. Ihr steht in der dunklen Ecke und redet über Dinge, die ihr nicht mehr ändern könnt, während eure Mannschaftkammeraden bereits unter der Dusche gemeinsam ein Bier trinken.
    Warum erscheint ihr überhaupt zum Mannschaftstraining? Ihr trainiert doch eh für euch alleine. Ihr und euer Torwarttrainer macht doch eh euer eigenes Ding und wenn euch der Trainer oder ein Feldspieler mal aufheitern will nach einem Fehler bekommen sie nur einen blöden Blick oder einen dummen Spruch gedrückt.

    Glaubt ihr denn wirklich das es den Abwehrspieler nicht noch Tage wurmt, wenn er den Stürmer 92 Minuten absolut im Griff hatte und er in der 93. eine halbe Fußspitze zu spät kam und denn Ball dann unhaltbar abfälschte? Oder den Stürmer, der weiß, dass er in einem Spiel nicht mehr als 3 vielleicht 4 Chancen erhält und schon die Fünfte vergeben hat. Oder den Mittelfeldspieler, der mit einem Fehlpass das Gegentor eingeleitet hat. Oder dem Spieler, dessen Flanken seit ein paar Wochen nur noch hinter dem Tor landen.

    Sorry aber dieses Selbstmitleid hier im Thread ist ja nicht auszuhalten. Fußball ist ein Mannschaftssport. Lebt damit oder sucht euch einen Einzelsport. Da könnt ihr ja gerne euer Ding machen, aber nicht im Fußball.

    Ihr seid Teil, Mitglied einer Mannschaft.

    Eure Mannschaft verläßt sich auf euch, aber ihr müßt euch auch auf eure Mannschaft verlassen. Sie holen euch schon raus, wenn ihr einen Fehler macht. Ihr wollt alle das Gleiche! Am Ende den Platz als Sieger verlassen. Man erinnere sich nurmal an den an Unsinnigkeit nicht mehr zu überbietenden Satz von Kahn: "Dann muß ich das Spiel halt alleine gewinnen" nachdem sie das Hinspiel in München aufgrund eines Torwartfehlers nur 1 zu 1 gespielt hatten.

    Der Torwart ist nur ein kleines Zahnrad innerhalb einer Mannschaft. Ihr nehmt euch viel zu wichtig, genauso wie es Kahn damals gemacht hat. Und was hat es Kahn gebracht? Er durfte sich die WM im eigenen Land von der Bank aus ansehen, weil er sich selbst so dermaßen unter Druck gesetzt hat, dass er vom weltbesten Torhüter zu einem "Fliegenfänger" wurde!

  14. #14
    Welttorhüter
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    Zu allererst einmal: Anadur, ich verstehe deine Auffassung.

    Zitat Zitat von Anadur Beitrag anzeigen
    Ihr lauft euch alleine Warm, anstatt euch einfach mit am Eckchen der Feldspieler zu beteiligen.
    Ich laufe mich alleine warm - wenn es geht - damit ich mich individuell so warmlaufen kann, wie es der Torwartjob meiner Auffassung nach erfordert. Es steht außer Frage, dass wir einen ganz anderen Job als die Feldspieler haben und während diese ihren Schwerpunkt bei uns immer größtenteils auf die Beine legen, möchte ich mein Aufwärmprogramm mit weniger laufen und mehr gymnastischen Elementen füllen. Das würde keinem Feldspieler in die Tüte kommen - für mich ist das durchaus verständlich. Genau das ist der Grund für mein gezielt individuelles Warmlaufen, wenn es machbar ist. Das hat nichts damit zu tun, dass ich mich nicht als Teil der Mannschaft sehe, sondern ist allein dem Grund der optimalen Vorbereitung geschuldet.

    Zitat Zitat von Anadur
    Ihr steht in der dunklen Ecke und redet über Dinge, die ihr nicht mehr ändern könnt, während eure Mannschaftkammeraden bereits unter der Dusche gemeinsam ein Bier trinken.
    Nun, das ist dann die Auffassung bei der sich für mich ambitionierter Breitensport (ich nenne es einmal so) und Freizeitbreitensport trennen. Für mich ist es normal, dass ich mich, von dem Moment an, zu dem ich den Plaz verlasse, noch mit dem unmittelbar hinter mir liegenden Spielgeschehen auseinander setze. Das mögen Andere nicht so halten, aber für mich ist das ein sehr wichtiger Prozess, um so schnell wie möglich wieder "barrierefrei" zu werden. Da muss es der Mannschaftsteil dann akzeptieren, dass ein Mannschaftsmitglied, sei es nun der Torwart oder nicht, sich zurückzieht bzw. nicht wie alle anderen quietschverrückt auf den Bänken rumspringt. Das habe ich auch als Mensch zu akzeptieren, nicht nur als Mannschaftsteil.

    Zitat Zitat von Anadur
    Warum erscheint ihr überhaupt zum Mannschaftstraining? Ihr trainiert doch eh für euch alleine. Ihr und euer Torwarttrainer macht doch eh euer eigenes Ding und wenn euch der Trainer oder ein Feldspieler mal aufheitern will nach einem Fehler bekommen sie nur einen blöden Blick oder einen dummen Spruch gedrückt.
    Das Training alleine ist nun einmal Teil des Jobs. Der Torwart muss speziell erwärmt werden, im Training von Spielformen, im Torschusstraining... überall da stellt er im Ablauf einen Fremdkörper da, aufgrund seiner gesonderten Aufgabe. Du müsstest den Torwartjob abschaffen, um dies zu verhindern. Ich muss während der Spielformen weiter meinen "Job" ausüben, aber das weiß die Mannschaft.
    Zum Thema der Aufheiterung: Du kennst sicherlich Situationen, in denen du für eine Aufmunterung dankbar bist und widerum andere, in denen du der betreffenden Situation etwas vor den Latz knallen möchtest. Warum ist das so? Es kommt nun einfach mal auf die Art und Weise an. Es gibt Sprüche von meiner Abwehrspielerin, die mich sofort wieder auf andere GEdanken bringen, weil sie mich einfach daran erinnern, dass sie genauso verrückt ist wie ich - unabhängig von der Position. Sie bringen mich zu einer lauten Rechtfertigung, die uns manchmal beide Schmunzeln lässt & mich daran erinnert, was ich mir vor jedem Spiel ins Gedächtnis rufe. So viel zum Thema passende Aufmunterung.
    Muss ich ein Beispiel zu einer unpassenden Aufmunterung geben?
    Ich glaube nicht, denn der Thread ist bereits schon propenvoll mit solchen Vorzeigefällen.

    Zitat Zitat von Anadur
    Glaubt ihr denn wirklich das es den Abwehrspieler nicht noch Tage wurmt, wenn er den Stürmer 92 Minuten absolut im Griff hatte und er in der 93. eine halbe Fußspitze zu spät kam und denn Ball dann unhaltbar abfälschte? Oder den Stürmer, der weiß, dass er in einem Spiel nicht mehr als 3 vielleicht 4 Chancen erhält und schon die Fünfte vergeben hat. Oder den Mittelfeldspieler, der mit einem Fehlpass das Gegentor eingeleitet hat. Oder dem Spieler, dessen Flanken seit ein paar Wochen nur noch hinter dem Tor landen.
    Anadur, um ehrlich zu sein? Manchmal habe ich bei diesen von dir beschriebenen Situationen wirklich meine Zweifel, ob es so ist. Wenn der Stürmer am Ende nur ein Tor macht, es aber zum Sieg reicht, dann sind alle Chancen vorher vergessen, denn
    Zitat Zitat von Reporter
    Da hat er am Ende ja doch noch sein Tor gemacht! Seine Mühen sind belohnt worden.
    Wer kennt diesen Satz nicht? Unvermögen ist auf einmal zum Kampfgeist geworden.
    Ich spreche keinem meiner Mitspieler die Fähigkeit ab sich zu ärgern. Das ist idiotisch. Allerdings denke ich, dass sie sich in einer anderen Art und Weise, mit einer anderen Verantwortung und in anderen Situationen kritisieren. Wenn eine Flanke ungenau in den Strafraum fliegt oder zu hoch ist, so dass der Stürmer sie nicht mehr entscheidend drücken kann, dann wird niemand genau über die Fußstellung des MFs diskutieren, ganz einfach weil diese Situation nicht von solch einer Tragweite ist, wie ein Gegentor. Deswegen kommt die ewige Frage, ob der Torwart dabei evt. eine Chance gehabt hätte.

    Allerdings stimme ich dir in einem zu: Ich bin überzeugt, dass Stürmer auch einen schwierigen Job auf dem Feld haben. Das will ich niemandem absprechen. Wir sagen nicht, dass unser Job schwieriger als der eines jeden Feldspielers ist, sondern, dass er schlicht und ergreifend anders ist. Dafür möchten wir Verständnis haben. Das bekommen wir nicht, weil die Feldspieler eben nicht verstehen und deswegen nicht anerkennen können, dass der Torwart einen anderen Job auf dem Feld macht, also evt. auch mal anders ist.

    Zitat Zitat von Anadur
    Sorry aber dieses Selbstmitleid hier im Thread ist ja nicht auszuhalten.
    Dieser Thread ist eine Möglichkeit für Torhüter, sich wieder zufinden in diesen Zeilen. Das ist genau die Philosophie dieses ganzen Forums. Jeder Thread hier, jeder Beitrag, jede Zeile dreht sich um die Andersartigkeit des Torwarts und um sein Verständnis des Spiels. Deswegen ist dies hier ein Torwart-Forum, kein bloßes Fußball-Forum.

    Zitat Zitat von Anadur
    Eure Mannschaft verläßt sich auf euch, aber ihr müßt euch auch auf eure Mannschaft verlassen. Sie holen euch schon raus, wenn ihr einen Fehler macht. Ihr wollt alle das Gleiche! Am Ende den Platz als Sieger verlassen.
    Anadur, du deutest meine/unsere Beiträge anscheinend so, dass wir kein Vertrauen zu unserer Mannschaft haben, ein Fremdkörper im Zahnrad sind, so dass es sich nicht mehr richtig drehen kann, ohne dass es den Fremdkörper langsam zermalt. Das ist definitiv nicht so. Ich stehe nicht nur für mich auf dem Platz, sondern auch für meine Mannschaft. Aber du darfst eines nicht vergessen:
    Der Torwart ist von Natur aus Egoist. Das erfordert sein Job, so definiert er sich. Ihm ist es nicht genug zu gewinnen, wenn die eigene Leistung nicht gestimmt hat. Es reicht aber widerum auch nicht, der beste auf dem Platz gewesen zu sein und trotzdem verloren zu haben. Wir sind diejenigen, die meistens am härtesten und am häufigsten trainieren. Unser wichtigstes Ziel ist es immer 100 % zu geben und Topleistung abzuliefern - am liebsten immer und überall.
    Aber diesen Egoismus darf man auch nicht so negativ sehen, solange der Torwart sich immer noch seiner Mannschaftsrolle bewusst ist. Denn dann hilft seine Leistung auch dem Team und stellt das perfekte harmonische Gefüge dar.
    Nocheinmal ein Beispiel, für das du mich sicherlich wieder als Mitleidsheischerin bezeichnen wirst: Einen Stürmer, der zwar nicht abgespielt, aber noch zwei Gegner + Torwart umkurvt und dann mit einem wundervollen Hackentrick eingeschoben hat, stellt man danach nicht unbedingt zur Rede und kritisiert seine Aktion, freut sich über "dieses Jahrhunderttor". In dem Moment ist es meist egal, wie das Tor fällt. Der gute Trainer hingegen nimmt sich den Stürmer zur Seite und weist ihn darauf hin, dass er in dieser Situation die falsche Entscheidung getroffen hat.
    Geändert von Believer (02.10.2009 um 15:09 Uhr)
    "Bangerang"

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  15. #15
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    @Anadur

    meiner Meinung nach hast du nur Teilweise Recht, es gibt mehrere Sichtweißen, einmal unsere und einmal deine, man muss beide aktzeptieren. Aber ein Torhüter muss in einer Hinsicht Einzelkämpfer sein, denn hinter ihm ist keiner mehr der die Fehler ausbügelt. Das der Torhüter alleine trainiert ist doch sowieso klar, oder nicht? Wir können den Spieß doch einfach mal umdrehen, sollen die Feldspieler doch NUR Torwarttraining machen, wieso umgekehrt. Du weißt doch selber, dass jede Position oder Aufgabenbereich sein eigenes Training brauch um sich zu verbessern, dass der Abwehrbolze mit seinen 2,03m und 98KG keine Flanken üben muss, sollte uns doch klar sein, genau so wenig wie wir, bei dem Hauptteil des Trainings der Feldspieler.

    Meiner Meinung nach ist der Torhüter einfach eine Sonderrolle im Fussball und verdient etwas mehr Annerkennung. Wem geht das nicht auf den Sack solche Sprüche wie "du stehst ja nur rum" Sowas nervt einfach nach einer Zeit und irgendwann kann man es nicht mehr hören. Natürlich schluckt man das meist einfach runter, aber man müsste einfach einen Feldspieler für ein paar Spiele ins Tor stellen und den Torhüter ins Feld lassen, ich würde alles drauf verwetten das wir uns besser anstellen würden ! Und dannwürden auch die Feldspieler mal sehen was für eine Verantwortung, wir Torhüter tragen. Natürlich tragen die anderen Feldspieler Verantwort, aber das mit dem Torhüter ist einfach eine Sondernummer die man aktzeptieren sollte !
    Geändert von konsti (02.10.2009 um 15:24 Uhr)
    Nur LOSER bleiben liegen.


  16. #16
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Zitat Zitat von Anadur Beitrag anzeigen
    Und da ist er wieder: der Einzelkämpfer, der Unverstandende, der Einzelgänger
    Ihr seid es selbst Schuld! Ihr habt die falsche Sportart gewählt. Werdet Tennisspieler, geht in die Leichtathletik oder wie wäre es mit Biathlon? Fußball ist nichts für euch.
    Sorry aber dieses Selbstmitleid hier im Thread ist ja nicht auszuhalten. Fußball ist ein Mannschaftssport. Lebt damit oder sucht euch einen Einzelsport. Da könnt ihr ja gerne euer Ding machen, aber nicht im Fußball.

    Ihr seid Teil, Mitglied einer Mannschaft.
    Ich finde es hochinteressant, dass wenn Torhüter über mangelndes Verständnis sprechen, man ihnen gleich Selbstmitleid unterstellt. Da klingt ja schon wieder das Bild des "unerschütterlichen Heroen zwischen den Pfosten" mit durch, der nicht klagt sondern sich immer nur furchtlos und tapfer den heranfliegenden Geschossen in den Weg stellt. Da tritt genau dieses Paradoxon zu Tage, daß wir nämlich Teil der Mannschaft sein sollen uns aber nicht wie jeder andere Spieler der Mannschaft verhalten dürfen. Wir Torhüter sind Mannschaftssportler, denn warum sollten wir sonst Torwart einer Mannschaft sein?

    Es gibt nur eine Situation für einen Feldspieler, die annähernd vergleichbar mit dem Torwartspiel ist: der alles entscheidende Elfmeter! Da ist er auf sich allein gestellt, jetzt hängt die ganze Last an ihm und wie oft haben wir da schon die unmöglichsten Sachen erlebt. Plötzlich hämmern Spitzentechniker die Bälle in den Himmel oder rutschen einfach beim Schuß weg; der Schütze weiss genau, diesen einen Elfmeter gibt es nur ein einziges Mal in seinem Leben und viele brechen unter dem Druck dieser Verantwortung für die Mannschaft zusammen. Und so wie der Schütze nur eine Chance hat dieses Tor zu erzielen, haben auch wir Torhüter immer nur eine einzige Chance einen Ball zu halten. Nur für uns ist diese Drucksituation permanent da, der Feldspieler erlebt sie nur ganz selten. Dieser Unterschied prägt uns und zum Glück steht nirgendwo geschrieben, dass alle 11 Spieler einer Mannschaft gleich sein müssen.
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

    Wer glaubt es reicht, wenn man bis zum Umfallen kämpft irrt sich...kämpfe darum Aufzustehen!!!

  17. #17
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    Nachdem ich die Beiträge, einige auch mehrmals, gelesen habe, muss ich sagen, ich sehe meine Situation als Torhüterin nicht so extrem, wie das hier beschrieben wird. Klar man braucht spezielles Training, und es unterscheidet sich mehr von den Feldspielern, als sich das Training von Verteidiger und Stürmer unterscheidet. Ab und an höre ich auch mal blöde Kommentare, aber alles in allem würde ich nicht sagen, dass die Torhüterposition zu wenig anerkannt wird, bei uns zumindest. Mag vieleicht auch daran liegen, das meine Trainer Torhüter sind bzw. waren, aber in meiner Mannschaft herrscht allgemein ein gutes Klima.

    Das man als Torhüter/Torhüterin einfach "Der/Die Andere" in einer Mannschaft ist will ich nicht bestreiten. Ich bin nur noch nie so einem große Unverständnis, seitens der Trainer, Feldspieler wie wohl einige von euch begegnet. Manche sprechen in dem Zusammenhang auch die Zuschauer an. So weit ich überhaupt behaupten kann mich nicht von Kommentaren von Außenstehenden beinflussen zu lassen, irgentwie macht man sich alt Gedanke darüber, sind die Zuschauer die ersten die ich ausblende.
    Schnapper schrieb direkt am Anfang, man habe nur wenig Möglichkeiten sich "in den Augen der Zuschauer auszuzeichnen", aber kommt es denn darauf an?

    Die Gedanken die hier geschildert werden kann ich dennoch nachvollziehen und wünsche euch ein Umfeld mit mehr Verständnis und der gebührenden Anerkennung.

    Doro
    Fliegen ist der Versuch, sich auf den Boden zu werfen und nicht zu treffen.

  18. #18
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    @ Anadur:
    Du hast natürlich Recht, wenn du sagst, dass wir Teil eines funktionierenden oder eben nicht funktioniereden Konstrukts sind, aber es geht hier keinesweg um Selbstmitleid oder andere Dinge. Solche Sachen sind mir fern.

    Es geht nur um die Bedürfnisse eines Torhüters, die mit den Trainingsbedürfnissen eines Feldspielers einfach nicht zu vergleichen sind.

    Unsere Mannschaft ist soweit in Takt, dass niemand nach einem Fehler in einer dunklen Ecke stehen muss. Das wäre auch fatal.

    Beim Spiel laufe ich mich auch alleine warm. Das brauche ich einfach, da ich mich anders warm mache, als die Feldspieler.

    Beim Training sehe ich es wie du. Da sollte man sich integrieren. Eckchen spielen und mit den Feldspielern warmlaufen. Wieso auch nicht? Man kann quatschen und sollte Spass haben. Spass ist es doch, was wir alle auf dem Platz haben wollen.

    Das ein Torhüter niemals ein Spiel alleine gewinnen wird ist wohl klar.

    Wie gesagt ging es mir in meinem Ausgangspost um die Bedürfnisse eines Keepers und vor allem auch noch einmal um die Rolle eines Trainers, der einen Keeper verheizt und dann nur ihn den Wölfen zum Fraß vorwirft.

    Selbstmitleid sollte man nicht kennen. Da muss man sprechen, denn nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
    Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !

  19. #19
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
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    Ich finde diesen Thread und die damit verbundenen Diskussionen hochinteressant und wichtig, da hier mal wieder deutlich wird, wie wunderbar gegensätzlich unsere Position nunmal ist.

    Einerseits die Ausführungen von z.B. Schnapper82 und Believer und die zu Recht teilweise sehr drastische Gegendarstellung von Anadur...diese mitunter sehr unterschiedlichen Sichtweisen auf die Gefühlslage bzw. das Verhalten eines Torhüters/einer Torhüterin haben mir gezeigt, dass es unmöglich ist diese Themen mit ein paar altbekannten Floskeln oder Leitsätzen abzuhandeln....denn sie sind genauso kompliziert und verwirrend, wie es die Torleute und ihre Position im Spiel bzw. auch in der Mannschaft selber meistens sind.

    Allerdings kann alles auch umgekehrt sehr einfach sein, wenn man erst einmal versteht und aktzeptiert, dass man bestimmt Dinge zwar beeinflussen, aber nicht ändern kann.

    Ein Beispiel und gleichzeitig eine der beliebtesten Floskeln zur Torwartposition: "Wenn der Torwart einen Fehler macht, ist der Ball meistens drin."

    Eine Aussage bzw. Regel die natürlich zutreffend ist und die man auch selber nicht ändern kann, man kann nur durch hartes Training dafür sorgen, dass der "worst-case" so weit wie möglich ausgeschlossen wird. Aber egal wie hart man trainiert und egal wie gut man dadurch wird, wenn der schlimmste Fall eintritt ist es auf jedem Platz und in jedem Kopf das gleiche: der Ball ist im Netz und es wird eben nicht die heissersehnte Null am Ende des Spiels stehen. Anadur hat Oliver Kahn zitiert ("dann muss ich das Spiel halt allein gewinnen"), aber selbst Kahn hat verstanden (vielleicht für ihn zu spät), dass man Perfektion zwar anstreben, aber nie erreichen kann...nur wo ist die Grenze, wie weit kann man gehen?

    Dass man eventuell nach einem Fehler trotzdem noch das Spiel "retten" kann, ist wieder einer der Aspekte, die uns dazu bringen uns noch schärfer zu analysieren, unter Druck zu setzen und noch härter an uns zu arbeiten. Aber könnte nicht genauso gut auch ein Feldspieler in der 91min beim Stand von 1:0 den Ball mit einer Blitzreaktion noch von der Linie kratzen (per Fuß), wo man selber schon längst chancenlos geschlagen ist? Wahrscheinlich schon, vielleicht aber auch nicht, es kommt immer auf die jeweilige Situation an.

    Man sollte vielleicht einfach verstehen, dass man nicht alles kontrollieren kann, es aber dennoch versuchen sollte. Dass man ein "Fremdkörper" innerhalb der Mannschaft ist und trotzdem ein fester und wichtiger, ja unverzichtbarer Teil des Teams bleibt.
    Dass man als Torwart einen Knall hat und trotzdem ein netter Mensch sein kann. Dass man nach einem dummen Spruch seitens des Trainers oder eines Mitspielers an einem Tag vielleicht nur kurz mal schief grinst und an einem anderen Tag dafür einen bösen Blick oder einen mindestens genauso dummen Spruch zurück gibt.

    Das alles gehört dazu und zeigt uns: ein "richtiger" Torhüter ist anders, ist komplex, ist teilweise ein Mysterium...aber am Ende des Tages ist er genauso ein Sieger oder Verlierer, ein Teamkamerad und einfach ein Mensch der diesen Sport liebt...mit allen Lichtblicken und Schattenseiten, die das Leben im Allgemeinen nunmal mit sich bringt.
    Geändert von Mondy (03.10.2009 um 14:33 Uhr)

  20. #20
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
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    Ich verstehe nicht, warum mein Beitrag negativ bewertet wird, obwohl darin angeblich "perfekt erklärt" wurde. Davon kann einem wirklich die Lust daran vergehen, sich hier zu beteiligen, vielleicht kann mir derjenige das mal erklären, gern auch per PN...

    Aber scheinbar bin ich ja trotzdem nicht komplett auf Unverständnis gestoßen, danke Jungs und Mädels, auch an Believer und Konsti!
    Geändert von Mondy (03.10.2009 um 19:48 Uhr)

  21. #21
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    Zitat Zitat von Mondy Beitrag anzeigen
    Ich verstehe nicht, warum mein Beitrag negativ bewertet wird, obwohl darin angeblich "perfekt erklärt" wurde. Davon kann einem wirklich die Lust daran vergehen, sich hier zu beteiligen, vielleicht kann mir derjenige das mal erklären, gern auch per PN...

    Aber scheinbar bin ich ja trotzdem nicht komplett auf Unverständnis gestoßen, danke Jungs!
    Mach dir nichts draus, es gibt immer komische Leute die einen Missverstehen oder sonst was, dein Kommentar enthält keine Beleidigungen oder irgendwelchen Schwachsinn, von daher mach dir nichts draus
    Nur LOSER bleiben liegen.


  22. #22
    Welttorhüter
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    Mondy, mach dir darüber mal keine Gedanken. Solche Fälle gibt es leider immer.
    "Bangerang"

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  23. #23
    Ehemals BastiXXII
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    Nur sollte da etwas gegen getan werden.
    Aber nun back to the topic.
    Dieses Missverstehen eines Torhüters wird mir immer häufiger bewusst, ich muss es immer mehr spüren und erfahren, eben fast immer auf 1gegen1 SItuationen bezogen.
    Ich bin froh damals einen Trainer gehabt zu haben der mir sagte, wenn ich alles gebe dann ist es egal wenn ich ,,zu viel´´ gegeben hab.
    Nur was mir nie passieren durfte, war auf Grund eigener Dummheit einen Elfer verschulden, bin ich aber voll rein und hab ihn umhehauen habe ich damals nie was zuhören bekommen.
    Ändern können wird man das bei mir jetzt nicht mehr.
    I wonder if heaven got a Ghetto!

  24. #24
    Welttorhüter
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    Zitat Zitat von BastiXXII Beitrag anzeigen
    Nur was mir nie passieren durfte, war auf Grund eigener Dummheit einen Elfer verschulden, bin ich aber voll rein und hab ihn umhehauen habe ich damals nie was zuhören bekommen.
    Also ich will ja kein Salz in eine alte Wunde streuen, aber da hätte ich dir als Torwarttrainer auf jeden Fall etwas erzählt. Das wäre auch keine unangebrachte Kritik gewesen, denn es war dein Fehler. Manchmal sind Elfmeter unglücklich. Man muss sich immer vorstellen: Wir sind immer die letzten, die etwas tun können. Da geht man mit vollem Einsatz vor und ab und an kommt man zu spät. Nun gut, jetzt hat man immer noch die Chance, den Elfmeter zu halten. Diese ist jedoch verschwindend gering. Am Ende hat man versucht das Tor zu verhindern, ist falsch vorgegangen und hat diesen Elfmeter verschuldet. Das passiert. Aber das darf nicht oft vorkommen, denn dann weiß man, dass das Timing im Rauslaufen nicht stimmt. Da es aber enorm wichtig ist, muss es trainiert werden.
    BastiXIII, du brauchst dich da jetzt nicht rechtfertigen - um es mal vorweg zu nehmen - ich wollte es nun generell sagen.
    "Bangerang"

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  25. #25
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Halten wir mal fest...oder anders:

    Thesen, die an keine Tür genagelt werden sollen, sondern in Köpfe.

    Er lungert zwischen den Pfosten, (ist der schlechteste und lauffaulste Spieler) und soll hin und wieder mal einen Ball halten.

    So oder ähnlich könnte man den Stellenwert eines Torhüters (wie er sich in den Köpfen von Verantwortlichen, Zuschauern und Mitspielern darstellt) bis zum heutigen Tage noch beschreiben.

    Da, wie wir wissen, uns unser Langzeit-Gedächtnis so manches Mal einen üblen Streich spielt, denken wir bitte alle miteinander zunächst einmal weit zurück.

    Denn gemeinsam erinnert man sich leichter.

    Auch in unserer Jugend wurde zumeist der dickste und/oder für das Spiel im Feld offensichtlich untalentierteste Akteur ins Gehäuse beordert.

    Glaubt jetzt aber nicht, dass sich dieser Zustand bei der heutigen Jugend geändert hätte. Nett war er ja, der Kollege, aber leider fürchterlich unsportlich. Bei dem Spiel im Feld somit ein absoluter Störfaktor.

    Also weg damit. Rein in die Bude. Da stört er keinen ...

    Um den Torwart von heute dreht sich fast alles. Er ist nicht nur der letzte, der die Fehler seiner Vorderleute ausbügeln kann, sondern auch der erste, der den Angriff einleitet. Er muss neben dem `Bälle halten´, Regie führen, also lautstark seine Abwehr dirigieren (organisieren), auch noch mitspielen (am Fuß und im Kopf) können.

    Dessen nicht genug. Auch seine Körpersprache ist von absolut ausschlaggebender Bedeutung. Ein souveräner, sicherer, dominant wirkender und auch noch mitspielender Torwart macht durch seine Ausstrahlung zu aller erst die Abwehr sicher. Aber nicht nur das. Denn daraus resultiert viel mehr.
    Eine durch diese Dominanz ebenfalls mental gestärkte Abwehr überträgt diese immer wieder neu gewonnene Sicherheit, selbst nach Rückschlägen, direkt auf das Mittelfeld. Von da aus sorgt sie zusätzlich für im Kopf sorgenfreie Offensivkräfte. Durch diese mentale Sicherheit, ausgehend vom Torwart, werden also nicht nur die Spieler mutiger und somit kreativer, weil sorgenfrei, denn hinten ist ja alles in Butter, sondern zusätzlich noch viel effizienter, und eröffnen folgerichtig dem Chef-Trainer, sozusagen als kostenlose Beigabe, beginnend bei dem mitspielenden, souveränen Torwart, auch noch weitere taktische Variationsmöglichkeiten.

    Man sieht, so ein Torwart kann nicht nur direkt sondern auch indirekt eine komplette Mannschaft beeinflussen. Das gilt, wie ihr alle wisst nicht nur in positiver sondern auch in negativer Hinsicht.

    Das musste ich noch einmal loswerden...und jetzt sollte es das auch gewesen sein von meiner Seite zu diesem Thema...

    PS.: Es handelt sich hierbei nicht um Selbstmitleid, sondern um meine SUBJEKTIVE Einschätzung.
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
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  26. #26
    Torwarttalent
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    Zitat Zitat von Schnapper82 Beitrag anzeigen
    Er lungert zwischen den Pfosten, (ist der schlechteste und lauffaulste Spieler) und soll hin und wieder mal einen Ball halten.

    So oder ähnlich könnte man den Stellenwert eines Torhüters (wie er sich in den Köpfen von Verantwortlichen, Zuschauern und Mitspielern darstellt) bis zum heutigen Tage noch beschreiben.
    Und genau so erfahre ich das in meinem Umfeld überhaupt nicht.
    Gut, ich bekomme das bei der Jungen und Herren auch nicht häufig mit, aber bei unserer Damenmannschaft und Zuschauern hat man eine höhere Meinung vom Torwart. Es wird einem zwar nicht das vollste Verständnis entgegen gebracht, aber man wird auf jeden Fall anerkannt.
    Fliegen ist der Versuch, sich auf den Boden zu werfen und nicht zu treffen.

  27. #27
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Ich persönlich kann mich auch nicht beschweren, aber das sind meine Eindrücke von den verschiedensten Sportplätzen....
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  28. #28
    Amateurtorwart Avatar von zewenkeeper1
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    So habe mir jetzt mal den ganzen Thread hier durchgelesen und muss sagen, das Schnapper mir aus dem Herzen spricht.

    Wie oft geschrieben wurde - WIR WOLLEN KEIN MITLEID nur Verstaendnis.

    Aber manche Leute verstehen einfach nicht, das man nach 90min immer noch mit Adrenalin vollgepumpt ist und ab und an etwas "allergisch" auf manche Kommentare reagiert.

    Naja trotzdem will ich mit niemanden da draussen tauschen wollen!!!
    Wenn man Gelb hat und so reingeht, kann man nur wichtige Termine haben

  29. #29
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    Avatar von Believer
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    Zitat Zitat von Schnapper82 Beitrag anzeigen
    Glaubt jetzt aber nicht, dass sich dieser Zustand bei der heutigen Jugend geändert hätte. Nett war er ja, der Kollege, aber leider fürchterlich unsportlich. Bei dem Spiel im Feld somit ein absoluter Störfaktor.

    Also weg damit. Rein in die Bude. Da stört er keinen ...

    Um den Torwart von heute dreht sich fast alles. Er ist nicht nur der letzte, der die Fehler seiner Vorderleute ausbügeln kann, sondern auch der erste, der den Angriff einleitet. Er muss neben dem `Bälle halten´, Regie führen, also lautstark seine Abwehr dirigieren (organisieren), auch noch mitspielen (am Fuß und im Kopf) können.

    Dessen nicht genug. Auch seine Körpersprache ist von absolut ausschlaggebender Bedeutung.
    Wenn wir das also noch einmal in der Gesamtheit betrachten, dann muss der untalentierte Feldspieler aus dieser Untalentiertheit eine Stärke im Tor machen, muss sich der erfahrenen Abwertung, Abschiebung und Einschätzung der Trainer, Verantwortlichen und Mitspieler stellen, muss also in dieser Situation, die für ihn nicht ungemütlicher sein könne, zu etwas heranwachsen, das zum Ende mit einer starken Präsenz, praktisch einer personifizierten Souveränität und Zuverlässigkeit die gesamte Mannschaft mitleitet. Die Begriffe Torwart und Führungsspieler sind enorm eng verwoben und können meiner Meinung nach nicht getrennt werden.
    Also muss der angehende Torwart aus dieser negativ gesättigten Atmosphäre, etwas vollkommen Positives entwickeln. Nun beginnt er zu trainieren, er trainiert hart und möglicherweise mehr als die Feldspieler. Und irgendwann kommt er an einem Punkt an, an dem er die Mannschaft mitführt, Sicherheit ausstrahlt und die Null hinten ab und zu zur Selbstverständlichkeit wird. Denn unser Torwart ist ja einfach verdammt gut. Dann kommt dieser eine Tag, am Ende der Saison und alle sitzen beieinander, schwelgen rührselig in Erinnerungen und der Trainer erhebt das Wort. Nach einer etwas holprigen Saisonanalyse dann die Spieleranalyse, die bekanntlich mit dem Torwart beginnt:
    Zitat Zitat von Trainer
    Also als du angefangen hast, da warst du ein Vollpfosten. Niemand hätte gedacht dass aus dir mal dieser Torhüter wird, dem bis zur Regionalliga keiner das Wasser reichen kann.
    Das alles auch für diesen Augenblick. Und genau diesen Satz, diese Sekunden muss sich der Torwart dann behalten für die Selbstverständlichkeit, die schnell wieder den Platz der Anerkennung solch einer Entwicklung weicht. Diese Erfahrung ist mir ganz und gar nicht fern. Sie ist meine eigene, da ich die typische Loserin bin, die sich freiwillig ins Tor stellte, da sie auf dem Feld weder gebraucht noch geduldet wurde.

    Aber dennoch: Auch ich spiele in besseren Bedingungen, als so manch anderer. Ich habe wirklich schon Schlimmeres erlebt und bin froh, dass auch der Torwartjob mit zunehmender Professionalität in den Strukturen und der Denkweise des Vereins leichter wird.
    Ich wollte nur noch einmal deine Aussage, Schnapper, damit bekräftigen, da ich sie sehr wichtig finde.
    "Bangerang"

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  30. #30
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    Das Verständnis werden wir (fast) nie bekommen.
    Man könnte jetzt noch hundert Seiten mit den ganzen Problemchen füllen.
    Ich finde es gut, dass dieses Thema angesprochen wurde und einige Beiträge wirklich brilliant *respekt zoll*.
    Aber ich denke, dass man sich damit abfinden sollte ein wenig in die Rolle des Einzelgängers gezwungen zu sein.
    Falls man das nicht tut, bleiben einem 2 Möglichkeiten:
    1. Ich schmeiß den Job als Keeper
    2. Ich verzichte auf individuelle Förderung


    LG
    ...



  31. #31
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    Sorry das ich das mal einfach jetzt so schreibe:

    Wollt ihr nen Taschentuch?
    Jeder der nicht mit dem Druck, der vielleicht fehlenden Unterstützung oder dem Mangel an Respekt umgehen kann spielt als Torwart an der falschen Position.
    Anstatt rumzujammern solltet ihr Stolz darauf sein eine Position in einem Team zu bekleiden das euch die Möglichkeit gibt Spiele zu entscheiden.
    Ich möchte nie im Leben mit einem Feldspieler tauschen, gibt es davon doch 10 Stück (pro Mannschaft) auf dem Platz, allerdings nur 1 Torwart.

  32. #32
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    Zitat Zitat von Opti Beitrag anzeigen
    Anstatt rumzujammern solltet ihr Stolz darauf sein eine Position in einem Team zu bekleiden das euch die Möglichkeit gibt Spiele zu entscheiden.
    Ich möchte nie im Leben mit einem Feldspieler tauschen, gibt es davon doch 10 Stück (pro Mannschaft) auf dem Platz, allerdings nur 1 Torwart.
    Du sprichst mir aus der Seele.
    Wie gesagt, diese Beiträge von mir sprechen nicht das an, was ich persönlich erlebt habe, sondern vielmehr dass, was ich gesehen und gehört habe auf Deutschlands Amateurplätzen bis hin zu recht hohen Ligen.

    Ich hatte immer das Glück kompetente TWT zu haben, die wusste bzw. wissen, was sie tun....
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
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  33. #33
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    Natürlich hast du Recht, Opti. Ich will um Himmels Willen nicht mit einem Feldspieler tauschen, da ich das Torwartspiel - mit all seinen Tücken aber auch wundervollen Momente - zu sehr liebe. Es ist eben Stolz auf der einen, Verständnis für Kollegen (andere Torhüter) auf der anderen Seite.
    Wir dürfen nicht vergessen, dass uns eben diese Position und die damit verbundenen Vor- & Nachteile sowie das - ich bezeichne es mal als - Berufsrisiko, irgendwo eint. Verantwortung und Verständnis für die Situation des anderen binden eben.
    Diese Beiträge erinnern nur an eigene Erfahrungen, helfen vielleicht mit so mancher Situation um zu gehen, zeigen Einigkeit, aber eben auch noch deutliche Missstände auf und erinnern somit an den Weg, den jeder Torhüter geht und welche Konfrontationen er in Kauf nehmen muss.
    "Bangerang"

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  34. #34
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    Servus zusammen.
    Ich hab mir nun auch diesen Thread durchgelesen, weil ich ihn sehr, sehr
    wichtig finde.

    Was ich zuallererst sagen oder besser fragen möchte:

    Definiert sich eine Mannschaft als Gemeinschaft NUR durch das Training?
    und:
    Werden wir Torhüter, zumindest bei halbwegs weitsichtigen, "intelligenten" Trainern nicht zur rechten Zeit ins Mannschaftstraining integriert?
    Sprich Torschuss, Spielchen, Standards?

    Was hat ein Torhüter bei einer Sprintübung in Kombination mit Ball z.B. zu suchen?

    Ich kann mich glücklich schätzen in der Kreisliga B einen TwT zu haben, der zu seinen besten Zeiten sehr hoch gespielt hat. Ich möchte hier jetzt nicht darauf eingehen, dass Torwarttraining nicht nur "Bällchenfangen" ist...


    Zurück zum Thema:

    Wie gesagt, bezweifle ich, dass ein intakter Mannschaftskörper durch das Training, zumindest in sozialer Hinsicht, entsteht. Das Training ist für das Spiel, für den Wettkampf gedacht! Es ist für das gedacht, warum wir überhaupt in einer Fußballmannschaft sind, ansonsten könnten wir alle in einen Kegelklub gehen.
    Ich finde man muss das ganz klar unterscheiden, was auf dem Platz ist, ist Fußball, sich spielerisch kennenlernen (Taktik etc.) und sich messen. Was neben dem Platz passiert ist in meinen Augen super wichtig. Gemeinsame Abende, Klima in der Kabine etc.

    Und diese Unterscheidung ist der springende Punkt.
    Trainiert wird doch deshalb, weil man für den Wettkampf gewappnet sein will. Es gibt nichts an der Sonderrolle des Torhüters zu rütteln. Und es gibt ebenfalls nichts daran zu rütteln, dass z.B. Torschusstraining mit der Mannschaft für den Torwart selbst (ohne vorangegangenes eigenes Training) nicht den Effekt hat, den es für die Feldspieler hat. Beim Torschuss geht es nur minimal darum, dass der Torwart "Ballgefühl" bekommt, oder sein Stellungsspiel entscheidend verbessert. Das geht nicht beim Torschuss, wenn man Pech hat, dann kriegst du jeden Ball in den Winkel gedonnert, du bekommst im Regelfall nicht die Belohnung, die man im Training braucht. Torschusstraining mit der Mannschaft ist für mich mit das Härteste was es gibt, vor allem deshalb weil man ziemlich schnell resigniert und sich fragt, warum man so viele Kirschen im Netz wiederfindet.
    Für den Feldspieler ist Torschuss allerdings wichtig und bringt einen weiter. Man hat als Feldspieler die Möglichkeit alles Mögliche (je nach Übung) zu trainieren und zu verbessern etc.

    Und dafür braucht man einen Torwart im Kasten, das ist der Job des Torwarts, aber doch bitte nicht 2/3 der Trainingszeit... Trotzdem gehört eine gute! Portion Torschuss für mich als Torwart dazu, eben wegen der Integration ins Mannschaftstraining.

    Jedoch sieht man hier doch schon den gravierenden Unterschied zwischen Feldspieler und Torwart.


    Bezogen auf den Torwart und dessen Situation im Spiel, muss ich den "Kritikern" insofern rechtgeben, als dass es eben unser Job ist einem viel höheren Druck ausgesetzt zus sein. Es gehört zu unserem Aufgabenfeld 90 Minuten 100% konzentriert zu sein. Es gehört dazu, dass 98% der Zuschauer das Torwartspiel nicht verstehen, mit Ausnahme, dass Parade gut ist und Gegentor schlecht.

    Jeder hat sein Päckchen zu tragen.
    Wenn mir ein Spieler "dumm" kommt nach dem Spiel, bin ich oft in der Lage (eben WEGEN der Konzentration über 90 Minuten) mindestens doppelt soviele Fehler von ihm aufzuzählen und wenn es nur ein Fehlpass ist oder ein verlorenes Kopfballduell.
    Denn im Vergleich sind die Torwartfehler nicht viel schlimmer, es ist oft auch falsches Stellungsspiel, zu langsame Reaktion etc. nur das Ergebnis ist weitaus fataler.
    Ich für meine Begriffe hab das relativ schnell meiner Mannschaft klar gemacht. Ich brauche Kritik, das ist wichtig, nur wer kritisiert, sollte selber mit Kritik umgehen können.
    Und hier sehen wir auch wieder einen Unterschied zwischen Feldspieler und Torwart.

    Frage:
    Wer ist sich seiner Fehler wohl eher bewusst? Wer ist kritikfähiger?



    Gruß

    hanZ
    Geändert von hanZ (10.10.2009 um 12:30 Uhr)

  35. #35
    Sina
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    Zitat Zitat von hanZ Beitrag anzeigen

    Jeder hat sein Päckchen zu tragen.
    Und hier sehen wir auch wieder einen Unterschied zwischen Feldspieler und Torwart.

    Frage:
    Wer ist sich seiner Fehler wohl eher bewusst? Wer ist kritikfähiger?
    Die Frage, die du mit der Kritikfähigkeit aufwirst, ist gleichzeitig die nach kompetenter Kritik. Wer übt diese aus? Am Besten derjenige, der den Torwart trainiert, im glücklichsten Falle ist dies ein kompetenter TWT. Im unglücklichsten Falle ist es jemand, der vom Torwartspiel eher weniger versteht.
    Ein Feldspieler, der hat seinen Ansprechpartner, dies ist der Trainer, der sich mit dem Feldspieler auskennt. Taktik, Technik, alles Vorraussetzungen, um den TRainerposten zu übernehmen.

    Ich denke, in den meisten Fällen erkennt ein Keeper seine Fehler sehr schnell, doch für das Abstellen der Fehler, da braucht es meist Hilfe und eine treffende Analyse...

  36. #36
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Vielleicht aus gegebenen Anlass mal wieder etwas nach oben diesen Thread.
    Schaut euch den Hype um junge Keeper an, wie sie erst gefeiert werden und schnell wieder fallen gelassen werden...
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  37. #37
    Welttorhüter Avatar von Torbinho
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    @Schnapper: Danke, dass du mich auf dieses Thema aufmerksam machst. Ich werde versuchen, die alten Beiträge mit der aktuellen Situation zu koppeln.

    Ich versuche mal, eine Essenz aus den bisherigen Beiträgen zu ziehen: Am Ende ist es so, dass wir Torhüter versuchen, für Verständnis zu werben. Wir wollen verstanden werden in unserer Sonderrolle, in der ein Fehler ein Gegentor bedeutet. Wir möchten, dass dies bei unseren Fehlern bedacht wird, dass uns ein Fehler nicht allzu sehr zur Last gelegt wird, dass wir Vertrauen bekommen nach schwachen Leistungen.
    Wir möchten einfach neutral bewertet werden. Wir sind selbst darum bemüht, gute Leistungen von uns nicht allzu sehr an die große Glocke zu hängen, das selbe soll doch bitte bei schwachen Leistungen der Fall sein.

    Was ich mich nun Frage: Ist es vielleicht der falsche Weg, ständig um Verständnis zu werben für die Rolle des Torwarts? Wäre es nicht besser, wenn wir die allgemeine Einschätzung des Torwartspiels akzeptierten? Wenn wir den "Anderen" eingeständen, dass ein Fehler katastrophal ist und stattdessen unser Selbstvertrauen vielmehr aus unseren guten Leistungen zu ziehen?

    Bisher wurde die Definition des Torwarts ja immer von Seiten der schlechten Zeiten betrachtet. Fehler passieren, die einen runtermachen, die einem jedes Selbstvertrauen rauben.
    Ich möchte jetzt mal von der anderen Seite kommen:

    Der Torwart spielt ein Riesenspiel, hält alles, was er halten kann und vielleicht noch ein bisschen mehr. Es sind - gemessen am erreichbaren Leistungsniveau - echt gute Paraden dabei. Ich selbst habe das gerade gestern erlebt. Was sind hier die Reaktionen im Umfeld? Es ist ein Auswärtsspiel, Heimzuschauer, die hinter dem Tor stehen sagen "Wow, starker Fänger, den die Gäste da im Kasten haben". Die eigenen Spieler, die Fehler machen, kommen nach einer Parade zu mir: "Danke, dass du mich da rausgeboxt hast". Das Spiel geht leider doch verloren, 1:3, nach dem Spiel der Handshake mit dem Gegner, "Starkes Spiel", "Hast es uns ganz schön schwer gemacht heute", "Echt, super Leistung Junge"...

    Und wie reagieren wir? "Ach, man tut halt, was man kann", "Naja, hat leider trotzdem nicht gereicht", "3 Dinger waren trotzdem drin". Habe ich mich selbst bei erwischt.

    Warum reden wir unsere guten Leistungen in diesem Moment immer selbst herunter? Warum nutzen wir solche Spiele nicht, um uns quasi einen Selbstvertrauensvorrat anzulegen für schlechte Zeiten?
    Hier kann ich das Beispiel Thomas Kraft ranziehen, der ein echt starkes Spiel in Mailand gemacht hat. Es gibt natürlich immer Unterschiede zwischen dem, was man den Medien sagt und dem, was man sich selbst sagt, aber "Ich habe heute halt meinen Job gemacht", "Was ganz okay, aber jetzt steht das nächste Spiel an". Wer erkennt diese Aussagen denn nicht wieder?
    Sagen wir uns nicht vielleicht zu oft nach guten Leistungen, dass wir "einfach unseren Job" gemacht haben? Sind wir da nicht zu oft zu bescheiden?
    Hier im Forum ist es doch auch so: Ein Keeper zeigt eine wirklich gute Parade und von allen Seiten kommt: "Naja, auf dem Niveau muss er den auch halten", "Schon gut gehalten, aber nicht unbedingt weltklasse".
    Hilft uns diese Bescheidenheit wirklich weiter? Setzen wir an diesem Punkt nicht selber den Grundstein dafür, dass gute Leistungen als selbstverständlich angesehen werden und man beim nächsten Fehler der Fliegenfänger ist? Dabei ist es doch nichtmal unbedingt so, dass das Umfeld diese Leistungen von uns als selbstverständlich abtut. Das tun wir doch vielmehr selber. In den Medien wird Kraft nach seinem Mailand-Spiel gehypt, Rensing ist momentan ein vielgelobter Mann, Neuer sowieso. Sollten wir nicht diesen Hype auf gewissen Bahnen - immer jedoch kritisch reflektierend, um am Boden zu bleiben - nutzen, um uns selbst stark zu machen? Um eben dieses so wichtige Selbstvertrauen zu tanken und zu konservieren, um immer besser, immer sicherer zu werden?
    Ist es vielleicht am Ende so, dass wir das Umfeld nicht verstehen statt andersherum? Dass wir uns selbst viel zu kritisch sehen und uns in guten wie in schlechten Zeiten schwächer reden als wir sind?

  38. #38
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Schnapper,
    daß liegt aber allgemein in der eher mangelhaften Nachwuchsförderung vieler Bundesliga Clubs und auch in dem "Nichtvertrauen" in eine junge Generation. Es braucht Mut.
    Bedenke bitte, was für ein Geschrei es hier oft war, weil Löw sich für Manuel Neuer nach dem WM Aus für René Adler entschieden hat. Mangelhafte Erfahrung, fehlende Internationale Spielpraxis, und, und, und...

    Wie glaubst Du, Schnapper, geht das nun in der BuLi zu? Da kommt ein neuer Trainer, der will Zeichen setzen, und schon wechselt man den Torwart. Warum? Ganz einfach, weil das eine signifikante Position ist, auffällig und damit setzt der Trainer ein Zeichen "Ich bin da, ich mache was, ich stehe für Veränderung!"

    Guck doch, die Diskussion um Bayern Torwart Kraft und Manuel Neuer... Neuer zu den Bayern... ich mein, klar ist das ein Ziel, doch im Moment ist Bayern kein Aushängeschild, im Gegensatz zu Dortmund. Ob sich das aber langfristig so hält, also das Dortmund international eine Rolle spielen wird, wie sagte der Kaiser "schau'n mer mal!"
    Bei Schalke war die Bestrebung da, aber auch hier: Konnte nicht gehalten werden und wenn wir ehrlich sind, am Torwart liegt es selten.
    Es ist daher einfach den Torwart zu wechseln, damit was "Neues" zu machen, doch neu ist dann nur eine Position, wenn der Rest unverändert bleibt, wird in vielen Fällen nicht viel passieren. Marc Ziegler wird nicht anders spielen (können) als Ulreich, ein Butt spielt nur wenig anders als Kraft.
    Somit ist der Torwart oft nur ein Bauernopfer bei vermeintlichen "Änderungen', insbesondere für Zeichen dieser "Veränderungen" nach aussen. Klar auch: Wenn ich einen jungen Torwart hinten rein stelle, dann wird der ein oder andere Bolzen noch geschossen, daß ist normal. Es dauert, bis er aufgrund Erfahrung die nötige Sicherheit hat. Kann er sich aber auch nicht als Ersatzmann in wenigen Spielen oder in einer anderen Liga holen, geht einfach nicht. Muss ich als Trainer wissen und als Mannschaft muss dann auch klar sein, daß ich ggf. eins mehr schießen muss, um so etwas ggf. auszubügeln...
    Warum ist Neuer heute in vieler Hinsicht so souverän, warum oft so dominant im Strafraum? Ganz einfach: Er spielte eine EM als Junioren Torwart, er lernte den Wettkampf in einem tollen Team kennen, dann kam die WM, wo er musste und es mitzog. Schaut man sich die Sachen an, sieht man, daß er hochmotiviert war, aber auch nicht immer unbedingt technisch brillant war... Rückwirkend kann man sich in der Liga ansehen, wo er oft genug versuchte Sterne zu fangen, als Flanken, wo er oft genug für einen Bolzen gut war... und heute? Er konnte und durfte reifen, er durfte und konnte Fehler haben. Dies war nicht nachteilig, sondern dies sorgte dafür, daß aus Ihm ein gestandener Torwart wurde.
    Michael Rensing, bei Bayern der Kasper, bei Köln ein Held. Wie souverän er inzwischen oft spielt, wurde am Wochenende erst deutlich. Wichtig ist, daß er nun hoffentlich einen Verein gefunden hat, wo er nicht mit einem Torwart verglichen wird, der eine Ära prägte, sondern jetzt in einer und mit einer Mannschaft reifen kann...

    Daher was da oft passiert, zeigt doch nur, wie sehr viele Leute die Position des Torwarts verstehen...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

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