Die Suche nach den richtigen Fußballschuhen gestaltet sich für viele Torhüter als große Herausforderung. Neben dem Tragekomfort und dem Ballgefühl gehört vor allem die Bodenhaftung zu den spezifischen Anforderungen eines Torhüters. Deshalb hat Uhlsport bereits vor einigen Jahren spezielle Fußballschuhe für Torhüter entwickelt, die sich durch krallenähnliche Elemente im Bereich des Vorderfußbereichs auszeichneten. Die Wiederauflage dieses Fußballschuhs trägt den aussagekräftigen Namen Torkralle und wurde in enger Zusammenarbeit mit dem deutschen Nationaltorhüter Robert Enke von Hannover 96 entwickelt. torwart.de hat die Uhlsport Torkralle für euch getestet und eine Antwort darauf gefunden, ob dieser Fußballschuh die Torwartausrüstung revolutionieren könnte.
Die Optik der Uhlsport Torkralle erinnert an das Logo des baden-württembergischen Traditionsunternehmens, das ebenfalls die Farben Schwarz und Rot trägt. Hinzu kommt ein weißer, wellenförmiger Streifen, der die Außen- und Innenseite des Schuhs ziert und ihm ein dynamisches Aussehen verleiht. Neben der Schnürleiste ist der Schriftzug „Torkralle“ eingestickt.
Uhlsports Torwartschuh besteht aus ökologisch gegerbtem Leder und leistet dadurch einen Beitrag zum Umweltschutz. Diese positive Eigenschaft macht die Torkralle jedoch nicht automatisch zu einem guten Fußballschuh. Es ist viel eher zu erwähnen, dass das Leder sehr weich und atmungsaktiv ist, wodurch ein gutes Tragegefühl erreicht wird. Obwohl das Leder einen sehr robusten Eindruck macht, bedarf die Torkralle, wie jedes andere Lederprodukt, natürlich einer besondere Pflege. Um lange Freude an dem Fußballschuh zu haben, sollte das Leder nach jedem Einsatz gesäubert und eingefettet werden.
Die Sohle der Uhlsport Torkralle besteht aus teilweise recyceltem Material, wodurch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet und eine Verbundenheit zum umweltbewussten Nationaltorhüter Robert Enke ersichtlich wird. Sie besteht aus einem Stück, ist aber dennoch sehr flexibel. Die Einlegesohle erfüllt ihren Dienst zweckgemäß. Die Sohle ist in der MD-Version mit zwölf Kunststoff-Nocken – acht im Vorderfuß- und vier im Fersenbereich – ausgestattet. Die SC-Version bietet Platz für sechs Schraubstollen, vier im vorderen und zwei hinteren Teil. Sie wird mit Kunststoff-Aluminium-Stollen ausgeliefert, die jedoch beliebig ersetzt werden können. Direkt ins Auge fallen die krallenähnlichen Elemente im Vorderfußbereich, die für eine bessere Bodenhaftung bieten und dem Torhüter einen entscheidenden Vorteil im Kampf um den Ball geben sollen. In der Praxis zeigt sich, dass diese neu aufgelegte Innovation durchaus tauglich ist. Man spürt die erhöhte Stabilität und Standfestigkeit im Vorderfußbereich. Die Vorteile, die sich dadurch ergeben, liegen jedoch bestenfalls im Bereich von Millisekunden und lassen sich mit einfachen Mitteln nicht ermitteln. Doch oftmals sind es eben diese Millisekunden, die ein Spiel entscheiden können. Die Befürchtung, dass sich durch diese Besonderheit eine erhöhte Belastung für die Knie ergeben könnte, ist gänzlich unbegründet. Die Elemente sind so angeordnet, dass sie zwar für eine erhöhte Griffigkeit der Schuhe sorgen, sich jedoch nicht im Boden verkeilen.
Eine weitere Besonderheit der Torkralle ist der durch einen Keil um vier Millimeter erhöhte Fersenbereich. Durch eine leicht nach vorne verlagerte Körperhaltung soll die Ausgangsstellung des Torhüters optimiert werden. Die Wadenmuskulatur wird automatisch angespannt und die Sprung- und Reaktionsschnelligkeit erhöht. Im Praxistest zeigt sich, dass diese besondere Eigenschaft der Torkralle nur beim Laufen längerer Strecken spürbar ist. Durch den angehobenen Fersenbereich erfährt man eine stärkere Belastung der Waden. Bei torwartspezifischen Aktivitäten ist kein augenscheinlicher Vorteil erkennbar. Allerdings ist es hier wohl so wie mit den krallenähnlichen Elementen zu halten: Eventuelle Vorteile liegen im schwerlich nachweisbaren Bereich, können jedoch wohlmöglich einen entscheidenden Vorteil ausmachen.
Die Schnürung der Uhlsport Torkralle erfolgt klassisch in der Mitte des Schuhs. Das Ballgefühl liegt durch das weiche Leder und die gute Schnürung im guten Bereich. Der Schuh verzichtet auf oftmals als innovativ angepriesene Extras, wie beispielsweise angerautes Material im Bereich des Spanns. Anzumerken ist, dass die Torkralle recht großzügig geschnitten und dadurch ein wenig höher, als zum Beispiel der Adidas Predator Powerswerve, ist. Die Fersenkappe sorgt für die nötige Stabilität im hinteren Bereich des Fußes. Von außen ist sie mit Kunststoff verstärkt.
Fazit: Die Torkralle ist ein erneuter Vorstoß Uhlsport in den Bereich spezieller Fußballschuhe für Torhüter. Die krallenähnlichen Elemente im Vorderfußbereich und auch der durch einen Keil erhöhte Fersenbereich widmen sich für das Torwartspiel elementar wichtigen Aspekten. Ihre Wirksamkeit deutete sich zwar im Praxistest an, kann jedoch nicht genau nachgewiesen werden. Aus physikalischer Sicht ist jedoch davon auszugehen, dass die Torkralle Vorteile für Torhüter bieten kann. Die weiteren Bestandteile des Fußballschuhs können überzeugen. Das verwendete Material sorgt für einen guten Tragekomfort. Die beiden Variationen – die SC-Version eignet sich vor allem für tiefe, feuchte Plätze, die MD-Version hingegen für einen harten, trockenen Untergrund – bieten für jede Wetter- und Platzbedingung die richtigen Grundlagen.
Auswertung:
Material:
Passform:
Tragekomfort:
Griffigkeit:
Innovation:
Gesamt:![]()