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Thema: torwart.de-Camp 2009: Believers "Rückblicktagebuch"

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  1. #1
    Welttorhüter
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    Standard torwart.de-Camp 2009: Believers "Rückblicktagebuch"

    Mesdames et Messieurs,

    das torwart.de-Camp 2009 ist nun genau 110 Tage her. Das ist so die Zeit, nach der unser Kopf schon längst fertig ist, ihm unwichtig erscheinende Dinge aus dem Gedächtnis in die Schubladen tief hinten zu stopfen und für neue Erinnerungen Platz zu machen.
    Deswegen habe ich zwei Wochen nach dem Camp meine Eindrücke und Erlebnisse niedergeschrieben und bin jetzt nach reiflicher Überlegung und positivem Feedback für diese Idee zu dem Entschluss gekommen das Ergebnis hier zu posten.

    Ich werde also heute beginnend im Verlauf der Woche die drei fantastischen Tage beleuchten, die für mich eines der schönsten Wochenenden meines (zugegeben erst) 18-jährigen Lebens waren.
    "Bangerang"

    Krieger des Lichts
    06.11.09 † 10.11.09

  2. #2
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    Standard

    Sehr interessant, Ulli.

    Vielleicht würde dein Tagebuch meinen Willen bestärken, auch mal in den Flieger nach Ruit zu steigen.

    Wer weiß?!

    LG
    Du warst so jung, du starbst so früh, wer dich gekannt, vergisst dich nie.



    † 28.08.09


    Ich danke dir für alles, Thomas. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.

  3. #3
    Welttorhüter
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    Standard Einleitung & Der erste Tag, der 26.06.

    Es ist 16:00 Uhr auf dem Stuttgarter Flughafen, Gate 173 am 28. Juni.

    Die Zeilen in meinem Buch verschwimmen immer mehr ineinander, bis ich bemerke, dass ich den ganzen siebenzeiligen Absatz der letzten Minuten zwar gelesen, aber nicht wahrgenommen habe. Ärgerlich reibe ich mir die Augen und versuche mich erneut auf die Sätze zu konzentrieren ohne ständig in ihnen zu verrutschen. Dieses Vorhaben gebe ich jedoch nach wenigen Zeilen wieder auf, in denen der Protagonist von einer Dame spricht, die ich vor fünf Seiten hätte kennenlernen sollen und doch nichts mit dem Namen anfangen kann. Ich werfe das Buch auf meine Tasche zurück, wechsle das Lied in meinem IPod und sinke tiefer in den Sitz.
    Erst in dem Moment, wo mich hier im Gate 173 die Müdigkeit übermannte, merkte ich, auf welcher Welle der Euphorie ich die letzten 3 Tage geschwommen bin. Es war das seltsame Gefühl des Aufwachens aus einem positiven Schock. Sämtliches Adrenalin und Serotonin schien mein Körper aufgebraucht zu haben, so dass er jetzt wie ein ausgepumptes Etwas im Plastiksitz hängt, während mein Kopf alle Ereignisse abspult und mich erneut mit zu dem, mir die letzten drei Tage so ans Herz gewachsenen, Ort nimmt, den ich gleich verlassen werde.
    _____________________

    Freitag, 26.06. - Tag 1

    Die zwei Reisetaschen sind schon am Abend vorher gepackt gewesen. Der Flug von Berlin nach Stuttgart ging um 11:51. Es war schon ein gewaltiges Gefühl, als wir in Stuttgart aufsetzten und mir die plötzliche Erkenntnis durch den Körper fuhr und ich zusammenzuckte: "Du bist in Stuttgart!". Nun wollte ich zwar schon immer einmal ins Schwabenländle und doch hätten sich dann eher meine Wege und die des VfBs im Daimler Stadion gekreuzt. Nun, der Stuttgarter-Trainingsauftakt sollte ja am Sonntag in Ruit stattfinden...
    Am Flughafen sammelte mich Userin Schlumpf um kurz nach 13 Uhr ein und ich wurde das erste Mal persönlich mit einem tiefbayrischen Akzent konfrontiert. Während ich mir mit logischen Schlussfolgerungen („Ich glaube sie hat ‚Auto’ gesagt… Na dann werden wir da sicher jetzt hingehen!“) zu helfen suchte, war Schlumpf sehr verständnisvoll und fragte mich am Auto nach ca. 7 Minuten des Rätselratens: „Sage mal, verstehst du mich eigentlich?"
    Von da an ging es dann doch noch mit unserer zwischenmenschlichen Kommunikation steil bergauf. Nach dem Check In am Berliner Flughafen Tegel war also nun die zweite Hürde auf dem Weg zum torwart.de-Camp gemeistert. Nach der etwas zu aufregenden Fahrt – für meinen Geschmack, die Angesprochene weiß, was ich meine – und der glücklichen Erkenntnis nun doch heil im Camp anzukommen, meldeten wir uns bei der Rezeption an. Während Schlumpf sofort ihre Zimmerschlüssel für ein Doppelzimmer erhielt, ging ich gar nicht erst zur Anmeldung, da ich eigentlich informiert worden war im Hotel untergebracht zu sein. Dies sollte sich zu meinem Glück als Irrtum erweisen und durch einen Zufall kam ich nach wenigen Minuten doch zu meinem Schlüssel für ein Einzelzimmer im Fußballhaus 1 genau dem von den Usern „Transporter“ und „Paulianer“ gegenüber. Nach der kurzen Zimmerbesichtigung brachen Schlumpf und ich mit dem Auto zum Hauptbahnhof auf, um die User „Luke123“ und „Franky-Sunday“ einzusammeln. Nach einiger Wartezeit, die meine Gefährtin auch unbedingt im Stuttgarter Hauptbahnhof-McDonalds – er unterscheidet sich wirklich seltsamerweise kein Bisschen von seinen Berliner Vertretern – verbringen musste, fanden wir uns schließlich zusammen. Nach kurzen kaum erwähnenswerten Schwierigkeiten von Schlumpf im Parkhaus – *hust* – machten wir uns etwas verspätet auf den Weg zur Sportschule Ruit zurück, um dennoch pünktlich zum Empfang um 17:30 Uhr anwesend zu sein.

    Derweil stieg bei mir natürlich die Anspannung aufgrund der Persönlichkeiten, mit denen ich mich seit mehr als 2 Monaten nun via Internet fast täglich unterhielt, die ich aber erst heute zum ersten Mal kennenlernen würde. Auf der Terrasse der Cafeteria-Räume empfing uns dann schon eine breite Masse von Menschen aller Altersklassen weitestgehend in Sportkleidung. Wir gesellten uns dazu und ich landete gleich auf einem Sitz neben Steffen, der mir nach dem Codewort „Believer“ angeboten wurde.
    Nach kurzen Wortwechseln wanderte ich hinüber zu einem Tisch, an dem sich die weibliche Delegation des Torwart-Camps versammelt hatte. Ich machte die Bekanntschaft von Itti („Britta“) und ihrer Cousine Laura, von Josi („torfrauen“) sowie von Ulla („Wuschel), die von mir in diesem Bericht nur den ehrenvollen Titel „Steffen’s bessere Hälfte“ bekommt , ihren zwei Rabauken der blauen Mauer & Caro und von Ela (heartkeeper), die mit ihrem Sohn angereist war. Auch Christian (La_Chat) gesellte sich, letztendlich zu einer beträchtlichen Steigerung des Lautstärke Pegels mit Ittis & Schlumpfs Hilfe, dazu.

    Viel Zeit zum Überdrehen blieb, auch wenn manche es so interpretierten – wir konnten noch mehr, wie wir noch beweisen sollten – nicht, da um 17:30 Uhr das Camp durch Marcel Schäfer eröffnet wurde.
    Erst wurde das Trainerteam bestehend aus Jens, Thomas, Carsten, Steffen ("Steffen") und Mathias ("zoroopa28") sowie den Unterstützern Marcel und Klaus („Oldkeeper“) – bei uns im Ladies-Team bald nur noch liebevoll „Claudette“ genannt – vorgestellt. Dann wurden die Gruppen angesagt, in die die Teilnehmer des Camps eingeteilt worden waren. Unsere Ladies-Gang war gegründet!
    Danach wurde jedem ein Torwart.de-Camp-T-Shirt (Danke Marcel & torwart.de-Team!), ein Basecap von McDavid und der Ablaufplan des Wochenendes sowie ein Lageplan der Sportschule übergeben. In den folgenden Minuten stellte sich uns nun ein Vertreter von McDavid vor, der uns die einmalige Chance gab die Hexpad-Polster der McDavid-Unterziehhose zu testen. Er gab dafür 4 Produkte in die Runde, die nun von den Teilnehmern im Laufe des Wochenendes zu den Trainingseinheiten getragen werden konnten. Danach erhielt noch jeder das angesprochene Basecap. Es lässt sich schon vorweg sagen, dass der Test der Unterziehhose sehr positiv ausfiel. Hier noch mal das große Dankeschön an McDavid an ihren Repräsentanten, der sogar an einem Trainingstag anwesend war, um für Feedback und etwaige Fragen zur Verfügung zu stehen.

    Nach dieser langen Eröffnung des Camps ging es zum Abendessen, wo die ersten Kontakte vertieft wurden und viel gelacht wurde. Das Essen in der Sportschule war sehr gut auch vielseitig und so manch einer vergaß darüber, dass wir gleich nach dem Essen zur Trainingseineit aufbrechen sollten, und tat sich ausgiebig an Nudeln, Salat, Brot und Kartoffelauflauf (um nur etwas zu nennen) gütlich.
    Nach dem Essen hastete ich aufs Zimmer, um mir schnell die Trainingssachen über zu streifen und traf mich dann mit Itti und Laura im Foyer des Fußballhauses 1. Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern schritten wir zum Rasenplatz 2, der ein wenig abseits der Sportschule hinter eine Brücke über eine große Verkehrsader lag und für die nächsten Tage zum towart.de-Trainingsplatz werden sollte.
    Der Anblick des satten Grüns und der Geruch des Rasens trug nicht gerade dazu bei die Vorfreude auf die erste Einheit zu zügeln, die sich in mir breit machte. So ging es anscheinend nicht nur mir, denn ein paar Minuten später mit dem Auftauchen der ersten Bälle fand ich mich mit Laura und Itti auf dem Rasen wieder, während die zwei ehrgeizigen, weil ballverliebten, Zöglinge Steffens auf mir rumhackten und -trampelten, damit ich irgendwann schmerzverzerrt den Ball losließ.
    Nach diesem weniger erfolgreichen ersten Rasenkontakt wurde die Ladies-Gang (bestehend aus Ulla, „Steffens besserer Hälfte“, Ela, Caro, Schlumpf, Josi, Itti, Laura und mir sowie aus dem Gelegenheitsmitglied Klaus) zur ersten der fünf verschiedenen Stationen gelotst, die Steffen unter dem Thema „Koordinationsschulung“ (hier dazu das Video) leitete.
    Dort hatte er sechs Hütchen unterschiedlicher Farbe in einem Viereck aufgebaut, an dessen Ende noch einmal zwei gleichfarbige Hütchen standen. Er erklärte uns die Übung, bei der wir eine Farbkombination gesagt bekommen und umsetzen sollten, in dem wir in der richtigen Reihenfolge mit Sidesteps bzw. Vor- und Zurücklaufen so schnell wie möglich die unterschiedlichen Hütchen erreichen sollten. Dann sollten wir ebenfalls mit Tempo im Bereich zwischen den gleichfarbigen Hütchen hinter dem Viereck rechtzeitig zum Stehen kommen, um einen von Steffen geschossenen Ball zu sichern. Die ersten Durchgänge des Abtastens begannen mit Dreier-Kombinationen, die noch relativ locker über die Bühne gingen. Gleich bei der ersten Station fiel mir die außergewöhnlich gute Stimmung in unserem Team auf, die uns alle befiel. Danke dafür schon mal, Ladies! Die ersten Flüche wurden dann in den schwereren Durchgängen mit vier und am Ende mit fünf bis sechs Farben ausgestoßen, bei denen bei den nichtaktiven Teilnehmern mitgezählt und untereinander verglichen wurde, ob man es denn selbst jetzt geschafft hätte. Auch dem bald schnellen Farbenkauderwelsch, das Steffen innerhalb von einer Zehntelsekunde ausstieß, versuchten wir Informationen abzugewinnen, was doch zu manchmal recht lustigen Kombinationen führte. Ulla zog auch ein paar Durchgänge die Torwarthandschuhe aus, um ein paar Momente – erfolgreich wie sich herausstellen sollte – einzufassen.

    Nach einem Applaus und Dank an Steffen wanderten wir zur nächsten Station, die von Carsten unter dem Thema „Stellungsspiel, Winkelverkürzen“ (den 2. Teil der Übung seht ihr hier) geleitet wurde. Hier fanden wir eine Übung – wie ich später beim Blick in Hans Leiterts Buch „Die sieben Prinzipien der Meister“ bemerken sollte – zum Thema „Optimale Position und Distanz“ und „Rechzeitig fertig“ vor. Er hatte eine Anzahl von Bällen mit unterschiedlichem Abstand und Winkel zum Tor platziert. Die Aufgabe für zwei von uns, die sich vor die Bälle stellten, war es nun, zu einem Ball hinzulaufen und einen Schuss anzudeuten.
    Dabei sollte diejenige im Tor so schnell wie möglich die Optimale Distanz und Position zum Schützen finden und rechtzeitig zum Schuss fertig in der optimalen Balance zu stehen kommen. Das war natürlich der Idealfall, denn so leicht, wie es klingt, war es bei weitem nicht.
    Für mich kristallisierte es sich als Schwierigkeit heraus rechtzeitig stehen zu bleiben, da ich den richtigen Schussmoment, der ja nun nicht stattfand, nicht abpassen konnte. Mit richtigen Schüssen, wie wir es später machten (2 unterschiedliche Positionen zum Tor, aus denen die Schützen dann auf selbiges zu laufen und versuchen einen Torerfolg zu erzielen), ging es dann irgendwo doch besser. Trotzdem war dieses genaue Achten auf den richtigen Moment des Standes in der Balance zum Schuss eine neue und spannende Erfahrung für mich, hatte ich doch in meiner bisherigen Torwartzeit nie so genau auf diese Abläufe geschaut. Dieser Aha-Effekt sollte nicht das einzige Mal im Camp auftreten.

    Nach dem Zeichen zum Wechsel der Stationen, die eigentlich nur jeweils 20 Minuten dauern sollten aber nicht selten – Gott sei Dank – überzogen wurden, bedankten wir uns wieder bei Carsten für die kompetente Leitung der Übung und wechselten zur nächsten Station. „Torwarttraining in Spielformen“ (hier dazu das Video) hieß hier die Devise von Jens, der uns in ein kleines, ca. 10 Meter langes Feld lotste, an dessen Enden sich jeweils zwei Kleinfeldtore befanden. Nun teilten wir uns in zwei Mannschaften auf und spielten. Das Ziel war der Torerfolg, der erst noch durch die Hand (so wurden auch die Pässe gespielt) erzielt werden durfte. Ein Torwart wurde natürlich ins Tor gestellt. Das sollte aber erst beim Spiel mit dem Fuß wirklich wichtig werden, da hier ja unser eigentliches Privileg des legalen Handspiels wirklich bedeutend wurde. Da wir eine ungerade Zahl darstellten – Ulla verschwand kurzzeitig zum Photos machen – nahm sich Marcel unserer Mannschaft an, die wir spontan auf „1. FC Kampfschweine 09“ tauften. Unserem Vereinsnamen sollten wir treu bleiben, da wir mit viel Einsatz, spektakulären Toren (wie Marcels Dreiangel-Volley-Tor) sowie spektakulären Nicht-Toren (es ist schon eine Kunst den Ball auf der Torlinie noch über die Querlatte zu schießen – Namen werden nicht genannt ) aufwarteten.

    Nach dem Applaus und Dankeschön an Jens und Marcel für die erfolgreiche Zusammenarbeit, gingen wir reichlich erhitzt zur nächsten Station, die von Mathias mit Klaus Hilfe geleitet wurde. Hier sollten Übungen zur Vertiefung der Torwartgrundtechniken (zu finden hier) durchgeführt werden. Die Aufgabe war es, einen von Mathias leicht geschossenen Ball technisch sauber und schnell zu erreichen, also dem Ball aktiv entgegen zu gehen, und zu sichern. Dabei kristallisierten sich schnell individuelle Schwächen heraus, die frau noch einmal genauer angehen konnte, da Klaus sich immer nach Mathias die gerade Übende herauspickte und mit ihr noch einmal eine erst zentrale und dann seitliche Schussabfolge unter den gleichen Gesichtspunkten durchging. Auch hier trat der mir bald vertraute Aha-Effekt auf, da ich mich das erste Mal mit dem Prinzip „Schnell und aktiv zum Ball“ beschäftigte bzw. mit dem richtigen Beginn (Auftaktschritt seitlich nach vorne zum aktiven Auftakt) und auf eine saubere Technik meinerseits achtete. Vergessen war schnell die „Hauptsache, ich kriege den Ball“-Mentalität, die mich über bis dahin vier Jahre meines Torwartdaseins verfolgt hatte. Auch bei dieser Station fiel wieder positiv auf, wie wir uns in der „Ladies-Gang“ gegenseitig ermutigten und anfeuerten.

    Wieder bedankten wir uns bei Mathias und Klaus für das Training und schritten zu der letzten Station für diese Trainingseinheit. Sie lag in den Händen von Thomas und stand unter dem Schwerpunkt „Balance und Gleichgewichtsverlagerung“. Dazu hatte Thomas mehrere gelbe Stangen der gleichen Größe mit unterschiedlichen Winkeln in den Boden gesteckt. Doch bevor wir uns mit diesen Stangen beschäftigten, nahmen wir uns ein Rasenstück, auf dem wir in Zweiergruppen zusammen gingen. Nun sollten wir erst einmal um die Wichtigkeit der Balance und Gewichtsverlagerung in unserem „Job“ wissen und dazu wählte Thomas den Luftkampf als Beispiel. Eine Torhüterin warf den Ball hoch und versuchte ihn im richtigen Moment zu erreichen und zu sichern, während die andere sie mit Körpereinsatz daran hindern sollte. Ich landete mit Caro in einem Team und wir beide hatten definitiv unseren Spaß bei der Übung!
    Danach ging es für uns zu den Stangen, vor denen sich immer jeweils eine Torhüterin postierte. Nun sagte Thomas an, dass wir mit dem rechten Bein über die Stange schwingen und dabei im Körper möglichst aufrecht bleiben sollten. Nach einigen Winkeleinstellungskorrekturen schwangen wir nun immer im Wechsel mit dem linken und rechten Bein über die Stange. Als jeder so sein Tempo und Gefühl für diese Konstruktion gefunden hatte, steigerte Thomas den Schwierigkeitsgrad, in dem er die Aufgabe änderte. Auf seinen Zuruf „Eins“ sollten wir nun zum Beispiel mit dem rechten Bein von außen nach innen über die Stange schwingen, bei „Zwei“ von innen nach außen mit Rechts und mit Links dasselbe Spielchen. Nun rief er immer abgewechselt eine der vier Zahlen, um unsere Ohren-Bewegungs-Koordination – wenn man es mal so nennen will – noch ein wenig zu prüfen und uns aus der Balance zu bringen. Hier findet ihr dazu das Video, dass sogar unsere Ladies-Gang zeigt. In der Reihenfolge am Anfang des Videos von links (Ela, Ich, Laura, Ulla und vorne im Bild Caro). Ich fand diese Station auch wie die vorangegangen sehr spannend und effektiv und auch hier hatten wir wieder viel zu lachen, auch gerade deswegen, da die Übung mit einigem Murren einer bestimmten Fraktion - auch hier wieder keine Namen - hingenommen wurde. Ein wenig hatte die Stangenhöhe ja auch mit der Dehnung zu tun . Auch hier gucke ich niemand bestimmten an.

    Nach dem Dank an Thomas und dem Abklatschen mit ihm hatte unsere Ladies-Gang Feierabend und ich konnte nicht fassen „dass jetzt schon Schluss ist“, bis mich Ulla darauf hinwies, dass es doch schon etwas länger nach 20:30, dem geplanten Ende der Trainingseinheit, sei. Das überraschte mich wirklich, denn jeder kennt dieses Gefühl, dass die Zeit stehenbleibt, während sie eigentlich umso schneller verfliegt. Nach dem wir halfen die Trainingsgeräte zusammenzuräumen – danke an unsere immer fleißigen Torhüter und Torwarttrainer, die besagte Geräte immer aufbauten und wegräumten – zog ich meine Handschuhe aus und verließ schon jetzt wehmütig mit Itti und Laura den grünen Trainingsplatz, allerdings im Wissen, dass wir uns schon morgen wiedersehen würden. Die Vorfreude auf den nächsten Tag hatte sich schon ab der dritten Station in mir breit gemacht, was alle Teammitglieder zu spüren bekommen hatten, während ich sie nach der Trainingseinheit gar nicht zu zügeln versuchte.
    Duschen, Umziehen und schnell zur Übertragung des U21-EM-Halbfinals hieß dann die Devise. Am Tisch vor dem Fernseher in der Gaststätte, machten wir es uns gemütlich, während die Trainer vornehmlich auf der Terrasse in Gespräche vertieft waren. Bei einigen aufregten Spiel- und Torwarttechnikanalysen (Manuel Neuer und sein Freistoßkick, sage ich nur ) und für uns bekannten niveausuchenden Gesprächen wurde viel gelacht und gescherzt. Ein Bier von Itti und Christian später entschloss ich mich dann doch um 23:30 Uhr das Weite zu suchen und ins Bett zu gehen, im Hinblick auf den zum Glück vollgestopften und hoffentlich anstrengenden kommenden Tag. Beim Frühstück sollte ich dann erfahren, dass Itti in Begleitung von der "Heulsuse" (ich erinnere mich nur an das T-Shirt...) alias unikeeper noch versucht hatte in der Umgebung von der Sportschule Ruit die Nacht zum Tag zu machen. Dementsprechend sahen beide auch morgens aus. Ich hatte bei Itti auch eher das Gefühl, dass sie erwog sich in ihrer Cornflakes-Schüssel zu ertränken, als dass sie super auf die kommende Trainingseinheit vorbereitet war


    So ging also der erste spannende, überwältigende, informationsvollgestopfte Camptag zu Ende. Es war wirklich schwer Schlaf zu finden, da ich unweigerlich im Kopf noch einmal alle Stationen und Aktionen sowie die Informationen und das Feedback der Trainer durchging. Aber wirklich ausschlaggebend war die Vorfreude auf den nächsten Tag, die hatte ich das Gefühl, wenn ich nachgeben würde, die Zeit einfach 7 Stunden vordrehen und mich zum Frühstück aus dem Bett jagen würde. Irgendwann um 01:30 rettete ich mich dann doch vor dem, durch Schule ja vorgefertigten, chronischen Schlafmangel.
    Geändert von Believer (15.06.2010 um 13:29 Uhr)
    "Bangerang"

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  4. #4
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    War zwar leider nicht dabei, aber ein sehr guter und ausführlicher Bericht. War schön zu lesen Freue mich schon auf den 2. Tag.

    Versuche 2010 auch zu kommen, wobei es bis zum Camp 700 km sind..

  5. #5
    Welttorhüter
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    Avatar von Believer
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    Ach, von Berlin nach Stuttgart betrug die Entfernung auch um die 640 km. Einmal im Jahr kann man sowas machen bzw muss man sowas machen, wenn ich daran zurückdenke, was ich im Camp alles erlebt habe.
    "Bangerang"

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  6. #6
    Torwarttrainer Avatar von zooropa28
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    Klasse klasse! Ich dachte gerade beim lesen ich sei noch dort.
    Eh isch misch uffresch, iss mirs libber egal!

  7. #7
    Blickfeld Avatar von La_Chat
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    Zitat Zitat von Believer Beitrag anzeigen
    Auch Christian (La_Chat) gesellte sich, letztendlich zu einer beträchtlichen Steigerung des Lautstärke Pegels mit Ittis & Schlumpfs Hilfe, dazu.


    Ey! Wat kann'n ich dazu, wenn Itti unbedingt von der Bank kugeln musste und die beiden Schnapperellas so laut quietschen?!

    Zitat Zitat von Believer Beitrag anzeigen
    Beim Frühstück sollte ich dann erfahren, dass Itti und Christian in Begleitung noch versucht hatten in der Umgebung von der Sportschule Ruit die Nacht zum Tag zu machen. Dementsprechend sahen beide auch morgens aus. Ich hatte bei Itti auch eher das Gefühl, dass sie erwog sich in ihrer Cornflakes-Schüssel zu ertränken, als dass sie super auf die kommende Trainingseinheit vorbereitet war
    +

    Komisch ist, daß ich mich nicht daran erinnern kann mit Itti auf Trallafitti gewesen zu sein. Ich glaub das vertauscht du ein paar Tatsachen und Personen, Ulli. Den männlichen Part in dieser "Partynacht" habe ich def. nicht gestellt. Ich bin nach einem mit Itti geteiltem Weizen artig heim gefahren. Allein!

    Sonst ein toller Bericht! Ich freu mich schon auf die Fortsetzung. Vor allem, wenn du jedem hier erzählst wie es in deinem Zimmer aussah und welche Wäsche da so auf dem Boden verteilt lag...
    Früher war er der Panther im Verein, neulich meinte jemand: "Guck mal! Ein fliegendes Schwein!"

  8. #8
    Welttorhüter
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    Oh wirklich? Ach ja, dann war's die Heulsuse, die mit Itti mitgegangen ist, kann das sein?

    Letzteres wird für niemanden hier von irgendeinem Interesse sein
    "Bangerang"

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  9. #9
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    Zitat Zitat von La_Chat Beitrag anzeigen
    und welche Wäsche da so auf dem Boden verteilt lag...
    Ich muss nächstes Jahr unbedingt in der Sportschule untergebracht werden...

  10. #10
    Welttorhüter
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    Können wir bitte das Niveau dieses Threads erhalten?
    "Bangerang"

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