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Thema: In den Ball reinrutschen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    torwart.de-Team
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    Avatar von Stetti
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    Ich verstehe deinen Post nicht ganz, Torhütchen, versuche aber mal zu antworten. So like Michael Ballack:
    http://www.youtube.com/watch?v=-itsQ1Fr7X0

    Wenn du meinst und du dir sicher bist, dass du den Ball bekommen kannst, dann solltest du natürlich zum Ball hin. Ist dieser im 16er solltest du diesen aufnehmen, ist er außerhalb des 16ers solltest du ihn entweder annehmen und zu einem Mitspieler spielen oder auch direkt nach vorne schlagen. Je nach Situation. Kommst du gerade eine Zehntelsekunde vor dem Gegner an den Ball, dann hau ihn weg, am besten zur Seite, um nicht zu riskieren, dass du den Gegner anschießt. Hast du Zeit, kannst du den Ball auch annehmen, eventuell die Seite wechseln, falls dort ein Mitspieler frei steht oder eben den Ball hoch nach vorne spielen.

    Wie gesagt, solltest du dir sicher sein, dass du den Ball bekommst, dann geh hin. Und wenn du siehst, dass du den Ball bekommst, bzw. ins Aus grätschen kann, wenn du "dahinrutschst", dann solltest du auch dies tun.

    Aber NUR wenn du dir wirklich sicher bist. Ich hatte einmal die Situation, dass ich auf nassem Kunstrasen rausgelaufen bin, den Ball ins Aus grätschen wollte. Der Stürmer streckte jedoch sein Bein ganz weit aus, tippte den Ball noch an, legte ihn so an mir vorbei und ich habe nur den Stürmer getroffen. Dass ich das Bein noch versucht habe, zurückzuziehen, war irrelevant - rot wegen Notbremse! Es waren zwar noch 2 Mitspieler, die mindestens auf gleicher Höhe waren, weswegen die rote Karte umstritten war, aber wie du siehst, ist es extrem riskant, sich auf so eine Situation einzulassen. Wenn du raus gehst oder rausrutschst, musst du den Ball haben oder klären - ob du das schaffst, musst du selbst entscheiden und zwar in einem Bruchteil einer Sekunde!

  2. #2
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    Avatar von Believer
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    Das Vorgehen, das Stetti gerade beschrieben hat, ist natürlich genau richtig für die Aktionen außerhalb des 16ers.

    Ich möchte noch einmal die Aktion im 16er vertiefen. Folgende Situation: Der Stürmer kommt mit dem Ball am Fuß alleine auf dich zu. Du startest, um den Winkel zu verkürzen und Druck auf den Stürmer auszuüben. Nun legt sich der Stürmer den Ball ausversehen zu weit vor, so dass du deine Chance gekommen siehst. Du machst einen schnellen Auftaktschritt nach vorne und springst flach zum Ball (stell dir jetzt nicht vor, dass du frontal auf den Stürmer zu springst - so wird es nie passieren), sicherst ihn und ziehst ihn an deinen Körper heran. Dieser ganze Vorgang passiert natürlich, wie bei einer Abwehr eines Torschusses, "auf der Seite" wie du es sagst. Diese Situationen findest du zum Beispiel oft vor, wenn der Stürmer in den 16er eindringt nach einen tödlichen Pass durch die Schnittstelle in der Viererkette.
    Geändert von Believer (18.10.2009 um 17:17 Uhr)
    "Bangerang"

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  3. #3
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    http://www.youtube.com/watch?v=B2dVqvhvG5Y

    Bei 0:33 bis 0:40 kann man es hier 2 mal sehen, wobei die erste Szene nicht ganz so ist, wie du sie schilderst. Aber man kann gut sehen, wie er sich seitlich in den Ball wirft und ihn dann sicher hat..Beim 2. Mal sieht man gut, dass die Verteidiger nicht schnell genug waren und nicht mehr eingreifen können. Casillas kommt raus und "spitzelt" den Ball vom Fuß des Stürmers. So solls sein!

  4. #4
    Welttorhüter
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    Die Szene, die ich geschildert habe kommt im Spiel verhältnismäßig öfter vor. Vor allem in den unteren Ligen, denn je höher man kommt, desto weniger passieren den Stürmern solche Stolperer bzw. desto präziser werden die Bälle in die Schnittstelle gespielt.
    In Szene 1 kommt Casillas ja schon fast zu spät zum Ball und kann sich nur noch rückwärtig dem Ball richtig entgegen werfen, um ein Gegentor zu verhindern.
    "Bangerang"

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  5. #5
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Believer,
    wir dürfen nie vergessen: Auch die Weltbesten machen Fehler und sind nicht fehlerfrei, sonst müßten diese nicht oft 8 mal in der Woche hart trainieren... und es gäbe dann auch keine Tore mehr.

    Daher ist das ewigliche hängen vieler an den Paraden der Großen eine verklärte Welt, die so nur auf U-Tube oder in der Starmagazin Sphäre existiert, nicht aber die Realität darstellt.

    @Torhütchen: Eigentlich rutscht man nicht in den Ball. Rutschen tut weh.
    Man wirft sich eher dem Gegner vor die Füsse, greift mit den Händen nach dem Ball.
    Das ist sehr schwer und man muss es im Training üben, immer und immer wieder...



    Im oberen Video sieht man die Aktion zwei mal.
    Beim ersten Mal gelingt es dem Torwart nicht, den Ball zu sichern, sondern nur abzuwehren. Man spricht daher in solchen Situationen von einer Notabwehr, denn es gibt keine Technik, die hier anwendbar ist, sondern es ist eine Erfahrungssache, etwas, wo der Torwart nur aufgrund seiner Erfahrung und seines eigenen Potentials an Technikvielfalt für die entsprechende Situation agiert und so den Ball versucht, abzuwehren, besten Falls zu sichern.
    Du kannst sehen, wie sich der kleine Mensch dem Stürmer vor die Füsse wirft und versucht, mit den Händen den Ball zu ergreifen, aber auch erkennen kannst, wie gefährlich es ist. Hier rollt sich der Torwart sofort zu einer Kugel zusammen, um nicht vom Stürmer verletzt zu werden, der in den Torwart hineinläuft, hemmungslos mit der Situation überfordert.
    Der Torwart muss sich befreien und sofort an der Grundlinie erneut sich vor die Füsse des Gegners werfen, um mit dieser Aktion dann endlich den Ball zu erlangen. Zwei Mal absolut höchstes Risiko...
    Denke daher daran, eine 1 gegen 1 Situation ist Risiko, und es ist immer auch viel Glück dabei, wenn man den Ball sichern kann. Gelingt es einem Torwart oft, ist es einfach hier ein reicher Erfahrungsschatz und das gewisse Bauchgefühl und Spielverständnis.
    Das kann man nicht lernen, daß muss man entwickeln.




    Dieses Video zeigt nun, daß so eine Aktion auch schief gehen kann. Sieht man ganz am Ende.
    Der Torwart ist viel zu ungestüm, zu hastig. Der Stürmer erreicht den Ball den Tick schneller, spitzelt diesem am Torwart vorbei und schiebt nun ein.
    Notabwehr gescheitert. Schuld des Torwarts? Ja, ein wenig. Doch er ist um eine Erfahrung reicher und dies muss man lernen.
    Man sieht aber vorher, daß es mehrfach Ihm gelingt, denn Ball im 1 gegen 1 zu sichern, ja und das Bestreben, den Ball vor dem Stürmer zu erreichen ist gut in der Situation bei 0:25 zu ersehen.
    Bei 0:20 hat man dann die typische 1 gg 1 Situation: Der Verteidiger ist geschlagen, der Stürmer geht allein auf das Tor zu, der Torwart wirft sich dem Gegner vor die Füsse und ergreift so den Ball. Glück gehabt, nichts passiert, aufatmen.
    Ab 0:25 ist dann die SAche schon schwieriger. Hier wird der Stürmer vom Verteidiger gestellt, der Stürmer jedoch kann den Ball behaupten und spielt bei 0:30 dann den sogenannten tödlichen Pass.
    Der Torhüter erkennt die Situation (vielleicht war es auch nur Glück!), agiert zum Ball und kann diesen sichern, bevor der passgebende Stürmer den Ball erreicht, noch der Stürmer, der den Pass erlaufen wollte, auch nur in den Kontrollbereich kommt. Diese ist optimal und stellt die beste Form der Torverteidigung dar.
    Natürlich ist es nicht fehlerfrei, denn der Torwart läuft hier einen Bogen, um sich auf seine "Schokoseite" zu werfen, anstelle richtigerweise auf die rechte Körperhälfte zu fallen... aber die Situation war hier brillant gelöst.
    Ein gutes Beispiel aber für Dich, wie das sein sollte.
    Bei 0:33 dann eben die Situation, wo es nicht gelingt. Der Gegner ist schneller al der Verteidiger, der Torwart erkennt die Situation, spurtet aus dem Tor um den Gegner zu stellen. Er kommt aber nicht zum optimalen Abfangpunkt, sondern im Moment da der Torwart zu Boden geht, ist der Stürmer schon fast an Ihm vorbei, der Torwart kann also den Ball nicht mehr wirklich erreichen, der Stürmer legt diesen so am liegenden Torwart vorbei und schiebt nun unbedrängt den Ball ins Tor. Kleiner Fehler im Timing und im "Berechnen" des Abfangkurs, es ist leider Tor.
    Hier kann man nun von einem Torwartfehler sprechen, aber es sind 1 gegen 1 Situationen, die wirklich in vieler Hinsicht nicht immer glücklich durch den Torwart zu lösen sind. Oft entscheiden Sekundenbruchteile und wenn man es genau nimmt, macht das oft 2 Grashalme aus, die einfach letztendlich verantwortlich sind, wenn es misslingt. Es ist also gelinde gesagt oft wirklich haaresbreite um die es hier geht.
    Das kann man selten so perfektionieren oder so im Training optimieren, daß es immer klappt.
    Der Torwart entscheidet sich in Sekundenbruchteilen, er muss sich also auf seine Erfahrung und sein Gefühl verlassen. Denkt er, verliert er... und wie schon gesagt, es reicht oft ein Grasbüschel, ein minimaler Kontakt und alles verpufft, der Stürmer hat dann doch den Ball und gewinnt die Situation.
    Daher muss man die minimale Technik des Tauchens vor die Füsse eines Gegners erlernen, und auch denn Ball so aus der Bewegung zu sichern.

    Alles andere kann man nicht lernen, sondern muss es sich, Situation für Situation in Form von Erfahrungen hart erarbeiten, um damit Erfolge zu erzielen.
    Hier im Forum kann man Dir also nur bedingt helfen, dir die Technik zeigen, aber nicht das Wann und das Wie erklären.... Denn wir soll man im obigen Video erklären, was ab 0:07 passiert? Was für eine Technik benutzt der Torwart um kurz darauf den Ball zu erlangen und im tiefen Umarmungsgriff endlich zu blockieren?
    Es ist keine, die Ich lehren könnte... und dies zeigt einfach: 1 gegen 1 ist Erfahrungssache, aber auch viel Glück.
    Die Technik kannst Du nun ansehen, alles andere... nunja, musst Du nun selbst erfahren.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  6. #6
    Welttorhüter
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Believer,
    wir dürfen nie vergessen: Auch die Weltbesten machen Fehler und sind nicht fehlerfrei, sonst müßten diese nicht oft 8 mal in der Woche hart trainieren... und es gäbe dann auch keine Tore mehr.

    Daher ist das ewigliche hängen vieler an den Paraden der Großen eine verklärte Welt, die so nur auf U-Tube oder in der Starmagazin Sphäre existiert, nicht aber die Realität darstellt.
    Ganz deiner Meinung, Steffen.
    "Bangerang"

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  7. #7
    Freizeitkeeper
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    Also ich denke es ganz auf die Situation an. Wenn der Stürmer sich den Ball zu weit vorlegt ist es eigentlich logisch auf der seite in den ball rein zu rutschen und ihn mit den Armen unter sich zu begraben, dies ist sehr sicher. Wenn aber der Stürmer den ball eng führt und auf dich zu kommt musst du dich entscheiden ihm mit einer "Grätschtstellung" entgegen zu springen oder groß zu bleiben und versuchen ihm den ball irgentwie versuchen abzugreifen wenn er an dir vorbei läuft. Es ist halt immer Situations bedingt meiner meinung. Wichtig ist. lange groß beleiben und raus kommen, um den Winkel zu verkleinern.

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