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Thema: Marten Aarts beim Torwarttrainertag

  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Standard Marten Aarts beim Torwarttrainertag

    Torwart.de veranstaltet regelmäßig Torwarttrainertage.
    Hier eine Impression von der Trainingseinheit mit Marten van Aarts.
    Das Video ist von Marcel Schäfer aufgenommen worden:


    Jetzt, weil der Audiokommentar ein wenig fehlt, habe ich mich gefragt, was Marten mit der Übung bezweckt und was die Essenz davon ist.
    Ich habe das Video wohl vier bis fünfmal angeschaut... darauf gekommen bin ich erst nach einigem darüber nachdenken und diskutieren.

    Nun denke ich, da ich glaube die Lösung gefunden zu haben, sind nun andere dran, sich den Kopf zu zerbrechen.
    Denn was Marten da so macht, erscheint zunächst widersinnig, doch ich habe langsam mitgedacht und mich gefragt, was Marten damit meint, das man schneller als der Ball sein soll... das muss man doch eh, sonst ist es Tor, doch was meinte er damit... dann hat es Klick gemacht.
    Bevor ich nun meine Lösung preisgebe, und warum ich damit nicht unbedingt 100% konform gehe, später... und noch viel später darf dann Marcel mal auflösen, ob wir richtig nachgedacht haben, über Marten von Aarts...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Wenn ich dieses Video sehe, denke ich sofort an einen Torwart mit dem ich früher zusammentrainiert habe. Der meinte damals nämlich, dass es geil aussähe, wie sich der Ball zum Teil an meinem langen Arm noch dreht und dann käme die grosse Kralle, die den Ball sichert.

    Und er hatte recht, genauso wie Marten Aarts. Da liegt eine Katze und spielt mit einer Maus. Der Körper und eine gestreckte Profte bilden die Barriere, damit die Maus nicht abhaut und dann kommt die andere Pfote und "sichert" die Maus.

    Der Vorteil dieser Technik ist, dass der Körper und der gestreckte Arm des Torwarts für die grösstmögliche Barriere sorgen, während der andere Arm absolut frei bleibt und erst am Ende den Ball sichert. So schafft man sich eine enorme Reserve für verspringende oder leicht abgefälsche Bälle; vorausgesetzt man beherrscht das Timing des zweiten Arms. Ich denke, genau das meint Aarts, wenn er vom "schneller als der Ball sein", spricht.
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

    Wer glaubt es reicht, wenn man bis zum Umfallen kämpft irrt sich...kämpfe darum Aufzustehen!!!

  3. #3
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    Avatar von Stetti
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    Hm, das sieht in der Tat komisch aus. Was ich mir vorstellen könnte, warum Marten Aarts das macht, ist:

    1.) Der Torwart sollte nicht auf den Ellebogen fallen. Bei der Übung kann das ja nicht passieren, weil der eine Arm direkt gestreckt wird. Somit hat der Torwart eine volle Streckung des Körpers und fällt nicht auf den Ellebogen.

    2.) Beide Hände sollten zum Ball gehen. Häufig geht der Torwart nur mit der ballnahen Hand zu diesem und kann den Ball dadurch nur abwehren, nicht aber fangen. Dadurch dass der Torwart in der Übung den Ball mit der anderen Hand sichern muss, ist gewährleistet, dass auch diese Hand Richtung Ball geht.

    Wenn ich von "der Torwart" rede, meine ich dabei einen Beispieltorhüter, nicht etwa einen aus dem Video.

    Zu Striglettis Beitrag:
    Den Lösungsansatz verstehe ich, jedoch bin ich persönlich der Meinung, dass man trotzdem mit beiden Händen den Ball greifen sollte. Kommt ein Schuss aus wenigen Metern, wo man quasi keine Reaktionszeit hat und sich auf "Gut Glück" in den Schuss werfen muss, dann stimmt es schon, dass man durch diese Position die größte Barriere hat. Hat man aber Zeit zum Reagieren, so halte ich ein Sichern des Balles mit 2 Händen für sicherer!

  4. #4
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    Ich denke, Marten meint, dass man die Lücke zwischen Boden und Körper schnellstmöglich mit dem Arm schließen soll, indem man ihn ausstreckt, ohne zu wissen, wohin der Ball überhaupt kommt. Schneller als der Ball zu sein, bedeutet für mich genau dies (die Streckung). Mit dieser Technik verhindert man automatisch ein Durchrutschen des Balles.
    Auf guten Plätzen ist es sicherlich möglich, mit dieser Technik zu operieren, aber auf leicht unebenen Plätzen halte ich diese Lösung für suboptimal.
    So weit ich weiß, trainiert Marten die Profis von Utrecht (1.Liga Holland). Sollte ich falsch liegen, klärt mich auf
    Im Training führen seine Profis diese Technik aus, im Spiel jedoch nicht. Das zeigt, dass selbst die Berufstorhüter diese Technik nicht für optimal halten.
    Die meisten Profis gehen sicherlich mit 2 Händen zum Ball. Bei manchen jüngeren Profis konnte ich jedoch beobachten, wie sie bei Flachen Bällen zuerst mit beiden Händen zum Ball gehen, sobald sie jedoch den Ball abgebremst haben, den unteren Arm strecken, um ein Durchrutschen zu vermeiden. Diese Technik habe ich mir auch angewöhnt und komme damit gut zurecht.
    Ganz interessant finde ich auch, wie Marten lehrt, Bälle zentral auf den Körper in Brust/Kopfhöhe zu fangen. Aber gut, darüber soll ja hier nicht diskutiert werden.

  5. #5
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Lücke zwischen Boden und Armen wird doch beim schnellen tauchen und auch beim Werfen schnellstmöglich durch das runterdrücken der Hüfte und der Arme geschlossen.

    Halte nich viel davon mit einem Arm zum Ball zu gehen.
    Falsch oder richtig gibt es da sicherlich nicht, vielmehr sind es unterschiedliche Philosphien...
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
    Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !

  6. #6
    Blickfeld Avatar von La_Chat
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    Ich schließe mich den Gedanken meiner Vorredner an. Dennoch habe ich, wie Steffen anscheinend auch, so meine Bedenken bei der Übung und der Technik.
    Ich sehe hier einen Konflikt mit der Philosophie dem Ball aktiv entgegen zu gehen. Bei der Übung von Aarts geht die Bewegung zwar auch leicht nach vorn, aber die Hände "warten auf den" Ball. Sie gehen ihm nicht aktiv entgegen. Hinzu kommt, daß ich erhebliche Bauchschmerzen habe, einen Ball mit der "Babytechnik" (auf den Ball patschen) zu sichern. Hier sehe ich ein ganz hohes Risiko das ein hart geschossener oder glitschiger Ball nach vorne abprallt. In diesem Falle würde ein Stürmer nur noch "Danke!" sagen. In der Regel sollte ein Torspieler immer versuchen den Ball mit beiden Händen zu sichern!
    Früher war er der Panther im Verein, neulich meinte jemand: "Guck mal! Ein fliegendes Schwein!"

  7. #7
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zunächst geht es mir darum, zu verstehen, was Marten meint, aber auch wo er für seine Philosophie Vorteile erachtet.
    Just der Ansatz liegt mir nahe. Denn ich kann etwas nicht verurteilen, wenn ich nicht ganz verstehe, was Marten van Aarts für eine Philosophie hinter der Sache hat.
    Ich für meinen Teil glaube, etwas verstanden zu haben. Dabei ist die eigentliche Technik nebensächlich, sondern man muss es reduzieren, auf die Ebene, wo die Technik nicht mehr so wichtig sind, sondern das Prinzip dahinter sichtbar wird.... Das ist so ein wenig die Denkweise von Hans Leitert, aber nicht vollständig, weil ich kann mich mit dem Mann nicht auf eine Stufe stellen, noch möchte ich das mit einem anderen TwT versuchen.
    Ich bin einfach ich, und ich habe eine eigene Philosophie und Denkweise.

    Zu der gehört, analog zu meinem Kampfsporttrainer, daß man sich viele Trainer ansieht, deren Lösungen und Ideen, um hier ein breites Verständnis zu bekommen.
    Als Trainer gibt einem das die Möglichkeit, den Schülern, die alle unterschiedlich sind, ggf. anstelle der eigenen favorisierten Lösung (die ja für den eigenen Körper entsprechend ausgewählt und sich ausgebildet hat) andere Lösungsmöglichkeiten anbieten kann.
    Beispiel: Ich favorisiere den Bogenflug, bin aber durchaus in der Lage, meinen Schützlingen auf die Seitlandung anzubieten, wie diese Jörg Daniel favorisiert und auch von vielen Bundesliga Torleuten gemacht wird. Ich zerbreche mir nicht den Kopf, welche Technik besser ist, die Technik ist doch nur eine Methode eine gestellte Aufgabe zu lösen, und wenn die Lösung in Ordnung ist, prima.
    Natürlich favorisiere ich den Bogenflug aufgrund meiner Philosophie und meiner Denkweise über das Torwartspiel, kann daher auf begründen (für mich) warum dies meiner Meinung nach so ist.... aber ich würde keinem Torwart den Bogenflug auf Gedeih und Verderb antrainieren wollen, wenn er mit einer anderen Technik überaus erfolgreich ist.

    Also, ich muss ein Verständnis für die Technik haben. Die wird im Video gut deutlich. Doch muss ich, um das einsatzgebiet zu begreifen, auch die Philosophie dahinter verstehen.
    Einsatzgebiet flache Bälle seitlich neben den Torwart... gut, schön... doch muss es nun eine Erklärung geben, warum Marten van Aarts just seine Torleute so fallen läßt und eine andere Technik für suboptimal hält... und ich denke, ich habe verstanden, worauf er raus will.
    Das bedeutet nicht, daß ich gut finde, was passiert, aber ich verstehe die Denkweise und Idee dahinter, was wertvoller sein kann, wie die Technik an sich zu begreifen...

    Versteht ihr?
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  8. #8
    Blickfeld Avatar von Nachwuchskeeper1993
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    Ich war schon 4 mal auf seinen Camps und verstehe immer noch nicht was manche Techniken bezwecken sollen, dennoch ist er ein sehr guter Torwarttrainer, keine Frage.
    Ist seine Philosophie vom Torwartspiel den Ball so gut wie möglich anzugreifen, für mich jedoch zu übertrieben. Den Ball angreifen ist ja ok, jedoch bei anderen Situationen übertreibt er es, weil es auch meistens nicht von der Zeit, die man hat, nicht ausreicht.
    Geändert von Nachwuchskeeper1993 (03.11.2009 um 15:04 Uhr)
    Dein einziger wahrer und ehrlicher Freund sind deine Eier!

  9. #9
    torwart.de-Team
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    Avatar von Stetti
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Versteht ihr?
    Ich verstehe, was du schreibst, aber im Gegensatz zu dir habe ich nicht verstanden, warum Marten Aarts das trainieren lässt. Geht es da eigentlich nur ums Training oder sieht er das auch fürs Spiel als die beste Technik, den Ball zu sichern? Ginge es nur ums Training, würde ich sagen, er will den Torleuten beibringen, den Körper ganz zu strecken und beide Hände zum Ball zu bewegen.

    Sollte dies aber nicht eine Hinführung oder Übung zur "normalen" Technik sein, sondern eine andere, die so auch trainiert und im Spiel ausgeführt werden soll, dann muss ich zugeben, dass ich nicht verstehe, was er damit will und bin gespannt, wenn du mit "der Lösung" rausrückst

  10. #10
    Nationale Klasse Avatar von ollie1
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    Ich kann mir diese Übung eigentlich auch nur als Hinführung vorstellen, für mich macht das reine Anwenden dieser Technik keinen direkten Sinn. Ich hätte jetzt getippt, dass er mit diesen zwei Übungen die Koordination der Arme bei flachen Bällen schulen will.

    Ich verstehe dich Steffen, du respektierst die Philosophie anderer Torwarttrainer, allerdings hälst du nicht alles was sie vermitteln für sinnvoll. Ich glaube sowas nennt man Toleranz.
    Nur wer vergessen wird, ist tot - Du wirst leben.
    Ruhe in Frieden, Robert

  11. #11
    Torwarttrainer Avatar von zooropa28
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    Ich rätsel noch ein wenig. Ich will ein wenig vorsichtig urteilen, weil ich das gefühl hatte, das dieses filmchen vielleicht aus dem zusammenhang gerissen wurde. Vielleicht kam noch was wichtiges davor oder danach, das die sache genauer erklärt. Aber nur nachdem geurteilt was ich da sah, ist es auch nicht so nach meinem geschmack. Auch die aussage, das damit vielleicht verhindert wird das der ball unter dem körper durchrutscht ist zweifelhaft. Wenn überhaupt, sollte das doch dann aus dem stand trainiert werden. Weil, was nützt dir diese technik wenn du es nicht schaffst schnell genug am boden zu sein.
    Wie schon oft erwähnt, versucht halt jeder TW- Trainer auf seine ganz eigene art die dinge zu vermitteln. Wäre halt nur schön wenn man´s auch versteht.
    Für mich persönlich gibt es daher nur eine richtung- es wird immer versucht den ball mit zwei händen zu erreichen, bzw fest zu halten. Das ist das ziel, das optimum.
    Eh isch misch uffresch, iss mirs libber egal!

  12. #12
    Welttorhüter
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    Avatar von Believer
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    Steffen, ich verstehe was du und auch Mathias gerade angesprochen hat/hast. Man kann es vielleicht als "Stil" des Torwarttrainers bezeichnen. Ich merke das selber an meinem Torwarttrainer, der die spanische Torwartschule praktiziert und mir deswegen schon - gerade neulich haben wir uns kurz mit dem Aufstehen beschäftigt - so manche Technik gezeigt hat, die er so gewohnt ist, ich aber noch nie gesehen habe. Ich finde auch, dass eine Vielseitigkeit - sofern möglich, dabei denke ich an Trainingszeit - die beste Variante ist.

    Zu dem Video muss ich sagen, dass ich auch, rein von diesen Informationen ausgehend, bei der Technik so meine Bedenken habe. Das hat einmal mit der bereits von La_Chat angesprochenen Möglichkeit des zurückspringenden Balles zu tun und zum anderen damit, dass für mich dieses vermeintliche Argument, der Ball könne nun unter dem Körper nicht mehr durchrutschen, nicht unbedingt zählt. Es wurde hier ja auch angesprochen, dass ich sowieso rechtzeitig unten sein muss und dann kann ich genauso gut gleich den Ball mit beiden Händen sichern. Ich würde hier das Risiko, dass mir der Ball entweder durch beide Hände rutscht und ich nicht mehr nachfassen kann oder vom Körper abprallt und zum Stürmer zurückspringt. Beides ist eine Frage des Trainings, aber dennoch erscheint mir die erste Variante sicherer. Wahrscheinlich auch, da ich sie gewöhnt bin.
    "Bangerang"

    Krieger des Lichts
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  13. #13
    Torwarttrainer Avatar von zooropa28
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    Believer, erzähl mir doch mal ein wenig von der spanischen torwartschule. Ich hab schon mal was von ner spanischen grippe gehört, auch sind mir schon spanische fliegen untergekommen.....ist die denn so gut??? Ausser casillas waren die spanischen torhüter in den vergangen jahrzenten eher spanische fliegenfänger!
    Eh isch misch uffresch, iss mirs libber egal!

  14. #14
    Welttorhüter
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    Avatar von Believer
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    Das stimmt allerdings, wenn ich da an einen abdankenden Canizares denke...

    Spanische Torwartschule ist vielleicht zu viel gesagt - so gut kenne ich mich ja in solchen Fragen nicht aus - zumindest unterscheidet sich seine Philosophie schon von derjenigen, mit der ich bisher durch das Camp, Lektüre und meine alte Torwarttrainerin (die ich ja leider nur sehr kurz hatte) konfrontiert bin.

    Er bringt also neue Impulse in das Torwarttraining und teilweise auch neue Techniken, die unsere alte Torwarttrainerin ganz anders hielt und führt sie dann auf seine Ausbildung in Madrid zurück.
    Der erste Kontakt mit einer neuen Technik, die im Gegensatz zu einer bereits gelernten steht, war seine Methodik zum Aufstehen. Ich habe das schon einmal in einem Thread erläutert. Ich kenne ja nun das Aufstehen über die Torwartwippe. Er meinte natürlich, dass ich das so machen könne, wenn ich dabei schnell wieder zum Ball komme. Dazu zeigte er mir noch eine andere Technik, bei der man, auf der Seite liegend - wie nach einer Parade - die nun bodennahe Hand nimmt, sich abstützt, so aufrecht im Oberkörper wird, dann die Beine auf die andere Seite zieht (dabei muss der Oberkörper aufrecht bleiben, um den Körperschwerpunkt nicht zu weit nach hinten zu verlegen) und so gleich wieder in die andere Richtung reagieren kann. Ich hatte nach diesem Training Steffen nach dieser Technik gefragt und er sagte mir, dass dies eine gängige Methode im Raum Spanien (z.B.) sei.
    Das ist jetzt nur ein Beispiel.
    Er hat außerdem eine andere Vorstellung von der aktiven Bewegung in den Ball, auf die man hier immer wieder stößt. Allerdings weiß ich bei manchen Dingen auch nicht, ob das nun wirklich auf die spanische Torwartschule zurück zu führen ist. Explizit darauf angesprochen habe ich meinen Torwarttrainer noch nicht.
    Geändert von Believer (03.11.2009 um 23:04 Uhr)
    "Bangerang"

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  15. #15
    Torwarttrainer Avatar von zooropa28
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    ich wollte dich jetzt nicht testen oder so. Es sagte mir einfach nix. Vielleicht hab ich banause mich auch einfach nur zu wenig damit auseinander gesetzt......schande schande...
    Eh isch misch uffresch, iss mirs libber egal!

  16. #16
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Matthias,
    die von mir angesprochene "spanische" Torwartschule sind so ein paar Charakteristika, wie eben das "Wenden".... Hier bevorzugen bestimmte Trainer bestimmte Methoden.
    wir in Deutschland, wir finden alles, was nicht Torwartwippe ist, meist für inkorrekt.
    Beispiel ist im Training eine Doppelballübung: Erster Ball links flach, zweiter Ball rechts flach, beide neben dem Torwart und nun flott. Der Torwart ist genötigt, am Boden eine rasche und schnell Wendung auszuführen, um nach dem zweiten Ball möglichst rasch zu agieren.
    Schaut man sich die Sache an, stellt man rasch fest, daß die Torwartwippe viel Zeit kostet, wenn diese nicht 100%ig beherrscht wird.
    Oliver Kahn ist nun das beste Beispiel für eine eigenwillige Lösung, nämlich das Rollen. Dabei fällt er nach links, streckt beide Arme dem Ball entgegen, nimmt aber den Schwung der Hüfte nicht, um den Oberkörper aufzuwippen, sondern läßt die Hüfte nun über die Schultern wegrollen, wobei er sich über den linken Arm und die linke Schulter abrollt. Er hat nun sofort das rechte Bein aufgestellt am Boden und kann sofort starten, in die andere Richtung... Eine Technik, die ich mir damals abgeschaut habe und in den vielen Jahren kaum einen Nachteil daran entdecken konnte. Ausser der viel besungenen Sache, daß man kurz das Spielfeld nicht im Blickfeld hat, was ich in vielen Situationen einfach für Übertrieben halte.
    Jetzt guggt man nach Spanien, aber auch Italien.. es wird auch in Brasilien und Mexiko so gern gemacht...
    Gleiche Übung. Der Torwart richtet sich nach dem Fall nach links in eine leicht sitzende Haltung auf, schwingt nun die Beine nach vorn und nach links, so daß der Oberkörper als Gegengewicht nach rechts kommt... um zu starten muss er nun nur sich leicht auf den Bauch drehen, die Beine anziehen und sich aufdrücken...
    An sich nicht schlecht... Wie die Rolltechnik, die bei einem Rebound in die gleiche Ecke, also rechts flach, zweiter Ball rechts flach danach, das Problem offeriert, daß der Torwart in die falsche Richtung hochkommt und damit bei der Variation völlig Banane ist, ist die von mir sogenannte "spanische Wende" bei einer anderen Rebound Situation, - erster Ball seitlich flach neben den Torwart, zweiter Ball andere Seite und halbhoch - absolut im Nachteil.

    Und nun schließt sich der Kreis, denn ich habe lernen müssen, daß es günstig ist, einem Torwart nicht nur eine Lösung angedeihen zu lassen, sondern diesen, wie Hans Leitert immer ausgeführt hat, nicht nur physisch zu fordern, sondern gerade in Bezug auf Finden von Lösungen und Lösungswegen unter Stresssituationen, mit einer Vielzahl von Möglichkeiten auszurüsten. Ein starres System ist da hinderlich, man muss lernen, viele Dinge, wenn diese passen, zu akzeptieren und zuzulassen, anstelle diese abzulehnen und strikt eine andere Form zu fordern, auch wenn diese Nachteile hat.
    Dies wird bei den Robound Sitationen deutlich, und mit wenig Aufwand, kann man hier einen Torwart völlig Banane bekommen. Gut, wenn man nun Lösungen hat und drann bleibt. Dr Torwart verlernt ja nichts, nein, er lernt neue Wege zu gehen und andere Lösungen zu akzeptieren, ja sich anzueigenen.
    So ist das auch bei der von Marten van Aarts gezeigten Technik.

    Ich bin mir sicher, im geht es nicht allein drum, das Durchrutschen des Balles zu verhindern. Ich für meinen Teil glaube, im geht es allein um die Reichweite!
    Er läßt seine Torleute mit der Übung oder sagen wir der Form immer die maximale Reichweite ausführen. Der untere Arm erreicht also auch weit entfernte Bälle.... Es ist daher egal wohin der Ball kommt, ob nun Hüfte, Brust, Oberarm oder nur die gestreckte untere Hand: Der Torwart liegt zwischen Ball und Tor, der Ball kann nicht durch und nun muss nur die zweite Hand den Ball sichern...
    Logischerweise ist das ein Vorteil, denn der Torwart muss sich in einer Situation nicht "lang" machen, sondern er ist dies schon und das immer. Selbst wenn der Ball mal kürzer kommt, der Torwart geht lang.
    Dies befreit den Torwart von der komplexen Aufgabe des Timings und der Distanzachse , denn er muss sich nur lang, daß Toreck abdeckend werfen.
    Ich denke just dies ist, was Marten van Aarts mit schneller als der Ball zu sein meint. Der Torwart kann nicht zu kurz oder zu langsam sein. Er reagiert, zack auf volle Länge... alles andere macht er mit der zweiten Hand.
    Eine Idee, wenn diese so richtig ist, doch Vorteile zeigt. Ob dann abr wirklich immer und überall von Vorteil, daß kann ich so nicht ersehen, denke aber zu verstehen, was Marten van Aarts damit bezwecken will: Dem Torwart einen Vorteil verschaffen, und Ihn aus der "Denkecke" zu bekommen, sich explizit auf jeden Ball einstellen zu müssen, sondern mit einer Bewegung einen großen Bereich von Bällen abzudecken, deren Sicherung allein dann gemacht wird, wenn man eigentlich das Tor schon verhindert hat...
    An sich lobenswert. Doch nun muss man das im Training mal durchspielen, mal schauen, ob es wirklich so toll ist. Und man wird auch Schwächen finden, und muss sich dann überlegen, wie man diese abstellt.
    Doch allein dieses unkonventionelle Denken, die sich in dieser recht unkonventionellen Technik äussert zeigt für mich: Ein Mensch, der sich nicht zufrieden gibt, sondern andere, neue Lösungen sucht.. diese vermittelt und damit zur Diskussion stellt.

    Nun müßte Marcel nur mal auflösen...
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  17. #17
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    Zitat Zitat von zooropa28 Beitrag anzeigen
    ich wollte dich jetzt nicht testen oder so. Es sagte mir einfach nix. Vielleicht hab ich banause mich auch einfach nur zu wenig damit auseinander gesetzt......schande schande...
    Puuh, also ich dachte schon...
    Nein nein. Ich wollte nur verdeutlichen, dass ich nur vermute, dass er so etwas wie eine spanische Torwartschule lehrt, da es den Eindruck macht und es eben passen würde aufgrund seiner Ausbildung. Das ist vorher nicht so ganz ersichtlich gewesen.

    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    ... um zu starten muss er nun nur sich leicht auf den Bauch drehen, die Beine anziehen und sich aufdrücken...
    Ja, so ähnlich hat er es uns auch gelehrt, nur, dass der Oberkörper keinerlei Bodenkontakt hat bzw. wir sollen uns nicht leicht Richtung Bauch drehen, sondern die ganze Zeit im Oberkörper aufrecht bleiben und dann normal seitlich zum Ball reagieren. Das ist gar nicht so leicht, weil man immer automatisch mit dem Oberkörper nach hinten gehen will, um sich die ganze Sache zu erleichtern.
    Geändert von Believer (04.11.2009 um 06:57 Uhr)
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  18. #18
    Torwarttrainer Avatar von zooropa28
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    Steffen steffen, wenn ich dich nicht hätte....ich müsste dumm sterben. Danke für die erklärung. Allerdings bleibe ich doch lieber bei der "deutschen" variante des TW- Trainings. Wenn ein TW probleme hat sich schnell zu drehen, oder aufzustehen, ist es mir herzlich egal ob das nun die spanische oder brasilianische oder kongo technik ist. Wir erarbeiten uns einfach möglichkeiten wie der TW schneller sein könnte, oder gebe ihm tipps und hinweise und fertig.
    Eh isch misch uffresch, iss mirs libber egal!

  19. #19
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Matze, Matze... Wenn Nadine dich nicht hätte....

    Ich denke einfach, ich schaue mir mal alles an. Ist Wurscht, ob Kongo oder Unterhaching, ob Madrid oder doch nur Magdeburg. Jeder TwT ist anders und auch der Hr. Bolz, der hat so seine Eigenenheiten und Eigenenarten, einfach seine "Handschrift"... Denn auch der Hr. Bolz wird sicherlich nicht vom DFB die Infos bekommen und dann versuchen, dies völlig ungefedert und ungebremst an die Torleute zu vermitteln, ohne darüber auch nur ein Mü nachzudenken.
    Bei dir muß ich nicht so viel nachdenken, wir sind uns beide da sehr ähnlich und auch ähnlich stur Sprich da kommt ein TwT, gefeiert aufgrund seiner Lehren, wir schauen uns das an, sehen die Sache aber nüchterner und nehmen vielleicht ein paar Details mit, aber ungebremst übernehmen wir es nicht.

    Denn letztendlich, das Beispiel mit dem Rebound macht es deutlich: Es gibt nicht eine einzige, allgemeine gültige Lösung, sondern es muss, ja nach Situation ggf. mehr Lösungen geben, die zum Ziel führen und diese muss dann auf unseren Torwart passen.

    Ich, Matthias, ich habe vielleicht auch was Torwarttraining angeht, eine kleine Leidenschaft. Die habe ich vielleicht verpasst zum Beruf zu machen, vielleicht war ich auch nicht gut genug dafür, egal... aber diese Leidenschaft.. nun da beschäftigt man sich vielleicht ein wenig intensiver damit.
    Das ist kein Vorwurf an Dich, aber ich bin immer gern bereit, diese Gedanken mit Dir zu teilen. Und rat mal, warum ich so gern ins Stadion komme.. ganz einfach:
    Du bist Inspiration, Du bist auch jemand, über den ich nachdenke und für mich jede Menge herausziehe. Jemand, der mich besser macht, damit ich meine Torleute besser machen kann...
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  20. #20
    Torwarttrainer Avatar von zooropa28
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    was willst du trinken???
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  21. #21
    Torwarttrainer Avatar von zooropa28
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    es gibt genug TW- Trainer die gut sind und nicht damit ihr geld verdienen. Einige werden sich wahrscheinlich hier tummeln!?
    Aber leider gibt es auch ein paar, die viel geld bekommen für eine, zumindest fragwürdige arbeit. So ist das eben. Wahrscheinlich ist, das gerade die, die nicht das große geld verdienen den job mit mehr herzblut betreiben als die anderen. Die anderen sind nämlich schon dort wo wir wahrscheinlich niemals hin kommen werden.
    Geändert von zooropa28 (04.11.2009 um 21:34 Uhr)
    Eh isch misch uffresch, iss mirs libber egal!

  22. #22
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von zooropa28 Beitrag anzeigen
    was willst du trinken???
    Mir reicht immer eine Cola und ein guter Smalltalk.. wenn der Smalltalk richtig gut ist, verzichte ich auch auf's Getränk...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  23. #23
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    .. wenn der Smalltalk richtig gut ist, verzichte ich auch auf's Getränk...
    Also das hört sich wirklich nach unserem Steffen an.
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  24. #24
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von Believer Beitrag anzeigen
    Also das hört sich wirklich nach unserem Steffen an.
    Äh, wer schreibt denn hier sonst die Romane?
    Hab ich ein zweites Ich? Ich hoffe nicht...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  25. #25
    Blickfeld Avatar von La_Chat
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Äh, wer schreibt denn hier sonst die Romane?
    Romane sind Ullis Job! Bei dir sind es fast schon ganze Fachaufsätze! Macht das Lesen aber wahrlich nicht minder interessant. Man kann sich eine Menge Input raussaugen.
    Früher war er der Panther im Verein, neulich meinte jemand: "Guck mal! Ein fliegendes Schwein!"

  26. #26
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    So ist das auch bei der von Marten van Aarts gezeigten Technik.

    Ich bin mir sicher, im geht es nicht allein drum, das Durchrutschen des Balles zu verhindern. Ich für meinen Teil glaube, im geht es allein um die Reichweite!
    Er läßt seine Torleute mit der Übung oder sagen wir der Form immer die maximale Reichweite ausführen. Der untere Arm erreicht also auch weit entfernte Bälle.... Es ist daher egal wohin der Ball kommt, ob nun Hüfte, Brust, Oberarm oder nur die gestreckte untere Hand: Der Torwart liegt zwischen Ball und Tor, der Ball kann nicht durch und nun muss nur die zweite Hand den Ball sichern...
    Logischerweise ist das ein Vorteil, denn der Torwart muss sich in einer Situation nicht "lang" machen, sondern er ist dies schon und das immer. Selbst wenn der Ball mal kürzer kommt, der Torwart geht lang.
    Dies befreit den Torwart von der komplexen Aufgabe des Timings und der Distanzachse , denn er muss sich nur lang, daß Toreck abdeckend werfen.
    Ich denke just dies ist, was Marten van Aarts mit schneller als der Ball zu sein meint. Der Torwart kann nicht zu kurz oder zu langsam sein. Er reagiert, zack auf volle Länge... alles andere macht er mit der zweiten Hand.
    Eine Idee, wenn diese so richtig ist, doch Vorteile zeigt. Ob dann abr wirklich immer und überall von Vorteil, daß kann ich so nicht ersehen, denke aber zu verstehen, was Marten van Aarts damit bezwecken will: Dem Torwart einen Vorteil verschaffen, und Ihn aus der "Denkecke" zu bekommen, sich explizit auf jeden Ball einstellen zu müssen, sondern mit einer Bewegung einen großen Bereich von Bällen abzudecken, deren Sicherung allein dann gemacht wird, wenn man eigentlich das Tor schon verhindert hat...
    An sich lobenswert. Doch nun muss man das im Training mal durchspielen, mal schauen, ob es wirklich so toll ist. Und man wird auch Schwächen finden, und muss sich dann überlegen, wie man diese abstellt.
    Doch allein dieses unkonventionelle Denken, die sich in dieser recht unkonventionellen Technik äussert zeigt für mich: Ein Mensch, der sich nicht zufrieden gibt, sondern andere, neue Lösungen sucht.. diese vermittelt und damit zur Diskussion stellt.

    Nun müßte Marcel nur mal auflösen...
    Gut, dass Marcel noch nicht aufgelöst hat; denn ich will da noch einen Gedanken anfügen.

    Sicher ist es immer gut, wenn der Torwart aktiv und mit beiden Händen zum Ball geht; ich denke, das ist ein Grundsatz der unbestritten ist und den auch Marten van Aarts nicht aushebeln will. Schauen wir uns aber doch mal an, wieviele Schüsse ein Torwart zu halten hat, die aus dem Nahbereich und dann häufig sogar ganz oder teilweise verdeckt durch Freund und Feind kommen.

    Ist es nicht oft so, dass wir bei diesen Bällen gar nicht gezielt mit beiden Händen zum Ball gehen können, da wir im Grunde gar nicht wissen, wo der exakte Schnittpunkt unserer Bewegungslinie mit der Schussbahn ist? Gar nicht davon zu reden, wie schnell und oft so ein Ball minimal abgefälscht wird und dann nicht mehr mit beiden Händen festgehalten werden kann

    Wir sehen oftmals nicht einmal die eigentliche Schussabgabe, die für uns enorm wichtig ist, um unsere Aktion zum Ball exakt ausführen zu können. Insofern springen bzw. tauchen wir quasi "auf Verdacht" bzw "intuitiv" in den bedrohten Bereich und gar nicht gezielt zum Ball. In diesem Fall bietet die Technik, die im Video gezeigt wird, eine Möglichkeit, einen großen Bereich des Tores mit dem Körper und dem langen Arm zu blockieren und anschliessend den Ball mit der zweiten Hand zu sichern. Ausserdem bleibt der zweite Arm frei um bei Bedarf ( z.B. Aufsteigen des Balles nach Abfälschen) reflexartig einen halbhohen Ball noch "rauswischen" zu können.
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

    Wer glaubt es reicht, wenn man bis zum Umfallen kämpft irrt sich...kämpfe darum Aufzustehen!!!

  27. #27
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    strigletti,
    Du kannst wahrlich Gedanken lesen, denn just diese Situationen sind mir durch den Kopf geschossen, als ich mich fragte, was Marten meinte, wenn er sagte schneller wie der Ball sein zu müssen... Das sagt er nur im Video, sonst wüßte ich ja von was er spricht, aber es macht sehr oft Sinn, wenn man die Volle Länge nimmt, anstelle zu kurz zu sein, und just hier sind abgefälschte Bälle, Rebound Situationen und auch verdeckte Schüsse mir in den Sinn gekommen...
    Sicher, dies kann man auch anders lösen, aber es ist eine Idee.
    Man muss sich Ideen ansehen und auch mal denen eine Chance geben..

    Und je mehr Werkzeuge ich meinem Torwart in die Hand geben kann und je mehr er davon einsetzen und sinnvoll kombinieren kann, desto besser wird er....

    Problem ist immer: 2 mal die Woche Training. Für einen Amateur sicherlich genug, aber wenn man da Ernsthaft sein möchte, muss man eigentlich täglich eine Stunde harte Arbeit investieren...
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  28. #28
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    strigletti,
    Du kannst wahrlich Gedanken lesen, denn just diese Situationen sind mir durch den Kopf geschossen, als ich mich fragte, was Marten meinte, wenn er sagte schneller wie der Ball sein zu müssen...
    Nein Steffen, ich kann keine Gedanken lesen; das hat mir Sepp Maier vor gut 30 Jahren in etwas so erklärt.

    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Und je mehr Werkzeuge ich meinem Torwart in die Hand geben kann und je mehr er davon einsetzen und sinnvoll kombinieren kann, desto besser wird er....

    Problem ist immer: 2 mal die Woche Training. Für einen Amateur sicherlich genug, aber wenn man da Ernsthaft sein möchte, muss man eigentlich täglich eine Stunde harte Arbeit investieren...
    Steffen ich glaube wir sind uns darin einig, dass die eigentlichen Aktionen eines Torwarts entweder aus erlernter Technik besteht oder auf Improvisation beruht. Die Grenze zwischen gelungener Improvisation und Pfusch ist jedoch sehr schmal und von daher ist es erforderlich, dem Torwart möglichst viele abrufbare Techniken beizubringen, die er bei Bedarf einfach aus dem "Werkzeugkasten" holen kann.

    Für uns "kleine" TwT, denen nur sehr wenig Trainingszeit mit unseren Torhütern zur Verfügung steht, ist es sicher schwer, den Werkzeugkasten entsprechend zu füllen. Aber das ist ähnlich wie der Unterschied zwischen der Kfz-Werkstatt und dem Hobbyschrauber. Trotzdem versuchen wir das Bestmögliche zu erreichen und müssen daher einfach überlegen, ob wir unserem Torwart nicht auch multifunktionales Werkzeug einpacken können. Sicher ein gefährlicher, aber durchaus mal ein lohnenswerter Gedanke. Aber wenn wir uns den Hobbyschrauber ansehen, stellen wir fest, dass auch dieser oft viele Jahre braucht bis er vernünftig ausgestattet ist und so vergehen auch bei einem Torwart viele Jahre bis sein Werkzeugkasten reichhaltig ausgestattet ist. Und in beiden Fällen ist es der Erfahrung zu verdanken, welches Werkzeug als nächstes angeschafft wird.
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  29. #29
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    So,
    für so einen geilen Beitrag gibt es erst einmal ein grünes Kästle mehr (ist zwar purer Zufall, das es erschienen ist, weil ma da keinen Einfluss darauf hat, aber es passte just eben!)

    Herzlichen Glückwunsch zum dritten Kästchen und weiter so.
    Das kann ich nämlich nur grußlos unterschreiben...
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  30. #30
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Ich bin für alle Techniken offen. Welche dann angewendet wird im Spiel oder Training, dass passiert einfach intuitiv. Da denkt man nicht nach und sagt, dass man jetzt die spanische Technik anwenden will oder so ähnlich.

    Wir Strigletti ja schon vollkommen richtig sagte, braucht ein Torhüter viel Input, damit diese Automatismen auf jede Gegebenheit reagieren können. Je mehr Techniken ich habe für ein und die selbe Aktion, desto besser ist es. Es können immer unvorhergesehende Dinge passieren auf dem Platz.

    Von daher sehe ich es so, dass man sich alles anschauen sollte und dann für sich die Dinge herauspicken kann, die man vertiefen möchte.
    Gerade auf Grund der mangelnden Zeit kann man niemals so tief in ein Thema einsteigen und es trainieren, wie ein Profi.
    Also wird die Zeit, die gegeben ist genutzt oder ab und an mal eine extra Schicht geschoben...
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
    Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !

  31. #31
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    Avatar von Believer
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    Zitat Zitat von Schnapper82 Beitrag anzeigen
    Gerade auf Grund der mangelnden Zeit kann man niemals so tief in ein Thema einsteigen und es trainieren, wie ein Profi.
    Also wird die Zeit, die gegeben ist genutzt oder ab und an mal eine extra Schicht geschoben...
    Darin sehe ich auch das Problem, Schnapper. Ich habe so viel Input bekommen und weiß gar nicht, was ich zu erst lernen soll und wann. Selbst bei viermal Training in der Woche fehlt die Zeit, da alle Einheiten nur auf die Feldspieler ausgerichtet sind. Da bleibt nur davor und danach Zeit, aber selbst da wird es schwierig, weil man zu vielen Übungen einen Partner braucht und man kann nicht immer jemanden überreden früher zum Training zu kommen.
    "Bangerang"

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  32. #32
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    So, ich für mich habe das gestern im Training mal ausprobiert.
    Nun es ist eine andere Art des Fallens. Mir geht es, trotz sehr weichem Rasen unheimlich in und auf die Schulter, da ich nicht gewohnt bin, hier eine entsprechende, einseitige Spannung aufzubauen.
    Ansonsten konnte ich, auf die Schneller keinen großen Unterschied bemerken, jedenfalls jetzt bei freier Schussbahn und freier sich nicht.

    Aber, ich für meinen Teil finde immer wichtig, es zu versuchen und zu sehen was geht. Aufgefallen ist mit hingegen:
    WEnn man die Technik macht, es ist egal wohin der Ball kommt, man kann diesen sichern, und das mit dem oberen Arm recht einfach... der untere Arm ist als lediglich Verlängerung des Körpers, und nicht mehr so aktiv am Ballsichern beteiligt...
    Ich habe noch Vorbehalte, aber:
    Es ist etwas neues, interessantes und auch etwas, womit man spielen kann.
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  33. #33
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    So, ich für mich habe das gestern im Training mal ausprobiert.
    Nun es ist eine andere Art des Fallens. Mir geht es, trotz sehr weichem Rasen unheimlich in und auf die Schulter, da ich nicht gewohnt bin, hier eine entsprechende, einseitige Spannung aufzubauen.
    Ansonsten konnte ich, auf die Schneller keinen großen Unterschied bemerken, jedenfalls jetzt bei freier Schussbahn und freier sich nicht.
    Freut mich, dass du das mal ausprobiert hast

    Steffen, ich glaube dir sofort, dass dir das unglaublich auf die Schulter gegangen ist; bin aber der Meinung, dass das weniger eine Frage der Spannung, sondern des "geschmeidigen" Ablaufs ist. Du hast unmittelbar beim Landen etwas Spiel im Schulterbereich um den Landedruck abzufangen und wenn du diesen nutzt indem du erst locker bleibst und dann die Spannung aufbaust, hast du einen "Stoßdämpfereffekt" ähnlich wie bei der Federgabel eines Mountainbikes. Auch diese baut die Energie erst leicht und dann zunehmend stärker ab. Ich habe diese Technik, wie alle anderen auch, früher sowohl beim Kicken auf der Strasse, als auch für meine "Paraden" vor dem Garagentor auf Verbundpflastersteinen benutzt, insofern spricht deine Erfahrung nicht gegen diese Technik.

    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Aber, ich für meinen Teil finde immer wichtig, es zu versuchen und zu sehen was geht. Aufgefallen ist mit hingegen:
    WEnn man die Technik macht, es ist egal wohin der Ball kommt, man kann diesen sichern, und das mit dem oberen Arm recht einfach... der untere Arm ist als lediglich Verlängerung des Körpers, und nicht mehr so aktiv am Ballsichern beteiligt...
    Ich habe noch Vorbehalte, aber:
    Es ist etwas neues, interessantes und auch etwas, womit man spielen kann.
    Da gebe ich dir völlig recht und will nochmal betonen, dass diese Technik dann eingesetzt wird, wenn der Torhüter auf Verdacht agieren muss. Das erste Gebot bleibt immer noch, dass der Torwart mit beiden Händen zum Ball geht.
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

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  34. #34
    Freizeitkeeper
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    Zitat von Steffen:
    ein guter Smalltalk.. wenn der Smalltalk richtig gut ist, verzichte ich auch auf's Getränk.
    Hab mir zu euere Diskusion auch so meine Gedanken gemacht. Ob es nun Sinn macht oder nicht, wie Marten Aarts diese Technik ausführt. In erster Linie ist es doch für einen TW wichtig, eine gewisse Flexibilität in seinem Tuen und Handeln zu erreichen. Also stellst du Ihm verschiedene Arten von ausführungen Nahe. Er für sich entscheidet, welche für seinen Erfolg den Ball zu erreichen die beste ist.

    Matthias ich denke wir sollten in unsere Einheit auch Steffen mit einbeziehen. Um den Smaltalk im nachhinein zu gewährleisten.
    Geändert von Oldkeeper (12.11.2009 um 09:41 Uhr)

  35. #35
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    Ich war selbst mal auf einem TWTrainingsseminar mit Arts.
    Für meinen Teil muss ich sagen, dass er ein sehr oberflächlicher Typ ist, der mit diesen Sachen eher auf's Geld als auf die Leistung seines "Dienstes" aus ist. Hier werden die Übungen wie oben gezeigt schon gut vorgemacht und auch der Sinn und Zweck der Sachen ist ersichtlich, jedoch wird bei der Ausführung von den Teilnehmern wenig auf saubere Ausführung geachtet.

    Zum Thema:
    Teilweise habe ich die Übungen auch beim Training ausgeführt. Vom Prinzip her bin ich eher wie Strigletti bemüht, den Ball mit beiden Händen zu sichern. Auch, weil bei unseren Ackern teilweise die Bälle verspringen und ich somit noch mit meinem zweiten Arm mehr Spielraum habe, auf solche unberechenbare Dinge zu reagieren.
    Allerdings muss ich sagen, dass ich auch teilweise diese Technik von Arts benutze. Jedoch dann unbewusst und intuitiv.
    Somit denke ich, dass jeder für sich das Optimum für sich finden muss und für sich entscheidet, ob diese Technik für ihn sinnvoll ist...

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