Das ist genau dieses unterbewusste Handeln, was Steffen anspricht. Der Torwart greift einfach zu, er wählt nicht bewusst sondern nimmt sich eine Technik und zack. Im Spiel geht das ja alles viel zu schnell. Mich hat mal unser Co-Trainer darauf angesprochen, als ich ihn gebeten habe, mit mir das Tauchen zu üben (nur locker 7 Bälle pro Seite nach dem Training), ob ich mir im Spiel auch Gedanken über diese Techniken und Torwartphilosophien machen würde. Er war nie Torwart und ich habe ihm, da wir im Trainingslager auch Torwarttraining machen wollten, die Prinzipien von Hans Leitert erklärt, auf denen die Übungen basieren, die wir gemeinsam machen wollten. Er fragte mich dann, ob ich denn im Spiel mich bewusst immer für eine Technik entscheiden würde und ob vielleicht Fehler daraus resultieren, dass ich mir den Ablauf durchdenke.
Aber das kann ja nicht der Fall sein. Wenn ein Stürmer flach unten schießt und ich in einer kurzen Entfernung zu ihm stehe, tauche ich runter und habe den Ball. Meist findet man sich dann plötzlich auf dem Boden wieder, der Ball im aus oder in der Hand und weiß einfach nur: Das war gut. In einer anderen Situation würde ich ihn vielleicht mit dem Fuß abwehren. Es sind die Bruchteile der Sekunde, in denen man in der Kiste zugreift und das passiert keineswegs bewusst.
Ich würde sagen, dass es keine Wahl ist, sondern eine Intuition oder auch ein Instinkt.