Doro,
die Aufgabe des Torwarttrainers ist es auch, dem Schützling immer wieder Grenzen aufzuzeigen.
So weiß man schnell, wo man kann und wo man nicht kann.
Wo man nicht kann, arbeitet man immer wieder, damit es besser wird, aber oft ist und bleibt es eine Grenze...
Denn ich kann noch soviel Armmuskulatur haben, noch so viel Flattern üben, ich werde nie mit dem Adler um die Wette fliegen können.
Also muss ich diese Grenze entdecken und auch akzeptieren.

Und wenn man für sich das Gefühl hat, daß da mehr geht, muss man schauen, daß man jemand findet, der einem hilft, das mehr zu entwickeln, oder aber auch aufzuzeigen, daß man sich vielleicht etwas einbildet.

Beispiel: Ich kenne jemand, der Träumt als Kampfsportler davon, einen tollen RoundHouse Kick oder einen High Sidekick zu beherrschen. Wie oft stand er vor einem der typischen Lichtschaltkästen an der Strasse und meinte dann:
Gugg, irgendwann, irgendwann kick ich die Flasche runter.
Er hat eine Aduktorenverkalkung und Aduktorenverhärtung. Er wird das nie können, aber er hat das Gefühl, es irgendwann zu können... er weiß sogar, wie es sich anfühlt...
Er wird es nie können... die Einsicht, daß dies so ist, sie ist noch nicht da...

Naja und jetzt hat er einen neuen Trainer. Der hat Ihm unmissverständlich klar gemacht: Das ist nicht wichtig. Wichtig ist eher, aus den eigenen körperlichen Gegenbenheiten das Beste zu machen, anstelle von etwas zu träumen was nie geht, und daher einfach alles andere auf der Jagd nach diesem Traum zu vernachlässigen und deshalb eine richtige Rübe zu sein.