Ergebnis 1 bis 50 von 54

Thema: Psychischer Druck nur bei Profis oder auch bei Amateuren?

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Welttorhüter
    Newcomerin des Jahres 2009
    Avatar von Believer
    Registriert seit
    30.04.2009
    Ort
    Berlin (Mahlsdorf)
    Beiträge
    4.328
    Blog-Einträge
    15

    Standard

    Das ist wirklich eine sehr weise Lebenseinstellung, strigletti & Steffen und diese Gelassenheit ist sicher beneidenswert. Ich muss mich Doro anschließen.

    Wo sind denn die Grenzen? Wo man nicht weiter kommt oder wo man nicht weiter kann? Und wie unterscheide ich das eine vom anderen?
    Ich bin nicht nur einmal zu dem Schluss gekommen, dass es wirklich einen Sinn hat, wenn Gläubige diese speziellen Sätze in der Kirche beten.
    Gerade bei den Träumen stößt man von der einen Mauer auf die andere, doch welche ist aus Pappe und welche aus richtigem Stein? Dann ist man gefangen zwischen diesen Hindernissen, ob nun unüberwindbar oder nicht, pflastert sich den Kopf mit Sätzen wie "der Geist limitiert den Körper" oder "das unmögliche kann man nur austesten, in dem man sich über die Grenze des Unmöglichen hinauswagt" zu und schwebt am Ende im Zwischendrin. Meantime so gesehen.
    "Bangerang"

    Krieger des Lichts
    06.11.09 † 10.11.09

  2. #2
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
    Registriert seit
    05.02.2006
    Beiträge
    8.391
    Blog-Einträge
    18

    Standard

    Believer, glaub mir, ein guter TWT sieht sehr schnell, wo deine Grenzen sind, die nicht überflogen werden können.
    Das ist auch seine Aufgabe..
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
    Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !

  3. #3
    Welttorhüter
    Newcomerin des Jahres 2009
    Avatar von Believer
    Registriert seit
    30.04.2009
    Ort
    Berlin (Mahlsdorf)
    Beiträge
    4.328
    Blog-Einträge
    15

    Standard

    Das glaube ich dir gern. Dennoch besteht keine Gelegenheit zu solchen "Gesprächen" geschweige denn zu dieser Einschätzung.
    "Bangerang"

    Krieger des Lichts
    06.11.09 † 10.11.09

  4. #4
    Freizeitkeeper Avatar von ---Nicolai---
    Registriert seit
    15.06.2008
    Ort
    NRW
    Beiträge
    45

    Standard

    also ich persönlich(B-Jugend) hatte eine phase wo ich mir riesigen druck gemacht habe, da ich unbedingt in einem besseren team bzw. in einer höheren liga spielen wollte, das habe ich zwar jetzt erreicht, jedoch ist mein zeil noch eine liga höher zu spielen im nächsten jahr, wäre dann niederrheinliga, da mich diese herausforderung einfach so sehr reizt und ich einen riesigen(vielleicht zu großen?) ehrgeiz habe.Aber Ich glaube auch an mich das Ich das schaffen kann, also ist es eher ein antreibender druck ohne den mir der sport auch gar keinen spaß machen würde...glaube ich..
    ,,Talent ohne Harte Arbeit ist letztendlich Wertlos''

  5. #5
    Torwarttalent
    Registriert seit
    03.07.2009
    Ort
    mal hier, mal da - momentan eher da
    Beiträge
    64

    Standard

    Ist es denn nicht so, dass ein TW immer ein wenig mehr Druck hat als ein Feldspieler?
    Warum plagt ihr euch denn mit den Gedanken?
    Ich genieße jedes Spiel, weil ich weiß, was ich kann. Ich bin kein Freund des Trainings, aber ich finde es total geil, wenn die Bälle kommen und ich der Schwerkraft trotze und das Runde vor dem Einschlag in das Eckige auf eine andere Umlaufbahn lenke.
    Das macht mir Freude, das kann ich gut und ab und an geht's halt mal in die Hose.
    Kommt vor, kotzt mich zwar tierisch an, aber so isses eben. Ich hol genug raus, also darf auch mir einmal ein Fehler passieren - das können die Jungs akzeptieren oder nicht.
    In einer guten Mannschaft sollte man als Team so gefestigt sein, dass die Jungs einem vertrauen, ihren Schnapper schätzen und ihn auch aufrichten, wenn ihm, was allzu menschlich ist, auch mal ein Fehler passiert.

    Das macht keiner mit Absicht, genauso wenig wie ich bei meinem Stürmer davon ausgehe, dass er den anderen Goalie zum Spieler des Tages schießt

    Ich mach es im Training ab und an so, dass ich den Jungs mit der großen Klappe die Handschuhe anbiete und mal Positionen tausche, spätestens dann haben alle viel Spaß - und ich nachher meine Ruhe.

    Und ich sage auch, dass Nervenbündel im Tor nix verloren haben, dazu ist der Job zu aufwühlend. Ich merke bei mir selbst auch immer, wie der Puls schlagartig hoch geht und habe komischerweise nach Abschluss der Situation, so der Ball abgewehrt wurde, ein absolutes Glücksgefühl.
    Das ist es, was doch so wunderschön ist, deswegen sind wir da, das muss sein. Ich brauche niemanden, der mich beklatscht, das Vertrauen der Jungs in meine Stärke macht mich zufrieden und bestärkt mich Woche für Woche darin den Kopf hinzuhalten.

    Diese Form der Anerkennung ist toll, die lobenden Worte und die Presse juckt doch keinen, von mir aus sollen sie mich niederschreiben, ich weiß ja zum Glück, was ich kann.

    Meine Knochen werden das ganze Spektakel eh nicht mehr allzu lange mitmachen, also freue ich mich auf die Zeit, die mir noch bleibt.
    Ich bin wahrscheinlich ein wenig altersmilde geworden, aber diese Gelassenheit tut wahnsinnig gut und vielleicht sollten sich einige der jungen User hier die Worte des Herrn Zwanziger zu Herzen nehmen, dass Fußball nicht alles ist.

  6. #6
    Freizeitkeeper Avatar von Aufsteiger09
    Registriert seit
    10.09.2008
    Ort
    Hirschau
    Beiträge
    23

    Standard

    Also bei mir ist es so, dass ich jedes Spiel gewinnen will (wie alle anderen wahrscheinlich auch^^)
    Und wenn du gewinnen willst dann hast du schon Druck, bei mir in Form von leichter Nervosität.
    Aber bei mir legt sich der meistens in den ersten Minuten und ich kann befreit aufspielen

  7. #7
    Amateurtorwart
    Registriert seit
    09.11.2009
    Ort
    Frankfurt
    Beiträge
    130

    Standard

    Bei mir geht der Druck im Spiel dann Weg, weil ich immer mein Maul aufreise und meine Spieler motiviere
    Ich spreche (schreie) sehr viel im Spiel
    Mein Problem die Größe! Ich kämpfe trotzdem weiter!

    Bisherige Vereine:
    Eintracht Frankfurt 2001-2006
    Fsv Frankfurt 2006-2009
    Germania Enkheim 2009-??

    Ich fing oben an und falle immer tiefer.
    Aber ich sage nur eins
    Weiter immer weiter

  8. #8
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
    Registriert seit
    02.04.2007
    Ort
    Oberpfalz
    Beiträge
    1.416

    Standard

    Ich will an dieser Stelle mit euch mal einen kleinen Ausflug in den Zusammenhang zwischen psychischen Druck und Leistung wagen. Ich denke das ist einfach erforderlich, um zu verdeutlichen, welche Rolle der „Kopf“ wirklich spielt. Wie stellt sich also der Zusammenhang zwischen dem empfundenen Druck und sportlicher Leistungsfähigkeit dar?

    Dazu müssen wir drei Begriffe voneinander trennen: Stress, Angst und Druck

    Der Begriff Stress wird in der Regel sehr weit gefasst und beschreibt Situationen, die mit erhöhten Anforderungen an eine Person verbunden sind, wobei die kognitive Bewertung der Situation darüber entscheidet, ob dieser Stress als Herausforderung, Bedrohung oder Schaden eingestuft wird. Angst resultiert dann, wenn die Stresssituation als Bedrohung wahrgenommen wird. Diese Bewertung kommt durch einen Vergleich zwischen der Ereigniseinschätzung (z. B. „Spiel des Lebens“) und der Ressourceneinschätzung (also „was kann ich“) zustande.

    Beim Begriff Angst müssen wir zwei Bereiche unterscheiden: Zunächst ist zwischen Angst als Zustand (Zustandsangst) und als Persönlichkeitseigenschaft (Ängstlichkeit) zu unterscheiden. Dabei zeigt sich, dass ängstliche Personen in bedrohlichen Situationen mit einem stärkeren Anstieg der Zustandsangst reagieren. Bei der unmittelbaren Auswirkung von Angst zeigt sich eine kognitive Komponente (Besorgnis) und eine somatische (körperliche) Komponente; letztere wird auch als „physiologische Erregtheit“ bezeichnet.

    Zusammengefasst bedeutet dies, dass in Wettkampfsituationen häufig Bedingungen vorliegen, die zu einer gesteigerten Bedeutung der Leistung führen. Damit ergibt sich eine Stresssituation, die in Abhängigkeit der kognitiven Bewertung entweder als Herausforderung oder als Bedrohung wahrgenommen wird. Im letzteren Fall resultiert daraus ein Anstieg der Zustandsangst, was in den beiden Komponenten der Angst zum Ausdruck kommt.

    Der Begriff Druck ist im Grunde nur die Überschrift, über die oben beschriebenen Vorgänge. Wenn im Folgenden von Druck oder Drucksituationen gesprochen wird, dann gehe ich immer von einer als belastend wahrgenommenen und zu einem Anstieg der Zustandsangst führenden Situation aus; wie man einen positiven Umgang mit diesem Thema findet, wird an anderer Stelle ein Thema werden. Sobald wir Druck empfinden erhöht sich unsere physiologische Erregtheit; zur Verdeutlichung eine kleine Grafik.


    Für uns Torhüter sind zwei Bereiche von elementarer Bedeutung: Zum einen müssen wir komplexe Spielsituationen analysieren und die richtigen Schlüsse für unser Verhalten daraus ziehen ( Beispiel: Beim Eckball brauchen wir nicht nur die Flugbahn des Balles, sondern sollten nach Möglichkeit auch noch das Verhalten von Freund und Feind richtig einschätzen; wer kommt wie an den Ball, wer läuft wohin und wo ist unser Laufweg zum Abfangen usw.). Zum anderen müssen wir in der Lage sein, komplexe koordinative motorische Leistungen (unsere Torwarttechniken) in hoher Geschwindigkeit umzusetzen, um Bälle abzuwehren.

    Eine zu hohe Besorgnis führt zur Störung von den Aufmerksamkeitsprozessen, die für eine erfolgreiche Ausführung einer Aufgabe erforderlich sind. Dies macht sich insbesondere bei der Bewältigung komplexer Spielsituationen bemerkbar. Diese Aufmerksamkeitsstörungen führen nämlich dazu, dass erforderliche Informationen nicht zur Verfügung stehen oder nicht angemessen verarbeitet werden können. Konkret hat das drei Folgen, die sich leistungsmindernd bemerkbar machen.

    Eine weniger selektive Wahrnehmung führt zu einem Anstieg der zu verarbeitenden Informationsmenge, sodass für die Verarbeitung der relevanten Informationen keine ausreichenden Kapazitäten zur Verfügung stehen.
    Die aufgenommene Informationsmenge bleibt gleich, jedoch wird der Aufmerksamkeitsfokus auf unwichtige Informationen gerichtet. Dabei werden bei Personen mit erhöhter Angst selbstbewertende Prozesse wirksam, die Aufmerksamkeitskapazitäten benötigen. Dies führt dann zu einer Behinderung bei der Verarbeitung von Informationen zur eigentlichen Aufgabenlösung.
    Mit zunehmender emotionaler Aktivierung kommt es zu einer Verengung bei der Aufnahme und Verarbeitung von Umweltreizen. Dies kann anfangs zu einer Leistungssteigerung führen, indem der Aufmerksamkeitsfokus auf aufgabenrelevante Informationen reduziert wird und irrelevante Informationen ausgeblendet werden. Eine weitere Verengung des Fokus führt dann dazu, dass aufgabenrelevante Informationen nicht mehr verarbeitet werden und somit Leistungseinbußen entstehen.

    Ensteht durch einer dieser Faktoren ein Tor und man spricht den Torhüter darauf an, so wird er uns in folgende Richtung antworten: „den hab ich übersehen“ , „ich dachte, der kommt da nie hin“, „das habe ich irgendwie nicht registriert“ etc. oder aber „ich war mir nicht sicher, ob...“. Von Außen betrachtet, nimmt man dies oft als Zögern des Torhüters wahr, das man auf ersten Blick nicht erklären kann; in Wahrheit spielt das gerade beschriebene Geschehen in unserem Kopf, die entscheidende Rolle. Bemerkt der Torwart selbst, dass er Probleme hat, führt das zu einer weiteren Verunsicherung und das Problem verschärft sich. So entstehen dann viele Formkrisen.

    Nun komme ich zu den motorischen Auswirkungen von Druck und damit zu den Problemen, die im Bewegungsablauf und der Ausführungsgeschwindigkeit der Techniken sichtbar werden. Fachlich gesehen stellt eine Torwarttechnik eine in sich geschlossene Fertigkeit dar, da sie vom Beginn bis zum Ende als eine Handlung abläuft; wir Torleute sprechen dabei immer von einem Automatismus, den wir abrufen. Bei diesen Fertigkeiten sind die Umwelteinflüsse stabil, sodass die Bedeutung der Aufmerksamkeitsressourcen nur noch als minimal einzustufen ist.

    Hier ist davon auszugehen, dass die Aufmerksamkeit in Drucksituationen auf den Ausführungsprozess gelenkt wird (internaler Fokus) und damit wird der automatisierte Handlungsablauf gestört, was zu einer Verminderung der Leistung führt. Um diesen Vorgang zu verstehen, werfen wir einen Blick darauf, wie wir den Automatismus erlernt haben. Die qualitativen Unterschiede von Bewegungsausführungen im Lernprozess werden als das Resultat unterschiedlicher Informationsverarbeitungsprozesse gesehen. Dabei geht man davon aus, dass langsame und wenig fließende Bewegungen zu Beginn des Lernprozesses eine aufmerksam kontrollierte „Schritt für Schritt“-Ausführung widerspiegeln. Durch zunehmende Automatisierung mittels häufigen Trainings, entsteht eine scheinbar mühelose, schnelle und fließende Bewegungsausführung. Eine Zuwendung der Aufmerksamkeit ist dann nicht mehr erforderlich, sie kann auf andere Aspekte (z. B. die Position der Mitspieler) gelenkt werden; dies wird auch als externaler Fokus bezeichnet.

    In Drucksituation kommt es also zu einer leistungsmindernden Fokusverlagerung von außen nach innen, die noch einen weiteren Effekt auf uns hat. Nur wenn wir nach außen fokussiert sind, können wir antizipieren und das ist enorm wichtig für den rechtzeitigen Beginn der Aktion. Denn die Grundlage unseres Handelns ist die Vorwegnahme (=Antizipation) eines zeitlich nachfolgenden Effektes, die man als Bewegungs-Effekt-Assoziation bezeichnet. Nach dem Erwerb derartiger Bewegungs-Effekt-Assoziationen reicht alleine die Vorstellung des angestrebten Effektes aus, um diejenige Bewegung zu aktivieren, die diesen Effekt erfahrungsgemäß verlässlich erzeugt. Jetzt haben wir ganz nebenbei auch geklärt, was sich hinter dem Begriff „Timing“ verbirgt. Stellt man sich das jetzt als Regelkreis vor, so beinhaltet eine einzige komplexe Torwartaktion nahezu unvorstellbar viele solcher aneinandergeketteter Regelkreise, da für jede einzelne Muskelbewegung ein solcher Regelkreis benötigt wird. Sobald wir unseren Fokus nach innen richten, greifen wir in diese hochkomplizierte Struktur ein.

    Ein weiteres Problem, das unter Druck auftritt, ist das „neuromotorische Rauschen“, das als Sammelbegriff für alle Ungenauigkeiten verwendet wird, die auf unterschiedlichen Ebenen des motorischen Systems, von kortikalen Verarbeitungsprozessen bis hin zur Aktivierung motorischer Einheiten, entstehen. Der Rauschanteil im motorischen Signal wird durch physische, biomechanische und psychologische Faktoren beeinflusst. Dieser Zusammenhang ist uns aus Alltagssituationen bekannt, wenn von der sprichwörtlichen „zittrigen Hand“ in wichtigen, aufregenden oder emotionalen Situationen gesprochen wird; auch das Zittern beim Einfädeln eines Fadens in die Nadel hat diesen Hintergrund. Vereinfacht ausgedrückt kommt es dabei zu einer Gliedmaßensteifigkeit, die sich aus der statischen Muskelaktivität und einem konstanten Verstärkungsfaktor ergibt. Die statische Muskelaktivität wird durch Kokontraktionen der antagonistischen Muskulatur der Gliedmaßen erzeugt und ist unsere muskuläre Grundaktivität, die keine Veränderung des Bewegungszustandes bewirkt (im Gegensatz zur dynamischen Muskelaktivität). Diese Probleme führen letztendlich zu Fehlern in der Ausführungsgeschwindigkeit und der Bewegungsgenauigkeit (z. B. unsauberer Griff beim Fangen).

    So genug für heute – jetzt habe ich euch mächtig zugetextet, aber das Thema ist nunmal sehr komplex. Ich hoffe, ich konnte es soweit vereinfachen, dass es verständlich ist.
    Geändert von strigletti (18.11.2009 um 14:01 Uhr) Grund: Fehlerteufel
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

    Wer glaubt es reicht, wenn man bis zum Umfallen kämpft irrt sich...kämpfe darum Aufzustehen!!!

  9. #9
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
    Registriert seit
    14.01.2008
    Ort
    Köln
    Beiträge
    1.165
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Zitat Zitat von strigletti Beitrag anzeigen
    So genug für heute – jetzt habe ich euch mächtig zugetextet, aber das Thema ist nunmal sehr komplex. Ich hoffe, ich konnte es soweit vereinfachen, dass es verständlich ist.
    Kann ich für meinen Teil auf jeden Fall bestätigen, hervorragend erklärt!

    Besonders das Problem mit dem "internalen Fokus" habe ich bei mir in den letzten 2 Wochen vermehrt festgestellt (bis dato lief es eigentlich seit Monaten sehr gut bei mir)...man kassiert plötzlich wieder Bälle, die man normalerweise locker hält und beginnt darüber nachzudenken...und dann schlagen sogar noch mehr "haltbare" ein, obwohl man sich doch so sehr konzentrieren will.

    Durch deine Erklärungen habe ich das Problem jetzt mal von der theoretischen Warte aus betrachten können und denke mal, dass mir das sehr weiterhilft. Gestern im Training konnte ich z.B. meinen Kopf grösstenteils wieder abschalten und siehe da: ich habe ne Menge guter Bälle gehalten, am Ende haben wir noch Elfmeter trainiert und da habe ich dann sogar ein Paar sehr schwere Bälle gehalten...es geht also wieder aufwärts.

  10. #10
    Amateurtorwart Avatar von KauLee
    Registriert seit
    30.05.2008
    Ort
    Illingen
    Beiträge
    278

    Standard

    Hm, wenn ich mich jetzt so an meine aktive Zeit , die ja immerhin über 30 Jahre gedauert hat, erinnere. Dann hatte ich komischerweise Druck oder Versagensängste nur dann, wenn ich in eine Konkurenzsituation gestellt wurde. Dann war die Angst vor einem Fehler da und hat zuweilen leistungsmindernd gewirkt. Das war manchmal so schlimm, das mir zumindest eine Halbzeit richtig schlecht war. Wie ich dennoch noch eine ordentliche Leistung abliefern konnte ist mir heute manchmal ein Rätsel. Ich denke das ich da ähnlich wie Enke gestrickt war. Er hat ja auch mal gesagt, "Ich brauche keinen Druck, sondern Vertrauen" . Das trifft es bei mir zu 100% . meine besten Leistungen habe ich gebracht wenn ganz klar war das ich die Nr 1 bin. Das geht natürlich auch mit der Freiheit umher, auch mal einen Fehler machen zu können, ohne deshalb gleich auf die Bank verbannt zu werden. Diese Sicherheit, gepaart mit einem aus dem Training gewonnenen Selbstvertrauen haben mir zu sehr guten Leistungen verholfen.
    Ganz krass ausgedrückt bedeutete dies eigentlich für mich : solange der Trainer keine Alternative für mich hatte, war ich super. Sobald es Alternativen gab, fingen Selbstzweifel an und ich spürte zuweilen einen enormen Druck. Mit dem bin ich unterschiedlich fertig geworden. Aber ich weiß das ich oft sehr nervös und niedergeschlagen war .
    Das lag vermutl auch an den hohen Ansprüchen, die ich an mich selber hatte. Man will so perfekt wie möglich sein, nahezu fehlerlos, Siege festhalten, die Mannschaft retten... Aber eigentlich ist das auf die Dauer unmöglich. Wir alle sind Menschen und Menschen machen auch zuweilen Fehler. Deshalb sollte man sich selbst auch mal einen Fehler verzeihen. Klar ist aber auch das unsere heutige Leistungsgesellschaft keine Fehler verzeiht. Man muss sich nur mal auf den Fußballplätzen umhören, und das zieht sich durch alle Ligen bis ganz runter . Da ist jede Realität darüber , was ein Torwart eben in dieser Liga leisten können muss, verloren gegangen. Selbst in der Kreisliga C soll ein Torwart jede Flanke sicher abfangen , alle Bälle sicher fangen und eben keine Tore kassieren.

    Heute spiele ich Fußball nur noch aus Spaß und wettkampfmäßig nur ein paar Turniere mit der AH oder Betriebssportmannschaft. Da hier der Druck nicht mehr da ist, bringe ich immer noch sehr gute Leistungen und genieße ein hohes Ansehen.

  11. #11
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
    Registriert seit
    14.01.2008
    Ort
    Köln
    Beiträge
    1.165
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Also ich habe zurzeit keinerlei Konkurrenz und wurde ja aufgrund guter Leistungen sogar in die 1. Mannschaft "befördert"...bei mir hängt es also eher mit zu hohem Anspruchsdenken zusammen, dass sich bei mir aber leider von ganz allein entwickelt.

    Auch das Vertrauen der Mannschaft ist da und das geniesse ich auch sehr, vielleicht will ich einfach keine Fehler machen, um dieses Vertrauen nicht zu zerstören...denke mal, dass das eine sehr große Rolle bei mir spielt.

  12. #12
    Blickfeld
    Registriert seit
    04.04.2009
    Beiträge
    656
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    bei mir ist es auch so mein Anspruch selber nix falsch zu machen und hinter mit steht bzw sitzt auch ne Kurve die Nordkurve genannt wird woviele von damals drin sitzen und dich genau beobachten da hat es vor allem der gegnerische Torwart nicht leicht aber wenn man gut hält kriegt man nix negatives zu hören sondern nur positives und mal ein bier ausgeschenkt oder so . die Ansprüche der Zuschauer bzw Fans sind auch hoch die wollen noch höher

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 28
    Letzter Beitrag: 29.05.2013, 15:44
  2. Gefunden: Günstige PSP, auch ohne Spiele oder PS3
    Von xxDre3000xX im Forum Marktplatz für sonstige Artikel
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 10.11.2009, 18:29
  3. Torwart, 22, sucht Verein zur neuen Saison, bundesweit (auch Österreich oder Schweiz)
    Von Raimar im Forum Torwart-Wechselbörse und Torwarttrainer-Vermittlung
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 18.04.2008, 14:12
  4. Suche: Adidas Torwarttight oder andere Hersteller, auch mit Hüftpolsterung
    Von Felix_2 im Forum Marktplatz für Torwart- und Sportartikel
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 17.03.2008, 22:47
  5. S: Handschuhe von Uhlsport oder Adidas, auch gebraucht
    Von Matze Hain im Forum Marktplatz für Torwart- und Sportartikel
    Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 04.10.2007, 21:48

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •