Nein. La_Chat... es ist kein falscher Blinkwinkel.
Ich muss hier immer nur sagen:
Was nutzt eine Übung, wenn die Mannschaft auf ein leeres Tor einhämmert?
Die meisten Spieler sind kaum in der Lage Präzision und Schusskraft in Einklang zu bringen. Und just hier sind diese Übungen einfach bestens geeignet.
Bei Vorlegen, wie Du schon sagst, geht es um einen rollenden Ball, den der Spieler verwerten muss. Egal, ob er sich, gegen einen anderen im Wettlauf mit einem selbstvorgelegten Ball durchsetzen muss und dann am Sechzehner abschließen soll, oder ob ein anderer einen Querpass spielt, oder von der Grundlinie zurück legt... oder oder oder.
Die andere Übung ist dann der ruhende Ball an der Sechzehner-Grenze. Dies kommt im Spiel selten vor, doch stellt es die Grundlage für die Übungen mit bewegtem Ball dar.
In all diesen Übungen geht es einzig darum, daß man einen Bewegungsablauf automatisiert und verinnerlich.
Das kommt uns als Torwart verdammt bekannt vor, und warum sollte, was für uns Torleute gilt, nicht auch für Feldspieler gelten?
Also sind diese Übungen immer mal wieder wichtig. Wichtig ist aber dann, was ein TwT bei seinem Torhüter verlangt: Die korrekte Ausführung. Der Trainer darf also nicht grußlos auf die Hütte bläuen lassen, sondern muss den Bewegungsablauf analysieren und bei den Spielern individuell verbessern. Und just dies passiert oft nicht, weshalb dann Spieler reihenweise die Bälle am Tor vorbei oder über dasselbige wuchten.
Oft wird mit roher Gewalt gearbeitet, anstelle Technik zur Perfektion zu treiben.
Wir diese Übung aber entsprechend korrekt gemacht, egal welche, so kann der Spieler auch nur Nutzen daraus ziehen, wenn das tor nicht leer ist, sondern ein "Hindernis" darinnen ist, welches sich zudem nach Einschusswinkel und nach Distanz entsprechend auch positioniert.
Denn dies unterbindet dann, daß die Spieler zentral halbhoch auf das Tor hämmern, und damit erneut die nötige Präzision vermissen lassen.
Es ist also damit für uns als Torleute ideal, um das Stellungsspiel zu trainieren, als auch dies richtige Position und Distanz zum Speiler zu entwickeln... Klar, es gibt genügend Spieler, die den Sinn und den Zweck der Übung nie verstehen werden, es auch gar nicht wollen und daher volles Rohr ziel und planlos auf die Hütte feuern werden... für uns Torleute die Hölle.
Ist man aber in der Mehrzahl von Spielern umgeben, die da Präzision und auch Fusswerk zu Tage legen, und anstelle da einen ungezielten Hammer auf das Tor nageln, entsprechend einen Ball am Torwart vorbei ins Tor mit Kraft einschieben wollen, dann wird die Übung vom Spieler korrekt ausgeführt.
Als Torwart können wir dann prima erkennen, ob unser Stellungsspiel gepasst hat, ob die Distanz korrekt war... Dann schult es zudem unsere Reaktion und auch unsere Beweglichkeit, denn wir müssen dann rasch und oft in die Ecken tauchen, um die schnellen, präzisen Schüsse zu sichern oder abzulenken....
Je höherklassig man schaut, desto seltener werden solche stupiden Übungen, weil diese dann meist in sehr praxisnahen Übungen eingebunden gemacht werden.
Aber la_Chat, man sollte bei solchen Übungen einfach mal zielsetzung und Übungsausführung beleuchten und dies war eingangs nicht klar, daß es darum geht.
Jetzt ist es klar und dann muss ich sagen: Frustpotential ist hier völlig fehl am Platze, denn ich kann nur besser werden, wenn ich Fehler mache und auch bereit bin, Fehler zuzulassen, einzugestehen und danach zu versuchen, diesen zu korrigieren.
Denn nur durch dieses Trial_and_Error Verfahren lerne ich, und kann für mich als Torwart zu den Punkten:
- Rechtzeitig fertig
- richtige Position und Distanz
entsprechend trainieren.... und auch diese Formen sind oft stupide, aus der Sicht des Torhüters, aber sehr wichtig.