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Thema: Schultereckgelenksprengung

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Chalkias
    Gast

    Standard Schultereckgelenksprengung

    Eben vom Auswärtsspiel zurückgekommen. Das Spiel ging 2:4 verloren. Nach 10min war für mich Schluss, bin völlig dumm auf meine Schulter geflogen. Denke das ist eine Prellung oder eben herausgekugelt - bewegen kann ich sie zumindest noch, jedoch mit sehr starken Schmerzen. Am Montag steht der Doc-beschuch an...

  2. #2
    Chalkias
    Gast

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    Zitat Zitat von Chalkias Beitrag anzeigen
    Eben vom Auswärtsspiel zurückgekommen. Das Spiel ging 2:4 verloren. Nach 10min war für mich Schluss, bin völlig dumm auf meine Schulter geflogen. Denke das ist eine Prellung oder eben herausgekugelt - bewegen kann ich sie zumindest noch, jedoch mit sehr starken Schmerzen. Am Montag steht der Doc-beschuch an...
    Habe nun gewissen. Zwei von drei Bänder am Schlüsselbein sind gerissen. 4-6 Wochen kein Sport, darüberhinaus starke Schmerzen...Naja, wird schon

    LG chalkias

  3. #3
    Nationale Klasse Avatar von zero
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    Zitat Zitat von Chalkias Beitrag anzeigen
    Habe nun gewissen. Zwei von drei Bänder am Schlüsselbein sind gerissen. 4-6 Wochen kein Sport, darüberhinaus starke Schmerzen...Naja, wird schon

    LG chalkias
    Autsch, Schlüsselbeinverletzungen sind in jeder Form hässlich, da man fast nix machen kann Dann mal gute Besserung !
    Geändert von Steffen (09.12.2009 um 08:16 Uhr)

  4. #4
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Tja, Believer... das ist eine Story für die Lounge.
    Darauf spendier ich Dir erst mal einen kühlen Banana Daiquiri.

    @Chalkias:
    Ich vermute mal, Du hast eine Schultereckgelenk Sprengung. Das ist weniger Schlüsselbein, als Schultergelenk... Tossy 2 oder schon 3?
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  5. #5
    Chalkias
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    @Chalkias:
    Ich vermute mal, Du hast eine Schultereckgelenk Sprengung. Das ist weniger Schlüsselbein, als Schultergelenk... Tossy 2 oder schon 3?
    Eine Schultereckgelenk Sprengung kann ich vermutlich ausschließen. Es wurde zweimal geröngt und am Eckgelenkknochen war nichts "beschädigt" bzw. man konnte keine Verrenkung/Sprengung nachweisen. Er meinte nur, eine operative Behandlung wäre nich notwendig, eher 6 Wochen ruhen lassen bis sich die Bänder "erholen"

  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von Chalkias Beitrag anzeigen
    Eine Schultereckgelenk Sprengung kann ich vermutlich ausschließen. Es wurde zweimal geröngt und am Eckgelenkknochen war nichts "beschädigt" bzw. man konnte keine Verrenkung/Sprengung nachweisen.
    Nur eine kurze Frage: Du weißt schon was eine Schultereckgelenk Sprengung ist?
    Das ist keine Fraktur, also kein Knochenbruch. Auf dem Röntgenbild kann man diese daher zwar gut diagnostizieren, nicht aber weil da am Knochen oder am Gelenk selbst was kaputt ist, sondern weil man die Auswirkungen der Verletzungen umso deutlicher erkennt.
    Nur mal so....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  7. #7
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Chalkias,
    nach deiner Erklärung hast du eine Schulter Eckgelenk Sprengung.
    Welchen Tossy hast Du? Frag deinen Doc mal danach
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  8. #8
    Chalkias
    Gast

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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Chalkias,
    nach deiner Erklärung hast du eine Schulter Eckgelenk Sprengung.
    Welchen Tossy hast Du? Frag deinen Doc mal danach
    Könnte sein, Steffen. Es müsste Tossy I oder II sein. Ich weiß nicht ob ich diesbezüglich nochmal zum Arzt gehe, denn er meinte es seien "nur" Bänder gerissen. Außerdem finde ich sehr schade, dass der Doc mir nichts von einer Schultereckgelenk Sprengung erzählt hat. Es war ein Unfallarzt, aufgrunddessen hatte er bestimmt weniger Zeit für mich.

    Hier ein Tossy III. Mein Schlüsselbein neigt sich jedoch nicht derart nach oben...
    Quelle: Wikipedia

    Das trifft`s doch!?

    Die Verletzungsschwere reicht von einer Bänderzerrung, bis zu einem vollständigen Riss aller Bänder. Das Schlüsselbein wird dabei aus seiner normalen Stellung "herausgehoben". Bei einem Bänderriss federt das Schlüsselbein beim herunterdrücken wie eine Klaviertaste zurück, was bei mir nicht der fall ist...Naja alles so kompliziert...

    LG chalkias
    Geändert von Chalkias (08.12.2009 um 22:37 Uhr)

  9. #9
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    So, ich habe das erst einmal aus der Lounge in das entsprechende Forum verschoben.
    Hier gehört es einfach hin.

    So... also im Bild das dürfte Tossy 3 sein. Ich finde idie in Deutschland benutzte Tossy Einteilung ein wenig doof, die Rockwood Einstufungen sind feiner und genauer.
    Egal.
    Also, das Schlüsselbein bildet zusammen mit dem Knochen der Schulterhöhe das Schultereckgelenk. Dies sitzt von, das eigentliche Gelenk wird durch das Schulterblatt ausgebildet, wo dann der Gelenkkopf des Oberarms 'einsitzt'.
    Weil es keine gute Gelenksache ist, sondern vollbeweglich ist, ist die Gelenkpfanne nicht so ausgebildet wie in der Hüfte, sondern sie ist nach vorn geteilt, und diesen vordern Teil bildet das Schultereckgelenk.
    Da nun das Schultergelenk von Muskeln bewegt wird, und damit primär auch zusammen gehalten wird, sind auch viele Bänder im Spiel, die das ganze einfach korrekt zusammen halten und stabilisieren.
    Dabei wird das Schultereckgelenk von 3 Bändern (manche Orthopäden sind genauer und reden von vier Bändern) gehalten:
    Das erste ist recht breit und hält das Schlüsselbein am Schulterblattvorsatz fest.
    Das zweite Band hält das Schlüsselbein nun in Position zur Schulterhöhe, es ist das kürzeste der Bänder.
    Das dritte Band ist nun das längste und zweigeteilt, daher sprechen hier einige Orthopäden von zwei Bändern, und hält die Schulterhöhe am Schulterblattvorsatz fest.

    So, die Rupturen nach Tossy sind nun wie viele der Bänder beschädigt sind.
    Also Tossy 1: Ein Band gerissen, angerissen oder Gezerrt
    Tossy 2: Ein Band gerissen, ein zweites gerissen, gezerrt oder angerissen
    Tossy 3: zwei Bänder gerissen, das letzte gerissen, angerissen oder gezerrt.
    So im Groben.
    Und just diese Grobeinteilung ist nicht immer hilfreich, aber nur mal so am Rande. Rockwood war das feiner, aber das müssen wir nicht diskutieren.

    In "deinem" Bild gehe ich mal davon aus, daß hier alle Bänder gerissen sind. Dies führt zu einer deutlichen Anhebung des Schlüsselbeins, welches danach frei Beweglich ist und vom Arzt als Klaviertasteneffekt beschrieben wird.
    Man kann nun operativ eingreifen und mit einem Stück Metall das Schlüsselbein 'ruhig' stellen, damit eben die Bänder sauber verheilen. Allerdings ist dann die Schulter schmerzhaft versteift und für die Dauer in der Bewegung eingeschränkt.
    Daher wird das nicht gern gemacht, sondern man beschränkt sich darauf, es von allein ausheilen zu lassen. Bei einigen Patienten wird eine besondere Bandage zur Ruhigstellung verordnet, bei anderen reicht die natürliche Schonhaltung mit ein paar Bewegungsübungen aus.

    Prognose: 3-4 Wochen Schmerzen bei bestimmten Bewegungen, Bewegungseinschränkungen...
    Bitte: Kein Torwarttraining machen. Laufen okay, nur alles was die Schulter stark belastet oder man ggf. immer wieder auf die Schulter fällt oder über diese drüber rollt, weglassen....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  10. #10
    Chalkias
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    An Laufen kann ich zurzeit leider noch nicht denken, die Schmerzen nehmen nur sehr langsam ab. Ich warte jetzt mal die nächsten Wochen ab und schaue dann, ob ich nochmal zum Arzt gehe.

  11. #11
    Chalkias
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    So, meine Verletzung ist nun vollends auskuriert und ich fühle mich, nach ungefähr 2 Monaten, wieder total fit.
    Beim Physiotherapeuten war ich leider nicht, das bereue ich natürlich en kleines bisschen. Aber auch ohne kann ich jetzt meine Schulter bzw. den Oberarm richtig bewegen ohne wirklich starke schmerzen zu verfügen. ("La-Chat`s Äußerung: "Bei starker Beanspruchung")
    Natürlich verspürt man nach etwas längerer Zeit im Tor ein kleines zwicken aber das ist noch okay, nichts wildes, gehört halt dazu...

    Ich bin wirklich froh wieder einsteigen zu dürfen bzw. zu können, denn anfangs verspürte ich etwas Angst,
    nicht mehr grundlegend spielen zu können oder eben auch für weiteres eingeschränk zu sein.
    Da bin ich aber momentan sehr froh, dass alles so geklappt hat, wie ich es mir gewünscht habe.

  12. #12
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    So, jetzt hat es mich erwischt:
    Gestern hatte ich im Spiel einen Zusammenprall mit einem Gegenspieler. Habe sofort gemerkt, dass mehr kaputt ist.
    Diagnose:
    Schultereckgelenkzerreissung, Rockwood 5...
    War heute beim Sportarzt, der auch die Profis von 1860 München operiert und einen Termin für die OP am Mittwoch. Soweit, so schlecht.
    Jetzt habe ich Angst, weil der Doc mir eine Platte einsetzen will (Balser Platte kombiniert mit Tight Rope oder so). Von einem Bekannten, der die gleiche Verletzung hatte weiß ich, dass dieser nur mit Schrauben und Seilen operiert wurde (Tight Rope). Lt Internet ist die Methode mit dem Tight Rope die "Aktuellste".

    Kann mir jemand die Angst nehmen bzw. mir nem Erfahrungsbericht schreiben? Pause wird wohl vier Monate betragen...

  13. #13
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    Zitat Zitat von Neuling Beitrag anzeigen
    War heute beim Sportarzt, der auch die Profis von 1860 München

    uuuhhh scheiße gute besserung dr öttel ?!? wenn ja genialer schulter doc
    Der 2 Sieger ist der 1 Verlierer!

  14. #14
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Neuling:
    Zunächst einmal: Du bist in Vollnarkose, bekommst also davon mal gar nichts mit. Die Platte wird dann schlicht die beiden Knochen stabilisieren und mit dem Tight Rope wird das ganze 'zusammengezogen'...
    Je nach Verletzung bekommt man konservative Therapie ohne OP, OP mit Tight Rope, OP mit Platte oder eben OP mit Platte und Verschnürung.

    Nach der OP ist erst einmal die Bewegung eingeschränkt, aber eigentlich schmerzfrei. Du gewöhnst Dich schnell daran und die Schulter ist erst einmal stabil, so daß Du nicht wirklich im Alltag vollständig behindert bist, die OP Narbe ist vernachlässigter und heilt schnell.
    Nach einigen Wochen geht es wieder in Krankenhaus, die Platte kommt raus und das Tight Rope wird entfernt, dann kommt nach dem die Wunde erneut verheilt ist, die Physiotherapie... dann aber, ist das Ding wie vorher - TipTop und ohne Einschränkungen.

    Also, da gibt es nix, wovor man Panik haben muss.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  15. #15
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    Erst mal gute Besserung undKopf hoch,ust eben nal nicht unser Jahr -seufz-.Aber Steffen hat schon alles richtig dargestellt.Ärgern das Du ausfällst kannst Du dich , aber Angst vor der OP brauchst Du nicht zu haben,das wird nachher alles wieder gut. Meine Tochter singt seit ich zu Hause bin immer Heile ,Heile Gänschen und hat damit bei mir ,aber auch bei Dir Recht,denn es wird alles wieder gut.In diesem Sinne-halt Dich wacker und Alles Gute von ganzem Herzen.

  16. #16
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    Danke Steffen für die ausführliche Erklärung und an die anderen für die Genesungswünsche!
    Ich hoffe, dass die OP gut verlaufen wird und sonst alles in Ordnung ist und die Schulter selbst soweit in Ordnung ist und alles gut verheilen wird. Ein bisschen mulmig ist mir trotzdem noch, aber ich wäre erstmal glücklich wenn die Schulter wieder ausschaut wie die andere. Wobei die Schmerzen wohl recht groß sein sollen, aber da muss ich jetzt durch...
    Lt. Doc wird die Schulter genauso stabil und belastbar wie davor und er hat unverständlich den Kopf geschüttelt, als ich nach einem Karriereende gefragt hab. Bin da zwar grad ein bisschen skeptisch und gespannt, wie ich da auch vom Kopf her wieder auf die Schulter fallen werde, aber alles zu seiner Zeit.

    @Löwe:
    leider hat Dr. Öttl Urlaub, aber vertretungsweise wird mich Dr. Englhard operieren, der hat aber auch Wojtkowiak und Tschauner wieder hergestellt.

    ich meld mich wenn ich nach einigen Tagen im Krankenhaus wieder daheim bin, wie's gelaufen ist.

  17. #17
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Also, man sprengt sich das Schultereckgelenk nicht, indem man normal auf die Schulter fällt. Sonst hätte jeder Judo-sportler so etwas als Dauerzustand, von Aikido will ich gar nicht reden.
    Das Schultereckgelenk wird meistens gesprengt, wenn man von vorn oben auf die Schulter fällt - oder wenn man den Arm in einer unnatürlichen Strecklage weiter überstreckt, oder wenn seitlich, den unteren Arm angezogen auf die Oberarmkugel fällt, die dann das Schultergelenk durch den Schlag sprengt.
    Das Schultereckgelenk besteht nicht, wie die Hüfte aus einer Gelenkpfanne, sondern aus zwei Halbschalen - einfach gesagt - die durch Bänder zusammen gehalten werden. Fällt man daher auf den Verbindungspunkt des Schultereckgelenks, was meistens der Endpunkt des Schlüsselbeins ist, so gibt es Rupturen der Ligamente und das Schultereckgelenk sitzt nicht mehr korrekt zusammen, da die Gelenkplatten nicht mehr korrekt zueinander stehen und den Kugelkopf des Oberarms nicht korrekt mehr stützen oder halten. Schmerzen und Bewegungsprobleme sind die Folge, oft eben das Gefühl, als würde der Kugelkopf irgendwo klemmen (was auch so ist)
    Fällt man falsch auf der Seite, treibt es den Kugelkopf gegen die Gelenkplatten, die dabei diese auseinander treiben, und damit die Ligamente auch überlasten und zu Rissen führen kann, die Folgen sind wieder wie oben.
    Bei einer unnatürlichen überstreckung werden ebenfalls über die Kugel die Gelenkplatten auseinander gespreizt, es kommt zu Dislokation, Kapselverletzungen, aber es kann auch zu Rupturen der Ligamente im Schultereck führen, mit den oben beschriebenen Folgen.

    Wenn also jemand jetzt schon darüber nachdenkt, wie er auf die Schulter fällt, dann baut er eine Blockade auf. Denn dann stellt er seine Falltechnik in Zweifel (was ich tun würde, wenn das Schultereckgelenk bei einer normalen Parade immer so belastet wird)...
    Wenn man es untersucht, so kann ein falsches Fallen - siehe Manuel Neuer bei seinem Ausflug, was zum Verpassen der WM Vorbereitung führte - zumeist Ursache sein. Doch ist das kein Regelfall.
    Fällt ein Torwart aber im Regelfall auf die Schulter, so muss man dieser Sache nachgehen und es abstellen - denn dann ist das Verletzungsrisko nicht wirklich in Einklang zu bringen mit dem was der Torwart tut - und die Verletzung kann jederzeit wieder auftreten. Auch ein Grund, warum ich meine Torleute anders fallen lassen...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  18. #18
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    Zitat Zitat von Neuling Beitrag anzeigen
    @Löwe:
    leider hat Dr. Öttl Urlaub, aber vertretungsweise wird mich Dr. Englhard operieren, der hat aber auch Wojtkowiak und Tschauner wieder hergestellt.

    ich meld mich wenn ich nach einigen Tagen im Krankenhaus wieder daheim bin, wie's gelaufen ist.
    beim dr englhard machst nix falsch mich hat dr englhard und dr wimmer wider zusammen geflickt ,p.s. wolfart klinik is echt gut gab nix zu meckern bei mir

    gute besserung
    Der 2 Sieger ist der 1 Verlierer!

  19. #19
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    Kleines Update, nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen worden bin:
    OP ist soweit gut verlaufen, allerdings hab ich noch recht starke Schmerzen, was an der knapp eineinhalbstündigen OP liegt. Hab mit dem Operateur leider nicht viel reden können, da nur die Assistenzärzte da waren.
    Die Platte hat die Schulter wieder zurechtgerückt und nun muss ich noch 6 Wochen meine Schulter nicht über 80 Grad nach oben bewegen. Wenn ich Übungen machen, merke ich noch ein starkes ziehen in der Schulter, aber das ist wohl noch normal. Schlafen ist total unangenehm und ich merk, wie mein kompletter Rücken total zumacht. Physio bekomm ich erst ab nächster Woche.

    Am Schlimmsten ist leider noch der Gedanke, noch 6 Wochen bis zur nächsten OP die Schlinge zu haben und danach nochmals ein paar Wochen... Ich musste da das ein oder andere Mal schon kräftig schlucken, als ich daran gedacht habe bzw. ich die Länge der Narbe gesehen hab...

    Momentan hab ich nichtmal mehr Lust, ein Spiel meiner Mannschaft zu sehn bzw. einen Gedanken verschwendet, wieder ins Tor zu gehen. Eher hab ich Gedanken, ob ich es - auch aufgrund vieler anderer Verletzungen - ganz bleiben zu lassen.
    Geändert von Neuling (19.08.2014 um 17:40 Uhr)

  20. #20
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    erstmal gute besserung

    welche ärzte haben dich den bei der visite besucht steffi ? (frau dr springer) ?

    kopf hoch ging mir nicht anders nach innenbandriss incl knöcherneraussriss unterschenkel ,aussenbandanriss und vkb alles in einem ,warte mal ab in ein paar wochen siehst du das anders

    best grüsse
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  21. #21
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    Hm zur Visite war Dr. Kinateder und Dr. Mayer da. Nächste Woche beim Fädenziehn werd ich dann mitm Englhard nochmal reden, wie's genau ausschaut.

    Vielleicht hast du recht, aber nachdem ich auch bald 30 werde überleg ich halt, ob ich noch Bock drauf hab, zum sechsten Mal wg Fußball operiert zu werden...

  22. #22
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    a ok da kinateder etwas speziell aber ein sehr guter doc ,klaro mach das bei 6 op`s verständlich hatte die eine ja erst das reicht mir aber auch
    trotzdem obwohl ich selber mit dem gedanken gespielt hab aufzuhören zwischendurch ,bin ich zu fussballgeil werde mich wider rankämpfen und mir die nr 1 wider holen
    hab derzeit 2-3 mal die woche aufbau einzeltraining und 3 mal die woche mucki -bude schlaucht aber muss sein

    ganz wichtig nicht nur wegen fussball auch für die alltäglichen sachen gescheides training nicht das du im alltag noch prob mit der schulter kriegst
    Der 2 Sieger ist der 1 Verlierer!

  23. #23
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Na, nun mal nicht die Flinte ins Korn werfen.
    Schau, die meisten verletzungen passieren nicht, weil dir jemand böses will (auch wenn es schon vorgekommen ist) sondern sind total unglücklich - Peter Czech z.B.
    Wenn das häufiger wäre, wir würden alle nur mit Helm rumrennen!

    Die meisten Verletzungen sind daher oft hausgemacht. Gerade Schultereckgelenkssprengungen sind selten der Fall, weil der Gegner einen Umgesäbelt hat, sondern weil man selbnst schlicht falsch gefallen ist.
    Denn man muss von schräg vorn auf die Schulter fallen, damit das Eckgelenk hier Probleme bekommt, oder man muss den Arm nach hinten überstreckt aus der Pfanne drehen, damit was reißt, oder man muss auf den Oberarm fallen, so daß die Kugel das Gelenk auseinander drückt und damit 'sprengt'...
    Alle drei Fälle sind inkorrekte Fallbewegungen, die beim Torwart auftreten können, aber wenn man richtig fällt, die korrekte Technik hat, passiert es nur dann, wenn ein Fehler geschied. Manuel Neuer vor der WM - bestes Beispiel! Er rutscht aus und fällt, wie oben beschrieben schräg vornwärts auf die Schulter und holt sich damit eben diese Verletzung. Passiert.

    Daher ist die richtige Technik des Fallens und damit meine ich den Aufprall auf den Boden nicht ganz so nebensächlich wie viele es beschreiben, denn genau hierbei treten die meisten Verletzungen auf.

    Ellenbogen unter den Rippen - siehe Rene Adler - Rippenbruch - WM Aus
    Eingesprungene Tw Grätsche - AduktorenProbleme bis Risse
    Führhand beim Fallen nicht kortrekt - Finger verfängt sich im Boden - Fakturen, Rupturen oder Dislocationen
    Fanghaltung nicht korrekt, Timing Fehler - Ball trifft Fingerkuppe - Prellungen, Stauchungen, Gelenk Fisuren und Absprengungen, Kapselverletzungen

    Alles Dinge, die man technisch sauber ausgeführt, an Verletzungen vermeiden kann, und das ist nur eine kurze und unvollständige Aufzählung...

    Problem ist dann aber auch oft die Haltung der Torleute! Profis haben einen kompletten Stab, die sind nach einer Verletzung sofort erst versorgt, die haben Fachärzte und natürlich hochprofessionelle Physiotherapeuten - das ist wie ein ParisDakar Werkstattteam für ein normales Auto.
    Doch die Amateuere geben sich selten in eine Betreuung. Die gehen nicht mal zum Arzt. Das Forum hier zeigt es nur zu oft! Anstelle zum Arzt, fragt man lieber das Forum... und selbst dann ist es oft so, das man dann zwei IBU einwirft, den Fuss in den aufgeschnittenen Schuh steckt, mit Panzerband alles festzieht und trotzdem spielt - es muss ja gehen.
    Viele gehen mit der Gesundheit um, als könnte man jederzeit Teile des Körpers austauschen, oder nach einer Verletzung kann man einfach so weiter machen, es braucht keine Reha, keine Therapie.
    Und dann wundern diese sich, wenn eines Tages alles schlimmer wird. Was soll dann erst sein, wenn diese mal über 40 Jahre alt sind? Rollstuhl?

    Ich habe früher auch immer weiter gemacht, mich oft stöhnend im Bett gewälzt, konnte kaum schlafen, weil mein Oberschenkel Hals so dermaßen geprellt war, dass ich nur unter Schmerzen liegen oder laufen konnte... Egal, ich habe weiter gemacht.
    Zur Not wurde halt die 15 cm Dicke Polsterschicht in die Hose eingesetzt, es musste ja...
    Mein Torwarttrainer, man höre, ich hatte einen, dem war es völlig egal. Hauptsache gehalten, ob gesund oder ungesund - egal.
    Es dauerte sehr sehr lange, bis ich endlich mit diesme Unsinn aufgehört hatte... und dann habe ich es so gemacht, daß es nicht mehr weh tut... und bin damit dann besser gefahren als zuvor. Denn wenn man etwas tut, und es tut nicht weh - dann geht man viel mutiger an die Sache heran, man hat kaum Blockaden oder Bedenken... denn es gibt nichts, was einen hindert, denn es tut ja nicht weh. Ein wenig 'wahnsinnig' wird es dann schon, aber das ist in Ordnung
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  24. #24
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    Bis jetzt war meine Schulter eins meiner "verletzungsresistenten" Teile meines Körpers sprich ich hatte noch nie Probleme mit meiner Schulter.

    Deinen Ansatz Steffen verstehe ich und die Verletzung an sich ist jetzt auch kein Weltuntergang, wahrscheinlich bzw. hoffentlich kann ich in drei Monaten grinsend den Kopf schütteln, weil ich mir zuviel Sorgen und Gedanken gemacht habe.

    Vielmehr geht es mir um die Summe, nämlich dann mittlerweile fünf OPs, die ich wegen Fußball hatte. Und Lust habe ich nicht mal mehr auf die nächste, in der die Platte rausgenommen wird. Einfach der Gedanke, dass ich mich wieder schwerer Verletzen kann. Das ist jetzt nicht Angst, aber ein gewisser Zweifel. Seit Jahren sendet mir der Körper Signale in Form von diversen und unterschiedlichen Verletzungen - jahrelang. Und ob das jetzt quasi das finale Signal war.

    Da ich jetzt sowieso dieses Jahr ausser Gefecht bin, werde ich mir hoffentlich Ende klar sein, ob und wie ich weitermachen will. Auch wenn mir keiner eine Garantie geben kann, aber ich habe absolut keine Lust mehr, so schwerwiegend verletzt zu sein...

  25. #25
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    kleines Update:
    OP ist jetzt zweieinhalb Wochen her. Fäden wurden die Woche gezogen und Arzt hat gesagt, dass ich meinen Arm wieder mehr benutzen soll. Natürlich nur kleine Sachen wie Gabel zum Mund, ganz leichte Übungen für Bi-/Trizeps, etc. Allerdings irritiert mich das ziehen im Schlüsselbeinbereich, wenn ich etwas länger auf den Beinen bin.
    Ich kann verhältnismäßig schon recht viel wieder machen, aber viele Sachen sind noch ein Problem vom Kopf und den Muskulären Problemen rund um die Schulter. Natürlich hat mir ein Freund gestern aus versehen bei einem Scherz schön auf die Schulter geklopft... Obwohl wahrscheinlich nichts passiert ist und der aufschrei hauptsächlich zwecks dem ersten Schreck passiert ist, ging mir das Gefühl durch Mark und Bein.
    Mitte September ist dann Kontrollröntgen und ich hoffe, dass bis dahin noch alles gut ist.

  26. #26
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    *grinsen* Was erwartest Du? Eine Flexible Verbindung durch eine Platte versteift... Glaubst Du, es ist daher so flexibel und beweglich, wie die normale, flexible Verbindung?
    Wohl kaum. Also hab Geduld, es fühlt sich zurecht etwas steif an.

    Wenn die Platte draussen ist, wird der Unterschied großartig sein
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  27. #27
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    Da muss ich dir leider recht geben
    Es ist nur die Zeit, die man zu Hause verbringen muss, ohne etwas machen zu können. Und wenn dir der erholsame Schlaf zusätzlich verloren geht, kommst du leider vermehrt zum Grübeln, was hackt, warum und ob das noch "normal" ist.

    Ich versuche jetzt, die Zeit bis zur OP noch ein wenig gelassener zu sehen und einfach meine Übungen, die machen darf, weiterzumachen. Und mittlerweile bin ich wieder soweit, dass ich mir sogar überlege, ein Spiel meiner Mannschaft wieder anzuschaun. Die Lust war eigentlich dahingehend schon komplett weg...

  28. #28
    Internationale Klasse Avatar von Icewolf
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    Zitat Zitat von Neuling Beitrag anzeigen
    Da muss ich dir leider recht geben
    Es ist nur die Zeit, die man zu Hause verbringen muss, ohne etwas machen zu können. Und wenn dir der erholsame Schlaf zusätzlich verloren geht, kommst du leider vermehrt zum Grübeln, was hackt, warum und ob das noch "normal" ist.

    Ich versuche jetzt, die Zeit bis zur OP noch ein wenig gelassener zu sehen und einfach meine Übungen, die machen darf, weiterzumachen. Und mittlerweile bin ich wieder soweit, dass ich mir sogar überlege, ein Spiel meiner Mannschaft wieder anzuschaun. Die Lust war eigentlich dahingehend schon komplett weg...
    Aufpassen, da wirst Du bestimmt viele "Schulterklopfer" erhalten!
    Ich würde Dir dazu raten, dass Du Dir ein Spiel ansiehst.
    Vielleicht entspannt es Dich. Oder es regt den Appetit an.
    Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.

  29. #29
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    Na ja auf die andere Schulter dürfen die ruhig klopfen
    Vielleicht hast du recht, obwohl ich bei früheren Verletzungen eher genervt war, weil ich eben nicht spielen konnte. Aber nachdem ich eben ein bisschen Abstand gewonnen habe, sollte es mir vielleicht gut tun.

  30. #30
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    hab ich auch so gemacht klar nervt es man will ja spielen

    hab nach meiner op auch 5-6 wochen ins land streichen lassen bevor ich mich sehen hab lassen der abstand war gut für gemüt
    Der 2 Sieger ist der 1 Verlierer!

  31. #31
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    kleines Update:
    war die Woche beim Doc zur Nachkontrolle. Die Röntgenaufnahmen war positiv und trotz einiger Schulterklopfer ist die Schulter noch in Position

    Habe jetzt in zwei Wochen einen OP Termin zur Entfernung der Platte, was sogar nur ambulant gemacht wird. Danach noch eine Woche Schonung und dann darf ich angeblich wieder Autofahren

    Ein Kollege hatte die gleiche Verletzung, wurde aber mit dem Thight Rope System und nem Kirschnerdraht behandelt. Der hat dann gelacht, warum ich noch nicht fahren darf und noch die Schlinge brauch :P
    Solange alles wieder gut verheilt, soll mir die paar Wochen mehr Schonung recht sein.

  32. #32
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    So:
    Heute wurde endlich die Platte meiner Schulter entfernt - was für eine wohltat... Die Schulter fühlt sich soweit gut an und die Schmerzen sind auszuhalten.
    Ein Band wird wohl in der Schulter verbleiben, obwohl ich nicht weiß, ob sich das mit der Zeit auflöst oder nicht. Übermorgen hab ich Termin zum Verbandswechsel, da werd ich mitm Arzt dann absprechen, wie's weitergeht.
    Bis dahin werd ich dann noch ein bisschen Ruhe geben. Hab jetzt sogar Lust, meiner Mannschaft beim Spiel zuzuschauen - und Autofahren darf ich nächste Woche endlich auch wieder

  33. #33
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    Einen guten Monat nach der Plattenentfernung habe ich ein gutes Gefühl bei der Schulter. Die Beweglichkeit ist bei 100% und ich bekomme ich immer mehr Kraft. Dosiere das Ganze natürlich langsam und behutsam, aber mache das anscheinend genau richtig.
    Nur beim Schlafen achte ich noch drauf, das ich nicht auf der kaputten Seite lieg. In zwei Wochen hab ich nochmal Kontrolltermin, aber schaut bis jetzt richtig gut aus
    Nur Liegestütz gehen noch nicht so wirklich gut
    Geändert von Neuling (05.11.2014 um 19:13 Uhr)

  34. #34
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    Ich hätte gern ein Meinung von euch:
    Gut ein Jahr nach meiner Verletzung geht es mir gut soweit. Bin noch im Fitnessstudio und kann da alles machen und fühle mich nicht eingeschränkt o.ä. In meiner aktuellen Mannschaft habe ich keine Lust zu spielen und momentan bin ich "arbeitslos".
    Lust verspüre ich aber schon, zumindest wieder ein bisschen was zu machen. Bis heute habe ich eben seit einem Jahr kein Fußball mehr gespielt.

    Nun war ich wegen einer anderen Sache bei einem Osteopathen. Als ich mich mit ihm über das Thema Torwart unterhalten habe, hat er doch sehr bestimmt mir davon abgeraten, wieder im Tor herum zu springen. Auch bei richtiger Technik etc. ist es eine hohe Belastung für die Schulter und auch das Restrisiko, durch einen Zusammenprall die gleiche Verletzung an der gleichen Stelle zu bekommen (und dadurch eine Behinderung zu bekommen) wäre da. Und da ich damit nicht meinen Lebensunterhalt verdiene, soll ich lieber etwas anderes machen.

    Was haltet ihr davon und wie geht ihr mit ähnlichen Verletzungen um? Irgendwie hat diese Aussage einen Denkprozess in mir angekurbelt, über deren Ausmaß ich mich intensiv beschäftige.

  35. #35
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Nunja… Das ein Osteopath jetzt nicht zwingend ein Fachmann ist und vom Fussball Ahnung hat, ist jetzt eine ganz andere Sache.
    Ich habe nach meiner Schultereckgelenkssprenung (Tossy II) im Judo nach 8 Wochen Pause mit Judo und Fussball weiter gemacht und hatte keine Probleme, ich habe an der anderen Schulter mir danach auch ein Tossy II zugezogen… aber ich war da schon nur noch Tw Trainer und hatte daher keinen Bedarf, es wieder korrekt aufzubauen…

    Aber im Ernst - mit genug Training, Dehnung und auch Beweglichkeitschulung bin ich der festen Überzeugung, daß man sich keine dauerhaften Probleme oder dauerhaften Folgeverletzungen einhandelt… ausser man glaubt dem Osteopathen - denn der Glaube ist, was krank oder gesund macht.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  36. #36
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    Ich hatte auch eine Schultereckgelenksprengung (tossy III) habe nach ca einem halben jahr wieder langsam im Tor qmgefang. Jetzt ist es ca ein jahr her und ich fühle mich besser als je zuvor. Als nach einem Jahr solltest du keine Probleme mehr haben

  37. #37
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Standard Das Schultereckgelenk - und die Spengung desselbigen

    Nunja, immer wieder sind Sportler, vor allem Torleute davon betroffen. Machen wir es doch damit hier mal ausführlicher.
    Die Sprenung des Schultereckgelenks. Nach Tossy gibt es drei Stufen, nach Rockwood sind es sechs Stufen.
    Bei Tossy I gibt es keine Instabilität, der Bandapprat ist nur gedehnt, höchsten kleine Anrisse des Bandapparates. Dies entspricht auch Rockwood I
    Tossy II hingegen beschreibt gößere Einrisse oder auch Teilrupturen des Bandapparates, welches mit Rockwood II gleichfalls klassifiziert wird.
    Tossy III beschreibt den Komplettzerriss des Bandapparates, wobei hier oft zu einer Operation geraten wird. Diese Klassifizierung entspricht Rockwood III, wobei hier von einem Hochstand des Schlüsselbeins, dem Klaviertastensyndrom gesprochen wird und die eigentliche Schultereckgelenksprengung kennzeichnet.

    Rockwood IV bezeichnet nun eine horizontale Verschiebung des Schlüsselbeinendes, bei Rockwood V ist der Schlüsselbeinhochstand extrem, daß nun sogar Muskeln in Mitleidenschaft gezogen sind, die einen solchen Hochstand des Schlüsselbeins bewirken.
    Bei Rockwood VI hingegen ist das Schlüsselbbein eingedrückt und abwärts verklemmt, diese Stufen sind daher eine genauere Beschreibung einer vollständigen Schultereckgelenksprengung.

    Man merkt, für den Allgemeinen Verstand braucht man nur die Einteilung nach Tossy, Rockwood ist nicht zwingen von Bedarf, ausser um die Verschiebung des Schlüsselbeins bei heftigen Verletzungen genauer zu klassifizieren. Zudem gibt es nach Rockwood auch noch Zwischenstufen, die aufgrund MRT Befunde die genauen Bänderschäden angeben, was aber für den Patienten weniger wichtig ist, als für den Chirurgen.
    Zudem muss man hier sagen, daß es genug Menschen gibt, die bei einer Schultereckgelenksprengung von einer Fraktur sprechen, doch sind hier die Knochen nicht gebrochen, sondern die Halt-gebende Bandstruktur des Schultergelenks betroffen, so daß man bei Fachleuten von Bänderrissen, also Rupturen spricht.

    Schauen wir uns daher das Schultereckgelenk mal genauer an.
    Schultereckgelenk_klein.jpg

    Wie wir nun erkennen können, sitzt das Schultereckgelenk zwischen dem Schlüsselbein, dem Rabenschnabelfortsatz des Schulterblatts und des Schulterdach.
    Gehalten wird es dabei von drei, eigentlich vier Bändern. Dem Ligamentum acromioclaviculare zwischen Schlüsselbein und Schulterdach, dem Ligamentum coracoacromiale zwischen Rabenschnabelvorsatz und Schulterdach, sowie dem Ligamentum coracoclaviculares zwischen Rabenschnabelfortsatz und Schlüsselbein. Das Ligamentum coracoclaviculares besteht dabei aus dem vorderen Ligamentum trapezoideum und dem hinteren Ligamentum conoideum. Das Ligamentum trapezoideum hält dabei das Schlüsselbein im sicheren Abstand zum Rabenschnbalevorsatz und verhindert dessen Hochstand, das Ligamentum conoideum verhindert ein seitliches Abgehen des Schlüsselbeins richtung Brustkorb, zusammen mit dem Ligamentum coracoacromiale wird so wirkungsvoll der Hochstand des Schlüsselbeins verhindert, wobei das Ligamentum coracoacromiale eher das Schulterdach hält, welches aber durch das Ligamentum acromioclaviculare auch indirekt auf das Schlüsselbein wirkt.

    Durch Stoß, seltener durch eine falsche Bewegung können nun Fehlstellungen auftreten.
    Da sich Bänder nicht wirklich dehnen lassen, muss im Falle einer sogenannten Bänderdehnung immer von Teilrupturen ausgegangen werden, weshalb die Behandlung mittel Schonung und ggf. stützender Orthesen in den meisten Fällen mit Ruhigstellung und Bewegungstherapie in gleicher Dauer erfolgt, wie bei einer sicheren Ruptur.
    Bei Tossy I kann daher oft das Ligamentum conoideum eingerissen oder völlig gerissen sein, der Verletzte merkt dies oft nicht, da hier nur bei bestimmten Bewegungen ein Schmerzreiz auftritt.
    Bei Tossy II hingegen ist von einem Riss des Ligamentum coracoacromiale auszugehen, wenn das Schulterdach etwas erhöht ist, ist hingegen das Schlüsselbein hinter dem Schulterdach geschwollen und leicht erhöht, so ist von einer Ruptur des Ligamentum coracoclaviculares auszugehen, oder das Ligamentum acromioclaviculare ist gerissen, was einen Spalt zwischen Schlüsselbein und Schulterdach entstehen läßt, deren Kanten deutlich werden. Auch ein deutlicher Schlüsselbeinhochstand, bedingt durch den Riss der Ligamenti coracoclaviculares und coracoacromiale sind möglich.
    Tossy III beschreibt nun den vollständigen Riss aller drei genannten Bänder, wobei es zu einem deutlichen Hochstand des Schlüsselbeins kommt. Da dieses durch die Muskeln der Schulter noch gehalten wird, läßt es sich wie eine Klaviertaste niederdrücken und federt dann wieder in die Hochliegende Fehlstellung zurück. Ebenso ist der Riss des Ligamentum acromioclaviculare deutlich, da die Kante zum Schulterdach offen ist.
    Abhilfe schafft hier in vielen Fällen nur eine Operation.

    Was wird gemacht?
    Nun, im Falle von Tossy I wird selten etwas gemacht, in den meisten Fällen wir konservativ behandelt, sprich das Gelenk sollte geschont werden. Kühlung gegen die Schwellung und oft Gabe von Schmerzmitteln. Der Heilungsprozess erstreckt sich über 3 bis 5 Wochen hin, wobei bei bestimmten Bewegungen auch noch später ein Schmerzreiz auftreten kann.

    Da bei Tossy II nun bereits Bänder in Mitleidenschaft gezogen sind, wird oft bei Heranwachsenden das Gelenk durch eine Operation wieder fixiert, um Fehlstellungen im Alter zu unterbinden. Bei ausgewachsenen kann operiert werden, in der Regel wird aber konservativ behandelt. Hier kommt eine Ruhigstellung über einige Wochen in Frage, wobei die Ruhigstellung für physiotherapeutische Übungen aufgelöst werden kann.

    Bei Tossy III wird zumeist die Operation empfohlen. Zwar ist diese Verletzung aus konservativ behandelbar, nur ist durch eine leichte Verlängerung der Bänder immer ein leichter Hochstand von Schlüsselbein und Schulterdach zu bemerken.
    Konservative Methoden beinhalten spezielle Orthesen, die den Arm still legen und damit eine Neutralstellung des Schultergelenks bewirken. Gerade bei eher einfachen Verletzungen ist dies eine gute Methode, zumal sich die Orthesen leicht an und ablegen lassen.
    Es ist aber auch möglich, durch Tape das Schultereckgelenk in Normallage zu fixieren. So kann das Schlüsselbein gezielt repositioniert werden, ebenso die Bewegung eingeschränkt oder komplett abgeschaltet werden.
    Vorteil des Tapings ist, daß es je nach Heilungsfortschritt individuell neu angepasst werden kann und zu physiotherapeutischen Maßnahmen einfach abgenommen wird um danach neu angebracht zu werden - jeweils individuell.
    Bei einer Operation gibt es mehre Möglichkeiten, in der Regel aber wird eine Platte auf dem Schlüsselbein angeschraubt, deren abgeknickter Fortsatz dann unter dem Schulterdach eingehakt wird, so daß Schlüsselbein in die Normallage gebacht wird.
    Eine andere Methode ist das Einstiften des Schlüsselbeins in den Rabenschnabelfortsatz mittels flexiblen Streben und Halteplatten.
    In beiden Operationsfällen ist nach ca. 3-4 Wochen eine erneute Öffnung nötig, um die fixierenden Fremdkörper aus dem Schulterbereich zu entfernen. Nach der ersten Operation erfolgt in der Regel eine vollständige Ruhigstellung von 3 Wochen, da das Gelenk nicht gut bewegt werden kann - Physiotherapeutische Maßnahmen sind aber möglich und werden empfohlen, wobei das Gelenk unter Aufsicht bewegt wird - entsprechend der Operationsmehtode.
    Nach Entfernen der Halteungen im Schultergelenk erfolgt zunächst eine Ruhigstellung zur Wundheilung, danach sofort Bewegungstherapie mit Tragen einer Orthese zur Entlastung.
    Nach 5 bis 6 Wochen ist in den meisten Fällen die vollständige Belastbarkeit wieder hergestellt und nach einer entsprechenden Aufbauzeit kann ein Sportler wieder das Gelenk auch im Wettkampf belasten.

    Vorbeugend sind alle Maßnahmen der Beweglichkeitssteigerung. Ein flexibles Schultergelenk ist harmonischer und gibt auch in ungünstigen Fällen nach, ohne die haltenden Strukturen zu überlasten. Dies gilt aber nur, wenn zugleich die muskulären Strukturen der Schulter gekräftigt und gedehnt sind. Auch nach einer Schulterverletzung ist daher wichtig, den Schultergürtel aktiv zu bewegen, zu dehnen und die Muskelgruppen des Schulterbereiches gezielt zu kräftigen.
    Viele der Übungen sind gut mit einer Kurzhantel zu machen, gehen aber weiter als simple Shouldershrugs. Hier braucht es meistens einen Profi, ein guter Atlethik Trainer oder Physio haben hier meisten optimale Tipps auf Lager, um eben gezielt diesen Bereich muskulär aufzubauen, um diesen zusätzlich zu stabilisieren und zu schützen.

    Nach einer Schultereckgelenksprengung sollte man überlegen, wie es zu der Verletzung gekommen ist. Beliebt sind Abwehrmaßnahmen im Luftkampf, wo der Gegner den Torwart unterlaufen hat und der torwart seinen Fall nicht mehr 100%ig abfangen konnte und daher auf die Schulter stützt, meist mit einer starken Erschütterung bzw. Krafteinwirkung auf das Schulterdach.
    Besonders beliebt sind aber auch gleitende Verletzungen, wenn Stöße frontal auf den Oberarm und Schulter einwirken oder auch bei einem Stoß oder Schlag gegen den Ellenbogen aufwärts in das Schultergelenk über den Oberarmknochen.

    Nicht behandelte und auskurierte Schulterverletzungen im Schultereckgelenk können die Schulter langfristig destabilisieren und zu weitreichenden Bwewgungseinschränkungen, wiederkehrenden Verrenkungen und Steigerung von Auskugelfällen des Oberarms führen.
    Gerade Torleuten ist geraten, sich einer sauberen und sicheren Falltechnik zu befleissigen, um gerade Verletzungen im Schulterbereich einzudämmen und zu verhindern.


    Übrigens:
    Nach einer Schultereckgelenksprengung sollte man im Tw Training zunächst mit Techniktraining beginnen und dann auch zusehen, daß man seine Fang- und Falltechniken systematisch aufpoliert und kritische Teile davon vielleicht abändert. Aufgrund des Schmerzreizes und der Schutzreflexe gelingt es hier einfacher, vorhandene Bewegungsmuster aufzubrechen und mit neuen, besseren Mustern zu verschmelzen, bzw. zu ersetzen.
    Allein geht dies in vielen Fällen nicht, hier braucht es einen Trainer und die nötigen, unablässigen Korrekturen.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

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