stevie,
das bitte gerade nicht machen! Das hat mit Plyometrie nichts zu tun, sondern kann den Sportler kaputt machen.
Ich weiß selbst, das im Leistungssport viele Dinge gemacht werden, die alles andere als gesund sind. Da dieses ein öffentliches Forum ist und hier dann viele Amateure mitlesen, sind solche Aussagen brandgefährlich.
Man kann das mal selbst ausprobieren, wie sich unsere Muskulatur umstellt. Wer mal die Chance hat, sollte sich verdammt gut erwärmen, und dann auf dem Trampolin einige Zeit mal hopsen, und dann auf den harten Boden springen. Die Erschütterung wird euch durch Mark und Bein gehen.
Auf dem großen Trampolin der Turner, also einem echten Kunstsprung-Trampolin kann das sogar dazu führen, daß schwere Verletzungen daraus resultieren, weil der Springer vom Trampolin, welches ja rund 1,5 Meter über dem Boden ist, einfach locker zu Boden springen will. Er kracht nahezu unbebremst und ungefedert auf.
Nun ist dieses Risiko bei der von Dir beschriebenen Übung gering, aber auch hier: Der Körper reagiert auf den nachgiebigen Untergrund mit einer ganz anderen Aktion, als diese bei harten Untergründen gemacht werden muss/soll.
dies kann zur Folge haben, daß danach die Aktion, weil der Körper nun nicht 'umschaltet', also von weich auf hart, sondern auf 'weich' geschaltet bleibt, Bänder und Gelenke überbeansprucht werden.
Daher macht man, gerade im Profi Bereich, Plyomtrie mit harten und stabilen Kisten.
Denn man will, um die Plyometrie zu nutzen, hohe Triggermomente der kontrollierenden Nerven haben, und dies geht nur dann, wenn diese aufgrund hoher Momente beansprucht werden, wozu man harte untergründe braucht.
Also vom Trampolin abspringen ist nicht das gleiche, als vom harten Boden abzuspringen, hier werden die Triggermomente nicht so gesetzt...
Und jeder, der beim Torwart.de Camp 2009 dabei war, kann sich daran erinnern, wie stressig das Training bei Mathias Bolz an den Kisten war....
Das Trampolin verstärkt diesne Effekt nicht, nein, es mildert Ihn, vermindert also die Dämpfungsspannung zum Abfedern. Diese will ich aber haben, ich will das mein Torwart von einem Hindernis herunter hopst, seinen Fall abfangen muss, um aus dieser kontra Bewegung sich gegen die Schwerkraft wieder abdrücken muss.
Schaltet aber der Körper auf 'weich', wird die Muskulatur zur Dämpfung weniger angespannt. Das merkt man nach dem Trampolinspringen sehr deutlich. Und dieses 'weich' schalten ist auch der Grund, warum man von einem Sandgrubentraining in alter Form eigentlich abgekommen ist: Der Körper schaltet auf 'weich' und die Triggermomente sind nicht mehr da.
Damit steigt das Verletzungsrisiko.
Denn beim Sprung von weich nach hart kann es einfach sein, daß der Körper nicht umschaltet. Dies ist kein bewußt zu steuernder Prozess, er geschied intuitiv, was die Sache so gefährlich macht.
Die Muskulatur dämpft also den Aufprall des Körpers auf dne Boden nicht mehr so federn, sondern eher straff, auch die Gelenke werden eher 'steif' gestellt, um die Stabilität und Balance zu wahren, was nun Muskulatur und knöcherne Struktur einfach stärker belastet, als dies gut ist. Da der Körper auch nicht so einfedert, wie beim Sprung hart auf hart, ist die Gegenkraft zudem geringer, denn die Blockaden des "steif" stellen, weil der Körper auf 'weich' geschaltet ist, müssen erst gelöst werden, und erst dann geht es in die Gegenrichtung... es ist also völlig anders, als die normale Plyometrische Übungslehre vorgibt.
Denn das Einfedern auf dem harten Untergrund will man haben, und dies geht verloren, wenn man von hart auf weich geht... und dies bedingt beim aufkommen auf hart eben ein gesteigertes Verletzungsrisiko.
auch wenn es oft zu finden, zu sehen ist und gemacht wird: Es ist einfach eine Tatsache, und ich bin ehrlich.
Ich halte nichts vom Einsatz des Trampolins zu solchen Übungen. Hier sind harte Hilfmittel, wie Kisten oder Bänke deutlich besser geeignet. Der Plyometrische Reiz dürfte m.M. nach noch höher sein...