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Thema: Psychologische Erkrankungen und Depressionen im Fußball

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  1. #1
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    " Das ist faktisch schon mal falsch. Es gibt unzählige Therapieformen, Medikamente, psychologische Betreuung, Selbthilfegruppen. Eigentlich muss nur dieser Schritt erstmal getan werden! Viele leben mit ihren Depressionen über Monate hinweg, weil sie z.B. Angst davor haben, sich eigesteehn zu müssen, dass man Depressionen hat. Depressionen wird in vielen Teilen immer als Zeichen der Schwäche gesehen. "


    Ich meinte damit, dass die Leute nichts dafür können. Sie werden "einfach so" oder durch schlimme Erlebnisse krank, ich hatte in irgendeiner Fachzeitschrift gelesen, dass es Leute gibt, die von Geburt an so "gelegt" sind, dass sie dazu neigen Depressiv zu werden und dafür können sie nichts und dagegen können sie nichts machen !


    Zu Enke, weil du das angesprochen hast:

    Wir müssen nicht verstehen was er gedacht hat, wir müssen es einfach aktzeptieren, für uns , normalos, ist es vielleicht unverständlich. Aber der Mensch hat halt so gedacht, das ist eine miese und zerstörerische Krankheit, die meiner Meinung nach unterschätzt wird.
    Keiner kann sich vorstellen wie krass dieser Druck ist und wie krass die Ängste sind, wenn ein Mann, der alles im Leben hat, Familie Geld etc. sich vor einen Zug schmeißt, was für eine irreführende Krankheit muss das sein?
    Deswegen sollten wir uns meiner Meinung nach, darüber kein Urteil erlauben.

    Zu Deisler,

    Der Mann hat alles richtig gemacht und ich glaube das weiß er auch selber, er ist einfach ein sensibler Mann und wurde am Ende seiner Hertha Zeit von seinem Mitspielern fertig gemacht, ich glaube da hat er schon einen kleinen knacks bekommen, weil das für ihn, Jungprofi mit rosaroter Brille zu hart war. Was dann bei Bayern passiert ist, hat ihn wohl den Rest gegeben. Ich habe Deisler als Spieler sehr gemocht und fande es schade, dass er aufhören "musste" =(
    Nur LOSER bleiben liegen.


  2. #2
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    Nur weil der Begriff gerade fiel, wollte ich mal die Frage in den Raum werfen:
    "Was ist denn normal? Gibt es das Normale oder wird das Normale subjektiv definiert? Wer ist schon normal?"
    Nur als Denkanstoß, denn in dieser Frage liegt eben auch das ein oder andere Geheimnis und die Schwierigkeit dieser Krankheit, meiner Ansicht nach.

    JSGTitan, eine Person aus meinem näheren Umfeld leidet auch an Depressionen. Das habe ich vor kurzem erfahren und ich kenne sie, lebe unmittelbar in ihrere Nähe und das schon seit ich 6 Jahre alt bin. Man macht sich früher natürlich keine Gedanken um so etwas. Bewusst wird es einem nur, wenn die Person dann so zerstört ist, dass sie nicht die Kraft aufbringt, um morgens zur Arbeit aufzustehen...- aus Angst. Angst wovor? Ich weiß es nicht, aber diese Angst fesselt ans Bett und nimmt die Brust in den Würgegriff.
    Natürlich kann etwas dagegen getan werden, aber ob diese Krankheit "geheilt" werden kann ist eine andere Frage und inwiefern der Betroffene dem schutzlos ausgeliefert ist auch. Es ist ja kein Krebsgeschwür, bei dem man weiß: Wenn ich nichts tue, dann sterbe ich. Aus reinem Überlebenswillen für sich und für alles was am Leben hängt, trifft der Mensch dann die bewusste Entscheidung. Das passiert alles im Kopf, im Herz, in der "Seele" als Gefühlswelt.
    Was jedoch, wenn du genau dort gefesselt bist, an Dunkelheit - um es mal einfach auszudrücken? Ich stimme euch beiden zu, dass wir nicht versuchen müssen Betroffene zu verstehen - es ist aussichtslos. Diese empfundene Realität ebenso wie die emotionale Welt ist für uns nicht greifbar.
    Dennoch müssen wir versuchen zu helfen. Da sind wir uns ja alle einig.
    Geändert von Believer (05.01.2010 um 18:17 Uhr)
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  3. #3
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    @ Konsti wir sind uns ja im Grunde einig, ich bilde mir auch kein Urteil über den Suizid von Robert. Und wie Believer schon sagte, wir sollten nicht versuchen Betroffene zu verstehen, sondern zu helfen.

    @ Believer, natürlich ist es so, dass nicht jede Form von Depressionen geheilt werden können. Für mich kam es allerdings so rüber, dass Konsti meint, dass die Leute "gegen die krankheit nichts machen können" und hilflos sind. Natürlich ist man hilflos, wenn man krank ist und ich kann mir vorstellen, diesen Schritt zu tun sich die Erkrankung einzugesetehn und sich therapieren zu lassen ein immens großer ist. Auch nach einer Theraphie kann es wieder zu Rückschlägen kommen.

    Ich würde sagen, das Normale für jemand persönlich ist, wenn man Dinge nachvollziehen kann.


    Zitat Zitat von Spideratze Beitrag anzeigen
    Wer sich da zu weit von seinem Kasten entfernt, darf sich nicht wundern, wenn er dann mal ganz alt aussieht.

  4. #4
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    @Beliver, für mich ist der jenige normal, der ein stabiles "Seelenleben"hat, sprich sich von Rückschlägen im Leben (jeder Art) nicht zerstören lässt, natürlich kann man trauern und man hat schlechte Phasen, die sich evetl. über Monate hinweg ziehen (z.B. bei dem Tod von Freunden /Eltern etc.) können, jedoch nach der Trauerzeit, wieder den Bezug zur Realität aufnehmen bzw. während dieser Phasen den Bezug nicht verlieren.

    In Bezug auf meinen Text -> normal -> wir verlieren nicht den Bezug zum dem Realen und können nicht einfach nachvollziehen, wie es ist , wenn man in seinen Gedanken verfangen ist und zu jedem und allem eine Angst entwickelt und flüchtet,...


    Ich habe es versucht so kurz wie möglich auszudrücken, wenn fragen entstanden sind, kann ich mich einmal hinsetzen und versuchen es ganz genau zu erklären....das ist meine Meinung, natürlich kann es sein, dass ihr was vollkommen anderes darunter versteht,... irgendwie gibt es keine falsche oder richtige Definition (m.M.n)
    Geändert von konsti (07.01.2010 um 15:02 Uhr)
    Nur LOSER bleiben liegen.


  5. #5
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    Ihr habt es schon angesprochen: Normal definiert jeder für sich selbst und damit ist das Normale für einen anderen eventuell abstrus.
    Und wer sagt, dass das Normale nicht auch irgendwann "anders" wird? "Normalität" als solches finde ich überbewertet. Du sagst, konsti, dass Menschen normal sind, die nicht den Bezug zur Realität verlieren, aber wie nah stehen wir manchmal an dieser Schwelle? Welches Erlebnis würde dich aus der Bahn werfen, dass du auch in ein Loch fällst? Bist du dann nicht mehr "normal"? Es gibt zweifellos charakterstarke Menschen, aber solche, die sich von nichts aus der Bahn werfen lassen... ich weiß nicht, ob ich daran glauben soll und ist es denn erstrebenswerten einen so starken Menschen zu kennen? Wir müssen ja Schwächen eingestehen und jeder Mensch kann an etwas zerbrechen - nur ist das für jeden etwas anderes...

    Ich denke nicht, konsti, dass wir nachvollziehen können, wie es ist jeden Abend im Bett zu liegen und Angst vor dem nächsten Tag zu haben. Ich habe Respekt vor den Menschen, die es versuchen, denn ich würde mich in diese Seelenwelt auch nicht einleben wollen. Wer kennt es nicht, wenn man einen Freund oder eine Freundin hat, die depressive Ansätze zeigt. Man versucht zu helfen zu geben, Hände zu halten und gibt dabei so viel von sich selbst, dass man am Ende verblüfft und beinahe erschrocken merkt, dass man nun auch dieses Loch sehen kann, da die eigene emotionale Welt sich dem Umfeld angepasst hat. Das ist dann das herkömmliche "runterziehen". Meist hilft dann nur sich von diesem Menschen abzukapseln, was aus der eigenen Verantwortung heraus immer ungerecht erscheint, oder Hilfe in Anspruch zu nehmen. Aber da ist eben wieder diese Schwelle des Eingestehens.
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  6. #6
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    Hm, das ist wieder ein Thema wo ich ganz gut mitreden kann. Dennoch will ich nicht mehr viel dazu sagen. Nur soviel: Man kann einem Menschen nicht unbedingt ansehen, ob er an Depressionen leidet oder nicht. Viele Menschen können es sehr gut kaschieren! Wie Ulli schon sagte, man kann Jahrelang Tür an Tür leben ohne es zu merken. Nur ein Experte kann die kleinen, versteckten Symptome erkennen und annähernd richtig deuten.

    Was wir für einen an Depressionen erkrankten Menschen tun können? Das ist pauschal nicht zu beantworten. Dabei kommt es darauf an, wie sich die Depressionen äußern und wo diese ihren Ursprung haben. Wenn wir vermuten das jemand in unserem Umfeld eine solche Erkrankung hat, sollte man ihn vorsichtig darauf ansprechen. Ob er sich wohl fühlt, alles ok ist und so weiter. Wenn er blockt, können wir gar nichts machen - außer ihn weiterhin völlig normal zu behandeln. Wenn die Person sich öffnet, sollte man ihr einen Besuch bei einem entsprechenden Arzt empfehlen. Nur so kann man Depressionen wirkungsvoll bekämpfen. Großmutters Allheilmittel Baldrian hilft hier nicht mehr. Was bei Prüfungsstress vielleicht noch ausreicht, verpufft bei einer bodenständigen psychosomatischen Erkrankung. Depressionen sind aber nichts anderes und dürfen auf keinen Fall als Lapalie oder "geht vorbei" abgetan werden!
    Früher war er der Panther im Verein, neulich meinte jemand: "Guck mal! Ein fliegendes Schwein!"

  7. #7
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    Zitat Zitat von La_Chat Beitrag anzeigen
    Depressionen sind aber nichts anderes und dürfen auf keinen Fall als Lapalie oder "geht vorbei" abgetan werden!
    richtig so. Allerdings muss sich der Betroffene ersteinmal selber im Klaren werden, ob er an Depressionen erkrankt ist.


    Zitat Zitat von Spideratze Beitrag anzeigen
    Wer sich da zu weit von seinem Kasten entfernt, darf sich nicht wundern, wenn er dann mal ganz alt aussieht.

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