Bei Adler und Neuer war es meiner Erinnerung nach so, dass sie selten (oder gar nicht?) als Ersatz-Torwart ran mussten, so wie Rensing als Kahn anfing Rücken zu haben oder Fromlowitz als Enke Hand hatte.
Speziell Neuer hat sich über Trainingsleistungen angeboten als Rost nur mittelmäßig gehalten hat, ist Nr. 1 geworden und beblieben. Dazu kamen - spekulativ - menschliche Differenzen zwischen Slomka und Rost.
Adler ist laut Wiki wegen einer Rot-Sperre von Butt zu seinem Debut gekommen.
Rensing und Fromlowitz haben über ihre Vertretungseinsätze diese Vorschusslorbeeren ergattert, an denen sie im Nachhinein womöglich gescheitert sind.
Da sind Parallelen, wie ich finde.![]()
Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.
In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !
Sehr schönes Thema, kann mich leider erst heute Abend beteiligen da gerade zwischen zwei Vorlesungen, aber freu mich schon drauf![]()
Ich stimme Icewolf auch zu 100% zu, das sind wohl 2 der wichtigsten Eckpunkte! Ausserdem auch folgende Aussagen von unikeeper:
Adler und Neuer haben jeweils in einer Situation debutiert, als sie eigentlich nur gewinnen konnten...soweit ich weiss, haben weder Schalke noch Leverkusen damals gegen den Abstieg bzw. um die Meisterschaft gespielt und die beiden Keeper waren damals wenn überhaupt nur den Experten bekannt.
Rensing und Fromlowitz standen zwar schon länger im Rampenlicht als sie dann zur Nummer 1 in ihrem Verein wurden, allerdings auch in einer ganz anderen Situation.
Speziell bei Fromlowitz kann seine Verunsicherung nur mit den tragischen Umständen zusammenhängen, die dazu geführt haben, dass er jetzt bei Hannover im Tor steht...er hat immer betont, dass er viel von Robert Enke gelernt hatte und sich einiges bei ihm abschauen konnte, das sagt doch schon alles. Dass Fromlowitz nun sein Potential nicht mehr abrufen kann, muss also unmittelbar mit dieser geradezu perversen Drucksituation zusammenhängen.
Und auch bei Rensing sieht man heute noch, wie sehr er damals von Olli Kahn beeinflusst wurde, teilweise sind die Bewegungen etc. fast identisch! Beide Keeper mussten also plötzlich ihre eigenen Idole ersetzen, bei Fromlowitz dazu auch noch mit der grösstmöglichen Brutalität!
Und darüberhinaus galt es auch absolut herausragende Persönlichkeiten zu ersetzen, was speziell bei Enke und Kahn nahezu unmöglich ist...auch Rost und Butt sind starke Persönlichkeiten, standen aber vor ihrer Degradierung nicht gerade im besten Licht da und beide sind ja nicht unbedingt als "schillernde Persönlichkeiten" bekannt.
Geändert von Mondy (02.02.2010 um 13:30 Uhr)
Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.
Ich will gar nicht wissen, wie einem in so einer Situation zumute ist...dieses Ausmaß an psychischer Belastung kann man als Amateur wahrscheinlich gar nicht nachvollziehen! Und dass man sich dennoch dieser Herausforderung gestellt hat, nötig mir besonders bei Fromlowitz grossen Respekt ab.
Schnapper82 hat ja am Anfang des Threads die Frage gestellt, woran es liegen könnte, dass die Nummer 2 oft ihren Vorgänger nicht adäquat ersetzen kann.
Ich glaube es hängt auch damit zusammen, dass der Torhüter heute ganz anders betrachtet und bewertet wird. Früher war es doch so: es gab die klare und unbestrittene Nummer 1 und basta! Der 2. Torwart konnte also nur darauf hoffen, dass sich die Nr. 1 verletzt und auch wenn der Ersatzkeeper dann einen guten Job in Vertretung machte, so hatte er sich dennoch ohne wenn und aber wieder in´s 2. Glied einzureihen, sobald der Stammtorhüter wieder fit war. Und nur wenn man jahrelang als Nummer 2 die entsprechende Ausdauer und den Ehrgeiz bewies, konnte man selber zur Nummer 1 aufsteigen bzw. diese beerben.
Als gute Beispiele kann man hier lustigerweise Frank Rost und auch Jörg Butt nennen: beide haben sich über Jahre hinweg auf die Bank gesetzt und dann irgendwann mal ihre Chance bekommen, speziell Frank Rost hatte mit Oliver Reck eine absolute Ikone vor sich.
Heutztage ist es aber so, dass ein Keeper schon kritisiert wird, wenn er über längere Zeit nicht besonders auffällig spielt bzw. keine Unhaltbaren fischt. Und wenn der jeweilige Keeper dann vielleicht noch ein paar Mal patzt (was selbst bei Top-Torhütern nie völlig auszuschliessen war und ist) muss er heute viel eher um seine Position bangen als früher.
Auch hier möchte ich wieder Jörg Butt und Frank Rost als Beispiele nennen: sie wurden beide degradiert, als sie in einer Situation waren in der sie nicht besonders auffällig gespielt haben...allerdings auch nicht besonders auffällig schlecht! Und speziell bei Rene Adler war es wohl auch dessen (gerade zu seinen Anfangszeiten) sehr spektakulärer Stil, der die Leute dann dazu brachte zu sagen:" der ist ja viel besser als der Butt".
Ich kann mich noch an das erste Spiel von Adler gegen Schalke erinnern, da hatte er neben Können auch jede Menge Glück gehabt...hielt erst einen relativ harmlosen Distanzschuss nicht fest und warf sich dann in den Nachschuss von Kuranyi, den er dann auch parieren konnte. Mich würde mal interessieren, was passiert wäre, wenn Kuranyi ihm damals das Ding humorlos eingeschenkt hätte.
Geändert von Mondy (02.02.2010 um 14:06 Uhr)
Naja...das ist nun einmal sein Beruf und da hatte er wohl keine große Wahl!
Er musste spielen und das tat er.
Es kommt sicherlich auch noch auf den Charakter der ehemaligen Nr.2 an. Was für ein Typ ist er. Sensibel, knallhart oder was auch immer. Jeder verarbeitet Negativerlebnisse ja anders.
Ja, so ist es. Das kann ich nur unterstreichen und unterschreiben.
Heute schwankt ein Keeper in der Aussendarstellung viel schneller zwischen Welt- und Kreisklasse.
Konstanz zählt anscheinend nicht. Abgeklärtes Spiel ist nicht unbedingt das, was man sehen will.
Das meine ich mit Kreis-und Weltklasse. Das geht so schnell in den Medien und auch bei den Zuschauern.Zitat von Mondy
Anderes Beispiel ist Neuer gegen Valencia, glaube ich, wo er mit der Karateeinlage den Ball hält. Können? Naja...ein bischen vielleicht. Glück? Ohja...jede Menge.
In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
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Oha, den kann ich nachvollziehen. Der schlimmste Fehler den man macht, ist zu glauben, man packt es nicht. Man sucht immer noch den Lehrer, den Mentor, bis man irgendwann, und bei mir waren es Jahre, merkt, "Hoppla, ich kann es doch!"
Und dann, dann ist man der Lehrer... dann ist einem Wurscht, ob es der oder die Größe ist.
Da rasselt man nicht mehr mit dem Säbel, da zieht man blank. Man stürzt sich ins Duell. Verliert man, bedankt man sich für die Lektion, doch wenn man gewinnt, was meint Ihr was für ein Gefühl das ist?
Einem ehemaligen "Meister" die Klinge aus der Hand zu schlagen, und "Finis" zu rufen und die Klingenspitze auf Herz oder Kehle zu setzen... doch es hat etwas.
Was ist nun das schlimmste? Logisch... wenn man zusticht und allen Respekt verliert. Passiert leider auch, auch mir... und dies macht Feinde. Den nicht alle "Meister" sind so stabil, mit einer Niederlage umgehen zu können.
Aber letztendlich, auch damit muss man lernen umzugehen, auch wenn es, wie in meinem Fall, nicht immer leicht ist.
Aber ich kann von der Erfahrung nur sagen: Wenn es passiert und andere einem das Vertrauen geben und erweisen, dann sollte man zupacken, an sich glauben und einfach sein Ding machen.
Nie sollte man versuchen, ein anderer zu sein, denn man kann weder zu einer Kopie des eigenen Lehrers werden, noch diesen wirklich ersetzen. Man ist immer man selbst, egal wie man sich verstellen möchte.
Dieses Verstellen ist ein weiterer Grund, warum man versagt. Man versucht zu kopieren und kann es einfach nicht. Dann bloßes Kopieren reicht nicht, es ist die eigene Leistung und die Eigene Persönlichkeit, den den wahren "Meister" auszeichnet.
Schafft man dies, also sofort zu sich zu stehen und sein Ding durchzuziehen, ist man einen großen Schritt weiter.
Demut ist aber auch wichtig. Wenn man also, und da sind wir wieder bei Torleuten, sich hinstellt und laut brüllt, wie toll und gut man alles kann, tja schlicht eine große Fresse hat, wird man versagen.
Wer aber demütig ist, Lampenfieber und Nervosität zugibt, sich Schwächen eingesteht, der wird zu wahrer Größe wachsen.
Doch schaut, wie einige Nummer 2 Torleute vor dem Abtreten der Nummer Eins hochgejubelt wurden und wie dann einige unverhohlen am Käfig des Nationaltorwarts gerüttelt haben. Ohne auch mit der Wimper zu zucken, haben diese sich schon als kommender Welttorwart beim Weltverein gesehen, der Beste der Besten... auch als es nicht so lief, wie gedacht, nicht beigeben, der harte Hund sein wollen und weiterhin diese Aussagen raushauen. Demut und Einsicht? Keine Spur....
Dann kommt einfach ein Absturz... aber ohne Netz, ohne doppelten Boden, ohne Fallschirm und ungebremst.
Daher... der obige Satz sagt viel und doch ist er unheimlich wichtig. Denn jede Nummer 2 bereitet sich just darauf vor, und muss es, unter Umständen beweisen... wenn Sie dann alles berücksichtigt, dann schafft Sie es...
Lassen wir das, war nie eine Leuchte...
Da stimme ich dir natürlich zu, doch muss man auch die Situation der Bayern sehen. Da sprechen die Medien von einer Krise wenn sie nicht unter den ersten 2 in der Tabelle stehen oder mal zwei Spiele nicht gewinnen. Da bleibt natürlich auch weniger Zeit für einen jungen Keeper zum Erfarhung sammeln. Das Bayern da natürlich sehr früh die Notbremse zieht ist also klar.
Meiner Meinung nach hätte Rensing in der Ära Kahn ausgeliehen werden müssen, so dass er sich bei einem kleineren Verein eben schon hätte entfalten können.
Der Druck Kahns Nachfolger zu sein ohne viel Spielpraxis ist natürlich sehr groß.
Ein junger Keeper darf nicht gleich in seiner ersten Saison dem Druck der Meisterschaft ausgezetzt sein. Schön wenn das bei machen auch mal klappt.
Ich denke auch das Adler zur Zeit durch den Druck bei dem Kampf um die Nr.1 in der N11 und die gute Ausgangssituation von Bayer in ein leichtes Formtal gefallen ist.
Enwickelt hat er sich als Bayer im ober mittelfeld stand, er hatte weniger Druck etc.
Genauso bei H96. Wo stehen die denn. im Abstiegskampf. Ich glaube es ist nicht einfach als junger Spieler dirket mit dem Abstieg zu kämpfen zu haben. jeder Treffer den er nicht hält ist der nächste Schritt Richtung 2.Liga. Hinzu kommt dass er einen Verstorbenen ersetzen musste.
Hier wäre meiner Meinung nach villeicht sinnvoller gewesen, den neu eingekauften Torwart einzusetzen um Fromlowitz zu schützen. Aber man weiß natürlich nicht wie er mit der Situation umgegangen ist und was der TwT dazu meint.
Als 2.Torwart beschäftigt man sich mit dem Druck (egal ob Abstieg oder Meisterschaft) natürlich anders. Man muss mal ein oder zwei Spiele ran, aber man weiß eben das voneinem micht alles Erwartet werden kann, also geht man mit dem Gedanken ins Spiel: "Jetzt zeig ich euch mal wie ich das mache, aber nächste Woche bin ich wieder auf der Bank mit meinem Kühlbox und meinem Bier und lasse mich belustigen."
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