Es wurde in dieser Diskussion schon viel Richtiges gesagt und um mich einordnen zu können: Ich liege mit Anadur auf einer Linie.
Dass sich ein amerikanischer Ökonom über das deutsche Sozialsystem kaputt lacht, ist sicherlich kaum überraschend. Wenn ich andererseits mal in den USA war und gesehen habe, was da mit den untersten Schichten (und nicht nur denen, sondern mittlerweile auch schon mit Teilen der Mittelschicht) abgeht, dann muss ich darüber ehrlich gesagt weinen und nicht lachen. Was die Leute da zu arbeiten haben, mit teilweise 2 oder 3 Jobs, nur um grad so über Wasser zu bleiben, ist übel. Und dann haben die meisten nicht mal diese zwei oder drei Jobs und gehen daran kaputt, Kinder gehen kaputt, ganze Stadtteile gehen kaputt. Solange wir uns einen Sozialstaat leisten können, haben wir die Pflicht dazu. Wir leben im 21. Jahrhundert und nicht mehr in der Zeit der Industrialisierung...
Ganz abgehesen davon wird es sowieso langsam mal Zeit, sich zu überlegen wie das so weitergehen soll mit uns Menschen in westlichen Wohlstandsstaaten und der Arbeit. Es ist nun mal so, dass wir in so gut wie jeder Branche immer weniger Mitarbeiter brauchen um immer mehr Arbeit erledigt zu bekommen, da wird es zwangsweise zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen kommen. Vielleicht sollte man einfach mal unsere komplette Vorstellung zum Thema Arbeit, Vollbeschäftigung (die eine Utopie ist in der heutigen Zeit) und Umgang mit Arbeit, Freizeit u.ä. hinterfragen und endlich anfangen sich Gedanken darüber zu machen, wie wir die Zukunft angehen können. Die alten Werkzeuge und Maßstäbe greifen ja offensichtlich nicht mehr (nirgendwo auf der Welt...). Aber das ist eine andere Diskussion![]()