Es ist natürlich blöd, dass es immer mal wieder zu strittigen Situationen kommt und gerade die Nummer mit Hertha am Wochenende ruft dann doch etwas Kopfschütteln hervor. Eine Diskussion im Doppelpass halte ich allerdings als Grundlage ungeeignet, wie mau sich die meisten deutschen Kommentatoren und Experten mit den Regeln auskennen darf man jede Woche wieder aufs Neue miterleben und -erleiden.
Was wäre denn die Alternative? Wieder jedes Mal das Fähnchen zu heben wenn ein Spieler auch nur ansatzweise den Fuß im Abseits hat? Dann bekommen wir wieder die Situation mit 40 Absteitspfiffen pro Spiel und dauernden Spielunterbrechungen sowie gleichzeitig noch weniger Torraumszenen.
Bin mir nicht sicher, ob das den Fussball im Sinne des Herrn Dutt unbedingt attraktiver machen würde...So konfus die Regel manchmal ausgelegt wird, so halte sich sie doch weitestgehend für sinnvoll, mit Bezug auf den Spielfluss und auch als Zuschauer, der lieber Torraumszenen sieht (auch wenn sie manchmal unberechtigt sind) als dauernd lange Bälle von Keepern nach Abseitsentscheidungen.
Und wenn ich nochmal an die Szenen vom Wochenende denke, dann bringt es vielleicht mehr den Begriff "passiv" bzw. "nicht eingreifend" nochmal in aller Ruhe nach der Saison mit den Schiedsrichtern auszudiskutieren und nachzuschulen, bzw. ihn enger zu fassen, damit solche Szenen wie beim Hertha-Spiel zumindest einfacher vermieden werden können.
In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !
Und es wäre auch durchaus machbar, in anderen strittigen Bereichen (Armeinsatz im Luftzweikampf, Trikotzupfen) sind die Schiedsrichter ja durchaus auch angehalten eine harte Linie zu fahren. Von daher könnte man in passiven Abseitssituationen durchaus von der Linie "im Zweifel für die angreifende MAnnschaft" abrücken und die Schiris anhalten, bei zweifelhaften Situationen lieber das Fähnchen zu heben und zu unterbinden.
Ich befürchte allerdings, dass genau das nicht gewollt ist. Denn gerade Szenen wie vom Wochenende bieten den Medien ja ordentlich Munition und und beleben das Fussballgeschäft, außerdem will man ja sowieso generell mehr Tore und mehr Diskussionen als mehr Perfektion in Sachen Spielbegleitung (=Schiedsrichter). Sonst würde man schon lange über einen zweiten Feldschiedsrichter oder ähnliches debattieren.
Man sollte einfach den Quatsch mit der neuen Spielsituation streichen.
Das würde in meinen Augen die Abseitsregel vereinfachen und mehr transparens geben (auch für Fans im Stadion).
und wenn man dann noch das passive Abseits, vernünftigt festschreibt und ohne auslegung hat, wäre es Wunderbar.
In meinen Augen gibt es viel zu viele Auslegungsentscheidungen. Es müssen klare Regeln her.
etwa so
Passiv ist der der nicht in der spielsituation dring hengt. Sobald ein passiver Spieler Richtung Ball bewegt, wird er aktiv.
Das mit der neuen Spielsituation hat aber schon seinen Sinn. Beispiel:
Stürmer A steht passiv im Abseits, 2m in der gegnerischen Hälfte am rechten Flügel, irritiert die Abwehr vielleicht etwas, signalisiert aber, dass er nicht teilnimmt und trabt Richtung Mittellinie zurück. Die Abwehr steht an der Mittellinie, Mittelfeldspieler A spielt im gleichen Moment einen Lob über die Abwehrkette in Richtung linker Flügel, wo Stürmer B von der Mittellinie aus startet (also nicht im Abseits) und mit dem Ball über den linken Flügel Richtung Tor läuft.
Stürmer A wird in diesem Moment kurzzeitig von der Abwehr überholt, schaltet sich aber dennoch in den Angriff mit ein, Stürmer B läuft den linken Flügel runter, spielt den Ball in den Rücken der Abwehr, Stürmer A (der ja vorher passiv im Abseits stand, jetzt aber dank neuer Spielsituation nicht mehr) netzt ein.
Mit deinem Vorschlag, BSG-Daniel, dürfte das Tor dann ebenfalls nicht gelten. Wenn man das so ändert, macht man alles nur noch komplizierter, weil dann die Schiedsrichter auch noch entscheiden müssten wann der passiv im Abseits stehende Spieler wieder aktiv ins Geschehen eingreifen darf, ohne dass man abpfeifen muss. Neue Regel wäre dann nur denkbar in der Form, dass der im passiven Abseits befindliche Spieler für den Rest des Ballbesitzes der eigenen MAnnschaft nicht mehr den Ball berühren darf, was aber auch relativ schwachsinnig ist.
Passives Abseits kann es nur in Kombination mit der besagten "neue Spielsituation" geben, ansonsten muss man gleich wieder jede Abseitsstellung, egal wie irrelevant, pfeifen.
Die einzige vorstellbare Änderung ist, wie oben angesprochen, die Schiedsrichter dazu anzuhalten rigoroser abzupfeifen, wenn Spieler sich in relativer Ballnähe im passiven Abseits aufhalten, egal ob sie eingreifen oder nicht. Das müsste man jedoch wieder weltweit so machen, ansonsten verliert auch das seinen Wert.
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