Ich glaube viele verwechseln das Warmmachen mit thermischer Wärme in den Muskeln. Beim Warmmachen geht es darum die Muskeln an die hohe Belastung zu gewöhnen, bzw. vorzubereiten. Ihr müsst euch überlegen, dass ein Muskel aus unterschiedlichen Fasern besteht, die unterschiedliche Kontraktionsgeschwindigkeiten besitzen und teilweise auch unterschiedliche Kontraktionsweiten.
Die sehr schnellen Fasern beispielsweise benutzt man im täglichen Leben eigentlich kaum. Beim Warmmachen geht es also darum die Koordination des gesamten Bewegungsapparates, inkl. des Gehirns, auf die anstehende Extremsituation vorzubereiten.
Als Beispiel dazu: einen Tapeverband sollte man immer mindestens 30 min vor Beginn der Belastung anlegen damit sich die Muskeln und Gelenkstrukturen auf die veränderte Beweglichkeit einstellen können und das Gehirn diese Veränderung auch "verinnerlicht".
Mit einer Zerrung bezeichnet man eine Muskelfaserverletzung ersten Grades, das bedeutet, dass ihr einen leichten Faserriss habt, jedoch nicht mehr als 5% der Gesamtfasermenge des betreffendes Muskels betroffen sind.
Ihr kennt sicher auch unter den Profis einige, die sehr anfällig für Muskelverletzungen sind, Stichwort Ballack-Wade. Diese Sportler wärmen sich anständig auf und trotzdem passiert es.
Es gibt einfach Menschen, deren Gelenke oder Muskeln anfälliger sind für bestimmte Verletzungen sind, es gibt sogar Profis die orthopädische Defizite aufweisen, die sie eigentlich für den Leistungssport disqualifizieren, siehe Deislers Knie. In Italien und Spanien wird schon seit vielen Jahren in den Jugenakademien auf solche Defizite geachtet und die Spieler werden mit gezielten Übungen, wie Muskelkräftigung oder Koordinationsübungen, behandelt um diese Defizite auszugleichen und damit häufige Verletzungen zu verhindern.