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Thema: Wann Fußabwehr, wann abtauchen?

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  1. #1
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Standard Wann Fußabwehr, wann abtauchen?

    In einem anderen Thread wurde die Frage aufgeworfen, ob man in Futsal- oder Beachsoccertoren hechten muss. Das ist natürlich je nach Situation angebracht. Ich kam dabei allerdings zu einer anderen Fragestellung, die mich schon lange umtreibt. Immer wieder sehe ich bei Bundesligatorhütern, dass sie krampfhaft versuchen, noch bei Bällen mit der Hand zum Ball zu gehen, die flach oder relativ flach sehr nah am Körper vorbei geschossen werden. Oft erfolglos! Ich bin mir sicher, dass dort viel zu selten die in dem Fall erfolgversprechendere Variante gewählt wird, mit dem Fuß zum Ball zu gehen.

    Ich habe im Alter von 12 bis 15 neben dem Fußballverein auch in der Handballschulmannschaft im Tor gespielt und meine, dass mir die Fähigkeit, extrem schnell fast in den Spagat bzw. die Grätsche zu kommen, heute noch bei solchen Bällen extrem zu Gute kommt.

    Die Fragen sind also: Muss ich so lange wie möglich versuchen, mit den Händen an den Ball zu kommen? Oder sollte man nicht auch die Methode, mit dem Fuß an den Ball bzw. sehr schnell in die Grätsche zu kommen, ausdrücklich trainieren?
    Geändert von nik1904 (09.04.2010 um 12:15 Uhr)

  2. #2
    Chalkias
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    Die genannte "Fußabwehr" setze ich meist nur in Notsituationen ein. Oft hat man keine sichere Kontrolle nach einer solchen Abwehr, denn wo genau der Ball anschließend verspringt ist nicht ausgemacht. Eine weitere Gefahr ist, dass man die "Grätsche" immer weiter verinnerlicht und nachfolgend dann auch in Situationen einsetzt, in der es nicht angemessen ist. Generell sage ich mir immer, dass ein hartgeschossener,flacher Ball mit der Technik des "tiefen Umarmungsgriffes" immer haltbar ist. In hektischen und unzuberechenbaren Situationen ist die Fußabwehr evtl. essentiell...

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Da warst du schneller als ich dachte.
    Hier ist ja der eigene Thread.

    Für mich ist die Fußabwehr eine Ausnahme. Eine Notlösung. Mehr nicht.
    Durch die Technik des schnellen Tauchens, kann man, ja sollte man die Fußabwehr wirklich nur noch in Notsituationen benutzen.
    Es schadet nie diese zu beherrschen, da man somit aus einem großern Repertoire an Techniken wählen kann.

    Im Allgemeinen bin ich aber dafür die Hände zu benutzen, denn das ist halt unser Vorteil als Torhüter, dass wir dieses dürfen. Eine Fußabwehr kann niemals so genau und so sicher sein, wie das schnelle Tauchen.

    Sicher, man muss die Technik beherrschen, aber tut man dieses, ist man genau so schnell, wenn nicht schneller unten und vor allem sicherer am Ball.
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
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  4. #4
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    Ich benutzte die Fussabwehr nur Reflex artik wenn ein schneller flacher ball aus kurzer Distanz kommt

  5. #5
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Fraglos richtige Kommentare!

    Reden wir aber mal über die Situation, dass der Schuss aus drei, vier oder meinetwegen mit Vollgas oder verdeckt aus 10 Metern kommt. Der Umarmungsgriff ist immer die beste Variante, doch bei dieser eklige Distanz von etwa einem halben Meter seitlich vom Stand ist oft - genau so als NOTLÖSUNG - die bessere Alternative zur Abwehr mit der Hand! Zumindest nach meinem Dafürhalten. Und genau dort meine ich, dass zu viele mit der Hand zum Ball wollen - und so letztlich chancenlos sind.

  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Genau diese Bälle meine ich. Wenn ich das schnelle Tauchen richtig beherrsche, dann halte ich die Bälle auch, die nah an den Körper kommen oder sogar direkt vor den Körper. Distanz und Stärke des Schusses ist dann egal. Wichtig ist nur, dass man bereit sein muss im Moment des Schusses. Ist man das nicht, bleibt nur noch die Notlösung und das wäre dann die Fußabwehr.

    Hier gibt es sicherlich wieder einmal kein Patentrezept, denn jeder hat andere Stärken und Schwächen und jeder beherrscht eine Technik mehr oder halt weniger...
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
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  7. #7
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    Schnapper82 hat sicherlich Recht, aber um diese Technik so gut zu beherrschen, dass man sie automatisch und obendrein auch noch erfolgreich einsetzt, benötigt man viel Training. Ich arbeite häufig mit Fußabwehren, weil mir das entsprechende Training für das schnelle Tauchen fehlt. Ich weiß zwar, dass es so nicht optimal ist, aber alleine kann ich daran nichts ändern.
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  8. #8
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Zitat Zitat von Schnapper82 Beitrag anzeigen
    Genau diese Bälle meine ich. Wenn ich das schnelle Tauchen richtig beherrsche, dann halte ich die Bälle auch, die nah an den Körper kommen oder sogar direkt vor den Körper. Distanz und Stärke des Schusses ist dann egal. Wichtig ist nur, dass man bereit sein muss im Moment des Schusses. Ist man das nicht, bleibt nur noch die Notlösung und das wäre dann die Fußabwehr.

    Hier gibt es sicherlich wieder einmal kein Patentrezept, denn jeder hat andere Stärken und Schwächen und jeder beherrscht eine Technik mehr oder halt weniger...
    Ja! Steffen hat auch Recht! Ich würde sogar behaupten, sehr schnell unten zu sein und das gut zu beherrschen.

    Und doch bin ich ein Verfechter der Fußabwehr - in bestimmten Momenten. Ich komme ziemlich schnell fast in den Spagat. Und ich meine, dass es Sinn macht, dieses zu nutzen, anstatt zu versuchen, die Technik optimal umzusetzen. Es geht dann weniger um eine sport-wissenschaftliche Frage der optimalen Bewegung, denn der praktischen Umsetzbarkeit. Was nutzt mir das Abtauchen, wenn ich faktisch - und trotzdem ich auf den Schuss aus kurzer Distanz relativ gut vorbereitet bin - mit der Hand später am Ball sein werde. Wie gesagt, ich beobachte immer wieder, wie Top-Torhüter in diesen Situationen mit der Hand zum Ball gehen und mit dem Fuß die bessere Abwehrmöglichkeit gehabt hätten. Jens Lehmann hat immer vergleichsweise viel mit der Fußabwehr gemacht und damit meiner Meinung nach in den ganz extremen Situationen die besseren Karten gehabt, als wenn er es mit der Hand versucht hätte.

    Womoglich spielt auch die individuelle Physiologie eine Rolle. Ich bin 1,90 m groß und habe ziemlich lange Beine. Ich könnte fast bei Germany`s next Top-Model mitmachen Wenn ich die Narben nicht hätte und weniger Testosteron Dadurch komme ich ganz logisch trotz guter Reflexe und guter Technik mit der Hand später unten an.

    Ich stelle mal die Frage in den Raum, ob meine kurze "Zusatzausbildung" als Handballtorwart mir womöglich sogar eine Fähigkeit geben, die ich anwenden kann, ohne an Sicherheit bei der Abwehr zu verlieren...?
    Geändert von nik1904 (09.04.2010 um 15:23 Uhr)

  9. #9
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    Also was ich festgestellt habe:

    Robert Enke hat mal einen Fussballschuh rausgebracht, der eine erhöhte Ferse hat. Das heißt man ist automatisch ein wenig nach vorne verlagert. Viele neigen dazu, schnell aus naher Distanz nach hinten zu fallen (Ich auch manchmal)
    Ich habe im Training mal versucht mich beim Torschuss immer nach vorne zu lehnen. Hat Wunder gewirkt. Man ist viel schneller mit den Händen am Boden. Durch das nach vorne lehnen ist man viel schneller, "mehr bereit" wenn man das so sagen kann.
    Leider achte ich mittlerweile nicht mehr drauf, hab das hier grad nur gesehen und wollte was dazu sagen.

    Generell halte ich Schüsse von 5 oder mehr Metern immer mit den Händen. Alles darunter was sehr scharf geschossen wird kann oft nur mit Fuß gehalten werden. Auch bei Alleingängen macht man sich in der Regel breit. Schiebt der Stürmer weit an mir vorbei tauche ich ab, schiebt oder schießt er direkt flach neben mich dann muss oft der Fuß hinhalten.

  10. #10
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    also ich benutze sie meistens ausschließlich (wie gesagt )nur in notsituationen.aber meiner meinung nach sind sie in der halle auch eine sehr gute hilfe.man sollte sich darauf aber nicht verlassen.;-)
    "Irgendwie ist es eine Mischung aus der Grazie eines Ballettänzers, der Kraft eines Elitesoldaten, der Größe einer angesehenen Gattung und den Nerven eines Bombenentschärfers."
    Eamonn Dunphy über das Wesen des Torhüters...

  11. #11
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    Hey Leute, ich habe leider das Problem, dass ich fast immer den Fuß zur Abwehr nehme. Ich habe das Gefühl, dass ich damit den Ball schneller abwehren kann. Ich habe nämlich die "Angst" dass mir der Ball bei der Handabwehr drunter durch rutscht. Habt ihr ne Idee wie ich das abstellen kann?
    Nimm das Leben nicht so ernst, du kommst eh nicht lebend raus.

  12. #12
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Richtige Technik erleren und stetig verbessern.
    Trainieren, trainieren und nochmals trainieren.
    Schau mal im Technik Thread beim schnellen tauchen.
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
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  13. #13
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    Alles klar danke
    Nimm das Leben nicht so ernst, du kommst eh nicht lebend raus.

  14. #14
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Witzig, dass solche Themen immer mal wieder geöffnet werden. Neues gibt es dazu nicht wirklich. Die Abstufung ist klar:

    1. Ball muss gehalten werden

    2. Ball sollte kontrolliert gehalten werden bzw. nach Möglichkeit sogar festgehalten

    Was grundsätzlich besser ist, ergibt sich ja schon aus dieser Logik. Neben dem, was man sich antrainieren kann, um mit der Hand hinzugehen, kommt es immer auch auf die individuellen Stärken und die jeweiligen physischen Voraussetzungen an. Ich bin extrem schnell und kontrolliert mit der Fußabwehr, weil ich mal drei Jahre auf einer Schule war, in der Handball die große Nummer war. Da lag es nahe, auch dort ins Tor zu gehen. Das war nicht immer von Vorteil und hat sich mit dem Torwarttraining beim Fußball ab und an gerieben. Doch hinsichtlich der Fußabwehr habe ich da eine Menge mitgenommen. Meine Beine sind zudem recht lang, so dass ich einiges zur Seite abdecken kann.

    Die Tendenz muss aber dahin gehen, dass man nur dann die Fußabwehr zur Hilfe nimmt, wenn es die einzige Chance ist. Nicht zu vernachlässigen ist der Umstand, dass der Torwart, der im Beinahe-Spagat auf dem Boden sitzt, nicht so schnell auf die Beine kommt wie jemand, der eine klassische Torwarttechnik anwendet und die Methoden wie Wippe oder Überrollens beherrscht. Es sei denn, man hat er trainiert, was ich wegen der Handballerfahrung getan habe. Ist zwar schon ewig her, doch die Basics sitzen noch.

    Wie auch immer: Hand vor Fuß.

  15. #15
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    Mich wundert das hier die alten Hasen uns Semiprofis so etwas den anderen beibringen? Krampfhaft versuchen den Ball mit der Hand zu halten? Das wäre so als würde meinen einem Stürmer sagen "Junge der Ball kommt wie auf den Kopf gemalt aber statt ihn zu drücken versuch ihn mit den Fuß zu treffen." Das ist einfach nur Sinn frei. Wenn ein Spieler aus einem spitzen Winkel auf mich zu läuft dann ist das erste Mittel immer die Fußabwehr. Was soll ich den hier noch versuchen irgendwas mit den Händen zu schaffen da kann der Ball nur durch rutschen, abprallen oder sonst etwas. Ich zähle 1 gegen 1 Situationen zu meinen absoluten stärken und zu 90% geht der Ball dahin wo er hin soll und wird nicht zur Gefahr.

    Aber lassen wir doch die Profis sprechen, bezahlte Profis die täglich Trainieren und die Technik drauf haben sollten. Dann nehmen wir den zur Zeit besten dieser Zunft und landen bei Manuel Neuer.

    http://www.youtube.com/watch?v=7VvyphjSoOM

    Sekunde 20-25 direkt 2 mal Fußabwehr. Sekunde 35 Fußabwehr (wir sind jetzt schon bei 3mal 1on1 und 3 mal Fußabwehr ich sehe da kein schnelles Tauchen). Direkt danach wieder mit beiden Füßen vorneweg 4-0 für den Fuß, 3:20 das gleiche.

    http://www.youtube.com/watch?v=HY-0xuJ0edM

    Hier Sekunde 0:35 Karate Kit bei 0:55 wieder Fuß, 1:10 wieder Fuß. Zwei Videos und nicht einmal schnelles tauchen. Bei jedem Schuss von 1-7 Meter wurde der Fuß benutzt. Aus der Entfernung hält auch nur noch ein Weltklasse Reflex mit den Händen etwas und selbst dann hältst du den Ball nicht fest. Der Fuß ist dein Bester Freund im 1 gegen 1 ich weiß nicht warum der hier so schlecht geredet wird. Wird sind keine Handball Torhüter das ist klar aber wie man sieht selbst bei den Topprofis ist der Fuß am Start.

  16. #16
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Sorry, nur weil Profis das umsetzen, heisst es ja nicht, dass es die ideale Lösung ist.
    Kaum ein Profi beherrscht die Technik des schnellen Tauchens perfekt und löst daher oftmals diese Situationen mit dem Fuss!
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
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  17. #17
    Nationale Klasse Avatar von zero
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    Die Diskussion flammt alle paar Monate wieder auf

    Ganz sinnlos ist die Fußabwehr sicherlich nicht, kann je nach Situation eine sehr gute Lösung sein. Und Profi sind die Herren geworden, weil sie sich im Lösen von schwierigen Situationen gegen die Konkurrenz tausender Gleichaltriger (incl. aller Keeper hier im Forum) durchgesetzt haben. Da kann das so verkehrt nicht sein.

    Aber: Schnelles Tauchen ist definitiv die sauberere Lösung. Wenn man also einen Ball mit schnellem Tauchen erwischt, dann ist das in der Regel kontrolliert und wesentlich sicherer. Von daher sollte es jedem Torwarttrainer geboten sein diese Variante seinen Schützlingen beizubringen. Ein Werkzeug mehr, noch dazu ein gutes. Aber es ist kein Muss, nur dieses anzuwenden. Es gibt Bälle die werden mit beiden Techniken nicht gehalten und es gibt welche die werden mit beiden gehalten.

    Was man aber unterscheiden sollte, sind die Fußabwehr und die Torwartgrätsche und das hast du nicht getan Hagimann. In deinem ersten Video von Manuel Neuer haben wir genau einmal eine richtige Fußabwehr. Einmal eine Torwartgrätsche und einmal spekuliert er in die falsche Richtung und kriegt gerade noch Knie/Arm an den Ball, auch das würde ich jetzt mal nicht bewusste Fußabwehr nennen, sondern "irgend ein Körperteil zwischen Ball und Tor kriegen". Davon abgesehen sind von deinen ersten drei aufgeführten Szenen zwei (00:24 und 00:35) identisch. Die dritte ist ne Torwartgrätsche. Dein erste Beispielvideo beinhaltet also nur eine bewußte Fussabwehr, dafür bei 03:20 lustigerweise einen Beleg dafür wie man bei einem Schuss aus 7m die Hand statt des Fußes einsetzen kann, ebenso bei 03:56.

    Man sieht in deinem Beispielvideo sehr gut, wie oft Manuel Neuer im 1:1 seinen Schwerpunkt nach vorne verlagert und groß bleibt. Damit ist eine kontrollierte Fußabwehr quasi unmöglich.
    Vielleicht hast du hier aber auch nur die eigentliche Diskussionsgrundlage überlesen: Es ging um schnelles Tauchen vs kontrollierte Fußabwehr. Also flache Bälle seitlich neben den Mann aus unterschiedlicher Nahdistanz, die mit dem Fuß statt mit der Hand abgewehrt werden. Nicht um Situationen die man per Torwartgrätsche lösen kann (findet hier durchaus einige Anhänger, auch unter denen die Fußsabwehr ablehnen) oder generell Bälle die man halt irgendwie noch mit dem Fuß abwehren kann (Abpraller, Bälle bei denen man schon die falsche Ecke unterwegs ist).
    Das sollte dir bei aller Diskussion aufgefallen sein: Torverhinderung ist immer oberste Grundregel. Egal wie sie erfolgt. Da wir uns hier aber im theoretischen Raum befinden, ging es in dieser Diskussion rein um die technisch sauberste und kontrollierteste Form der Abwehr solcher körpernahen, flachen Bälle aus Nahdistanz. Und die besteht nun mal im schnellen Tauchen. Inwieweit man trotzdem die Fußabwehr in seine Werkzeugkiste aufnehmen kann ist dann jedem Trainer/Keeper selbst überlassen. Ich persönlich verteufel sie nicht, aber über die Jahre bin ich mir klarer darüber geworden, dass das Tauchen für einen Keeper der es beherrscht die sicherste Form der Torverhinderung in dieser Situation ist. Wenn das jemand mit Fußabwehr genauso beherrscht, dann wunderbar. Aber es geht eben immer noch ein bisschen besser

    edit: Gerade dein zweites Neuer-Video noch angeschaut. Kennt man ja eh. Die Szene bei 00:51 ist auch eine Grätsche und hier kann man sogar drüber streiten ob er da nicht falsch auf den Ball ist. Da wäre er sicher mit der Hand auch hingekommen und wenn der Ball vom Gegner ins Tor springt ist er der Depp der Nation und jeder schreit Fehler. Das ist keine Fußabwehr.

    Über Fußabwehr im Sinne der Definition sprechen wir maximal bei der Aktion bei 01:10. Aber auch da kann man streiten: Durch sein langes Stehenbleiben ist Tauchen natürlich in dem Sinn keine Option mehr, wenn der Schütze nur noch 15cm weg vom eigenen Fuß ist. Da gibts sicherlich keine zwei Meinungen dazu. Insgesamt also hast du 6 Stellen aufführen wollen die eine Fußabwehr zeigen und im Endeffekt war es nur eine.

    Dagegen ein zufällig rausgegriffenes Manuel Neuer Video:
    http://www.youtube.com/watch?v=SHqWsck3Bx8

    Aktion 1: Bleibt mit Schwerpunkt nach vorne, Entfernung 8-9m, Ball flach seitlich,körpernah. Wie geht er hin?
    Aktion 2: Torwartgrätsche. Bleibt lang groß, nähert sich mit vollem Tempo, setzt die Grätsche an. Ja, er klärt mit dem Fuß/Bein/Oberkörper whatsoever, aber es ist eben keine Fußabwehr.

    Die Torwartgrätsche ist später nochmal zu sehen. Manuel Neuer ist ein klassisches Beispiel für einen Keeper der so gut wie alle Handlungsoptionen irgendwann mal gelernt/verinnerlicht hat. Die Fußabwehr, die Torwartgrätsche, das lange Stehen bleiben, Aktionen wie Schmeichels "Star Jump". Davon profitiert er jetzt, weil er eben auf eine sehr breite Palette an Werkzeugen zugreifen kann. Ein Tim Wiese macht zu 95% im 1:1 das Gleiche. Wenn er lang stehen bleibt reagiert er mit Fußabwehr, hat also den Schwerpunkt hinten und wird regelmäßig "unterschossen". Wenn er rauskommt fliegt er in der Grätsche heran. Das kann mal gutgehen, muss es aber nicht. Manu Neuer dagegen ist im 1:1 nicht ausrechenbar, weil er eben je nach Situation seine Optionen zieht.
    Einzige Konstante dabei: Man kann deutlich sehen wie sehr er den Schwerpunkt nach vone legt, in fast allen Aktionen in denen er die Distanz nicht durch eine Grätsche überbrücken kann. Erkennbar daran, wie oft er bei einem halbhohen/hohen Schuss aus Nahdistanz nach vorne auf die Knie fällt. Kommt sogar in deinem ersten Beispielvideo vor. Und aus dieser Schwerpunktssituation ist eine Fußabwehr kaum noch möglich.

    Dein Beispiel Manuel Neuer ist also eigentlich eins der wenigen offensichtlichen Beispiele gegen die Theorie von der kontrollierten Fußabwehr, selbst wenn er sie mal (sehr selten) benutzt.
    Geändert von zero (28.02.2011 um 11:02 Uhr)

  18. #18
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    Ich muss Zero da vollkommen zustimmen. Neuer bleibt in den 1 gegen 1 Situationen extrem lange stehen was zur Folge hat, dass die Distanz zum Gegenspieler meist relativ kurz ist. Aus meiner Sicht ist es bei solchen Situationen immer vorteilhaft die Torwartgrätsche anzuwenden. Vor allem, wenn der Ball in die Tiefe gespielt wird und man ebenfalls herausgeeilt kommt um den Abstand zum Stürmer zu verringern. Dann aus 2-3 Metern kontrolliert mit der Hand zum Ball zu gehen ist eher ein Zufallsprinzip ob man die Situation richtig Einschätzt und die richtige Seite erahnt. Klar sieht es dann gekonnt aus, wenn der Ball festgehalten wird oder mit der Hand abgewehrt wird. Gerade bei Torhütern wie Neuer wird dies dann als gewollt angesehen. Aber auch er kocht nur mit Wasser und muss gewissen Situationen antizipieren. Natürlich hat er ein riesiges Repetorie an Techniken was man immer wieder sehen kann. Die "gewollte Fußabwehr" gehört aber nicht zu einem modernen Torwart wie Neuer, Adler, Baumann etc.
    Die Hand sollte möglichst immer zum Ball gehen. Aber es gibt gewisse Situationen in der die Torwartgrätsche die bessere Wahl ist und dort wird der Ball oft mit dem Fuß oder Bein abgewehrt. Allerdings gehört dies nicht zu einer gewollten Fussabwehr.

  19. #19
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    Dachte mir, ich pack diesen Thread aus, bevor ich einen neuen Aufmach

    Mich würde mal eine Meinung von euch interessieren bzgl. schnellem agieren von zwei schnell und aufeinander geschossenen Bällen auf unterschiedliche Seiten, die auch noch sehr körpernah sind.

    Hatten im Training geübt und unser Coach meinte, man solle bei Ballabwehr nach dem getaucht wurde z.B. auf der linken unteren Seite über den Rücken gleiten, um einen anschließenden Schuss auf der rechten Seite besser abwehren zu können. Ziel ist, schneller auf die andere Seite einen Absprung zu generieren bzw. um schneller reagieren zu können.

    Interessante Theorie, aber irgendwie konnte ich mich (noch) nicht damit anfreunden.

    Ich habe sonst über die Torwartwippe und Schwung eigentlich immer – von meinem Gefühl her – schnell die Richtung wechseln können wenn nötig. Bin quasi über die Hüfte wieder auf die Beine und dann wieder auf der anderen Seite abgetaucht.
    Mit dem über den Rücken gleiten bekomme ich wenig Schwung und Dynamik, um schnell reagieren zu können bzw. ich kann dann eigentlich keine Bälle, die länger kommen, halten.
    Hier kann ich doch eigentlich nur meinen Körper schnell zur anderen Seite bringen und hoffen angeschossen zu werden.

    Ich hoffe ich konnte es halbwegs verständlich ohne Bilder erklären.

  20. #20
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    Hier hab ich ein Video dazu gefunden, in der der Torwart es vormacht, wie ich meine.
    Geändert von Neuling (20.04.2013 um 19:13 Uhr)

  21. #21
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    Und noch ein Video, wie ich es i.d.R. mache ab 3:00 Minuten - nur schneller


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