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Thema: Wann Fußabwehr, wann abtauchen?

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  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Mondy,
    ich persönlich finde das nicht schlimm. Gehalten ist gehalten... sind wir ehrlich, nach dem Wie fragt doch letztendich keiner und eine doofe Fussabwehr, oft tituliert gerade danach die Presse von einem "sensationellen Reflex" oder ähnliches...
    Ich als Trainer hingegen, ich hinterfrage die Aktion, ja muss es auch... und ich muss abwägen: Vorteil oder Nachteil?
    Und dann muss ich entscheiden, ob ich etwas ändere, alles so lasse oder eben meinem Torwart was "einpacke".
    Ich tendiere meist dazu, meine Torleute zu "überfrachten".

    Das kann man sich wie in einem Videospiel vorstellen, wo der Spieler nahezu alles aufsammeln und einpacken kann, wer weiß wozu es gut ist. Da passiert schon mal, daß der Spieler in der Hosentasche einen Kühlschrank nebst Lebensmitteln, Taschenmesser, gotischer Krumsäbel und eine faltbare Waschmaschine einstecken hat, von den 280 anderen Dingen im Rücksack ganz zu schweigen.

    Ich biete daher eine Vielzahl von Aufgaben und Lösungen an. Ich animiere also den Kopf meines Torwart, sich aktiv mit der Situation auseinander zu setzen und zu bestehen.
    Logo, daß ich immer mal wieder auch etwas einstreue, was so nicht wirklich der Übung entspricht, aber vom Kopf her in der festgefahrenen Übung plötzlich und so gewollt eine Alternative braucht... ich sehe so, ob diese Kurzverbindungen, ja alternativen Bewegungsmusterverknüpfungen auch da sind und funktionieren.
    Es ist daher durchaus Absicht und gewollt, bei flachen Bällen nach dem dritten Ball einen Ball leicht über dem Boden zu spielen. Nicht immer, aber ab und zu...

    So ist das dann beim Tauchen auch. Es ist eine der besten Lösung zu diesem Thema, also kann man diese Technik anbieten und mit dem Torwart üben.
    Durch kleine Variationen kann man dann sehen: Ist die Technik verinnerlicht, funktioniert diese unter Stress und Intuitiv?
    Und wenn man dann so etwas macht, sieht man auch, wenn man sich mal nicht an Programm hält, also anstelle links den Ball recht hinzimmert, ob der Torwart die Technik intuitiv beherrscht und wenn in der Form nicht oder nicht möglich, welche Alternative da entsteht...
    Und diese alternativen, also intuitiven Bewegungen sind alles andere als verboten, nein, für mich wichtig, denn ich sehe so auch im Training, was im Spiel passieren könnte.... denn nicht immer ist ein Angebot auch die richtige Lösung, und selbst wenn dieses noch so ideal erscheint... Das ist Zusammenarbeit mit dem Torwart, und ich lerne viel von und mit meinem Torwart, ja mit meinen Torleuten.
    Erst kürzlich habe ich wieder lernen dürfen, da man die Bremse noch so sehr anziehen kann, noch so sehr auf Bedacht agiert, daß Leidenschaft und Passion einem Torwart wahrhaft Flügel verleihen können... und bin immer noch erschrocken und tief beeindruckt zu gleich.

    Beliebte Übung für das schnelle Tauchen:

    Hütchenschießen
    Der Torwart steht in der Mitte von 4 Markierungpylonen.
    Diese stehen dicht hinter Ihm und lassen eine Lücke nur so breit, wie die Füsse des Torwarts sind, so daß 2 Hütchen recht hinter und zwei Hütchen links hinter dem Torwart nebeneinander stehen.
    5 bis 10 Bälle, je nach Belastung und Belastungsfähigkeit werden geschossen. Der torwart hat 5 Leben.
    Die äusseren Hütchen kosten 1 Leben, die inneren Hütchen 2 Leben.

    Aufgabe: Der Trainer visiert die Hütchen an. Zu Anfang kann er noch die Seite vorgeben und schießt dann auf das anvisierte Hütchen. Der Torwart muss die Bälle halten.
    Ist der Torwart erfahren und gut, kann man die Spannung vergrößern, die Ansage der Richtung fällt weg, die Distanz wird näher (bitte, nicht unter die 3 Meter gehen, sonst wird es haarig schwer) und ggf. kostet Fussabwehr ein halbes Leben.


    Ich hatte mal einen Torwart, klein und wieselflink, der hat bei der Übung bei 8 Bällen nur 2 Leben verloren, aus 4 Metern....
    Reflexe, der hätte einer Klapperschlange beim Zubeissen noch die Zähne gezogen!
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
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    Ich kann dir nur zustimmen und habe zumindest ansatzweise kapiert was du meinst...man sollte halt immer das Optimum anstreben, anstatt sich nur auf seine bereits vorhandenen "Werkzeuge" zu verlassen. Und auch deine Einstellung als Trainer finde ich sehr vorbildlich, denn wenn man etwas optimieren kann, dann sollte man es doch auch tun...und wenn der Keeper dann trotz bestmöglicher technischer Ausbildung zwischendurch mal unorthodox reagiert, ist am Ende des Tages die wichtigste Frage, ob der Ball im Tor ist oder nicht...auch hier meine volle Zustimmung.

    Die vorgeschlagene Übung finde ich klasse und werde sie vielleicht sogar heute beim TWT mal ausprobieren, vorausgesetzt ich finde etwas dass sich als Hütchen zweckentfremden lässt...hab leider momentan kein vernünftiges Trainingsmaterial.

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Äh, vier Plastik Wasserflaschen ??
    Am Besten sind die Mehrweg Plaste Flaschen... unten einen Schluck Wasser rein, dann stehen die sogar bei Wind recht sicher... und wenn man diese Trift, die fliegen so toll... sind zudem recht unkaputtbar.. die blöden Volvic Flaschen haben da meist eine kurze Lebensdauer... platzen leicht
    Geändert von Steffen (14.04.2010 um 14:01 Uhr)
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Äh, vier Plastik Wasserflaschen ??
    Am Besten sind die Mehrweg Plaste Flaschen... unten einen Schluck Wasser rein, dann stehen die sogar bei Wind recht sicher... und wenn man diese Trift, die fliegen so toll... sind zudem recht unkaputtbar.. die blöden Volvic Flaschen haben da meist eine kurze Lebensdauer... platzen leicht
    Das wäre ein Beispiel für´s "zweckentfremden", da wäre ich dann auch noch drauf gekommen...trotzdem danke für den Tipp!

    Das Problem mit dem fehlenden Material hat sich auch erstmal erledigt, ich trainiere jetzt mit meinem Kollegen bei uns auf der Vereinsanlage, da haben wir von Hütchen bis Hürden und Skipping-Leiter alles da was wir brauchen.

    Die Übung werden wir beim nächsten Mal ausprobieren, bin mal gespannt wieviele "Leben" mir am Ende bleiben...
    Geändert von Mondy (14.04.2010 um 19:28 Uhr)

  5. #5
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
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    So gestern hat die von Steffen vorgeschlagene Übung bei uns im Torwarttraining Premiere gefeiert (übrigens mit richtigen Hütchen) und sowohl ich, als auch mein Torwartkollege sind absolut begeistert davon!

    Wobei ich sagen muss, dass ich da wesentlich schlechter abgeschnitten hab als mein Kollege...in meinem besten Durchgang habe ich bei 10 Schüssen 2 1/2 "Leben" verloren, er in seinem besten Durchgang gerade mal ein halbes Leben (wegen Fußabwehr).

    Wir haben die Entfernung zum Ende von anfänglich 5m auf 3m reduziert und da merkt man dann ziemlich schnell worauf es bei der Übung ankommt...jeder von uns hat 3 Durchgänge gemacht und beim letzten Durchgang habe ich mich doch des öfteren beim Spekulieren erwischt, weil wohl dann auch die Kraft fehlte.

    Möchte mich auf jeden Fall nochmal bei Steffen dafür bedanken, dass er diese Übung vorgeschlagen hat, sie ist wirklich sinnvoll, leicht zu verstehen und macht dazu auch noch richtig Spaß!

  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von Mondy Beitrag anzeigen
    Möchte mich auf jeden Fall nochmal bei Steffen dafür bedanken, dass er diese Übung vorgeschlagen hat, sie ist wirklich sinnvoll, leicht zu verstehen und macht dazu auch noch richtig Spaß!
    Hör mal.. dafür ist doch Torwart.de bekannt oder?
    Neudeutsch sind hier viele "Solution Provider"
    Und gerade bei solchen Sachen habe ich immer eine nette Idee. Training muss Spaß machen und nun weißte, das schnelles Tauchen kein Mythos ist. Wenn dein Kollege so flott ist, reduziere die Distanz. Gehe auf 2 Meter runter... näher sollte man nicht gehen, auch beim Rauslaufen ist das, wenn man Meistern des Torwarttrainings vertraut, auch die Distanz, näher sollte man sich nicht wirklich aktiv annähern und dann eher reagieren, als weiter agieren.
    Aber Du kannst es schwerer machen: Hopser über die Hütchen, und sobald man Bodenkontakt hat, kommt der Schuss.
    Das ist Hölle schwer. Spring mal diagonal zur Mitte und dann wirf dich zur anderen Seite nach einem Ball zu den Hütchen, über die du gerade gesprungen bist... und für Experten: Springt man von rechts hinten nach links vorn zur Mitte und soll einen Ball links flach halten wird es noch schwerer, weil man auf dem linken Bein steht und damit über 70% der Sprunglast abfedern muss. Dieses Bein muss aber entlastet werden, will man da nahe runter kommen. Auch das ist nicht einfach, und mogeln gilt nicht.

    Also Mondy, wieder was gelernt: Fussabwehr muss nicht sein und nun weißt Du, warum Schnapper82 und ich der Meinung sind: Das geht wirklich!
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  7. #7
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Hör mal.. dafür ist doch Torwart.de bekannt oder?
    Neudeutsch sind hier viele "Solution Provider"
    Und gerade bei solchen Sachen habe ich immer eine nette Idee. Training muss Spaß machen und nun weißte, das schnelles Tauchen kein Mythos ist. Wenn dein Kollege so flott ist, reduziere die Distanz. Gehe auf 2 Meter runter... näher sollte man nicht gehen, auch beim Rauslaufen ist das, wenn man Meistern des Torwarttrainings vertraut, auch die Distanz, näher sollte man sich nicht wirklich aktiv annähern und dann eher reagieren, als weiter agieren.
    Aber Du kannst es schwerer machen: Hopser über die Hütchen, und sobald man Bodenkontakt hat, kommt der Schuss.
    Das ist Hölle schwer. Spring mal diagonal zur Mitte und dann wirf dich zur anderen Seite nach einem Ball zu den Hütchen, über die du gerade gesprungen bist... und für Experten: Springt man von rechts hinten nach links vorn zur Mitte und soll einen Ball links flach halten wird es noch schwerer, weil man auf dem linken Bein steht und damit über 70% der Sprunglast abfedern muss. Dieses Bein muss aber entlastet werden, will man da nahe runter kommen. Auch das ist nicht einfach, und mogeln gilt nicht.

    Also Mondy, wieder was gelernt: Fussabwehr muss nicht sein und nun weißt Du, warum Schnapper82 und ich der Meinung sind: Das geht wirklich!
    Habe ich ja auch nie angezweifelt, aber ich kannte halt keine Übung mit der man das schnelle Tauchen so realitätsnah wie möglich trainieren kann...hab also nun definitiv etwas sehr nützliches dazu gelernt (ja, das ist in diesem Forum tatsächlich schon des öfteren vorgekommen).

    Vor allem lernt man bei dieser Übung seine eigenen Macken sehr deutlich kennen und muss direkt versuchen, diese so gut wie möglich abzustellen...da man halt nur Milisekunden für seine Entscheidungen hat, bleibt einfach kein Raum für Spekulationen.

    Die weiteren Ausführungen dieser Übung finde ich auch super und werde diese auf jeden Fall mal ausprobieren, ausserdem werde ich bei Gelegenheit mal ein Video hier reinstellen...wobei dann aber besser mein Kollege die Übung vormacht, er konnte es doch etwas besser als ich.
    Geändert von Mondy (22.04.2010 um 17:43 Uhr)

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