Mondy,
ich persönlich finde das nicht schlimm. Gehalten ist gehalten... sind wir ehrlich, nach dem Wie fragt doch letztendich keiner und eine doofe Fussabwehr, oft tituliert gerade danach die Presse von einem "sensationellen Reflex" oder ähnliches...
Ich als Trainer hingegen, ich hinterfrage die Aktion, ja muss es auch... und ich muss abwägen: Vorteil oder Nachteil?
Und dann muss ich entscheiden, ob ich etwas ändere, alles so lasse oder eben meinem Torwart was "einpacke".
Ich tendiere meist dazu, meine Torleute zu "überfrachten".
Das kann man sich wie in einem Videospiel vorstellen, wo der Spieler nahezu alles aufsammeln und einpacken kann, wer weiß wozu es gut ist. Da passiert schon mal, daß der Spieler in der Hosentasche einen Kühlschrank nebst Lebensmitteln, Taschenmesser, gotischer Krumsäbel und eine faltbare Waschmaschine einstecken hat, von den 280 anderen Dingen im Rücksack ganz zu schweigen.
Ich biete daher eine Vielzahl von Aufgaben und Lösungen an. Ich animiere also den Kopf meines Torwart, sich aktiv mit der Situation auseinander zu setzen und zu bestehen.
Logo, daß ich immer mal wieder auch etwas einstreue, was so nicht wirklich der Übung entspricht, aber vom Kopf her in der festgefahrenen Übung plötzlich und so gewollt eine Alternative braucht... ich sehe so, ob diese Kurzverbindungen, ja alternativen Bewegungsmusterverknüpfungen auch da sind und funktionieren.
Es ist daher durchaus Absicht und gewollt, bei flachen Bällen nach dem dritten Ball einen Ball leicht über dem Boden zu spielen. Nicht immer, aber ab und zu...
So ist das dann beim Tauchen auch. Es ist eine der besten Lösung zu diesem Thema, also kann man diese Technik anbieten und mit dem Torwart üben.
Durch kleine Variationen kann man dann sehen: Ist die Technik verinnerlicht, funktioniert diese unter Stress und Intuitiv?
Und wenn man dann so etwas macht, sieht man auch, wenn man sich mal nicht an Programm hält, also anstelle links den Ball recht hinzimmert, ob der Torwart die Technik intuitiv beherrscht und wenn in der Form nicht oder nicht möglich, welche Alternative da entsteht...
Und diese alternativen, also intuitiven Bewegungen sind alles andere als verboten, nein, für mich wichtig, denn ich sehe so auch im Training, was im Spiel passieren könnte.... denn nicht immer ist ein Angebot auch die richtige Lösung, und selbst wenn dieses noch so ideal erscheint... Das ist Zusammenarbeit mit dem Torwart, und ich lerne viel von und mit meinem Torwart, ja mit meinen Torleuten.
Erst kürzlich habe ich wieder lernen dürfen, da man die Bremse noch so sehr anziehen kann, noch so sehr auf Bedacht agiert, daß Leidenschaft und Passion einem Torwart wahrhaft Flügel verleihen können... und bin immer noch erschrocken und tief beeindruckt zu gleich.
Beliebte Übung für das schnelle Tauchen:
Hütchenschießen
Der Torwart steht in der Mitte von 4 Markierungpylonen.
Diese stehen dicht hinter Ihm und lassen eine Lücke nur so breit, wie die Füsse des Torwarts sind, so daß 2 Hütchen recht hinter und zwei Hütchen links hinter dem Torwart nebeneinander stehen.
5 bis 10 Bälle, je nach Belastung und Belastungsfähigkeit werden geschossen. Der torwart hat 5 Leben.
Die äusseren Hütchen kosten 1 Leben, die inneren Hütchen 2 Leben.
Aufgabe: Der Trainer visiert die Hütchen an. Zu Anfang kann er noch die Seite vorgeben und schießt dann auf das anvisierte Hütchen. Der Torwart muss die Bälle halten.
Ist der Torwart erfahren und gut, kann man die Spannung vergrößern, die Ansage der Richtung fällt weg, die Distanz wird näher (bitte, nicht unter die 3 Meter gehen, sonst wird es haarig schwer) und ggf. kostet Fussabwehr ein halbes Leben.
Ich hatte mal einen Torwart, klein und wieselflink, der hat bei der Übung bei 8 Bällen nur 2 Leben verloren, aus 4 Metern....
Reflexe, der hätte einer Klapperschlange beim Zubeissen noch die Zähne gezogen!