Ja, und wir schauen rein, in die 45. Minute des Spiels Spanien Portugal...
Wir erinnern uns? Ronald kommt recht zentral vor dem Tor zum Abschluss und macht die Bude. De Gea, lehrbuchmäßig Knie runter, Ballnahes Bein aufgestellt, bekommt den Ball nicht sicher und der Ball prallt seitlich weg, Innenpfosten - Tor.. Was war das schief gelaufen?
Zeit für eine kleine video Analyse, die wir mit folgendem Video gern mal machen, weil wir hier unseren Torhüter gut beobachten können.
Quelle: Sportschau auf youTube.de
Los geht's bei Minute 1:24 Bild 14 - der Abschluss von Ronaldo, im Moment wo der Ball vom Schussbein getroffen wird.
Ronaldo steht im Strafstoßkreis, ca. 2 Meter von der Mitte, aus de Geas Sicht nach rechts versetzt, ungefähr 16,5 bis 17 Meter vor dem Tor.
de Gea steht rund 2,5 Meter vor dem Tor, absolut zentral, die Beine mehr als Schulterbreit vom Einspringen, die Hände sind neben dem Körper, ca. auf Hüfthöhe.
1:24 Bild 22: De Gea dreht das linke Knie ein, und verschiebt nur leicht auf das rechte Bein.
1:24 Bild 24: Beide Hände sind vor dem Körper, der Ball ist noch 2,5 Meter entfernt, seine Hüfte erscheint nach links eingeknickt, die linke Hand ist daher leicht tiefer, als die Rechte.
1:25 Bild 0: Jetzt ist der Ball ca. 0,5 Meter von de Geas Händen entfernt, deutlich ist die Knickhaltung zu erkennen. Die linke Hand ist deutlich tiefer als die Rechte
1:25 Bild 1: Kontakt, Beide Hände berühren den Ball, de Gea ist also "voll hinter dem Ball" - aber die Haltung ist sehr aufrecht... es erinnert mehr an eine Blockhaltung, als an einen tiefen Umarmungsgriff...
1:25 Bild 2: der Ball prallt nun nach rechts weg... Nachfolgend fällt De Gea auf beide Handflächen nach vorn, machtlos wie der Ball ins tor trudelt...
Jetzt aus der Perspektive des Schützen, wie gehen wieder rein, wo Ronaldo den Ball trifft, jetzt Fokus auf De Gea.
1:35 Bild 11: Ronaldo schließt ab. Hier ist wunderbar zu erkenne, daß De Gea nicht steht, sondern gerade zum Stand kommt, seine Füsse haben keine Bodenberührung. Hände wie gesagt vom leichten Skispringer auf Hüftniveau neben dem Körper.
1:35 Bild 29: De Gea hat Bodenkontakt mit den Füssen.
1:36 Bild 4: De Gea sinkt ein, deutlich ist der breite Stand zu erkennen, mehr als doppelt (!!) Schulterbreit. Der volle Fuss steht auf dem Boden.
1:36 bild 11: De Gea hat das linke Knie eingedreht. Man sieht deutlich, wie verdreht das Knie dabei ist, denn der Fuss von De Gea steht noch voll auf, während das Knie nach innen und unten verdreht wird... Wer bei diesen Bildern noch denkt, daß sei in Ordnung und für das Kniegelenk eine gute Bewegung, sollte Nachhilfe in der Knie Gelenk Anatomie nehmen!
Hier sieht man jetzt auch schon, daß die Hände vor den Körper kommen, diese sind ca. auf Höhe der Unterschenkel, der Körper von De Gea ist nach vorn geneigt und wie bereits zuvor erwähnt: Die Hüfte hat einen Schiefstand von ca. 10°, wobei De Geas rechte Seite höher ist, die Linke tiefer...
1:36 Bild 15: Jetzt ist De Geas linker Unterschenkel fast parallel zum Boden... viele Torwarttrainer sehen dies als Lehrbuchmäßig an, doch De Gea hat bisher keine Bewegung in Richtung Ball gemacht, und sein Oberkörper ist weiterhin eher aufrecht, als dem Ball entgegen geneigt.
Die Ferse des linken Fusses hat sich vom Boden gelöst, Knöchel und Knie sind gegeneinanderverdreht, die Hüfte hat einen Schiefstand von jetzt 15° abwärts von der rechten zur linken Seite
1:36 Bild 20: leicht verwischt, aber doch gut genug zu erkennen, daß De Gea sich immer och nicht dem Ball entgegen neigt. Der Oberkörper ist immer noch sehr aufrecht, die Hände sind beide vor dem Körper. Jetzt fällt aber deutlich auf, daß De Geas Oberkörper im Schultergürtel verdreht ist, und nicht die Schultern als gerade "Wand" hinter dem Ball sind, De Geas linke Schulter ist tiefer und deutlich weiter vorn, als De Geas rechte Schulter. Die Hände sind beide Handbreit vom Boden entfernt, der linke Unterschenkel jetzt parallel zur Bodenlinie, das Knie nur wenige Centimeter vom Bodenkontakt entfernt.
1:36 Bild 23: Kontakt! De Geas rechte Hand wird nach hinten geschlagen, da der Ball nicht die volle Hand, sondern nur die Finger berührt und die Hände damit nach hinten 'überstreift', die rechte Hand hat noch gar keinen Kontakt, der linke Unterschenkel liegt jetzt am Boden, ist in Knöchel gegen das Kniegelenk verdreht. Der Schiefstand der Hüfte beträgt jetzt 20° nach links abwärts, immer noch ist De Gea zu aufrecht.
1:37 Bild 1: Der Ball geht nicht von der Hand seitlich weg, sondern zwischen der linken und rechten Hand hindurch. Beide Hände sind ca. Handbreit vom Boden entfernt, das linke Knie hat Bodenkontakt, De Gea erscheint leicht nach links hinten eingeknickt zu sein. 'Oberkörper ist fast aufrecht und die Arme sind voll gestreckt. Von der linken Hand sehen wir die Daumenseite, weil die Hand beim Aufprall nach hinten und dann Daumen nach vorn aufgedreht wurde, die rechte Hand zeigt volle Handfläche, die Finger sind nur leicht gespreizt...
ab jetzt ist der Ball bereits "durch" und rollt in Richtung Tor.
Warum fällt das Tor?
Ganz einfach!
De Gea neigt sich nicht dem Ball entgegen, die Hände bilden keine gemeinsame "Schaufel" um den Ball in den tiefen Umarmungsgriff "aufrollen" zu lassen, damit der Ball auf den Unterarmen zwischen dem Brustkorbes gesichert arretiert wird.
Der Aufprall des Balles öffnet De Geas linke Hand, die nahezu allein die volle Wucht des Balls abbekommen hat, nicht Stand hält und aufdreht, wodurch der Ball zwischen den Händen und an dem aufgestellten Fuss vorbei in Richtung Innenpfosten abgelenkt weiter rollen kann.
Die Hüfte ist in einem Vollen Schiefstand, nach links abgekippt und zudem nach rechts verdreht, was die linke Schulter nach vorn bringt und die Hände nicht mehr parallel hinter den Ball bringt.
Was kann man besser machen?
Egal wie man es dreht und wendet, das Eindrehen des Knies ist hier in der Form von Nachteil, daß die Hüfte nicht gerade hinter dem Ball ist, sondern gekippt und nach rechts verdreht arretiert wird, wodurch die Arme ebenfalls nicht parallel sind - die Linke Schulter ist deutlich weiter vorn und tiefer als die rechte Schulter. Auch wäre es viel besser gewesen, De Gea hätte sich mit dem Oberkörper mehr dem Ball entgegen geneigt, die Hände deutlich tiefer zu Boden gebracht hätte, um eine saubere "Schaufel" für den tiefen Umarmungsgriff zu erstellen.
Hätte De Gea den offenen Stand benutzt, wäre seine Hüfte nach rechts verschoben gewesen, er hätte den Oberkörper tiefer und dem Ball entgegen neigen müssen, um die Hände sauber und sicher parallel hinter den Ball zu bekommen. Das dem Ball entgegen arbeiten und das "Eintauchen" in den tiefen Umarmungsgriff hätte die Unterarme mit einer Beugung um Ellenbogen unter dem geneigten Oberkörper nahe des Boden gebracht, wodurch der Ball ganz sicher, ohne eine Vertretung der Hüfte oder Schiefstand der Hüfte in den tiefen Umarmungsgriff "eingerollt" wäre...
Diese Video-Analyse wurde Ihnen präsentiert durch das Team von "Virtuelles Torwarttraining" in Kooperation mit Torwart.de - Alles für die Nummer 1




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