Hast interessante Ansätze gebracht, danke für den schönen, sachlichen BeitragAuch wenn ich vielleicht etwas mehr als du das "moderne" Torwartspiel schätze, stimme ich in einigen Punkten doch mit dir überein:
Das z.B. finde ich absolut richtig. Der Begriff "modern" ist irgendwie schon an sich aufwertend, ebenso wie etwa "altmodisch" oder "konventionell" oder so abwertend klingt, wenn das jemand über einen Torwart sagt. Ich erinnere mich an einen Kommentar zu irgendeinem Spiel, als der Reporter die eigentlich gute Leistung des Keepers (ich meine, es wäre Butt gewesen, aber ohne Garantie) lobte. Aber im gleichen Atemzug meinte er dann "Allerdings ist das schon ein eher konservatives Torwartspiel, nicht zu vergleichen mit den modernen, mitspielenden Keepern wie Neuer oder Adler."
Abgesehen davon, dass Adler kein "moderner" Torwart ist, fand ich das reichlich fehl am Platz. Wenn der Keeper zu Null spielt und insgesamt sicher wirkt, ist es doch völlig wurscht, ob er das mit starken Paraden auf der Linie oder mit überragender Strafraumbeherrschung schafft. Das klingt abgedroschen, klar.
Aber letztlich ist das "moderne" Torwartspiel doch gerade in einem kurzen Turnier wie jetzt der WM in keinster Weise als grundsätzlich besser einzustufen als das "altmodische". Situationsgebunden kann man argumentieren - eine Mannschaft, die (warum auch immer) so spielt, dass der Keeper immer viele lange Bälle und/oder Flanken in denStrafraum bekommt, ist vielleicht mit dem mitspielenden Typ besser bedient als ein Team, das mauert und dem Keeper folglich eher Distanzschüsse o.ä. beschert - da wäre dann ein "klassischer Linientorwart" das Mittel der Wahl.
Das soll kein Plädoyer für oder gegen Manuel Neuer im N11-Tor sein, ich finde es nur abwertend, wenn man das moderne Torwartspiel als das einzige darstellt, was momentan zu gebrauchen ist - und die beliebten Torhüter sind dann natürlich alle modern (s. Adler), die unbeliebten hoffnungslos altmodisch (s. Wiese).
Ersetze "soll" durch "kann", dann ist das meine Aussage
Wenn ein Torwart das, was du beschreibst, ordentlich beherrscht (auch auf niedrigerem Niveau, nicht unbedingt Profifußball), kann und darf (und soll? ein bisschen vllt) er dann schon auch mal die "modernen" Facetten in sein Spiel einbauen - vorausgesetzt er erreicht dadurch möglicherweise eine Verbesserung. Wenn ich im Flankenabfangen hoffnungslos untalentiert bin, dann sollte ich das zwar trotzdem trainieren, aber im Spiel dann nicht unbedingt versuchen, jede Flanke in den 16er zu erreichen, das geht dann schief.
Z.B. Wobei das Neuers Stil schon eher entspricht als Adlers, daher würde ich bei ihm nicht "modern spielen lassen" sagen. Er kann das in ein paar Jahren so verfeinern, dass ers dann super gut draufhat, das wäre natürlich toll.
Ja, so kann mans zusammenfassen.![]()





Auch wenn ich vielleicht etwas mehr als du das "moderne" Torwartspiel schätze, stimme ich in einigen Punkten doch mit dir überein:

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