Absoluter Konkurrenzkampf ist der Sache nicht förderlich.
Man sieht es in der Bundesliga. Kein Verein hat wirklich 2 eigentliche Nummer 1 Leute im Kader, sondern immer eine klare Nummer Eins und eine verlässliche Eins B.
Die Rang und Hackordnung ist klar und da gibt es auch keinen Konkurrenzkampf, denn damit 'pushed' man sich nicht, es zieht die Leistung runter.
Viele Trainer glauben dies, kennen aber das Wesen des Torwarts nicht so genau.
Man bedenke: Robert Enke spielte überragend, er war nicht umsonst Nummer Eins im Nationaltor. Er wurde von Fromlowitz vertreten, wenn er ausfiel, der seine Sache tip-top machte und auch seinen Platz im BuLi Tor sofort räumte, wenn Enke zurück gekehrt war. Da gab es auch seitens Fromlowitz nie böse Töne oder einen 'gnadenlosen Konkurrenzkampf'... Das machte Fromlowitz zu einer der Besten Eins B Keeper der Bundesliga...
Gleiches auch beim VfB Stuttgart, wo Lehmann als Eins gesetzt war, und Ulreich als verlässliche Eins B gesetzt war... Konkurrenzkampf? Wozu?
Bei Bayern spielte Kahn. Rensing war ein verlässlicher und sehr guter Vertreter des Titan, eine Top Eins B....
Hinter Tim Wiese bei Werder spielt Vadner überragend die Eins B und vertritt Wiese meistens so gut, daß sich keiner Sorgen machen muss. Keine Frage aber: Vander ist und wird keine Konkurrenz zu Wiese sein.
Wir haben es also in der Top Liga immer mit einer Eins und einer Eins B zu tun.
Bei Manchaster wurde dieser Konkurrenzkampf schließlich einem der Torhüter zum Verhängnis, weil zwei Einser ständig Unruhe ins Team tragen. Der Konkurrenzkampf sorgt also damit nicht für die Leistungssteigerung der Torhüter, nein, er schwächt diese.. und sorgt zudem für Unruhe im Team, die letztendlich dann den Trainer nötigen wird, für Ruhe zu sorgen und das heißt: Die beiden sich ständig um Rang und Hackordnung kämpfenden Pseudo-AlphaTiere zu trennen...
Was lernen wir daraus?
Konkurrenzkampf um solche Position geht auf kurz oder lang nicht gut. Es kann auf einem Schiff, und eine Mannschaft ist wie ein Schiff mit Besatzung, nur einen Kapitän geben... einer muss dann 1. Offizier sein, der nie den Käpt'n in Frage stellt, sondern geduldig auf sein eigenes Kommando warten muss, was meist auf einem anderen Schiff ist.. selten verdrängt er den Kapitän der in Dienst ist. (Ausser er geht in Ruhestand

)
Und somit muss sich bei Torleuten auch einer mit der Eins B zufrieden geben und diese Position ausfüllen. Tut er das nicht, weil er nicht kann, ist der Verein für diesen nicht der richtige Platz...
Und schaut Euch um: Die besten Torleute haben mit der Eins B ein eher konkurrenzloses, ja eher freundschaftliches Verhältnis. Rang und Hackordnung sind klar und das bedingt Vertrauen, und dieses Vertrauen macht die Schlussmänner stark,
nicht die Unsicherheit und die ständige Konkurrenz, die dann das beständige 'sich beweisen müssen' zur Folge hat, was letztendlich den Torwart förmlich wie eine Wunderkerze ausbrennen läßt...