Die Frage, die ich mir vorab stelle: Wie ist es im Punktspiel? Schwanken deine Leistungen da auch so? Oder ist das nur im Training?
Die Frage, die ich mir vorab stelle: Wie ist es im Punktspiel? Schwanken deine Leistungen da auch so? Oder ist das nur im Training?
Die Frage, die Luke stellt, ist schon mal gut
Ansonsten wäre noch interessant, wie lange du die Leisungsschwankungen schon bei dir beobachten kannst und ob in deinem Umfeld vllt. auch Umbrüche stattfinden, so dass die Konzentration manchmal leidet...
Den Ansatzpunkt von Sina hatte ich auch, aber dafür hört sich das ganze bei dir zu regelmäßig an. Du beschreibst ja, dass deine Leistung immer wieder fast regelmäßig schwankt, das heißt, dass in diesen Phasen deine Konzentration auf etwas anderes gerichtet sein muss. Familie, Freunde, Stress auf der Arbeit/im Studium... vieles kann da störend wirken. Das lässt sich aber unmöglich so klären.
Das hört sich aber generell alles ziemlich nach zu viel Druck an. Du baust dir viel Druck auf und kannst mit persönlichen Misserfolgserlebnissen schwer umgehen. Daher auch dieser rasante Leistungsabfall, wenn es zum Anfang nicht wie gewünscht läuft. Wenn du mit solchen Misserfolgen umzugehen lernst, dann hast du einen Schritt in die richtige Richtung bzw. in Richtung Konstanz gemacht, denke ich. Denn meist bauen sich solche Misserfolgserlebnisse, wenn man sie nicht verarbeitet, auf und so können dann auch so eine "miese Woche" zusammenkommen. Schlechtes Spiel am Sonntag, beim Training am Montag ist man noch mit den Gedanken am Vortag, das Mittwochstraining muss doch einfach besser laufen - Montag war ja schon so ätzend... Aber auch das läuft schlecht und Freitag sind dann die Gedanken schon beim Spiel am Wochenende, auf das man sich aufgrund der schlechten Leistung unter der Woche mies vorbereitet fühlt.
Ich denke, dass dein Problem auch in die Richtung gehen könnte. Deswegen kannst du auch zu Konstanz finden, in dem du für dich einen Weg findest, mit solchen persönlichen Misserfolgen umzugehen.
Also zunächst mal ist zusagen, dass ich bei uns in der ersten Mannschaft spiele (Landesliga Berlin), aber seit meinem Sprunggelenksbruch zum Ende der letzten Saison nur noch in der zweiten Mannschaft (Kreisliga B, 3 Ligen unter der Landesliga) spiele. Das heißt ich bin bei den Punktspielen vergleichsweise unmotiviert, weiß aber, dass ich dort wesentlich eher glänzen kann. So spiele ich dann auch, übernehme Verantwortung und rufe eine gute Leistung ab.
Bei der ersten ist, wie schon gesagt, der Druck deutlich höher, schon im Training. Es wird schnell angefangen rumzumeckern, es werden sehr hohe Erwartungen gestellt, da unser erster Torwart wirklich eine überragende Rückrunde spielt. Ich gehe also ohnehin immer mit etwas flatternden Knien in jedes Training, will alles so gut wie möglich machen und machen oftmals alles verkehrt. Ist mit Sicherheit eine Frage des Selbstvertrauens.
Stress auf Arbeit wäre mir ein bisschen zu einfach, sicher hat man Stress, wenn man jeden Morgen mit Tasche zur Arbeit muss und danach in Zugzwang ist, um rechtzeitig zum Training zu erscheinen, aber wenn ich dann auf dem Platz bin, dann ist für mich nur Fussball wichtig, da denke ich an nichts anderes.
Du sagst selbst, dass es bei dir gut läuft, wenn du die ersten Bälle gut hältst. Da musst du ansetzen. Du scheinst ein Typ zu sein, der nach Fehlern das Grübeln anfängt und so seine Konzentration zwischen Fehleranalyse und Torwartspiel aufteilen muss. Das führt zwangsläufig zu Unsicherheiten und kleineren Fehlern, was dich wieder ins Grübeln bringt und dann geht das munter so weiter.
Du musst lernen, Fehler zu akzeptieren, diese aber sofort nach der Aktion auszublenden. Du brauchst die volle Konzentration im Spiel und im Training. Der Fehler wird druch Grübeln nicht rückgängig gemacht. Such für dich persönlich einen Mechanismus, um den Fehler auszublenden. Ich hatte lange Zeit das gleiche Problem, habe mir aber eine Routine zugelegt, die ich nach jedem Fehler mache, die mir hilft, den Fehler abzuhaken und normal weiter zu machen.
Ich mache mir erst beide Handschuhe auf, schließe die Bandagen wieder, gehe dann zum linken Pfosten und trete mit der Sohle des rechten Fußes dagegen. Danach ist der Fehler für mich abgehakt und ich beschäftige mich während der Spielzeit nicht mehr damit.
Hol dir zudem vor Training und Spiel Sicherheit. Wenn du weißt, dass du die ersten Bälle sicher fangen musst, um dein Selbstvertrauen zu stärken, dann weise deine Aufwärmpartner an, einfache Bälle zu spielen. Weise sie an, Flanken zu schlagen, die du gut runterpflücken kannst. Hol dir die Sicherheit vor dem Spiel, auch bei einfachen Bällen wirst du warm und vorallem genieße den Moment, wenn du den Ball sicher fängst. Sicher den Ball und halte einige Sekunden inne. Belohne dich in Gedanken dafür, dass du den Ball gesichert hast, baue ein positives Gefühl auf.
Bei mir ist es sogar noch extremer, hab seit ca. einem halben Jahr so einen "Durchhänger"...hab vor der letzten Winterpause teilweise überragend trainiert und auf einem Level gespielt das ich ehrlich gesagt bei mir selber nicht für möglich hielt. Dann kam die Winterpause und ich habe mich über Weihnachten für ca. 14 Tage erstmal entspannt, um dann ca. 2 Wochen vor dem Vorbereitungsstart für die Rückrunde mit Torwarttraining zu beginnen, dass ich zum Glück ab diesem Zeitpunkt mit einem Kollegen regelmäßig machen konnte.
Doch schon beim TwT fiel mir auf, dass ich nicht an die Leistungen vor der Winterpause anknüpfen konnte, zumindest was bestimmte Bereiche wie z. B. Fangsicherheit und Reaktionsschnelligkeit betraf...habe dann das Training entsprechend intensiviert und die genannten Bereiche hervorgehoben, brachte aber nicht viel. Negativhöhepunkt war dann ein Trainingstag wo so ziemlich jeder Ball einfach reinging, sogar aus größerer Entfernung, ich wirkte als hätte ich das erste Mal im Tor gestanden.
Hinzu kommt, dass wir dann eine katastrophale Rückrunde spielten (die Mannschaft wurde 5 Spieltage vor Schluss sogar wegen Spielermangels vom Spielbetrieb abgemeldet), wo ich zwar gute Spiele mit wenigen bis gar keinen Fehlern machte, aber trotzdem die Hütte immer voll bekam. Im Mannschafts -und Torwarttraining schwankten meine Leistungen zu der Zeit zwischen sehr gut und ganz Ok, aber sobald ich einen Fehler machte, hätte ich mich am liebsten selber zerfleischt.
Ich hatte zwischenzeitlich damit begonnen, mich mit der Trainingslehre von Hans Leitert (Die 7 Prinzipien der Meister) zu beschäftigen und dadurch viele Sachen nochmal praktisch von Grund auf gelernt...nur das 7. Prinzip (kontrollierter Fokus) war und ist für mich aus genannten Gründen schwer umzusetzen.
Ich merkte zwar teilweise Verbesserungen in meinem Torwartspiel, hatte aber dennoch das Gefühl vieles falsch zu machen...mittlerweile geht es wieder und ich bemerke vor allem die positiven Veränderungen in meinem Spiel, aber es ist noch ein weiter Weg bis zu meinem angestrebten Ziel.
Und das beweist mir, dass man auch einfach mal loslassen muss und niemals zu verbissen sein darf...ich bin seit der Winterpause körperlich fitter denn je und auch definitiv besser als je zuvor, kann es aber nicht wirklich umsetzen, weil ich mir noch zuviele Gedanken mache. Brick hat geschrieben, dass man so immer zwischen Fehleranalyse und Torwartspiel pendelt, was einem dann die nötige Konzentration nimmt...ich bin wohl ein Paradebeispiel dafür.
Meine Konsequenz daraus ist, dass ich jetzt erstmal wirklich entspannen werde um den Kopf einfach mal frei zu bekommen und vor allem den Spaß am Fußball wieder zu finden...in frühestens 2-3 Wochen werde ich mich dann langsam wieder mit dem Thema beschäftigen und meine Vorbereitung dementsprechend strukturieren.
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