Also erst einmal: Wer angst vor dem Jabulani hat, zieht am Besten seine Handschuhe aus und geht Murmeln spielen. Denn wer 7 Meter vor dem Tor steht und angst hat, ein Jabulani ändert plötzlich die Richtung, der steht auch 5 Meter vor dem Tor und der Ball schlägt anstelle wie erwartet rechts dann doch links in der Ecke ein.
Witzig: Alle reden nur vom plötzlichen Senken des Jabulani, aber keiner vom plötzlichen Hochziehen oder rechts oder links abdriften. Lasst es doch mal gut sein. Angst ist völlig Fehl am Platz.
Wenn wir Schusstraining haben, dann dürfen wir nicht vergessen: Dem Trainer den Ball zuspielen, damit der den Ball auflegt ist so spielnah, wie ein Freistoß aus 17 Metern ohne Mauer - sprich das gibt es so eigentlich gar nicht, was nicht heißt, daß es nicht möglich wäre oder schon passiert ist.
In der Regel aber kommt so eine Situation nicht vor.
Wird dies im Training gemacht, und viele Trainer machen das gern - weil das in deren Augen Torwarttraining ist - verschiebt sich der Torwart auf den abgelegten Ball und kann auch mal recht weit vor dem Tor stehen. Bei einigen Schussaktionen können dann auch 7 bis 11 Meter vor dem Tor sinnvoll und richtig sein, bei anderen ist das zu weit vor dem Tor.
Wichtig: Wer bei diesen Dingern schnippelt oder lupft. ist sich nicht bewußt wozu diese Übung da ist.
Zum Schnibbeln und Lupfen muss der Stürmer Fahrt aus seiner Bewegung nehmen - im Spiel, wo er auf einen ggf. abgelegten Ball aus der zweiten Reihe draufläuft und die ganze Fahrt in den Schuss legen soll, würde ein solches Abbremsen und Fahrtwegnehmen zum Schnibbeln oder Lupfen den Verteidiger sofort die Zeit geben, sich in die Schussbahn zu bewegen, oder aber den Ball wegzuspitzeln. Abgelegte Bälle beim Schusstraining sind immer Bälle, die mit Wucht und Präzision aus der vollen Bewegung auszuführen sind - und es gibt genug Vollpfeifen die das nicht verstehen und daher im Spiel es auch nicht können.
Also schiebt man beim Schusstraining auf den Ball, und wenn man dann bei 11 Metern steht, ist das ebenso in Ordnung wie wenn man bei 6 Metern steht, denn es hängt vom Torwart, Position des Balles und natürlich auch vom Zeitfenster ab. Schnibbelt oder lupft der Stürmer, hat er was falsch gemacht. Solche Bälle ignoriert man - es gibt Vereine, da muss man bei so einer Aktion Getränke an den Torwart bezahlen, weil man die Übung bewußt falsch macht, um den Torwart zu ärgern.
Im Spiel hingegen wird kaum ein Torwart bei einer Aktion am 16er 11 Meter vor dem Tor stehen, sondern zwischen 0,5 bis 5 Meter vor dem Tor, je nach Situation, Winkel und Stellung der Mitspieler.
Wichtig für einen Torwart ist hier, die korrekte Distanz für sich heraus zu finden und diese entsprechend rasch einzunehmen. Er muss somit das Prinzip "Optimale Position und Distanz" sowie "Rechtzeitig fertig!" verinnerlichen und in so einer Übung umsetzen, dabei Erfahrungen machen und das entsprechende Gefühl entwickeln.
Letzteres verkümmert zusehends und ich kann Euch sagen: Wenn ihr jahrelang nicht mehr unter diesen Gesichtspunkten im Tor gestanden habt, wie z.B. ein torwarttrainer, dann steht ist für Euch vermeintlich richtig, aber die Dinger klingeln nur im Netz, weil Ihr alles falsch macht...
Also, üben!