Also, wenn ich ehrlich bin, ich bin richtig erschrocken.
Hier schreiben Leute, die glaube ich, nicht wirklich wissen, was eine Gehirnerschütterung ist.
Also, bei einer Gehirnerschütterung wird die Gehirnmasse gegen die knöcherne Schädelstruktur geschleudert. Sie wird dabei gequetscht. Dabei kommt es zu einer Reizüberflutung des Gehirns, welches nun mit einem Notprogramm reagiert. Der Betroffene wird ohnmächtig, zum Teil sogar Bewußtlos.
Da Bewusstlosigkeit zu den Lebensbedrohlichen Situationen gehört, ist solch eine Sache nicht zu verharmlosen.
Ein Helm schützt knöcherne Strukturen, aber eben nicht vor der Gehirnerschütterung. Daher schützt ein Helm Null, Nichts, Nada, Niente, Nothing. Denn dieser kann die Bewegungmomente, die dazu führten, daß eben das Gehirn heftig gegen die Innenwand des Schädels geschleudert wurde, nicht unterbinden.
Was sind denn die Folgen einer Gehirnerschütterung?
Mal abgesehen von Benommenheit bis hin zur Ohnmacht bleibt der Patient zumeist 24 Stunden in klinischer Beobachtung und wird dabei eng überwacht. Der Patient sollte zwar ruhen, aber er darf keinesfalls bewußtlos werden, denn dies wären die ersten Anzeichen für eine schwere Komplikation. Da das Gehirn gequetscht wird, können dabei Blutgefässe in Mitleidenschaft gezogen werden, es kann zu schweren Einblutungen ins Schädelinnere oder ins Gehirn kommen. Die Folgen davon sind lebensbedrohlich und meist fallen die Patienten in eine tiefe Bwußtlosigkeit oder sogar ins Koma. Um dies auszuschließen, wird der Patient klinisch eng überwacht.
Erst nach den 24 Stunden und einem erneuten Befund eines Neurologen darf der Patient nach Hause.
Die meisten leiden jedoch an Schwindel (Dreh und Schwankschwindel), an Koordinations- und Orientierungschwierigkeiten, auch die Wahrnehmung ist gestört, sprich es kommt zu Fehlern des Scharf-Sehens und der Scharfstellung der Augen, Lichtreizungen der Augen stören oder lösen Schwindelanfälle aus. Die Patienten klagen nicht selten über Übelkeit und leiden wie bei Seekrankheit an Erbrechen und extremen Unwohlsein.
Je nach Schwere der Erschütterung halten diese Symptome von wenigen Stunden bis einige Tage an. Das Gehirn beginn Stück für Stück sich zu regenerieren, ist aber meist viele Tage nicht in der Lage, die Balance korrekt zu koordinieren, es kommt immer wieder zu leichten oder auch schweren Schindelanfällen.
Auch die Bewegungskoordination und räumliche Orientierung ist meist gestört und braucht Tage bis zu Wochen, bis diese wieder korrekt abläuft.
Der Patient darf daher einige Wochen lang nicht am Strassenverkehr teilnehmen, bis die Orientierungsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit wieder hergestellt ist, zudem gilt absolutes Sportverbot.
Denn das Verletzungsrisiko durch die eingeschränkte Reaktions- Koordinations- und Orientierungsfähigkeit können im Sport schlimme Verletzungen zur Folge haben.
Ausgeprägte Spaziergänge, Übungen auf dem Physiokreisel, Fernsehen und Lesen helfen optimal, die Regeneration des Gehirns zu fördern und die Folgen der Gehirnerschütterung rasch zu überwinden.
Daher:
Vier Wochen sind vier Wochen - Basta
Hier wird keiner von uns freigesprochen oder ermutigt. Diese Verantwortung sollte niemand übernehmen, und wer sich nicht sicher ist, die Verletzung nicht kennt, sollte gerade bei solchen Verletzungen besser sich geschlossen halten, bevor er einen Unfug schreibt.




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