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Thema: Verhalten bei Flanken aus dem Halbfeld und hohen, scharfen Hereingaben

  1. #1
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Standard Verhalten bei Flanken aus dem Halbfeld und hohen, scharfen Hereingaben

    Es soll hier um das Verhalten bei Flanken aus dem Halbfeld und scharfen Hereingaben aus zentralen Positionen gehen. Dabei ist mir in den vergangenen Spielen mehrfach aufgefallen, dass ich mich nicht bzw. nicht mehr optimal verhalte. Ich bin deutlich zu defensiv und allein durch den Versuch, offensiver zum Ball hin zu agieren, kann ich nicht viel ändern, da das Timing fehlt. Die Gefahr es halbgar zu machen und dann zwischen Rinde und Borke zu sitzen, ist doch sehr hoch, auch wenn ich auf diese Weise zuletzt kein Gegentor hinnehmen musste.

    Bälle, die halbhoch durch Freund und Feind zum Tor durchkommen, sind natürlich nicht gemeint, denn da hat man oft wenig Gelegenheit einzugreifen. Ebenso geht es nicht um Ecken oder Flanken von der Nähe der Grundlinie. Hier bin ich sogar sehr gut bzw. erheblich besser, als in den nun beschriebenen Situationen. Konkret geht es um Folgendes:

    Hohe Bälle, die aus dem Halbfeld zum Tor hin geschlagen werden und bei denen die Gefahr besteht, dass sie unhaltbar auf das Tor geköpft werden, wenn man nicht die Gelegenheit nutzt, sie abzufangen.

    Hohe Bälle, die aus zentralen Positionen aber nicht als Torschuss in der 16er geschlagen werden und bei denen der Torwart mutig gegen die Laufrichtung von Abwehrspielern und Gegenspielern agieren muss, indem er die Bälle im Flug abfängt bzw. abfängt, bevor sie aufticken oder so langsam werden, dass ein Gegenspieler den langsamer werdenden Ball erreichen kann.

    Gerade diese Situation hatte ich am Sonntag. Ich wartete ab, als so ein Freistoß von halblinks hereinkam und der Ball aufsprang, um ihn dann in Ruhe aufzunehmen. Beinahe hätte ein Gegenspieler den Ball noch erreicht und zudem tickte er so auf (neuer Kunstrasen), dass er durch seinen Spin hoch absprang in Richtung Winkel. Da musste ich ihn sogar noch über die Latte tippen. Ich hätte hier eindeutig den Ball schon vorher entschärfen müssen und hatte auch die Gelegenheit dazu.

    Da ich hier schon wesentlich besser war, muss ich mir das Gefühl und den Mut dafür zurückholen, auch in diesen Situationen nach vorn zum Ball zu gehen. Es ist natürlich zunächst mal Trainingssache. Ich habe gestern mit TW-Trainer und dem anderen Keeper gesprochen, wie wir das aufbauen. Wir fingen an mit den typischen geworfenen Bällen an den Fünfer. Das erschien mir allerdings unproduktiv, denn das machen wir recht oft und somit kann mich das nicht entscheidend nach vorn bringen. Wir haben dann zu zweit mehrere Bälle aus 30 bis 40 Metern von Halbpositionen und auch zentral in Richtung Tor geschossen, wo der jeweilige Torwart offensiv zum Ball agieren musste. Das ging anfangs wie zu erwarten manchmal schief, weil das Gefühl für die Flugkurve und für das Tempo fehlte, zum Ball zu gehen. Da flogen wir mal unter dem Ball durch oder wir mussten etwas seitlich zugreifen, weil wir die Flugkurve falsch einschätzten. Bereits nach 10 Minuten wurde das besser, bis wir für eine erste Trainingseinheit schon recht gute Fortschritte gemacht hatten.

    Nach dem Training haben wir zwei Torhüter noch einige Bälle zum anderen geschossen, was in zweierlei Hinsicht eine super Übung ist. Die Schusstechnik wird geschult und das Agieren zum Ball ebenfalls. Diese Übung werden wir bis auf Weiteres standardmäßig nach dem Warmmachen für ein paar Minuten durchführen.

    Das ist ein sehr wichtiger Aspekt des Torwartspiels, da selbst in der Bundesliga sehr häufig zu beobachten ist, wie Torhüter genau hier zu zögerlich agieren, auf der Linie oder auf halber Strecke stehen bleiben oder der Gegenspieler vor dem Torwart an den Ball kommt. Daher sollte diese Übung oder eine ähnliche regelmäßig Bestandteil des Trainings sein. Man kann mit den geworfenen Bällen zwar den Ablauf aus Anlauf, Absprung und Fangen des Balles üben, doch zur Situation, wie Sie sich einem in fast jedem Spiel stellt, ist das ein vollkommen unzureichende Vorbereitung. Da auch noch das Schusstraining dazu kommt, ist es eine sehr abwechslungsreiche Angelegenheit, die viel Spaß macht. Ich lasse mich gerne belehren, aber ich denke, dass ich das für alle zur Nachahmung empfehlen kann, es sei denn Ihr macht es schon regelmäßig.

  2. #2
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Vieles deckt sich mit Standards aus dem Halbfeld.
    Aus dem Spiel heraus natürlich noch ne Nummer interessanter...
    Hier zum Thread zum Thema Freistöße aus dem Halbfeld!
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
    Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !

  3. #3
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Ja, absolut richtig! Ich habe auch überlegt, es in den Standard-Fred reinzustellen. Und da passt es genauso rein, weil ich ja z.B. eine Situation konkret anspreche, die aus einem Freistoß entsprang. Bei einem Fred über Standards geht es jedoch zu sehr um das taktische Verhalten von Mannschaft und Torhüter, wie es ja z.B. Steffen dort prima beschrieben hat.

    Für mich ist nicht so sehr entscheidend, wie ich mannschaftstaktisch ideal agiere, sondern welche Voraussetzungen ich erfüllen muss und wie ich sie erfüllen kann, um aktiv eingreifen zu können, anstatt passiv auf der Linie zu kleben oder - noch schlimmer - unentschlossen zu sein. Und da sind (im Vergleich zu den Standards, die ja schon schwierig genug sind) beschriebene Hereingaben aus dem Spiel heraus ganz individuell für mich so was wie die Königsdisziplin. Ich kann natürlich erst beurteilen, ob die Übung wirklich etwas bringt, wenn ich ein paar Einheiten hinter mir habe, und dann sehe, ob ich das im Spiel reproduzieren kann. Fakt ist aber: Um das zu trainieren, brauche ich einigermaßen reale Bedingungen. Ideal ist, wenn Gegenspieler da sind, aber die Hereingaben haben sicherlich schon deutlich mehr Realitätsbezug als geworfene Bälle.

    Dabei kommt mir just die Idee, heute Abend ein paar Stangen zwischen 5er und 16er aufzustellen. Damit hat man zumindest etwas, was man visuell parallel zum Ballflug wahrnehmen muss. Dummies wären ideal, aber wer hat so was schon mehrfacher Ausfertigung...

  4. #4
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Klar sind die Hereingaben aus dem Spiel heraus noch mal einen tacken schwerer. Hier muss einfach alles stimmen. Bei Standards kannst du in Ruhe dein Stellungsspiel vorbereiten. Bei Flanken aus dem Spiel heraus muss alles instinktiv passieren. Hier hast du keine Chance etwas großartiges zu korrigieren. Hinzu kommen dann noch so "Spezialeffekte", wie abgerutschte Flanken, wo man nur dumm Aussehen kann. Gegenspieler aus vollem Lauf sind auch nicht zu unterschätzen. Wie ich gerne sage trennt sich hier die Spreu vom Weizen. Der Keeper aus einer unteren Liga muss auf der Linie nicht schlechter sein, als der höherklassige Keeper. Hier zählen halt Dinge wie Strafraumbeherrschung, Spielverständnis, usw...
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