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Thema: Erste Mannschaft

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  1. #1
    Internationale Klasse
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    14.06.2008
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    Schleswig-Holstein
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    Lieber rollmops94,

    leider habe ich nicht die Zeit, ausführlich auf deine Frage Stellung zu nehmen. Du kennst es ja sicher selbst. Man geht lange zur Schule, arbeitet oder trainiert bis in die späten Abendstunden, und am Ende tragen dich nicht einmal mehr die eigenen Beine.

    Deine Frage ist nicht leicht zu beantworten, da wir uns in einem sehr komplexen Bereich befinden, der pauschal nicht zu bewerkstelligen ist. Die Situation, vor der du nun stehst, erinnert mich an meine C-Jugend Zeit, in der ich im zweiten Jahr prompt in die A-Jugend als Stammtorhüter geholt wurde. Generell absolvierte ich als B-Jugendlicher nur etwa acht Pflichtspiele.

    Wir haben einmal in der Woche mit den Herren trainiert und das war für mich, der schon unter der Schussgeschwindigkeit der A-Jugendlichen litt, der blanke Horror. Ich hatte das Gefühl, bei jedem Schuss sterben zu müssen, so knallhart und erbarmungslos zielte man auf mich und mein Tor. Ich habe im Verhältnis viel zu viele Fehler gemacht, einiges einstecken müssen und auch die eine oder andere kleinere Verletzung erlitten. Es war alles anderes als leicht und ich musste mich tage- und wochenlang durchbeißen, ohne überhaupt einen Schritt in die Richtung Besserung zu kommen. Das war 2007.

    Heute, im Februar 2011, kann ich beruhigt sagen, dass es mich gestärkt und zu einem besseren Torwart geformt hat. Ohne diese Erfahrung und die damit verbundenen Schicksalswege wäre ich nicht dort, wo ich mich nun befinde. Ich bin in dieser Winterpause zur Nummer eins einer zweiten Herrenmannschaft ernannt worden und besitze nebenbei auch noch ein halbes Jahr Spielberechtigung für die A-Jugend, die ich auch nur im Notfall ausnutzen werde, um die Torwartposition aushilfsweise decken zu können. Wir spielen in der Kreisliga, nicht wirklich hoch, aber als Zwischenstation mehr als ideal! Danach kommt die Verbandsliga, um dessen Aufstieg wir kämpfen, und danach wiederum die Schleswig-Holstein-Liga, die höchste Klasse meines Bundeslandes. Und dort spielt unsere erste Herrenmannschaft.

    Jeder Mensch besitzt sein ganz persönliches Leistungs- und Belastungsprofil, das sich unter anderem aus einer psychischen und körperlichen Komponente zusammensetzt. Meines hat sich noch nicht vollkommen offenbart. Ich lerne es erst seit einigen Jahren kennen und hoffe, dass ich weitere Erfahrungen machen darf und auch den nötigen Nutzen aus ihnen ziehen kann. Wenn du also auch in diesen Genuss kommen möchtest, dann nehme am Torwarttraining teil, lerne deine Grenzen kennen und versuche sie zu respektieren. Du brauchst sie nicht einmal zu akzeptieren, habe nur den nötigen Respekt und lerne. Und wenn du dich an dieser Sache versuchen solltest, dann musst du herbe Rückschlägen einrechnen, es sei denn, du bist ein Torwart, der gar nicht erst in große Bedrängnis kommt. Nehme es doch als Chance. Es ist zwar nur ein Torwarttraining, aber es wird auch eine Zeit nach dem Jugendfußball geben,die geplant und gepflegt werden muss. Solltest du jedoch ein schlechtes Gefühl verspüren, kannst du jederzeit wieder mit dem Training aufhören. Du machst es ja sicher nicht verbindlich, das würde ich in einem Gespräch auch klarstellen. Sei dir aber bewusst, dass man dir keinen Freifahrtschein ausstellen wird. Das heißt, dass du mit der nötigen Ernsthaftigkeit trainieren solltest, nein, sogar musst!

    Selbstverständlich darfst du auch gerne einmal gerne Dreck fressen. Schmeckt gar nicht so übel, wie ich es mir anfangs sagen ließ. Man gewöhnt sich schnell daran.

    Liebe Grüße
    Geändert von Kenji 101 (10.02.2011 um 14:32 Uhr)
    Du warst so jung, du starbst so früh, wer dich gekannt, vergisst dich nie.



    † 28.08.09


    Ich danke dir für alles, Thomas. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.

  2. #2
    Chilavert
    Gast

    Standard

    ich kenne das aus eigener Erfahrung wie du das schilderst, ich sollte ebenfalls damals als B-Jugendspieler (Jüngerer Jahrgang) bei den Herren mit trainieren und muss sagen am Anfang war es für mich schwer, da die Leute natürlich ihr eigenes Tempo und ganz andere Kräfte haben, mich hat es aber gestärkt, da ich früh lernte wann und wie raus laufen, wie tickt ein Stürmer in dem Alter (ist er verspielt und will dich schürzen oder will er nur das Tor machen, wie geht er mit den Ball um vor dem Torhüter), wie ist die Härte im Zweikampf mit Beteiligung eines Torhüters, Kenji 101 hat recht, wenn er sagt du wirst viel Lehrgeld zahlen am Anfang, war bei mir genau so, aber es hat mir so sehr geholfen, das ich dadurch auch viel gelernt habe und sehr viel stärker wurde, ich würde behaupten es hat mir soweit geholfen, das ich in der A-Jugend Angebote anderer Vereine hatte, die höher spielten...
    es ist aber wichtig du musst es Abwegen, ob es Sinn macht, was willst du im Fußball noch erreichen oder ist es nur Spaß am Spiel? ich war von Ehrgeiz zerfressen und stand trotz Schule und dann Arbeit jeden Tag auf dem Platz zum Training, mittlerweile weiß ich das es aber noch mehr gibt außer Fußball und hätte ich das nicht im letzten Jahr A-Jugend bemerkt und gesehen das es auch anderes gibt, wäre was drauß geworden, also entscheide schlau was du willst, ein Hobby oder etwas drauß machen...


    (1.Herren spielte damals noch 6.Liga, ich in der drittletzte B-Jugend-Liga Leipzig`s)

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