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Thema: Coaching des Torhüters während des Spiels

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  1. #1
    Amateurtorwart
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    Also mal abgesehen davon ob es jetzt "coaching" ist oder dirigieren ist. Ich selber erlebe es auch in jedem Training, in jedem Spiel. Die Abwehr, obowhl sie schon länger zusammenspielt, läuft teilweise rum wie ein Hühnerhaufen. Ich war erstaunt zu sehen, dass die Stürmer in der Viererkette nicht "durchgereicht" werden, sondern jeder seinem Gegenspieler folgt. Viel zu kräfteraubend mMn. Nun ja und so steh ich dann als Torwart hinten drin und MUSS den Leuten sagen, wie sie sich verhalten sollen...wenn der Druck nicht zu groß ist ist das auch alles kein Problem. Nur birgt ein Angriff dann unmittelbare Gefahr, kann man sich auf sowas nicht mehr konzentrieren, da ich selber darauf achten muss wie ich zum Ball, ballführenden Gegner stehe...
    Ich sehe das also wie Steffen das beschrieben hat. Minimale Korrekturen wären das Optimum (aufstellung bei einer Ecke, Freistoß, Mauerstellen, etc.) und der Rest ist tatsächlich ein großes problem in der Kommunikation. Ich selber würde gerne mit einer eingespielten Viererkette spielen nur machen es ständige Verletzungen und die daraus resultierenden Rotationen in der Aufstellung nahezu unmöglich...und so fühlt man sich ab und zu wie ein Brüllaffe im Frack eines Dirigenten...
    Nimm das Leben nicht so ernst, du kommst eh nicht lebend raus.

  2. #2
    Nationale Klasse Avatar von zero
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    Und um auf die Eingangsfrage einzugehen:
    Womit Steffen definitiv Recht hat: Wichtig ist gar nicht so das Kommandowort an sich, sondern dass alle in der Mannschaft es verstehen.
    Also ist es ideal z.B. für die gesamte Jugendabteilung (im Idealfall den ganzen Verein) eine gemeinsame Sprache festzulegen, die man dann von klein auf mit den einfachsten Kommandos beginnend immer weiter einbringt, so dass im Idealfall in der A-Jugend alle wissen was passiert, wenn jemand in einer bestimmten Situation "links auf" ruft.
    Welche Wörter das dann sein sollen, ist eigentlich dem Verein völlig frei überlassen. Theoretisch kann das sogar abstraktes Zeug sein, aber einfacher ist es doch, wenn man sich an der Situation orientierte Wörter mit auf den Weg gibt. Wer sich da eher an bewährtem orientieren will, findet eventuell im Internet (nie gesucht) oder in Zeitschriften wie Fußballtraining Hinweise darauf, wie das bei den Trainerausbildungen oder in Profivereinen gehandhabt wird. Hab hier irgendwo ne Liste von Coaching-Begriffen des VfB Stuttgart rumfliegen, aber das sind wie gesagt nur Anhaltspunkte.

    Einzustudieren ist das, wie auch von Steffen schon erklärt, am besten in Spielformen während des Trainings. Dazu muss man natürlich mit dem Cheftrainer vorher die Wörter absprechen, diese dann während der Spielformen immer wieder einfordern. Das kannst du dann für deinen Keeper übernehmen, der Trainer für die Feldspieler. Dazu stehst du idealerweise hinter dem Tor.

    Wichtig dürften für den Anfang tatsächlich die Grundbegriffe sein, die sich erstmal rein auf die Basisarbeit des Keepers beschränken:
    1) Keeper kommt um zu klären, Feldspieler soll wegbleiben, bzw. blocken
    2) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler muss versuchen zu klären
    3) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler soll ihn anspielen
    4) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler hat Anspielmöglichkeiten seitlich
    5) Gegen Flugbälle ins Abwehrzentrum: IV's stehen auf einer Höhe. Das muss korrigiert werden, einer lässt sich fallen und sichert.

    Weitergehend dann schon fast taktisch:

    6) Gegenspieler löst sich im Rücken der Abwehr und kreuzt
    7) Abwehrreihe soll tiefe schaffen um Angriff zu verzögern
    8) Abwehrreihe soll Druck ausüben um Handlungsmöglichkeiten des Angreifers einzuschränken oder einlaufenden Angreifer Abseits zu stellen
    9) Abwehrreihe soll Linie halten um Druck zu erhöhen
    10) Abstand zwischen AV und IV zu groß (klassisch), wodurch sich Passweg öffnet > korrigieren
    11) Abstand zwischen ballfernem AV und IV zu groß, wodurch AV nicht eingreifen kann (klassisch, wenn Viererkette noch nicht sitzt: AV "deckt" seinen Gegenspieler auf außen, obwohl der nicht direkt eingreifen kann)

    Noch nen Schritt weiter geht es bei eigenem Ballbesitz:

    Da kann mann dann mal die Angriffseinleitung beeinflussen, indem man sich selber ins Spiel bringt. Oder dem AV zuruft eine Bewegung abzubrechen, wenn sein Flügel zugestellt wird. Alles darüber raus wird dann aber schon viel und ist recht komplex.

    Dazu kommen dann noch kleinere Kommandos aus der normalen Zweikampfführung bzw. der Feldspielerpraxis. Wenn ich also jemandem als Angriffanleitung den Ball zuspiele (z.B. meinem 6er) kann ich ihm noch Kommandos mitgeben, was er mit dem Ball machen soll. Also ob er Druck im Rücken hat und ihn nur umlegen soll, oder ob er Platz hat und Richtung Spielfeld aufdrehen kann.

  3. #3
    Sina
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von zero Beitrag anzeigen

    Wichtig dürften für den Anfang tatsächlich die Grundbegriffe sein, die sich erstmal rein auf die Basisarbeit des Keepers beschränken:
    1) Keeper kommt um zu klären, Feldspieler soll wegbleiben, bzw. blocken
    2) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler muss versuchen zu klären
    3) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler soll ihn anspielen
    4) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler hat Anspielmöglichkeiten seitlich
    5) Gegen Flugbälle ins Abwehrzentrum: IV's stehen auf einer Höhe. Das muss korrigiert werden, einer lässt sich fallen und sichert.

    Weitergehend dann schon fast taktisch:

    6) Gegenspieler löst sich im Rücken der Abwehr und kreuzt
    7) Abwehrreihe soll tiefe schaffen um Angriff zu verzögern
    8) Abwehrreihe soll Druck ausüben um Handlungsmöglichkeiten des Angreifers einzuschränken oder einlaufenden Angreifer Abseits zu stellen
    9) Abwehrreihe soll Linie halten um Druck zu erhöhen
    10) Abstand zwischen AV und IV zu groß (klassisch), wodurch sich Passweg öffnet > korrigieren
    11) Abstand zwischen ballfernem AV und IV zu groß, wodurch AV nicht eingreifen kann (klassisch, wenn Viererkette noch nicht sitzt: AV "deckt" seinen Gegenspieler auf außen, obwohl der nicht direkt eingreifen kann)
    Also ich versuchsmal, aber ich glaube, wir (sprich meine Abwehr und ich) haben da ne ganz gute Kommunikationsbasis.
    1) "Keeper" (da die Feldspieler immer mal wieder ein "Torwart" fallen lassen, ich dabei aber nicht eingreife)
    2) hm, ein Kommando gibt es hierfür nicht, die "Absprache" sitzt dafür ganz gut...außerdem soll doe Vertiedigung sowieso solange durchziehen, bis sie mein Kommando vernehmen - und wenn halt keins kommt, komme auch ich nicht
    3) "Hinten rum"
    4) je nachdem, wo frei, kommt nur das Kommando "rechts" oder "links"
    5) "langes Ding" (hierbei lässt sich dann ein IV fallen bzw. korrigiert seine Position)

    6) "Im Rücken"
    7) "Tiefer"
    8) "Druck" oder "Auf Abseits" (je nachdem, was gefordert ist)

    Bei 9-11 halt ich mich ein bissl raus, Grund hierfür: Das macht unsere Trainerin bzw. die TWT, denn auch wir haben das Problem, dass durch zu viele Verletzte die Viererkette nicht eingespielt und anfällig ist und somit meist bunt gewürfelt wird.
    wenn ich im Spiel die Gelegenheit habe, mache ich die betreffende Spielerin darauf aufmerksam, aber in der Viererkette wird generell schon viel miteinander gesprochen.

    Alos das ist jetzt nur unser spezielles Beispiel, das kann ja jeder anders handhaben. Ich hoffe, es hilft vielleicht trotzdem weiter.
    Geändert von Sina (21.04.2011 um 17:32 Uhr) Grund: Nachtrag

  4. #4
    Amateurtorwart
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    1) "TORWART!"
    2) "SICHER SPIELEN"
    3) "HINTEN RUM"
    4) "LINKS/RECHTS RUM"
    5) "1.BALL / NICHT TIPPEN LASSEN"

    Weitergehend dann schon fast taktisch:

    6) "HINTERMANN"
    7) "TIEFER"
    8) "RAUS / VORRÜCKEN"
    9) "4er KETTE STEHT"
    10) "AUßENVERTEIDIGER ZENTRALER"
    11) "VERSCHIEBEN"

    ___________________

    Zudem finde ich es auch wirklich schlimm, wenn ein Feldspieler bspw. bei einer Ecke ruft "TORWART" damit ich rauskommen soll. Wenn ich dann drin bleibe, denkt der Abwehrspieler ich würde raus kommen. Wenn der Stürmer dann zum Kopfball kommt, werde ich dafür angemeckert, dass ich nicht rausgekommen bin. Wäre der Verteidiger selbst zum Ball hätte er diesen klären können...So ist das dann meistens, deshalb HASSE ich es, wenn ein Verteidiger etc. ruft "TORWART".

  5. #5
    Sina
    Gast

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    Zitat Zitat von Torwart22 Beitrag anzeigen
    Zudem finde ich es auch wirklich schlimm, wenn ein Feldspieler bspw. bei einer Ecke ruft "TORWART" damit ich rauskommen soll. Wenn ich dann drin bleibe, denkt der Abwehrspieler ich würde raus kommen. Wenn der Stürmer dann zum Kopfball kommt, werde ich dafür angemeckert, dass ich nicht rausgekommen bin. Wäre der Verteidiger selbst zum Ball hätte er diesen klären können...So ist das dann meistens, deshalb HASSE ich es, wenn ein Verteidiger etc. ruft "TORWART".
    Und genau aus diesem Grund rufe ich Keeper und nicht Torwart. Meine TWT hat immer ihren Namen gerufen, jedenfalls steckt das mit dem Rufen bei dem ein oder anderen Neuankömmling noch drin. Und um da erst gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen...

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