Und um auf die Eingangsfrage einzugehen:
Womit Steffen definitiv Recht hat: Wichtig ist gar nicht so das Kommandowort an sich, sondern dass alle in der Mannschaft es verstehen.
Also ist es ideal z.B. für die gesamte Jugendabteilung (im Idealfall den ganzen Verein) eine gemeinsame Sprache festzulegen, die man dann von klein auf mit den einfachsten Kommandos beginnend immer weiter einbringt, so dass im Idealfall in der A-Jugend alle wissen was passiert, wenn jemand in einer bestimmten Situation "links auf" ruft.
Welche Wörter das dann sein sollen, ist eigentlich dem Verein völlig frei überlassen. Theoretisch kann das sogar abstraktes Zeug sein, aber einfacher ist es doch, wenn man sich an der Situation orientierte Wörter mit auf den Weg gibt. Wer sich da eher an bewährtem orientieren will, findet eventuell im Internet (nie gesucht) oder in Zeitschriften wie Fußballtraining Hinweise darauf, wie das bei den Trainerausbildungen oder in Profivereinen gehandhabt wird. Hab hier irgendwo ne Liste von Coaching-Begriffen des VfB Stuttgart rumfliegen, aber das sind wie gesagt nur Anhaltspunkte.
Einzustudieren ist das, wie auch von Steffen schon erklärt, am besten in Spielformen während des Trainings. Dazu muss man natürlich mit dem Cheftrainer vorher die Wörter absprechen, diese dann während der Spielformen immer wieder einfordern. Das kannst du dann für deinen Keeper übernehmen, der Trainer für die Feldspieler. Dazu stehst du idealerweise hinter dem Tor.
Wichtig dürften für den Anfang tatsächlich die Grundbegriffe sein, die sich erstmal rein auf die Basisarbeit des Keepers beschränken:
1) Keeper kommt um zu klären, Feldspieler soll wegbleiben, bzw. blocken
2) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler muss versuchen zu klären
3) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler soll ihn anspielen
4) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler hat Anspielmöglichkeiten seitlich
5) Gegen Flugbälle ins Abwehrzentrum: IV's stehen auf einer Höhe. Das muss korrigiert werden, einer lässt sich fallen und sichert.
Weitergehend dann schon fast taktisch:
6) Gegenspieler löst sich im Rücken der Abwehr und kreuzt
7) Abwehrreihe soll tiefe schaffen um Angriff zu verzögern
8) Abwehrreihe soll Druck ausüben um Handlungsmöglichkeiten des Angreifers einzuschränken oder einlaufenden Angreifer Abseits zu stellen
9) Abwehrreihe soll Linie halten um Druck zu erhöhen
10) Abstand zwischen AV und IV zu groß (klassisch), wodurch sich Passweg öffnet > korrigieren
11) Abstand zwischen ballfernem AV und IV zu groß, wodurch AV nicht eingreifen kann (klassisch, wenn Viererkette noch nicht sitzt: AV "deckt" seinen Gegenspieler auf außen, obwohl der nicht direkt eingreifen kann)
Noch nen Schritt weiter geht es bei eigenem Ballbesitz:
Da kann mann dann mal die Angriffseinleitung beeinflussen, indem man sich selber ins Spiel bringt. Oder dem AV zuruft eine Bewegung abzubrechen, wenn sein Flügel zugestellt wird. Alles darüber raus wird dann aber schon viel und ist recht komplex.
Dazu kommen dann noch kleinere Kommandos aus der normalen Zweikampfführung bzw. der Feldspielerpraxis. Wenn ich also jemandem als Angriffanleitung den Ball zuspiele (z.B. meinem 6er) kann ich ihm noch Kommandos mitgeben, was er mit dem Ball machen soll. Also ob er Druck im Rücken hat und ihn nur umlegen soll, oder ob er Platz hat und Richtung Spielfeld aufdrehen kann.