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Thema: Coaching des Torhüters während des Spiels

  1. #1
    Amateurtorwart Avatar von Skanatic
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    Standard Coaching des Torhüters während des Spiels

    Hallo zusammen,

    eine nicht unwichtige Komponente des mitspielenden Torhüters ist (und war eigentlich auch schon immer) das Coachen, also das Anweisungen geben an seine Vorderleute.
    Auffallend ist, dass Torhüter gemeinhin "kommunikativ" sind und sich im Spiel immer bemerkbar machen.
    Allerdings ergibt sich ja dadurch die Frage, ob denn alles so sinnvoll ist? Wie coache ich richtig als Torwart und was für Grundkenntnisse muss ich mitbringen?

    Und wie kann man im Training als TWT seinem Schützling das richtige "coachen" beibringen?

  2. #2
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Standard

    Skanatic,
    es gibt "Babbler" und "Schweiger", aber auch dazwischen genug. Aus einem "SChweiger" macht man nur schwer einen Torwart, der wirklich "coacht" - warum man jetzt coachen sagt, anstelle Dirigieren ist mir schleiherhaft. Coachen tut ein Trainer, der Situationsbezogen Einfluss auf den Schützling nimmt, gut immer beim Biathlon oder Rennsport zu erkennen, aber ein Torwart dirigiert, denn den Job seiner Vorderleute kann er nicht "mitmachen", noch soll er wirklich Coach sein.
    Er soll ein Führungsspieler sein, Motivator. Er kann auch die Abwehr nicht coachen, das wäre falsch. Die Viererkette muss einfach funktionieren, die Spieler müssen die Laufwege und den Aufbau der Defensivdreiecke kennen und vestehen, müssen das Verschieben begriffen haben und es muss einfach alles passen. Der Torwart kann daher nur im Falle eines gegnerischen Durchbruchs kleine Anweisungen geben, um sein Spiel und seine Position so optimal wie möglich zu gestalten und damit den Torabschluss des gegnerischen Offensivkräfte so schwer wie möglich zu machen. Ein Coach würde im Spiel jede Position der Abwehr analysieren und die Spieler anleiten, damit diese das Defensivspiel lernen und verinnerlichen - das kann kein Torwart und soll er bitte auch nicht.
    Vergesst also diesen Blöden Begriff des "Coachings" sofort. Coaching heißt Nachhilfe - und wenn diese die Abwehr im Spiel braucht, stehen definitiv die falschen Leute auf dem Platz!
    Ich weiß, damit es cool wirkt, denkt man sich englische Begriffe aus - keiner versteht den wirklichen Sinn, aber es klingt als hätte man Ahnung. Warum muss man dies machen, anstelle das man mir klarer Ausdrucksweise und klarer Sprache miteinander spricht?

    Das ist das Geheimnis. Man braucht kein "Fore-checking" und kein "Pressing", man braucht kein "Coaching" und kein "Leadership", keine "Line of Defence" oder "Strike Force"... Man muss auf dem Platz kommunizieren, in einer Sprache, die alle verstehen.
    Schaut man sich die "Länderspiele" an, die in vielen Klassen vorherrschen, so spricht die eine Mannschaft eine Sprache, die die andere nicht versteht, aber die 11 Spieler verstehen sich untereinander hervorragend.
    Das ist der essentielle Punkt.

    Wir erwarten jetzt (!!!) das der Torwart seine Abwehr führt. Schon allein dies ist blödsinniger Obermist aus irgendwelchen mystischen Trainerscheinhalbwahrheiten. Der Torwart kommuniziert mit seiner Abwehr. Dies ist absolute Priorität in einem Mannschaftssport und verlangt eine klare Sprache. Eine Sprache, die auf dem Platz verstanden wird und meine Mitspieler wissen, was wo passiert.
    Das beste Beispiel der Kommunikation ist der Ruf "Leo". Jeder weiß was passiert, doch wie das verkommen kann, zeigt auch, das inzwischen alle Feldspieler "Leo" rufen, wenn diese zum Ball gehen - früher war's nur der Torwart. Damit passiert wieder eins: Kommunikation ist gestört, es herrscht Verwirrung.
    Leider wird die Kommunikation nur in wenigen Mannschaften trainiert.
    Dabei ist diese essentiell. Wichtig ist, daß man Namen spricht. Nicht: "Klaus nimm Du Ihn!" sondern: "Steffen!" was schlicht bedeute, daß dorthin der Ball kommt (kommen soll) oder daß ich meinen Namen rufe, weil ich zum Ball gehe. Auch klare Ansagen wie "Eng decken" sind wichtig, beim Eckball muss auch der Abwehr durch den Torwart mitgeteilt werden, daß er NICHT rauskommt, indem er etwas ruft. Oder was meint der Torwart, wenn er "lang auspassen" ruft, oder "Kurz zumachen" sagt? Was meint der Innenverteidiger, wenn er "Torwart" ruft (was ich nicht leiden kann) oder wenn er seinem Torwart "Bleib" zuruft?
    Kommunikation auf dem Platz ist wichtig. Klare Ansagen und Kommandos müssen einstudiert werden, müssen bekannt sein und müssen, von der Abwehr bis in die tiefste Sturmspitze benutzt werden. So kann für den Sturm ein "Durch" was anderes bedeuten, als in der Defensive.
    Mit der Kommunikation steht und fällt ein Spiel und viele Spieler kommen nicht ins Spiel, weil diese nicht kommunizieren oder nicht angesprochen werden. Sie sind dann aussen vor, nicht einbezogen.
    Dies ist etwas, was man in Mannschaftsspielformen lernen kann. Denn eine Mannschaft muss man formen, muss man erhalten und erschaffen. Team-Buildung heißt das auf dem so neudeutschen Liblingsdialekt. Hat keiner mitgemacht, weiß keiner wie es geht, aber es ist in aller Munde.
    Dabei ist Mannschaftszusammenhalt zu wichtig, so essentiell. Team buildung bedeutet, eine Mannschaft zu erschaffen, eine Mannschaft zu formen. Blödsinn mal wieder, denn Team building macht man dann, wenn man eine Mannschaft hat, es aber nicht läuft. Meist ist der Trainer dann schon eine Oberpflaume, weil er es nicht geschafft hat, aus seinen zur Verfügung stehenden Spielern eine Mannschaft zu machen.
    Was lernt man also auf den "Team building" Kursen, Seminaren und Weiterbildungen? Konfliktmanagment, Koordination der Einzelkräfte zum Erreichen eines Gesamtziels und natürlich: Kommunikation.
    Schaue ich mir nun an, wie Fussballtraining statt findet, gibt es kein Konfliktmanagment. Oder wie bzw. warum ist es noch so, daß man sich nach einem Spiel bald die Köppe einschlägt, auf dem Platz die Spieler sich untereinander beschimpfen und zum Teil beleidigen? - Ja schlimmer noch, es sogar körperliche Ausschreitungen gibt?
    Koordination der Einzelkräfte zum Erreichen des Gesamtziels findet, mal mehr oder mal weniger gut meistens statt - alle kennen das Ziel, alle wollen es erreichen. Oft sogar, weil ein Spieler weiß, das seine Aufgabe die Torverhinderung, nicht der Torschuss ist. Das ist dann schon mal ein Fortschritt, gerade in sehr jungen Jahren.
    Fussball ist kein Individualsport, es ist Mannschaft. Es ist das Unterordnen des eigenen Ego und deas Einbringen der eigenen körperlichen Leistung in ein wichtigeres, großes Ganzes.
    Ja und das Letzte ist dann wieder Kommunikation. Wo bitte wird das im Fussball gelehrt und bei den Mannschaften geschult?

    Nun heißt es eingangs, daß der Torwart kommunikativ ist. Sorry, daß ist so blind geschrieben.... Jeder muss kommunikativ sein. Vom Torwart bis in die Sturmspitze. Somit muss sich jeder im Spiel bemerkbar machen. Teils sind es Gesten, damit der Gegenspieler es nicht merkt, teils laute Rufe.
    Schon mal aufgefallen, daß Spieler vor dem Eckball die Hand haben? Was glaubst Du heißt das? Wir Trainer, wir wissen es. Meist ist es das Handzeichen für einen langen oder kurzen Ball. Macht der Gegner es einmal, muss man sich nur merken, ob der Ball lang oder kurz kommt... Im höheren Bereich sind diese "Kommunikativen Gesten" oder "Signale" wesentlich feiner, unauffälliger. Warum klopft Bastian Schweinsteiger den Linken Schuh auf den Rasen? Warum springt Lukas Podolski vor dem Anlauf zum Abschuss des Eckballs nochmals hoch?
    Auch hier wird kommuniziert. Für uns unsichtbar, für seine Mitspieler deutlich verständlich und dann kennt jeder seine Laufwege, die er automatisch geht. Es rennen nicht Schulz und Meier gemeinsam zum Elfmeter Punkt, es laufen nicht Müller und Schmitt wie die Hasen verwirrt unter dem Ball zum anderen 16er Eck... Nein, alle bewegen sich auf klaren vorgegebenen Routen, weil Sie ungefähr wissen, wohin der Ball kommt oder welche Variante ausgeführt wird.
    Dies aber muss ich der Mannschaft beibringen, muss als Trainer meine Spieler anhalten, daß diese Sprechen, daß diese kommunizieren, miteinander.

    Für mich als TwT bedeutet es, daß ich am Besten eine Sprache entwickeln sollte, die meine Mannschaft versteht, das ich verstehe was meine Spieler mir sagen und das die Mitspieler verstehen, was ich als Torwart sage. Es muss einfach klar sein, das "Lang aufpassen" schlicht bedeutet: "Ich bin kurz, bei einer langen Hereingabe kann ich den Ball nicht bekommen, bitte achtet auf hereinlaufende Gegenspieler und sucht das Kopfballduell zu gewinnen. Wenn möglich, verhindert das Eindringen des Gegenspielers Richtung Mitte, denn ich stehe im Eck, drängt den Gegenspieler weiter in Richtung Grundlinie ab, ich halte meine Ecke zu!"

    Wann lernt der Torwart dies? Logisch, am Besten in frühster Jugend. Ich muss meine Spieler also schon in der F- bzw. E-Jugend anhalten, miteinander auf dem Spielfeld zu sprechen, sich abzusprechen und zu reden. Je älter diese werden, kann ich auf der Kommunikation aufbauend natürlich das lange "Gequassel" in kurze, klare Kommandos, Anweisungen und Hinweise umformen und so das Spiel der Mannschaft mehr und mehr vereinheitlichen. Das es trotzdem zwischen den beiden Innenverteidigern immer wieder eigene Sprachen, Befehle, Absprachen und Rufe gibt, ist klar. Das darf ich nicht unterbinden, ich muss es beobachten und diese Sprache mitlernen. Auch die kleinen Handzeichen der Offensive untereinander muss ich lernen und muss diese als Trainer verstehen, wie Handzeichen für "Spiel in den Fuss", "Geh vorbei" oder "Bring Ihn rein".....
    Daher muss ich auch meinem Torwart bestimmte Rufe beibringen aber auch der Mannschaft erklären, was diese bedeuten.
    Das heißt, wenn ich im Training Flanken übe, hohe Bälle mache, erwarte ich von meinem Torwart den Ruf. Es muss für diesen Pflicht sein, zu rufen und den Ruf völlig in den Bewegungsablauf einzugliedern.
    Auch beim Nachfassen... hier sollte ich im Training darauf achten, daß er wenn er sich sicher ist, ruft.

    Das dirigieren der Abwehr gelingt nur, wenn der Torwarttrainer einen jungen Torwart "coacht". Er sollte in Trainingsspielen hinter dem Tor stehen und hier Nachhilfe geben. Er muss nun seinen Torwart betreffend Stellungsspiel und Dirigiren der Abwehr korrigieren und immer wieder sein Stellungsspiel und seine Kommunikation korrigieren. Er muss also nicht nur Rufe automatisiseren, nein, auch das Kommunizieren mit der Abwehr lernen.

    Und bitte, versucht doch wenigstens einmal, mit weniger Fremdwörtern auszukommen! Denn das ist der allererste Schritt:
    Besinnen auf eine gemeinsame und für alle verständliche, einfache Sprache.
    Schon hier beginnt alles!
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  3. #3
    Nationale Klasse Avatar von zero
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    Was aber, wenn "Coaching" schon ein festgelegter Terminus ist?

    Klar, nicht jeder bildet Spieler für den Leistungsbereich aus. Aber bei uns in Bayern und so weit ich weiß auch in Baden-Württemberg und in anderen Ländern wird von Verbandstrainern und Trainern der Leistungszentren der Begriff Coaching für genau das verwendet, was du geschildert hast. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, aber auch aus Lektüre von Fachbüchern und Zeitschriften wie dem Fussballtraining-Magazin.

    Auch wenn er rein technisch gesehen falsch aus dem Englischen hergeleitet ist, da die Engländer in diesem Fall von "Organisation" sprechen, der Torwart also seine Abwehr organisiert.
    Aber das ist letztlich irrelevant. Du willst eine einheitliche Sprache, dann denke ich, sollte man sich auch an der Spitze orientieren, weil es einfacher ist etwas von von oben herab, wo es alle sehen können, auf die Basis zu übertragen, als von der Basis aus Begrifflichkeiten zu entwickeln, die irgendwann oben ankommen sollen.

    Und letztlich ist es doch Coaching.

    Du sagst: Wenn die Abwehrspieler keine Viererkette spielen können, haben sie auf dem Platz nix verloren.
    Ich sage: Jein. Viele Mannschaften lernen die Kette neu, bekommen Spieler hinzu, die vorher keine Kette gespielt haben. Manche Keeper sind der einzige Fixpunkt in einer ständig wechselnden Abwehrreihe, weil sie z.B. in der Reservemannschaft spielen. Ich habe das selber eine Zeit lang erlebt. Und dann ist es genau das: Coaching.
    Man korrigiert während des Spiels immer wieder, achtet auf die Abstände in der Kette, gibt kleine Hinweise zum Stellungsspiel, bei der Spieleröffnung, holt sich die Sechser auf die Position in der man sie braucht.

    Man MUSS das sogar, denn letztlich ist man der einzige Mann auf dem Feld, der den Überblick hat.
    Dafür braucht man keinen Lautsprecher, man muss seinen Keepern nur beibringen das Spiel zu lesen. Nicht jeder kann das perfekt lernen, aber die meisten mit der Zeit doch so, dass sie dann auch einen vernünftigen "Abwehr-Coach" abgeben, der ein Gefühl dafür entwickelt, wie eine Abwehrreihe aufgestellt sein und agieren muss.

    Wenn du sagst, dass das nicht sein muss, dann unterschätzt du die Möglichkeiten, die ein richtig guter Torwart haben kann. Denn der kann durchaus mehr sein, als nur Staubsauger hinter der Abwehr. Und wenn er den Job gut macht, dann verbessert sich die Mannschaft in jedem Training, in jedem Spiel weiter, bis er wirklich irgendwann kaum noch "coachen" muss.

    Aber von vornherein davon auszugehen, dass das gar nicht nötig ist, ist meiner Meinung nach fahrlässig.

  4. #4
    Amateurtorwart
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    Also mal abgesehen davon ob es jetzt "coaching" ist oder dirigieren ist. Ich selber erlebe es auch in jedem Training, in jedem Spiel. Die Abwehr, obowhl sie schon länger zusammenspielt, läuft teilweise rum wie ein Hühnerhaufen. Ich war erstaunt zu sehen, dass die Stürmer in der Viererkette nicht "durchgereicht" werden, sondern jeder seinem Gegenspieler folgt. Viel zu kräfteraubend mMn. Nun ja und so steh ich dann als Torwart hinten drin und MUSS den Leuten sagen, wie sie sich verhalten sollen...wenn der Druck nicht zu groß ist ist das auch alles kein Problem. Nur birgt ein Angriff dann unmittelbare Gefahr, kann man sich auf sowas nicht mehr konzentrieren, da ich selber darauf achten muss wie ich zum Ball, ballführenden Gegner stehe...
    Ich sehe das also wie Steffen das beschrieben hat. Minimale Korrekturen wären das Optimum (aufstellung bei einer Ecke, Freistoß, Mauerstellen, etc.) und der Rest ist tatsächlich ein großes problem in der Kommunikation. Ich selber würde gerne mit einer eingespielten Viererkette spielen nur machen es ständige Verletzungen und die daraus resultierenden Rotationen in der Aufstellung nahezu unmöglich...und so fühlt man sich ab und zu wie ein Brüllaffe im Frack eines Dirigenten...
    Nimm das Leben nicht so ernst, du kommst eh nicht lebend raus.

  5. #5
    Nationale Klasse Avatar von zero
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    Und um auf die Eingangsfrage einzugehen:
    Womit Steffen definitiv Recht hat: Wichtig ist gar nicht so das Kommandowort an sich, sondern dass alle in der Mannschaft es verstehen.
    Also ist es ideal z.B. für die gesamte Jugendabteilung (im Idealfall den ganzen Verein) eine gemeinsame Sprache festzulegen, die man dann von klein auf mit den einfachsten Kommandos beginnend immer weiter einbringt, so dass im Idealfall in der A-Jugend alle wissen was passiert, wenn jemand in einer bestimmten Situation "links auf" ruft.
    Welche Wörter das dann sein sollen, ist eigentlich dem Verein völlig frei überlassen. Theoretisch kann das sogar abstraktes Zeug sein, aber einfacher ist es doch, wenn man sich an der Situation orientierte Wörter mit auf den Weg gibt. Wer sich da eher an bewährtem orientieren will, findet eventuell im Internet (nie gesucht) oder in Zeitschriften wie Fußballtraining Hinweise darauf, wie das bei den Trainerausbildungen oder in Profivereinen gehandhabt wird. Hab hier irgendwo ne Liste von Coaching-Begriffen des VfB Stuttgart rumfliegen, aber das sind wie gesagt nur Anhaltspunkte.

    Einzustudieren ist das, wie auch von Steffen schon erklärt, am besten in Spielformen während des Trainings. Dazu muss man natürlich mit dem Cheftrainer vorher die Wörter absprechen, diese dann während der Spielformen immer wieder einfordern. Das kannst du dann für deinen Keeper übernehmen, der Trainer für die Feldspieler. Dazu stehst du idealerweise hinter dem Tor.

    Wichtig dürften für den Anfang tatsächlich die Grundbegriffe sein, die sich erstmal rein auf die Basisarbeit des Keepers beschränken:
    1) Keeper kommt um zu klären, Feldspieler soll wegbleiben, bzw. blocken
    2) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler muss versuchen zu klären
    3) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler soll ihn anspielen
    4) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler hat Anspielmöglichkeiten seitlich
    5) Gegen Flugbälle ins Abwehrzentrum: IV's stehen auf einer Höhe. Das muss korrigiert werden, einer lässt sich fallen und sichert.

    Weitergehend dann schon fast taktisch:

    6) Gegenspieler löst sich im Rücken der Abwehr und kreuzt
    7) Abwehrreihe soll tiefe schaffen um Angriff zu verzögern
    8) Abwehrreihe soll Druck ausüben um Handlungsmöglichkeiten des Angreifers einzuschränken oder einlaufenden Angreifer Abseits zu stellen
    9) Abwehrreihe soll Linie halten um Druck zu erhöhen
    10) Abstand zwischen AV und IV zu groß (klassisch), wodurch sich Passweg öffnet > korrigieren
    11) Abstand zwischen ballfernem AV und IV zu groß, wodurch AV nicht eingreifen kann (klassisch, wenn Viererkette noch nicht sitzt: AV "deckt" seinen Gegenspieler auf außen, obwohl der nicht direkt eingreifen kann)

    Noch nen Schritt weiter geht es bei eigenem Ballbesitz:

    Da kann mann dann mal die Angriffseinleitung beeinflussen, indem man sich selber ins Spiel bringt. Oder dem AV zuruft eine Bewegung abzubrechen, wenn sein Flügel zugestellt wird. Alles darüber raus wird dann aber schon viel und ist recht komplex.

    Dazu kommen dann noch kleinere Kommandos aus der normalen Zweikampfführung bzw. der Feldspielerpraxis. Wenn ich also jemandem als Angriffanleitung den Ball zuspiele (z.B. meinem 6er) kann ich ihm noch Kommandos mitgeben, was er mit dem Ball machen soll. Also ob er Druck im Rücken hat und ihn nur umlegen soll, oder ob er Platz hat und Richtung Spielfeld aufdrehen kann.

  6. #6
    Sina
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    Standard

    Zitat Zitat von zero Beitrag anzeigen

    Wichtig dürften für den Anfang tatsächlich die Grundbegriffe sein, die sich erstmal rein auf die Basisarbeit des Keepers beschränken:
    1) Keeper kommt um zu klären, Feldspieler soll wegbleiben, bzw. blocken
    2) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler muss versuchen zu klären
    3) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler soll ihn anspielen
    4) Keeper bleibt aus der Situation heraus, Feldspieler hat Anspielmöglichkeiten seitlich
    5) Gegen Flugbälle ins Abwehrzentrum: IV's stehen auf einer Höhe. Das muss korrigiert werden, einer lässt sich fallen und sichert.

    Weitergehend dann schon fast taktisch:

    6) Gegenspieler löst sich im Rücken der Abwehr und kreuzt
    7) Abwehrreihe soll tiefe schaffen um Angriff zu verzögern
    8) Abwehrreihe soll Druck ausüben um Handlungsmöglichkeiten des Angreifers einzuschränken oder einlaufenden Angreifer Abseits zu stellen
    9) Abwehrreihe soll Linie halten um Druck zu erhöhen
    10) Abstand zwischen AV und IV zu groß (klassisch), wodurch sich Passweg öffnet > korrigieren
    11) Abstand zwischen ballfernem AV und IV zu groß, wodurch AV nicht eingreifen kann (klassisch, wenn Viererkette noch nicht sitzt: AV "deckt" seinen Gegenspieler auf außen, obwohl der nicht direkt eingreifen kann)
    Also ich versuchsmal, aber ich glaube, wir (sprich meine Abwehr und ich) haben da ne ganz gute Kommunikationsbasis.
    1) "Keeper" (da die Feldspieler immer mal wieder ein "Torwart" fallen lassen, ich dabei aber nicht eingreife)
    2) hm, ein Kommando gibt es hierfür nicht, die "Absprache" sitzt dafür ganz gut...außerdem soll doe Vertiedigung sowieso solange durchziehen, bis sie mein Kommando vernehmen - und wenn halt keins kommt, komme auch ich nicht
    3) "Hinten rum"
    4) je nachdem, wo frei, kommt nur das Kommando "rechts" oder "links"
    5) "langes Ding" (hierbei lässt sich dann ein IV fallen bzw. korrigiert seine Position)

    6) "Im Rücken"
    7) "Tiefer"
    8) "Druck" oder "Auf Abseits" (je nachdem, was gefordert ist)

    Bei 9-11 halt ich mich ein bissl raus, Grund hierfür: Das macht unsere Trainerin bzw. die TWT, denn auch wir haben das Problem, dass durch zu viele Verletzte die Viererkette nicht eingespielt und anfällig ist und somit meist bunt gewürfelt wird.
    wenn ich im Spiel die Gelegenheit habe, mache ich die betreffende Spielerin darauf aufmerksam, aber in der Viererkette wird generell schon viel miteinander gesprochen.

    Alos das ist jetzt nur unser spezielles Beispiel, das kann ja jeder anders handhaben. Ich hoffe, es hilft vielleicht trotzdem weiter.
    Geändert von Sina (21.04.2011 um 17:32 Uhr) Grund: Nachtrag

  7. #7
    Amateurtorwart
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    1) "TORWART!"
    2) "SICHER SPIELEN"
    3) "HINTEN RUM"
    4) "LINKS/RECHTS RUM"
    5) "1.BALL / NICHT TIPPEN LASSEN"

    Weitergehend dann schon fast taktisch:

    6) "HINTERMANN"
    7) "TIEFER"
    8) "RAUS / VORRÜCKEN"
    9) "4er KETTE STEHT"
    10) "AUßENVERTEIDIGER ZENTRALER"
    11) "VERSCHIEBEN"

    ___________________

    Zudem finde ich es auch wirklich schlimm, wenn ein Feldspieler bspw. bei einer Ecke ruft "TORWART" damit ich rauskommen soll. Wenn ich dann drin bleibe, denkt der Abwehrspieler ich würde raus kommen. Wenn der Stürmer dann zum Kopfball kommt, werde ich dafür angemeckert, dass ich nicht rausgekommen bin. Wäre der Verteidiger selbst zum Ball hätte er diesen klären können...So ist das dann meistens, deshalb HASSE ich es, wenn ein Verteidiger etc. ruft "TORWART".

  8. #8
    Sina
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    Zitat Zitat von Torwart22 Beitrag anzeigen
    Zudem finde ich es auch wirklich schlimm, wenn ein Feldspieler bspw. bei einer Ecke ruft "TORWART" damit ich rauskommen soll. Wenn ich dann drin bleibe, denkt der Abwehrspieler ich würde raus kommen. Wenn der Stürmer dann zum Kopfball kommt, werde ich dafür angemeckert, dass ich nicht rausgekommen bin. Wäre der Verteidiger selbst zum Ball hätte er diesen klären können...So ist das dann meistens, deshalb HASSE ich es, wenn ein Verteidiger etc. ruft "TORWART".
    Und genau aus diesem Grund rufe ich Keeper und nicht Torwart. Meine TWT hat immer ihren Namen gerufen, jedenfalls steckt das mit dem Rufen bei dem ein oder anderen Neuankömmling noch drin. Und um da erst gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen...

  9. #9
    Amateurtorwart
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    Bei den coaching-rufen scheint man sich ja ja weitgehend einig zu sein ... Lustig

    Beim rauskommen auf einen Ball, den auch der Verteidiger noch haben könnte, rufe ich auch in einer Weise, dass es klar ist, dass ich und kein Verteidiger gerufen hat. Allerdings würde ich mich auch nicht erinnern, wann sich das letzte mal einer herausgenommen hat, an meiner Statt für mich zu rufen

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