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Thema: Torwarttraining in der Vorbereitung

  1. #1
    Freizeitkeeper
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    Standard Torwarttraining in der Vorbereitung

    Hallo,

    durch Glück wie auch immer darf ich bei meinem Verein (Name tut erstmal nichts zur Sache) als Torwarttrainer arbeiten. Torwarttraining an sich ist kein Problem solange man kreativ und einfallsreich ist. Des weiterem natürlich auch Ahnung vom Torwartspiel hat. Jetzt frag ich mich aber wie ich die Vorbereitung organisiere. Im normalen Geschäft ist ja erstmal das Konditionstraining, Kraft, Schnelligkeit etc. angesagt. Wie sieht es hierbei bei Torhütern aus? Ich habe hier und im Netz nichts gefunden.

  2. #2
    Torwarttalent
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    Ausdauer würde ich ihn schon mitmachen lassen in Maßen, weil Kondition die Basis für Konzentration ist...ich habe immer schon vor der offiziellen Vorbereitung einen "leichten" Plan für Grundlagen ausgegeben um dann, mit ihm am Ball arbeiten zu können, wenn die Spieler an der Grundlagenausdauer arbeiten

  3. #3
    Amateurtorwart
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    Sehe ich auch so.
    Bin zwar kein TW-Trainer, aber meiner macht es genau so. Wir trainieren in der Vorbereitung die von dir genannten Attribute und machen dann während der Saison die torwartspezifischen Dinge: Reflexe, Stellungsspiel, Strafraumbeherrschung, Rauslaufen usw. Denn wie goalin richtig gesagt hat, sollte man in der Vorbereitung an den Grundlagen arbeiten, um sie dann mit den anderen Dingen zu ergänzen.

  4. #4
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
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    Grundkondition sollte jeder Spieler, egal ob Torhüter oder Feldspieler schon mitbringen zur ersten Einheit nach der Pause.
    Nach der Pause geht es dann mit den Basics los. Erst einmal wieder Ballgefühl bekommen und sich langsam wieder an die gewohnten Abläufe gewöhnen. So sollte zumindest das erste Training ablaufen. Jetzt kann man in Absprache mit dem Trainer und den Torhütern das Programm für die Vorbereitung planen. Oft gibt es hier dann einfach noch eine zusätzliche Einheit oder ähnliches.
    Meiner Meinung nach muss sich das TWT in der Vorbereitung nicht sonderlich vom normalen TWT unterscheiden.
    Gerne kann man natürlich, wenn man sieht, dass der Keeper nicht fit ist, etwas mehr Kondition und Kraft miteinbauen, aber ansonsten sehe ich da nicht viel Sinn. Das TWT besteht zu meist ohnehin aus Komplexen Übungen und von daher kann man das nciht wirklich mit dem Vorbereitungsprogramm der Feldspieler vergleichen.
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
    Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !

  5. #5
    Amateurtorwart Avatar von Skanatic
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    Hi Bikolov,

    erstmal Gratulation zu der Stelle bzw. der Herausforderung der du dich da annimmst.
    Normalerweise ist es ja auch immer eine Sache des Leistungsstandes deiner Torspieler, aber in der Vorbereitung sollte man darauf achten, dass man die konditionellen Grundlagen definiert.
    Dazu gehört nicht nur die Grundlagenausdauer (die im Normalfall schon vorhanden sein sollte), sondern vielmehr die Sprungkraft und die Schnelligkeit, in gewissem Maße auch die Koordination.
    Setze dich damit genauer auseinander, vor allem bei der Sprungkraft und Schnelligkeit ist es wichtig die richtige Dosierung zu beachten. So hast du optimale Ergebnisse und kannst dir auch in der Vorbereitungszeit (im Normalfall 6 Wochen) auch eine sehr, sehr gute Grundlage erarbeiten.

    Dabei ist natürlich nicht die Technik zu vernachlässigen, aber ich würde das Sprungkrafttraining isoliert von der Technik in der Vorbereitung machen.

    Dazu solltest du noch beachten, dass vor allem die Kräftigung der Muskulatur eine wichtige Rolle in deinen Trainingseinheiten einnimmt. Also Rumpfstabilisation usw. usf.


    Dazu findet man sowohl gute Tipps im Netz, aber auch ausreichende Literatur sollte verfügbar sein. Lass deinen Kreativität freien Lauf, hol die vielleicht ein paar Anregungen über Videos und dann würde ich sagen: Ab auf den Platz!

  6. #6
    Torwarttalent Avatar von knarf7270
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    Ich würde es mit den Drei "K" halten Kondition , Konzentration, Koodination. Ohne Kondition leidet die Konzentration und somit ist dann auch nix mit der Koordination. Konditionelle Grundlagen ( sehr gerne mit Ball ;-) ) und dann über Athletic / ( Koordination ) zu Wiederholungsübungen die Konzentration im Wettkampftempo schulen.

  7. #7
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Also drei "K" ist leider völlig inkorrekt.
    Denn was ist Kondition?
    Ais der Trainersicht gesehen, ist Kondition schlicht der Sammelbegriff für Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination.
    Gerade der lettzte Punkt ist wieder ein Sammelbegriff, nimmt aber im TwT eine große Rolle ein, denn das Rhythmusgefühl bestimmt z.B. das Timing wichtig, eine gute Balance für die richtige Körperposition, Bewegungskoppelungsfähigkeit, eben die Gliedmaßen passend zum Bewegungsmuster angepasst in Position bringen zu können, die Antizipationsfähigkeit um die Situation und Lage richtig einschätzen zu können die Raumorientierungsfähigkeit, damit man sich und anderes im Raum korrekt vorstellen und damit die richtige Position einnehmen kann, etc.
    Gerade im Bereich der Rhythmusfähigkeit muss der Torwart oft viel nachholen, weil man hier betreffend Schnelligkeit und Timing die ein oder andere Sekundenbruchteilmomente herausholen kann. Das muss man nicht übertreiben, denn Koordinationsfähigkeit ist ja, wie zu lesen, mehr als bloß über ein paar Leitern und Hürden mit Schrittfolgen hoppeln;

    Halten wir schlicht fest: Kondition ist nicht Ausdauer, sondern schlicht ein Obergriff für die Leistungsfähigkeit eines Lebewesens.

    Somit beginnt die Vorbereitung mit der Grundlagenausdauer. Für mich sollte ein Torwart rund 20 Minuten im Dauerlauf laufen können. Er muss danach auch Intervallausdauer bekommen, sprich auf kurzen Strecken gute Spurtfähigkeiten haben, das im Bereich von 5 bis 15 Meter... höchstens.
    Bei mir kommen auf 3 Belastungen in der langen Strecke Pausen, auf kurze Strecke sind es 5 Belastungen, dann Pause.
    Ich gebe auch mal Vollgas, dann mache ich mal 10 bis 15 Aktionen hintereinander... doch das ist eher Ausdauerleistung, als das man was anderes damit erreicht. Spaß macht es allemal.
    Wichtig ist, immer wieder auch Oberkörper zu trainieren, also z.B. Flanken mit einem schweren Ball zu machen, Liegestützen, Rückbankdrücken, Sprungskraft, etc. sowie dann Rücken und Nackenmuskulatur entsprechend zu trainieren. Auch sollte man regelmäßig an der Balance trainieren, auch schnelle Richtungswechsel sind unheimlich wichtig.
    Die Vorbereitung ist extrem physisch und erst gegen Ende wird diese Technisch - wenn man Zeit und Muse hat. Denn dann ist mein Torwart von seiner Leitunsfähigkeit, also seiner Kondition, soweit, daß man an den Bewegungsmustern der Torwarttechnik schleifen und feilen kann.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  8. #8
    Torwarttalent Avatar von knarf7270
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    OK Steffen da habe ich mich vielleicht nicht korrekt ausgedrückt. Kondition ist nicht gleich Ausdauer, sondern eher Grundfitness . Was bringt es wenn der Schnapper nach drei schnell hintereinander geschossenen Bällen keucht wie ne Dampflock oder wegen der Plautze nicht hoch oder runter kommt das meinte ich damit. Somit sollte in der Vorbetreitung diese Grundfitness überprüft und oder gearbeitet werden.

  9. #9
    Amateurtorwart Avatar von Tomfon
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    Ich weiß nicht, ob man den Begriff in der Trainingsphilosophie für den Bereich spezifisch abgewandelt hat, deswegen das Folgende nicht als absolut bestrachten.
    Kondition kommt vom lateinischen condicio, -onis f. Es steht ursprünglich für die Bedingung der Hauptaktion. In den Texten, wo von der condicio corporis geschrieben wird oder der Begriff in Bezug auf Fähigkeiten eines Menschen steht, tut man sich als Latinist schwer adäquat ins deutsche zu übersetzen. Der condicio-Begriff steht hier dann nämlich für die Gesamtheit aller körperlichen Vorraussetzungen, auch Gesundheitszustand, Kraft, Körperfett manchmal ist sogar das Geschlecht hier mit einbezogen. Das bedeutet, dass man Kondition mit nichts anderem übersetzen kann, auch nicht mit Grundfitness. Aber dein Beispiel ziehlt ja auf ein größeres Spektrum als nur auf Ausdauer und Grundfitness, dann da spielt auch Psyche, Koordination, Konzentrationsfähigkeit und vieles mehr mit rein.
    Eines möchte ich noch anfügen, auch die Psyche spielt mit in die condicio rein, da sie im fleischigen Gefängnis festgesetzt ist. Das lässt sich auch auf unser TwT projezieren.
    Aber wie gesagt, ich habe kein Trainerschein und ich hab auch noch nie ein Sportwissenschaftsseminar besucht. Deshalb ist das nur ein Versuch das Ursprüngliche, auf das Unsrige zu beziehen^^.

  10. #10
    Freizeitkeeper Avatar von Jonny-nr-1
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    Wir machen viele Laufübungen (natürlich mit Ball) um die Kondition wieder aufzubaun. Nach ca. 3-6 Wochen Pause geht viel Kondition verloren. Ich durfte nach meiner Knieverletzung und 16 Wochen ohne Fußball erstmal 2 Wochen die Handschuhe zuhause lassen und wurde zum Laufen geschickt. Eine gute Kondition ist sehr wichtig denn mein alter Torwarttrainer (hat selbst Bayernliga gespielt) meinte immer: "Kondition -> Konzentration -> Koordination -> Reaktion"

    MFG: Jonny

    P.S. man kann auch andere Sportarten als Konditionstraining nutzen, wie z.B. Fahrradfahren oder Leichtathletik
    Geändert von Jonny-nr-1 (03.07.2011 um 13:46 Uhr)
    `Ein Skispringer fliegt, um weit zu kommen und um gute Haltungsnoten zu bekommen - und ein Torwart fliegt, um effektiv den Ball zu töten´

    `Kondition => Konzentration => Koordination => Reaktion´

    `Wenn du dich bei einer Sache im Leben nicht Quälst um es zu bekommen, bekommst du es nie´

  11. #11
    Freizeitkeeper
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    So....die ersten Wochen sind rum. In der Vorbereitung war es nun folgendermaßen:

    Die Torhüter haben das normale Ausdauertraining bzw. den Ausdauer- und Kraftparcour mitgemacht. D.h. Sprungkraft, Laufen, etc. Alle haben gut mitgezogen. Ab der Woche wo bei den Feldspielern die Schnelligkeit dran war habe ich die Torhüter auf die Seite genommen und habe mich dann auch nochmals intensiv um Sprungkraft gekümmert. Aktuell war ein bisschen Life Kintek (was ich irgendwie ne sehr geile Sache finde) angesagt. Ach ja.....wenn es interessiert.....Ich bin als Trainer beim TSV 1860 München III u. IV tätig.....(NICHT DIE PROFIS)....

  12. #12
    Amateurtorwart Avatar von Skanatic
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    Zitat Zitat von Bikolov Beitrag anzeigen
    So....die ersten Wochen sind rum. In der Vorbereitung war es nun folgendermaßen:

    Die Torhüter haben das normale Ausdauertraining bzw. den Ausdauer- und Kraftparcour mitgemacht. D.h. Sprungkraft, Laufen, etc. Alle haben gut mitgezogen. Ab der Woche wo bei den Feldspielern die Schnelligkeit dran war habe ich die Torhüter auf die Seite genommen und habe mich dann auch nochmals intensiv um Sprungkraft gekümmert. Aktuell war ein bisschen Life Kintek (was ich irgendwie ne sehr geile Sache finde) angesagt. Ach ja.....wenn es interessiert.....Ich bin als Trainer beim TSV 1860 München III u. IV tätig.....(NICHT DIE PROFIS)....
    Was hast denn in Sachen Life Kinetik so ausgepackt, wenn man fragen darf?

  13. #13
    Freizeitkeeper
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    Also ich habe 4 Hüttchen mittig im Tor aufgestellt mit unterschiedlicher Farbe. Ich als TT habe Farben angesagt und die Torhüter haben sich in der Torwartstellung (Blick Richtung 11er Punkt) zu den Hüttchen bewegt. Die Hüttchen auf der linken Seite mussten die Torhüter mit der rechten Hand berühren und die auf der Rechten mit der linken Hand. Anfangs waren es 2 Hüttchen welche Sie berühren mussten und am Ende waren es bis zu 8 Hüttchen. Nach einem Hopp von mir haben die Keeper sich durch Stangen per Sidesteps durch 3 Stangen bewegt und haben anschließend von mir nen scharfen flachen Ball ins kurze Eck bekommen den sie halten mussten. Anschließend schnelle Aktion nach einen hoch geworfenen Ball. Als Hindernis für den hochgeworfenen Ball habe ich 2 Stangen gewählt. Nach Fangen des hochgeworfenen Balls habe ich noch eine schnellen Auswurf auf ein kleines Tor machen lassen.

    So eine ähnliche Übung hatte ich mal in einem Fussballtraining-Heft gelesen. Ich habe die Übung aber ein bisschen ausgebaut. Noch Fragen? Kann ja wenn ich mal daran denke nen Video oder Fotos machen.

  14. #14
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Wir haben sehr gute Bedingungen durch den Kunstrasen und einige Trainingshilfen, die wir vor der Saison gekauft haben. Darunter waren auch acht Bälle, die ausschließlich uns Torhütern zur Verfügung stehen. Ich habe nunmehr das TW-Training übernommen und mache den "Torwart-Spieler-Trainer". Nur wenn ich nicht kann, macht es der alte TW-Trainer, der leider wegen seines Rückens kaum noch was machen darf. Er hilft wohl noch in der Analyse. Es macht unfassbar viel Spaß, selber konzeptionell zu arbeiten und durch die beiden A-Jugend-Keeper sind wir immer mindestens drei Torhüter im Training, oft vier. Damit kann man sehr gut arbeiten und ein intensives Programm fahren.

    Ich habe mit einem Sportstudenten aus unserer Mannschaft diese Reihenfolge festgelegt:

    1. und 2. Woche: Kraftaufbau, Kraftausdauer; mit technischen Basic-Übungen beginnen
    ab 3. Woche: verstärkt die technischen Aspekte einbringen und sukzessive im Kraftbereich weiter arbeiten
    letzte zwei Wochen (sind wir gerade drin): neben intensivem Techniktraining die Spritzigkeit und Schnelligkeit herausarbeiten; die Jungs auch psychisch stabil machen

    Ich fordere sehr starke Eigenmotivation und Konsequenz ein. Dazu gehört, dass wir uns nciht mehr nach dem Training noch 870 Bälle auf das Tor hämmern lassen, sondern auslaufen und stretchen. Auch vor dem Training machen wir nach Möglichkeit gemeinsam (so alle früh genug da sind) aktives Stretching. An Tagen, an denen wir kein Training haben, gibt es ein paar Übungen zu erledigen, um Stabilisation des Rumpfbereichs und Flexibilität zu erhöhen. Man merkt ja, ob die Jungs mitziehen und das auch zu Hause machen. Es macht ihnen tierisch Spaß, endlich mal konsequent, systhematisch und analythisch trainiert zu werden.

    Ich versuche, Dinge sinnvoll zu kombinieren, die Jungs mitzunehmen sowie Kopf und Körper in Anspruch zu nehmen. Als Volltreffer hat sich die Videoanalyse erwiesen, denn damit arbeiten wir jetzt sehr viel intensiver. Ich kann von mir noch nicht behaupten, so ein guter Beobachter und Trainer zu sein, dass ich ohne das Hilfsmittel sinnvolle Rückschlüsse auf mein Training ziehen kann. Gerade bei den Basics wir Hechten, Tauchen, Werfen, Schusshaltung, Abwurf etc. gibt die Videoanalyse phantastische Möglichkeiten, um Detail um Detail zu verbessern. Es sind auch schon Erfolge sichtbar, mal größer, mal kleiner. Das motiviert!

    Jede Übung hat einen Schwerpunkt, den ich setze. Das kann ein technischer Apekt sein oder Schnelligkeit oder Sprungkraft. Es geht aber auch darum, komplexe Abläufe zu automatisieren wie z.B. einen Ball abzufangen und sofort in eine Position zu gelangen, von wo aus ich das Spielfeld erfassen und die Gegenbewegung einleiten kann. Das ist besonders wichtig, weil wir in dieser Saison sehr stark am Umschalten arbeiten, wodurch sich z.B. die Außenverteidiger bei Ballgewinn durch den Torwart sofort nach vorn orientieren.

    Mein Ziel ist immer, dass die Jungs inkl. der taktischen Übungen mit der Mannschaft nach zwei Stunden ihren Akku aufgebraucht haben und nicht schon nach zwei verrückten Übungen am Boden liegen. Einfach nur zu "powern" gehört selbstredend auch mal dazu und das haben wir anfangs entsprechend öfter gemacht, als die Feldspieler auch noch nicht im taktischen Bereich gearbeitet haben. Seit zwei Wochen nimmt dieser Teil mehr und mehr zu, so dass die in diese Übungen eingebundenen Torhüter noch einen Rest an Kraft und Konzentration brauchen, um das Mitspielen und Verschieben trainieren zu können.

    Ich bin kein Freund davon, Torhüter wie verrückt durch die Gegend fliegen zu lassen, bevor ein sauberer technischer Ablauf wieder vorhanden ist. So was birgt viel zu viel Verletzungsgefahr und macht eingeschliffene Fehler noch schlimmer. Wie Torwarttrainings in der Bundesliga oder von Andi Köppke zeigen, liegt das Geheimnis darin, kurze Intervalle mit Belastung zu haben und davon viele, als nur wenige mit einer vollkommen praxisfernen Dauerbelastung.

    Ich streue Abstoß, Abschlag, Abwurf oder auch taktische Aspekte immer mal wieder ein, um den Kopf wieder freizubekommen. Ich halte das zwar auch bei körperlich fordernden Übungen für wichtig. Doch da kann jede Erläuterung schnell zwischen Übungen mit hohem technischem Anspruch ist es noch wichtiger, damit der "Arbeitspeicher" im Kopf noch mitspielt. Solche taktischen Dinge können sich auf das 1gegen1, Positionierung bei Standards, Körpersprache o.ä. beziehen.

    Ich bin mir sicher, dass ich in allen Bereichen diaktisch und analythisch noch Welten vor mir habe, die sich mir noch erschließen müssen. Jeder fängt mal an und die intensive Beschäftigung mit dem Thema bringt schon die ersten sichtbaren Erfolge mit sich. Ein bisschen ist es auch "Try" and "Error", weil man dazu neigt, zu viel auf einen Schlag zu korrigieren. Aber so ist es ja überall, wo man als Rookie mit vollem Einsatz dabei ist.

  15. #15
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    Wow, nik1904, das klingt (in der Theorie) echt klasse! Ich bin mit meinem Torwarttrainer zwar auch sehr zufrieden, aber meiner Meinung nach sind die Übungen, die wir mit ihm machen, deutlich zu anstrengend. Es werden meistens so viele Wiederholungen gemacht, dass man nach einem Durchgang schon total kaputt ist. Besonders wenn nach dem Torwarttraining noch Torschussübungen und ein Abschlussspiel stattfinden ist es sehr frustrierend, wenn man dann kaum einen Ball hält und/oder dumme Fehler macht, weil man körperlich total am Ende und die Konzentration weg ist.
    Farblegende: Moderator | Privatperson

  16. #16
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    Nik, ich bin irgendwie auf deine Torhüter neidisch Oo
    Also wenn man das so liest und die Torhüter wirklich komplett mitziehen werden sie wirklich mit einer Topvorbereitung in die Saison starten!!!

    mfg

    P.S: könntest du mir vll. nen paar Übungen ab der 2. Woche per PM schicken?, wir fangen jetzt auch an und ich versuche meinen Trainer soweit gehen zu unterstützen das auch ich ein paar Übungen raus suche die er mit mir machen kann und er keine 2 Trainings vorbereiten muss (für die Spieler und für mich).

  17. #17
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    Avatar von HannSchuach
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    Zitat Zitat von nik1904 Beitrag anzeigen
    Wir haben sehr gute Bedingungen durch den Kunstrasen und einige Trainingshilfen, die wir vor der Saison gekauft haben. Darunter waren auch acht Bälle, die ausschließlich uns Torhütern zur Verfügung stehen. Ich habe nunmehr das TW-Training übernommen und mache den "Torwart-Spieler-Trainer". Nur wenn ich nicht kann, macht es der alte TW-Trainer, der leider wegen seines Rückens kaum noch was machen darf. Er hilft wohl noch in der Analyse. Es macht unfassbar viel Spaß, selber konzeptionell zu arbeiten und durch die beiden A-Jugend-Keeper sind wir immer mindestens drei Torhüter im Training, oft vier. Damit kann man sehr gut arbeiten und ein intensives Programm fahren.

    Ich habe mit einem Sportstudenten aus unserer Mannschaft diese Reihenfolge festgelegt:

    1. und 2. Woche: Kraftaufbau, Kraftausdauer; mit technischen Basic-Übungen beginnen
    ab 3. Woche: verstärkt die technischen Aspekte einbringen und sukzessive im Kraftbereich weiter arbeiten
    letzte zwei Wochen (sind wir gerade drin): neben intensivem Techniktraining die Spritzigkeit und Schnelligkeit herausarbeiten; die Jungs auch psychisch stabil machen

    Ich fordere sehr starke Eigenmotivation und Konsequenz ein. Dazu gehört, dass wir uns nciht mehr nach dem Training noch 870 Bälle auf das Tor hämmern lassen, sondern auslaufen und stretchen. Auch vor dem Training machen wir nach Möglichkeit gemeinsam (so alle früh genug da sind) aktives Stretching. An Tagen, an denen wir kein Training haben, gibt es ein paar Übungen zu erledigen, um Stabilisation des Rumpfbereichs und Flexibilität zu erhöhen. Man merkt ja, ob die Jungs mitziehen und das auch zu Hause machen. Es macht ihnen tierisch Spaß, endlich mal konsequent, systhematisch und analythisch trainiert zu werden.

    Ich versuche, Dinge sinnvoll zu kombinieren, die Jungs mitzunehmen sowie Kopf und Körper in Anspruch zu nehmen. Als Volltreffer hat sich die Videoanalyse erwiesen, denn damit arbeiten wir jetzt sehr viel intensiver. Ich kann von mir noch nicht behaupten, so ein guter Beobachter und Trainer zu sein, dass ich ohne das Hilfsmittel sinnvolle Rückschlüsse auf mein Training ziehen kann. Gerade bei den Basics wir Hechten, Tauchen, Werfen, Schusshaltung, Abwurf etc. gibt die Videoanalyse phantastische Möglichkeiten, um Detail um Detail zu verbessern. Es sind auch schon Erfolge sichtbar, mal größer, mal kleiner. Das motiviert!

    Jede Übung hat einen Schwerpunkt, den ich setze. Das kann ein technischer Apekt sein oder Schnelligkeit oder Sprungkraft. Es geht aber auch darum, komplexe Abläufe zu automatisieren wie z.B. einen Ball abzufangen und sofort in eine Position zu gelangen, von wo aus ich das Spielfeld erfassen und die Gegenbewegung einleiten kann. Das ist besonders wichtig, weil wir in dieser Saison sehr stark am Umschalten arbeiten, wodurch sich z.B. die Außenverteidiger bei Ballgewinn durch den Torwart sofort nach vorn orientieren.

    Mein Ziel ist immer, dass die Jungs inkl. der taktischen Übungen mit der Mannschaft nach zwei Stunden ihren Akku aufgebraucht haben und nicht schon nach zwei verrückten Übungen am Boden liegen. Einfach nur zu "powern" gehört selbstredend auch mal dazu und das haben wir anfangs entsprechend öfter gemacht, als die Feldspieler auch noch nicht im taktischen Bereich gearbeitet haben. Seit zwei Wochen nimmt dieser Teil mehr und mehr zu, so dass die in diese Übungen eingebundenen Torhüter noch einen Rest an Kraft und Konzentration brauchen, um das Mitspielen und Verschieben trainieren zu können.

    Ich bin kein Freund davon, Torhüter wie verrückt durch die Gegend fliegen zu lassen, bevor ein sauberer technischer Ablauf wieder vorhanden ist. So was birgt viel zu viel Verletzungsgefahr und macht eingeschliffene Fehler noch schlimmer. Wie Torwarttrainings in der Bundesliga oder von Andi Köppke zeigen, liegt das Geheimnis darin, kurze Intervalle mit Belastung zu haben und davon viele, als nur wenige mit einer vollkommen praxisfernen Dauerbelastung.

    Ich streue Abstoß, Abschlag, Abwurf oder auch taktische Aspekte immer mal wieder ein, um den Kopf wieder freizubekommen. Ich halte das zwar auch bei körperlich fordernden Übungen für wichtig. Doch da kann jede Erläuterung schnell zwischen Übungen mit hohem technischem Anspruch ist es noch wichtiger, damit der "Arbeitspeicher" im Kopf noch mitspielt. Solche taktischen Dinge können sich auf das 1gegen1, Positionierung bei Standards, Körpersprache o.ä. beziehen.

    Ich bin mir sicher, dass ich in allen Bereichen diaktisch und analythisch noch Welten vor mir habe, die sich mir noch erschließen müssen. Jeder fängt mal an und die intensive Beschäftigung mit dem Thema bringt schon die ersten sichtbaren Erfolge mit sich. Ein bisschen ist es auch "Try" and "Error", weil man dazu neigt, zu viel auf einen Schlag zu korrigieren. Aber so ist es ja überall, wo man als Rookie mit vollem Einsatz dabei ist.
    Finde ich genial! Klingt gut und sehr gut aufgebaut! Würde mir auch so ein TW Training wünschen ;-)

    Alles Gute! So wie du es beschreibst bist du auf dem besten Wege ;-)

    lg

  18. #18
    Amateurtorwart Avatar von Skanatic
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    Ich habe es nur flüchtig durchgelesen, werde es mir heut Abend in der Nachtschicht nochmal komplett durchgehen. Aber wollte fragen, wie du in der Saison weitermachst? Und wie du selbst die Ergebnisse der Vorbereitung bewertest (ich hoffe das ich nicht ausgerechnet diesen Teil überflogen habe).

  19. #19
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Erstmal danke für das Feedback. @druffeler: Ich kann mal ein paar Übungen zusammenstellen aus der von Dir angesprochenen Zeit. Nur heute nicht mehr, das wird mir zu spät Es gibt einige Videos zum Adaptieren und ich gucke mal, dass ich das für Dich ordne.

    Ich denke, man muss immer die Gesamtheit eines Trainings sehen: Ich wurde als Jugendlicher und auch im Seniorenbereich wie ein Hase durch die Gegend gescheucht und war ab und an nach zwei Übungen fertig. Danach kam nur noch Halbgares zu Stande, weil Kraft, Konzentration weg waren und schlussendlich auch der Frust zunahm, weil man die Bälle nicht erreicht hat. Deshalb das Prinzip, mich in der Belastung auf das gesamte Training zu beziehen. Absprache mit dem Trainer ist da auch zwingend, damit ich weiß, was wir machen. Wenn der Schwerpunkt Flügelspiel und Flanken angesagt ist, dann kann ich nicht vorher Dinge machen, die die Konzentration vollkommen unmöglich machen und dazu führen, dass Timing und Sprungkraft im Eimer sind. Dann mache ich mehr kaputt, als ich durch das bisschen Kraftgebolze aufbaue. Das nur mal als Beispiel.

    Ehrlich gesagt, geht mir das Lob aber ein Stück zu weit, weil ich einem Steffen oder so derart hinterherhinke an Wissen und Analyse. Ab morgen früh ist zwei Tage Trainingslager und ich habe mir schon eine Menge zurecht gelegt. Morgens gibt es in den Einheiten ausschließlich Technikübungen. Danach machen wir Videoanalyse, dann ist noch Taktiktraining mit Beamer vom "Chef" und nachmittags nehme ich uns ein bisschen intensiver zur Brust. Sonntagmorgen gehen wir eingebettet ins Mannschaftstraining einige Spielsituationen durch, so dass nur Aufwärmen auf dem Programm steht. Ich denke eher, dass wir was im Bereich Abwurf machen, als noch in andere Technik- oder gar Kraftbereiche zu gehen. Da ist alles darauf ausgerichtet, Mitspielen und Stellungspiel konzentriert zu pauken. Denn Nachmittags haben Erste und Zweite ein Spiel, so dass wir Seniorentorhüter nichts von schweren Beinen haben.

    Im Saisonverlauf sollte man m.E. zusehen, dass das Kraft-Niveau nach der Vorbereitung gehalten wird. Man kann aber sicherlich sukzessive in allen körperlichen Bereichen die Grundlagen noch verfeinern: Flexibilität, Stabilität, Handmuskulatur, Schultergürtel, Sprungkraft... Die Arbeit an technischen Abläufen ist schwieriger, da man schnell verunsichern kann und der Keeper dann im Spiel im falschen Moment zu viel denkt. Auf der anderen Seite muss man ja zusehen, dass sich die Fehler nicht wieder einschleichen und verselbständigen. Da muss man als Trainer vermutlich sehr behutsam an den Details arbeiten und kann nciht mehr wie ein Metzger in der Technik eines Keepers rumschneiden. Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung und immer nur kleine Änderungen. Aber ob das das Evangelium des Torwarttrainings ist, wage ich zu bezweifeln. Wie gesagt, da stehe ich am Anfang. Ich habe schon zu einem Freund gesagt dass ich nie so bereut habe, nicht Sport studiert zu haben, wie seitdem ich mich in diese Thematik so sehr hineinarbeite.
    Geändert von nik1904 (19.08.2011 um 21:39 Uhr)

  20. #20
    Amateurtorwart
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    Finde es schon mal klasse das du mir nen paar Übungen zusammenstellst, aber lass dir ruhig nen bisschen Zeit, drängt nicht übermäßig da wir nächste Woche statt Training 3 Freundschaftsspiele machen.

    Du solltest dich net so kritisch sehen. Allein das du die Vorbereitung schon mit einem Sportstudenten geplant hast und regelmäßig die Videoanalyse benutzt zeigt doch schon wie akribisch du arbeitest. Zu dem immer wieder Wiederholen: Was anderes bleibt einem ja nicht übrig, um Fehler herauszubekommen muss man halt die richtige Bewegung solange wiederholen bis sie die falsche und "alte" Technik im Kopf "überschrieben" hat und man sie ganz automatisch einsetzt. Wenn man dann noch einen TWT hat der einen immer wieder auf die kleinen Fehler hinweist, so das sie sich gar net erst einschleifen, hat man doch schon einen Riesen Vorteil!

    Wenn ich das alles lese kann ich mich nur wiederholen, ich beneide deine Torhüter! Ich habe trotz meiner jungen Jahre auch schon länger bei einem Verein der sowohl in der Jugend als auch bei den Senioren höherklassig spielt gespielt, aber noch nie einen TWT gehabt der so akribisch gearbeitet hat (z.B. Videoanalysen gemacht hat).

    Ich bin sicher, dass wenn du nicht die Lust an dem ganzen verlierst und weiter so akribisch arbeitest, kannst du ein absoluter top TWT werden!

    mfg

  21. #21
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Vielleicht mal schlicht: Die Vorbereitung dient dem Aufbau. Hier kann man wirklich mal Vollgas geben und muss es auch. Schließlich muss man ein hohes Niveau erreichen und anstreben. Also arbeitet man an der Kraft und der Ausdauer sehr intensiv - und versucht auch, eine sehr gute Erschöpfung zu erhalten - damit eben der Körper gegenarbeitet und damit die Reserven vergrößert.
    Zudem muss man intensiv an den Techniken arbeiten, um diese erneut abzurufen und das Programm wieder sicher einzuspielen. Die Automatismen müssen wieder aktiviert werden und oft braucht es dafür intensive Übungen mit zum Teil einer größeren Fehlerquote - damit wirklich auch aktives Lernen sicher gestellt ist.

    In der Saison macht man meistens schwierige Einheiten, die mehr Wert auf Ausdauer und Koordination legen eher am Anfang der Woche, vor den Spielen sind dann technisch taktische Einheiten angezeigt.
    Dabei geht es insbesondere um das Verfeinern und vor allem erhalten der richtigen Technik, der Koordinations und auch Reaktionsfähigkeit. Man trainiert mehr situationsgebunden. Es gilt also, Koordination, Ausdauer und Technik aus der Vorbereitung zu erhalten und ggf. in kleinen Details zu verbessern, am Besten mit den Anreizen aus spielnahen Situationen.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  22. #22
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Vielleicht mal schlicht: Die Vorbereitung dient dem Aufbau. Hier kann man wirklich mal Vollgas geben und muss es auch. Schließlich muss man ein hohes Niveau erreichen und anstreben. Also arbeitet man an der Kraft und der Ausdauer sehr intensiv - und versucht auch, eine sehr gute Erschöpfung zu erhalten - damit eben der Körper gegenarbeitet und damit die Reserven vergrößert.
    Zudem muss man intensiv an den Techniken arbeiten, um diese erneut abzurufen und das Programm wieder sicher einzuspielen. Die Automatismen müssen wieder aktiviert werden und oft braucht es dafür intensive Übungen mit zum Teil einer größeren Fehlerquote - damit wirklich auch aktives Lernen sicher gestellt ist.

    In der Saison macht man meistens schwierige Einheiten, die mehr Wert auf Ausdauer und Koordination legen eher am Anfang der Woche, vor den Spielen sind dann technisch taktische Einheiten angezeigt.
    Dabei geht es insbesondere um das Verfeinern und vor allem erhalten der richtigen Technik, der Koordinations und auch Reaktionsfähigkeit. Man trainiert mehr situationsgebunden. Es gilt also, Koordination, Ausdauer und Technik aus der Vorbereitung zu erhalten und ggf. in kleinen Details zu verbessern, am Besten mit den Anreizen aus spielnahen Situationen.
    Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Die Jungs und ich sind an unsere Grenzen gegangen und das machen wir auch immer wieder. Man merkt auch deutlich, dass wir diese Grenzen sukzessive weiter hinausgeschoben haben. Nur muss klar sein, dass in solchen Phasen kein anschließendes Mannschaftstraining mit Torhütern mehr stattfindet. Denn entweder man steht erhitzt herum und kühlt wieder aus oder die Power ist nicht mehr da, um vernünftig dabei zu agieren. Ich denke, dass ich damit ganze gute erste Erfahrungen gesammelt habe. Was ich allerdings schon selber überlegt habe ist, dass wir im Anschluss an das Mannschafttraining, in das wir integriert sind und für das wir Konzentration benötigen, noch eine Krafteinheit hinterherschieben, bis der Tank vollkommen leer ist. Wichtig ist, dass das mit dem Mannschaftstraining abgestimmt ist und das klappt bei uns super!

    Das Prinzip, am Anfang der Woche die Kraft- und zum Ende hin die Technik-Schwerpunkte zu setzen, ergibt sich, meine ich, schon aus den eigenen Erfahrungen und der Logik.

  23. #23
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Logo passt das hier rein... es wäre eigentlich eine tolle Übung für das diesjährige Torwart.de Camp, aber:
    Ich darf ja nicht gleich alle nacheinander kaputt machen.

    Wir spielen Biathlon

    Ich meine, worum geht es beim Biathlon? Logisch: Langlauf und Schießen - Laufen und Schießen, genau das Ding in der Vorbereitung.

    Vorbereitung: Man braucht 5 Tw-Übungen, die je 5 Wiederholungen ausmachen, allerdings keine zu schweren Übungen, eher was einfaches, wie z.B. Übungen zum Wenden und Aufstehen, oder zum Raschen Stellungswechsel... Daher, meine Übungen jetzt mal als Beispiel.

    1. Übung
    Ball flash auf den Torwart, dann ein Ball nach links flach.
    Ziel: Schnell wieder hoch auf die Beine und nach gut abdrücken, schräg in den Ball hineingehen.

    Laufen: Eine Platzrunde - bei Gegentor, pro Gegentor eine Strafrunde um ein Hütchenviereck in ca. 10 mal 10 Meter Abstand.
    Abschluss: 20 Liegestützen

    2. Übung, sofort im Anschluss
    Gleiche Übung wie oben, nur rechts

    Laufen, eine Platzrunde - bei Gegentoren die Strafrunden
    Abschluss: 20 Crunches

    3. Übung, wieder gleich im Anschluss
    Durch fünf Stangen mit schnellen Schritten, Ball Sicherung rechts flach, dann hoch und zu einem Ball am benannten Hütchen

    Laufen, eine Platzrunde - Strafrunde bei Gegentreffer oder falscher Hütchenfarbe - Abschluss: 20 Strecksprünge, 10 links, 10 Rechts

    4. Übung, im Anschluss
    Wie oben, nur links flach

    Laufen, wieder die Platzrunde und die Strafrunden der Gegentreffer - Abschluss: 20 Rückbankdrücken

    5. Tempoeinheit
    10 Bälle links und rechts im Wechsel in die Ecken, Torwart kommt nicht zum Stehen

    Laufen, wieder Platzrunde - Strafrunden der Gegentreffer
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  24. #24
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    Gute Trainingseinheit finde ich, Steffen.
    Gerade in der Vorbereitung muss mal eine Einheit sein, wo man danach jeden Muskel im Körper spürt!
    "Das ganze Stadion wird gegen uns sein. Ganz Deutschland wird gegen uns sein. Etwas Schöneres gibt es gar nicht."
    Oliver Kahn

  25. #25
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Meister,
    die Torleute laufen bei uns mit der Mannschaft und verfügen eigentlich ALLE über eine hervorragende Grundlagen Ausdauer. Daher ist diese Einheit nicht so belastend, wie man denkt.
    Natürlich sind die Torleute danach ein wenig angegriffen, aufgrund der Intervalbelastung - aber keine davon muss danach in die Kabine getragen werden.
    Ich finde gerade in der Vorbereitung darf man auch mal schlicht etwas für die Ausdauer machen, anstelle ewiglich auf den anderen Dingen rumzureiten... das kommt erst demnächst wieder
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  26. #26
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    Ich meine ja auch nicht, dass man danach total im Eimer ist und vom Platz getragen werden muss, sondern das man am nächsten Tag einfach spürt, dass man ordentlich was getan hat.

    Ich fange nächste Woche auch wieder mit dem Torwarttraining mit meinen A- und B-Jugend Torleuten an und werde ähnliche Trainingsinhalte haben. Klar, macht man sowas nicht in jeder Trainingseinheit, aber gerade da ein zwei Kandidaten dabei sind, die nicht gerade eine überragende Ausdauer haben, werde ich sie etwas scheuchen...
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    Oliver Kahn

  27. #27
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    Passt nicht aktuell nicht so ganz zur aktuellen Disskusion.....

    Koordinations, Kraft, Schnelligkeitsparkour für Torhüter in der Vorbereitung?

    z.B.
    (Beginn rechts vor dem Torpfosten)
    1. Koordinationsleiter
    2. Sidesteps durch Stangen
    3. Aktion links unten
    4. Aktion halb rechts (halbhoch rechts)
    5. Hürdensprünge
    6. Laufschule
    7. Kurzer Sprint
    8. Locker zurück zur Koordinationsleiter

    Sinnvoll oder sinnlos? Dachte dabei an 4-5 Runden für jeden Keeper.....

  28. #28
    Blickfeld Avatar von La_Chat
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    Ich habe in der Hinrundenvorbereitung mit meinen Keepern einen ähnlichen Pacours gemacht. Slalomstangen, Reifen, kleine Hürden für die Koordination und verschieden hhe Hürden für Sprünge. Als Strecke diente die 16er Linie. Wir haben am Vorbereitungsbeginn die Zeit genommen und bei Saisonbeginn noch mal. Dem schnellsten winkte ein Bier. So haben sich die beiden gegenseitig angespornt. Der Parcours war anstrengend, aber gut zu meistern. Das kam gut an und hat beiden offensichtlich nicht geschadet. Somit wird es auch ab heute in der Rückrundenvorbereitung wieder so einen Parcours geben und natürlich wieder das obligatorische Siegerbier. Diesmal werde ich noch ein paar Passagen mit Ball einfügen. z.B. Abwürfe auf ein Ziel, welche Bonussekunden, oder eine Strafrunde bringen. Mal sehen, was mir bis heute Abend noch einfällt.

    @Bikolov Die Anzahl der Runden in deinem Parcours würde ich von der Streckenlänge und dem Tempo abhängig machen. Soll es auf Speed gehen, darf der Parcours nicht zu lang sein und es müssen auf jeden Fall Erholungspausen zwischen den Runden liegen. Bei einem längern Parcours bei dem es nicht auf das Tempo ankommt, können die Jungs auch 4-5 Runden hintereinander machen.

    Gruß,
    La_Chat
    Früher war er der Panther im Verein, neulich meinte jemand: "Guck mal! Ein fliegendes Schwein!"

  29. #29
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    Ich stelle jetzt mal meine Frage hier rein, da ich kein neues Thema aufmachen wollte:

    Nächste Woche fliegen wir mit der Mannschaft für 7 Tage ins Trainingslager mit erster und zweiter Mannschaft. Das "Problem" ist, das ich und ein zweiter Keeper die einzigen sind. So ist der Plan der Trainer, das die eine Mannschaft Vormittag und die andere Nachmittag die Keeper mit Torschussserien "kaputt" zu machen. Ich hätte gerne einiges gemacht in Richtung Kraft, Schnellkraft, etc., habe aber bedenken, das alles zuviel wird - vorallem für mich nach der langen Pause.

    Hat jemand eine Empfehlung was ich machen sollte bzw. welchen Schwerpunkte ich trainieren soll? Mein erster "Plan" ist eigentlich nur, eine halbe Stunde vor dem Mannschaftstraining ein paar Technikübungen (Flanken, Ballverarbeitung, Ballgefühl, etc.) zu machen.
    Oder sollte ich aufgrund der strapaziösen Tage lieber auf Beweglich-/Geschmeidigkeit gehen?

  30. #30
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    Sprich mit dem Trainer und lege ihm deinen Wunsch dar, spezifische Übungen zu machen. Er wird ja nicht nur aufs Tor kloppen lassen wollen, die Spieler werden denke mal auch andere Übungen, evtl auch ohne Torhüter absolvieren sollen. Da könntest du dann dich mit dem anderen Torwart beschäftigen. Vielleicht setzt du dich vorher mal mit ihm zusammen, redet was er braucht, was du brauchst, wo ihr beide euch steigern wollt und sowas. Ich glaube kaum ein Trainer würde euch verbieten was zu machen was im Endeffekt der Mannschaft hilft.
    Früher raus würde ich eher nicht sagen, da die Tage schon anstrengend genug werden. Legt euch lieber anstrengende Übungen zurecht, welche sowohl die Beweglichkeit als auch die Technik nicht zu kurz kommen lassen. Bringt Abwechslung rein. 7 Tage das gleiche langweilt euch. Ihr seid ja auch keine Dummies die ins Tor gestellt werden und wenn ihr nicht mehr gebraucht werdet daneben. Sucht euch eigene Übungen raus, sprecht diese vorher mit dem Trainer ab. Ich hoffe mal das er kein Dumpfschädel ist und euch das verbietet.
    Viel Erfolg

  31. #31
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    Also bei uns war dass immer so, wenn der Tw Trainer nicht da war, wir zwei Keeper immer ein Programm für uns machen könnten mit Absprache der Trainer, die dann eine Spielform ohne Keeper gemacht haben und zum Abschlussspiel waren wir wieder dabei

  32. #32
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    Da ich jetzt nicht extra ein neues Thema erstellen wollte, schreibe ich mein Anliegen hier rein.
    Ich bin nächste Woche mit 30 Mann für 5 Tage im Trainingslager (Training Vor-/Nachmittag je zwei Stunden) - und der einzige Keeper. Da ich mich aber nicht nur kaputtschiessen lassen wollte, wollte ich mir einen Plan machen mit Übungen, die ich mindestens jede zweite Einheit machen will.
    Könntet ihr mir sagen, auf das ich da den Schwerpunkt legen soll? Schnellkraft, Sprungkraft, etc.? Vielleicht habt ihr gleich noch ein paar Übungen für mich dabei – Danke

  33. #33
    Blickfeld
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    Aus reiner Neugier: Kein Betreuer/Co-Trainer oder sowas dabei, der mit dir was machen kann?
    Ich denk mal, dass dein Trainer nicht soviel dagegen hätte.
    Wer immer gut aussieht, bei dem fällt es irgendwann nicht mehr auf. (Toni Schumacher)

    Handschuh-Sammler (153 Paar, Stand 13.07.2018) und ausgewiesener Tester sowie Berater

  34. #34
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    Doch, ein Betreuer ist dabei und u.U. kann ich mir mal nen Spieler schnappen.
    Nur in der Ecke was zu machen werd ich sicher nicht

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