Hallo Schnapper,
man muss mit diesen Aussagen vorsichtig sein. Denn was ist Kondition?
Kondition ist im Sport das Leistungsvermögen bezüglich Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination (Quelle: Wikipedia)
Was jedoch wichtig ist, daß ist nun der Begriff Ausdauer. Sprich ich muss ein bestimmtes Leistungsvermögen über eine bestimmte Zeitspanne erreichen, ja halten.
Gerade was hier unsere Konzentrationsfähigkeit anbelangt, muss ich über eine lange Zeitspanne so eine Ausdauerleistung haben, daß ich die Konzentrationsleistung über diese Zeitspanne maximal erhalten kann - ich darf aufgrund der Anspannung nicht müde werden.
Das ist wie bei einem Rennfahrer... auch dieser muss eine sehr gute Kondition haben, und vor allem eine tolle Ausdauerleistung. Denn Kondition = Konzentration (was ja dein Wahlspruch ist) kommt nicht von ungefähr, auch wenn er so nicht richtig ist.
Halten wir mal fest: Eine Ausdauerleistung kann man auch durch gezieltes Tw-Training erreichen. Sprich ist erreiche damit, daß der Torwart in entsprechenden Intervallen belastet wird, dazwischen spielnahe, auch Pausen hat, wo wenig bis gar nichts passiert.
Für mich als TwT ist dieses Wissen nur eine Schneide des ganzen, denn: Auch wenn ich theoretisch einen Torwart so konditionieren könnte, nehme ich bewußt und auch deutlich davon Abstand.
Für mich ist eine Grundlagenausdauer wichtig, denn so kann ich erwarten, daß mein Torwart über eine bestimmte Zeitdauer auch die Fertigkeit und Fähigkeit besitzt, meinen Ausführungen zu folgen und natürlich sich auch in den Übungen entsprechend zu konzentrieren. Fehlt diese Grundlagenausdauer, oder wird diese schwächer, steigt das Verletzungsrisiko, zudem wird das, was ich in der Übung umgesetzt haben möchte, nicht mehr so gut umgesetzt - es werden also unnötige Fehler gemacht.
Bei einer entsprechenden Grundlagenausdauer ist die Reizschwelle der Ermüdung geringer, und damit das was ich mit meinen Übungen erreichen möchte, ist wesentlich besser für die Torleute umsetzbar - der Trainingserfolg ist besser.
Aber Intervallläufe benötigen wenig Grundlagen Ausdauer, denn ich kann mit zwischen den Läufen genug Zeit lassen, um wieder zu Atem zu kommen.
Zudem ist die Grundlagenausdauer auch nicht gerade so der Maßstab, denn was ist Grundlagenausdauer? Kaum ein Radfahrer wird 40 Kilometer Laufen können, aber 200 km Radfahren stellen diesen vor kein Problem. Der Marathonläufer spult seine 50 km relativ mühelos an den Schwerpunkttagen ab, für den Schwimmer wäre das ein Unding...
Was also ist Grundlagenausdauer?
Hier gibt es verschiedene Philosophien, die sportwissenschaftlichen Anlagen hingegen sprechen hier vom Stoffwechsel, also der Energiegewinnung und der Verstoffwechselung von Energieträgern und dem Sauerstoff. Hier kommt wieder das berühmte Laktat ins Spiel, also die Schelle des aeroben Prozesses und das anaeroben Prozesses. Im anaeroben Prozess wird Laktat gebildet, im aeroben Prozess nicht. Somit ist also der Laktatspiegel hier ein Messwert der Grundlagenausdauer und natürlich des Trainings an dieser Ausdauer.
Diese Sachen kann man trainieren, also sprich ich kann meinen Stoffwechsel durch Training dazu bringen, effektiver mit Sauerstoff umzugehen, aber auch entsprechend im anaeroben Bereich in Ruhephasen schneller mit dem Sauerstoff die Lakate abzubauen.
Und genau darum geht es... ich kann dieses natürlich auch mit Intervall Training erreichen.
Aber: Nur selten erhalten Sportler, gerade im Amateurbereich die eigene Grundlagenausdauer. Sprich, was diese sich in Monaten angeeignet haben, schaffen diese, in wenigen Wochen der Sommer- bzw. Winterpause wieder in Teilen zu ruinieren.
Für jemand, der regelmäßig läuft, ist diese Sache zumeist kein Thema, aber auch jemand, der regelmäßig schwimmen geht oder regelmäßig radfahren geht, hat damit weniger Probleme. Denn sein Stoffwechsel fährt nicht so weit runter..
Anders dann bei mir, der nun wirklich über Jahre diese Sachen hat schleifen lassen. Mein gesamter Stoffwechsel ist definitiv im Keller. Ich spüre noch heute die Folgen von Dienstag und weiß, daß ich heute durch die Hölle gehen muss.
Hier ist eines definitiv:
Grundlagenausdauer, sie ist nicht durch irgendetwas zu ersetzen.
Wie ich diese Grundlagenausdauer erhalte, ist vielleicht Diskussionswürdig.
Doch sollten wir uns ruhig ein Bespiel an den Menschen nehmen, die den Sport etwas professioneller ausüben! All diese Sportler tun regelmäßig etwas in Richtung einer Ausdauerleistung, sprich gehen laufen, fahren Rad oder sind beim Schwimmen.
Gerade im modernen Fussball beschäftigen sich die Trainer mehr und mehr mit Alternativen zu den althergebrachten und sehr effektiven Ausdauerläufen. Die Nationalmannschaft geht z.B. zum Langlauf mit einem Profi aus dem Bereich des DSV, oder geht Schwimmen mit den Athleten des DSV. Auch Mountainbiking oder Klettern gehen diese Leute, und all dies ist Arbeiten an der Grundlagenausdauer.
Selbst das verpöhnte Walking oder NordicWalking arbeitet recht intensiv an der Grundlagenausdauer, wenn man es richtig macht.
Und darauf würde ich als Trainer immer aufsetzen, und dann mit entsprechenden Intervalleinheiten diese Sache spielnahe aufbohren.
Daher bin ich für eine gewisse Grundlagenausdauer... und mache nicht zeitlich, sondern an einer Laufstrecke fest. Denn Fussball ist ein Laufsport... und wenn mein Torwart 3 bis 5 Kilometer laufen kann, reicht dies meistens, um da gescheid aussetzen zu können.