Allerdings muss man den Frauen zu Gute halten, dass mMn viele Teams taktisch sehr gut aufgestellt sind und diszipliniert die Räume eng machen. Dies darf aber trotzdem keine Entschuldigung sein für einige Fehlpassfestivals, welche auch dadurch zustande kommen, dass viele Spielerinnen den Ball nicht flach halten. Da versucht man um jeden Preis den Ball in Richtung der Mitspielerin zu bringen, ohne zu berücksichtigen, wie diese ihn überhaupt verwerten soll. Immerhin sieht man bei der deutschen Mannschaft, dass die Spielerinnen mit dem Ball am Fuß weniger den Zweikampf suchen als andere Mannschaften, auch werden schwierige Situationen durch kurze Pässe gelöst. Das Aufbauspiel ist aber dennoch noch mit Mängeln versehen. Bei der U17 konnte man das schön sehen: Ihr Spiel ist viel weniger laufintensiv, da wird eher gelaufen, wenn ein Überraschungsmoment sinnvoll ist, anstatt im hohen Tempo durchzupowern, wie man das bei den Frauenspielen auch oft sieht. Zudem ließ die U17 den Ball schön durch die eigenen Reihen laufen und lief sich ohne Ball schön frei, sodass ein Passspiel auch gut aufgezogen werden konnte. Hier war deutlich zu sehen, dass der Ball deutlich schwerer zu erobern war und es somit auch zu mehr (und auch besseren) Torchancen gekommen ist.

Einige Spielerinnen sagen ja auch, dass man Frauenfußball nicht mit Männerfußball vergleichen könne und es deswegen als andere Sportart betrachten solle. Das sehe ich anders, denn gerade in den Bereichen, die ich oben angesprochen habe, gibt es nicht nur Verbesserungsbedarf, sondern auch ein Verbesserungspotential, das ausgeschöpft werden sollte.