Das schlimme ist doch: In der Europaleague werden den Chancen hergeschenkt, weil man den sportlichen Erfolg zurückstellt. Nicht anders erklärt sich für mich die Aufstellung im Rückspiel irgendwo in Portugal in der letzten Saison. Es mag "sinnvoll" sein, in diesem Wettbewerb früh auszuscheiden und nur das Startgeld einzusammeln, um dann möglichst wenig Prämien und Reisekosten zu bezahlen, sich gleichzeitig aber auf die Bundesliga fokussieren zu können. Aber da meldet sich meine Ehrgeiz-Alarmglocke.
Und wundert es da noch - bei so einer Einstellung - dass der Verein in den letzten 20 Jahren gefühlt 100 Titel auf der Zielgerade hat liegen lassen, wenn man manche Spiele einfach nicht in letzter Konsequenz gewinnen will?
Zweiter Punkt: War es nicht so, dass sich 2 Leverkusener vor 2 Jahren im Hinspiel gegen Barca um das Trikot von Messi geprügelt haben? So was nenne ich höchstens Eventgeiz, kleine Fanboys, die sich im Jahrhundert-Spiel einen Traum erfüllen, anstatt sich (halbwegs) auf Augenhöhe zu sehen (wo sie sportlich m.E. hingehören)...
Diese beiden Punkte können ohne Zusammenhang sein, aber sie würden in Kombination halt erklären, warum bei Bayer einfach ein Sieger-Gen fehlt, welches dem FC Bayern einfach angeboren ist. Aber selbst da hat man gesehen, dass die Geilheit ein Stück weit fehlt, wenn man zu früh feiert (z.B. den Einzug in Finale dahoam). Und wenn die wichtigste Frage eben ist, wer welches Trikot bekommt, gerät die Frage, wie ich verhindere, dass Messi mir 7 mal in Folge den Ball durch die Hosenträger schiebt, in den Hintergrund.
Und das ist es, was ich Leverkusener Verantwortlichen und den Spielern vorwerfe. Andere deutsche Teams verkaufen sich zumeist mindestens gesichtswahrend in der CL. Schalke ist zumeist ein größerer Underdog als Leverkusen, kassiert dann aber nur 3 Stk gegen Chelsea. Das ist nicht unkritisch, aber eine Niederlage im Rahmen.