Es wird deutlich, dass der Keeper nicht mit seiner Abwehr und umgekehrt harmonieren. Jeder verläßt sich auf den anderen. Soetwas kann man am besten im Verbund spielnah, also unter Gegnerdruck trainieren. Natürlich kann man auch beim ersten Gegentor die Frage stellen, warum der Gegner nicht am Kopfball gehindert wird? Allerdings läßt sich soetwas nie vollständig ausschalten, weshalb der Torwart durch kluge Entscheidungen noch Tore verhindern kann. Natürlich darf man die Frage stellen, warum Karius zur kurzen Ecke springt? Das ist eine falsche Entscheidung, weil dadurch der Weg zum Ball in die andere Ecke länger wird. Aber das wurde ja bereits erkannt. Allerdings kann man bei genauerer Betrachtung auch feststellen, dass Karius aufgrund seines aufrechten Oberkörpers keine ausreichende Körperspannung aufbaut, weshalb der Sprung zum Ball zu kurz gerät.

Es sieht so aus, als sei er sich sicher, dass der Kopfball in die kurze Ecke plaziert wird, weshalb er sich "groß" machen will. Wenn er in dieser Annahme handelt, dann eigentlich nur, weil er davon ausgeht, dass seine Mitspieler einen Kopfball in die lange Ecke absichern.

Der Vergleich mit der B-Jugend-Landesliga ist allerdings gewagt. Denn dort die Dynamik und Präzision der Akteure schon deutlich geringer. Auch, wenn Karius das ein oder andere mal deutlich über die Stränge geschlagen hat, so hat er dennoch eine faire Torwartbeurteilung verdient.