Als TW-Trainer tut es mir um jeden groben Patzer meiner Torleute leid.

Wenn es jedoch um die Beurteilung von Hochleistungssport geht, muß man das Herz leider manchmal an den Verstand übergeben. Ja, es kann so etwas passieren, aber darf es das auch? Wenn nein, welche Konsequenzen hat das? Wie sollen "Fachleute" damit umgehen?

Leider gibt`s Fälle, in denen die Konsequenzen weit überschritten wurden. Es wurden südamerikanische Spieler aufgrund von Patzern danach erschossen. Nord-Koreaner wurden bei der Rückkehr für ihr Scheitern bei der WM 2010 Repressalien ausgesetzt waren, weil sie angeblich ihr Land nicht würdig vertreten hätten.

Gerade, weil es Olli Kahn in seiner Karriere selbst nicht einfach hatte, sollte er etwas besonnener mit seiner Kritik an anderen Torhütern sein. Denn man sollte nicht noch Öl ins Feuer gießen und damit verbitterte und sehr einfältige Fans dazu anstiften, sich an den vermeintlichen Übertäter zu rächen. Er sollte sich rasch dafür entschuldigen. Denn auch Karius hat in seiner Karriere genügend Gründe dafür geliefert, hier fair behandelt zu werden.
Mir geht das ein wenig zu weit, sich selbst alle Patzer in der eigenen Karriere als Bagatellen zu verzeihen, aber über andere herzuziehen!

Ich denke mal über die Patzer und in diesem Falle das einzige Verschulden bei Karius muß man nicht extra diskutieren. Beim Fallrückzieher fiel mir noch auf, dass er nicht damit gerechnet hatte, denn sonst hätte man eine vorwärts orientierte Körperspannung erkennen können. Aber ob er den Ball dann gehalten hätte, steht auf einem anderen Blatt?

Aber "Lebbe geht weiter"! Deshalb hat auch Karius einen guten Grund, bei seinem "Aussetzer" nicht anders umzugehen als mit Ullreich im Halbfinale.