Es ist doch nicht so einfach, dass man sagen kann: Tief stehen und kontern ist immer die richtige Ausrichtung.
Es sind zwei unterschiedliche Spielsysteme, die man nicht einfach so von einer auf die andere Mannschaft übertragen kann.
So hat auch das Bayern-Spiel - wie Anadur schrieb - Vorteile, wozu z.B. die (fast) absolute Kontrolle gehört. Dass Real übers gesamte Spiel "nur" 3-4 Kontergelegenheiten bekommt, ist eine Sache, die nicht jede andere Mannschaft schafft. Was Bayern defensiv gemacht hat, fand ich nicht derart störend (von der taktischen Ausrichtung her, das individuelle Fehlverhalten ärgert mich hingegen schon).
Der Punkt ist einfach, dass im Moment die Idee fehlt, mit dem Ballbesitz in der Offensive umzugehen. Und an diesem Punkt war Bayern unter LvG und zu Beginn unter Heynckes schonmal. Letzterer hat es dann in 2 Jahren geschafft, dem "Handballspiel" um den 16er die zündenden Ideen zu geben, die zu Toren führten. Das fehlt im Moment, und man muss sagen, es fehlt wieder.
Man muss den Spielstil nicht grundsätzlich umkrempeln. Auch ein ballbesitzlastiges Spielsystem kann spritzig offensiv sein. Bei Bayern überwiegt dann halt der Eindruck, dass man lieber den Ball behält und das Spiel ruhig macht, als einen Abschluss zu suchen (der ein Ballverlust-Risiko beinhaltet). Und das macht es dann echt einfach, zu verteidigen. Wenn dann noch die "Notlösung" von Flanken absolut ungefährlich ist (was, wenn es aus dem Stand geschieht, niemanden überraschen sollte), dann wird es eben schwer und der Gegner muss einfach "Nur" tief stehen und wachsam sein.