So, ich greife das Thema mal wieder auf.
Ich bin es leid es ständig diskutieren zu müssen, vor allem wenn gestandene Trainer scheinbar essentielöle Dinge des Tw Spiels nicht mehr unterrichten und man dann diskutiert, warum die Creme des deutschen Torwartspiels plötzlich Bälle, die haltbar sind, nicht mehr halten kann.
Denn Michael Jürgen, U19 Tw Trainer bei Werder Bremen scheinbar diese Technik sogar als verboten bezeichnet, wie der Kreis Lübbecke auf einem Tw Trainer Seminar erklärt bekommen hat.
Schaut man nochmals auf meine Grafik, sieht man wie sich das verändert, und wie die Körpermittelachse eine Rolle spielt.
Trotzdem sieht man immer wieder, daß es nicht funktioniert, es kommt zur sogenannten Bananenhaltung:
Man sieht deutlich, wie vom gestreckten Sprungbein zum Körperverlauf bis zur Schulter der Körper nach oben eine Kurve macht und damit der Körper sich gegen die Schwerkraft nach oben krümmt. Da nun unsere Hüfte als Zentrale in dieser Lage eine Art Drehpunkt bildet und der Punkt ist, für den die Sprungkurve sich abzeichnen läßt, kann man gut erkennen, wie Spitz damit die Reichweitenkurve ist, weil der Arm nicht länger werden kann und mit der Krümmung die Kurve nur versteilt wird, anstelle harmonisch abgeflacht wird. Wenn jetzt ein Tw Trainer sagt, Übergreifen verboten, dann sollte er hier einfach das klare Biomechanische Wissen akzeptieren, daß die untere Hand einen Reichweitennachteil oft hat, insbesondere wenn ich einen Ball nicht seitlich, sondern aufsteigend, also von unten nach oben ablenken möchte.
Um die Krümmung mal ins Extrem zu bringen, sieht man es hier:
Ich meine, hier erkennt man überdeutlich, was ich mit einer Bananenhaltung meine... Vorgabe ist, daß man eine vollständige Körperstreckung hat, doch wie erreiche ich dies, wenn ich mich dem Ball so entgegen krümme, das die Leithand hinter den Ball kommt? Eine Gerade ist und bleibt die kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten und so bald ich einen Bogen einbaue, weiche ich von der Geraden ab... und damit verschenke ich Centimeter.
Ich denke, man sieht nur zu deutlich, daß es hier keine Krümmung gibt. Die Wirbelsäule ist maximal gestreckt, der Körper ist eine Linie. Natürlich könnte man nun argumentieren, daß wenn der Torwart kraftvoller und steiler abspringt, er hier nicht übergreifen muss... doch letztendlich wird es auch dann immer wieder dazu kommen, daß ein Torwart an Bälle kommt, die er nur mit einer Aufwärtskrümmung seines Körper ergonomisch imperfekt mit der Leithand halten kann.
Dies sieht man oben an Oliver Kahn, der auch seine vollständige Streckung auflöst, um die Leithand zu 'verlängern', anstelle dem Abwärtsdrang der Gravitation, die ihn unwiderruflich zu Boden zieht, folgend mit dem Übergreifen seine NichtLeithand zu verlängern und hier schlicht nicht bloß ein paar Centimeter, sogar ggf. eine ganze Unterarmlänge rauszuholen.
Und hätte gestern Ulreich bei dem abgefälschten Ball nicht übergegriffen, er hätte diesen Ball nicht gehalten - hat er aber. Weil sein Trainer und ehemaliger Trainer die Philosophie vertreten, daß ein Torwart wie ein Schweizer Taschenmesser für alle Zwecke ein Werkzeug haben muss und man auf keines davon verzichten kann, statt dessen sogar eher eines dazu packen sollte....
Das Übergreifen ist kein Allheilmittel, aber bei vielen Bällen mit aufsteigender Kurve im oberen Bereich etwas, was man nicht unterschätzen darf. Und allzuoft, geht es vergessen oder wird als verboten angesehen.
Anstelle Torleute zu beschneiden, sollte man diese ermuntern, etwas zu tun und zu versuchen.. denn nur so wächst man und wird besser, nicht indem man einschränkt und verbietet.







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