Also, das Design ist klassisch an die alte Tango Struktur angelehnt, deutlich zu erkennen. Okay, das Ding dürfte also, wie die Torfabrik auf dem Jabulani aufbaute auch hier dieser Ball wohl auf der Torfabrik 2 aufbauen, so daß ich denke, es wird wenig unterschiede zum Aktuellen Spielball der Bundesliga zu diesem Spielball geben.
Zudem sieht man immer wieder, gerade bei vielen Auswärtsspielen, daß auch Tore mit anderen Bällen noch geschossen werden und wie wenig Tore nun wirklich auf die "Flatterbälle" zurück zu führen sind - ich halte daher solche Aussagen für schlichte "Entschuldigungsheuchelei", denn trotz Torfabrik und Torfabrik 2 fallen meiner Meinung nach nicht mehr oder weniger Tore, bemerkenswert finde ich eher, daß man sogar viel weniger Distanzschüsse sieht, als sonst.
Daher hege ich keine großen "Erwartungen" in das Sportgerät, auch wenn vor der EM sicherlich auch Boulevardzeitungsniveau wieder über dieses Ding geschimpft werden wird und eine nicht zu erstickende neuerliche Welle von "Flatterballmeldungen" auf uns so kommen wird.
Dem sehe ich eher gelassen entgegen.
Das ist richtig, Paulianer. Warum man auf diesen Namen zurück gegriffen hat, da müsste man mal die Herren bei Adidas befragen - die können einem das sicherlich erklären. Wurde dies auf der Produktpräsentation nicht gemacht??
Sicherlich ist es schwer, einen Ball "Borschtsch" zu nennen.oder auch "Solidarnosch"
Nee, ich glaube es ist schwer für zwei Länder hier wirklich einen treffenden Namen zu finden, die zudem relativ unterschiedlich sind....
Schauen wir zurück, so war der Tango ein Ball, benannt aufgrund der Meisterschaft in Argentinen. Doch schon in Mexiko hatten wir einen Spielball, der zwar Azteca hieß, aber doch bloß auf dem Tango aufbaute.
Vom Ball war einzig und allein das Design der Bedruckung untrschiedlich zum Telestar, sowie vielleicht das Obermaterial... sonst gab es da wenig. Und der Tango war 1978. Es folgte der Tango Espana, der Mexico Azteca 1986... Wir dürfen nun nicht vergessen, daß vorher die Bälle Lederbälle waren, jetzt mit dem Azteca kam der erste aus Vollkunstoff gefertigte Ball von Adidas heruns und führte ein neunes Zeitalter ein. Mit dem Etrusco Unico zur WM 1990 in Italien wurde der Ball leichter, und dank der nun vollständigen Konstruktion aus Kunstoff auch vollständig wasserabweisend. Schon damals befand man den Ball als schneller und gefährlicher, da er auf feuchten Böden "schneller" wurde. Dies stimmte zwar nicht, aber durch seine Leichtigkeit und seine Wasserabweisede Wirkung wurde der Ball bei Feuchtigkeit extrem glitschig, und verlor daher auch feuchten Rasenplätzen kaum mehr an Fahrt, weil er auf einem Wasserfilm wie ein Boot glitt. Viele Torleute schimpften damals über dieses Sportgerät.
1984 kam der questra, der nun erstmal eine Dämpfungsschicht enthielt. Er ermöglichte bessere Ballkontrolle, aber durch den gesteigerten Elastizitätseffekt konnte man den Ball auch viel stärker beschleunigen, erneut wurde ein "Geschoss" geschaffen. Der Tricolore der WM in Frankreich wurde hier noch verbessert, denn die neue Schaumstruktur schloss keine Luft mehr ein, sondern ein Stickstoffgemisch. Das verhalt dem Ball zu einer noch besseren Energierückgewinnung, Elastizität und Ballkontrolle. Der Ball wurde so viel besser 'spürbar' - zudem stabilisierte die neue Innenschicht die Rundheit des Balles.
Jetzt ging es richtig los, denn 2002 läutete Adidas, unbemerkt übrigens, eine völlig neue Ära der Ballkonstruktion ein. Denn in Asien wurden vorher alle Bälle von Hand genäht, und die Innennahtbälle der Firma waren bei groß und Klein bekannt. Doch heimlich still und leise machte der Fevernova damit schluss, denn es war der erste vollständig auf einer geschweißten Karkasse geklebte Spielball überhaupt. Rund wie kein anderer, ohne Nähte und damit auch nicht nur Wasserabweisend, sondern es gab keiner Möglichkeit mehr, daß Wasser auch nur zwischen die Aussenschicht und die Innenschicht eindringen konnte. Die Karkasse baute mit seiner Struktur auf dem Tricolore auf...
Publik wurde die Sache mit den geklebten Bällen erst 2006, mit dem bekannten Ball.. dem Teamgeist. Wir erinnern uns nur zu deutlich. Denn damals laberte sofort alles los, das geklebte Bälle flattern, die neue Panelstruktur und Rhababer, Rhababer...
Leider offenbare die völlig glatte Struktur des Teamgeist Nachteile bei der Ballkontrolle. Denn was gut gleitet, weil das Wasser als Film sich auf die Oberfläche legt, reduziert auch die Ballkontrolle. Der Teamgeist war daher relativ unbeliebt, weil er zu 'glitschig' war, wenn es nass wurde.
Das änderte man mit dem Terrapass Design, der ja die gleichen Panele hatte wie der Teamgeist, aber nun mit dieser Noppenstruktur. Das verhalf der Kugel zudem durch laminare Strömungen zu besseren aerodynamischen Flugeingenschaften, was schlicht Effekte durch Spin der fliegenden Kugel nur verstärkte und damit Bananenflanken von Kaltz einen Bumerang Effekt beschert hätte
Der Terrapass fand seinen Ursprung im EM Spielball Europass, wo man die neue Struktur eingeführt hatte, der Terrapass hingegen hatte dann bereits die neue Karkasse, die nach neuen Ideen von Adidas in einem aufwenigen Verfahren hergestellt wurde. Auch der Schichtaufbau der Panele hatte sich geändert.
Dann endlich kam der Jabulani. Neue Panelstruktur mit neuem Aufbau, verbesserte Rundheit und natürlich ein erneut optimiertes Design der Oberflächenstruktur, damit Verbesserung der laminaren Strömungen... Well, wir wissen alle was JETZT erst geschimpft wurde...
Es folgte mit der Torfabrik der logische Nachfolger des Jabulani für die Bundesliga und mit dem Speedcell zur Damen WM in Deutschland ein leichtes Facelift mit kleinen Veränderungen der Schichten und Karkasse auf dem Grundprinzip des Jabulani...
Dann folgte mit viel Trara die Torfabrik 2 mit einer erneut veränderten Panele, denn anstelle Noppen oder kleine Leisten sind es nun kleine Pryramiden, die ein wenig an Haifischhaut erinnern.. der damit erreichte Effekt ist bekannt, weil die laminaren Strömungen durch Microverwirbelungen zusätzlich verstärkt werden. Der Ball ist also noch strömungsgünstiger, wird damit mit weniger Energie noch schneller, zudem reagiert er noch besser und empfindlicher auf Rotation, was Ballkontrolle und natürlich Schusspräzision steigert.
Dank der erneut veränderten Karkasse mit einer nochmals verbesserten Rundheit durch ein erneut verändertes Produktionsverfahren, sowie der Veränderung der Panele in deren Sandwichaufbau ist der Ball damit noch 'weicher' am Fuss und sollte sich für den Spieler noch besser anfühlen, wie die einstige "Gummikugel" des Jabulani, war ein Zurück zum Gefühl des Lederballes angeblich bedeuten soll, allerdings mit der Zartheit der Menschlichen Haut. Wie gut dies schon erreicht wurde, kann jeder mal ertasten, wenn wir die Torfabrik 2 mal einfach berühren und leicht drücken, es ist ein völlig anderes "Ballgefühl" als zum Jabulani.
Ich denke daher, der Tango 12 - wohl ist die 12 eine Anlehnung als 2012 wird sicherlich ein schöner und vor allem an die Tradition anknüpfender Spielball werden.
Die Geschichte der Bälle kann man übrigens mit nur wenigen Mouseklicks durch eine Suchmaschine im Internet noch viel detailierter nachlesen. Vielleicht hilft es aber, die Skepsis und auch das ewigliche Misstrauen und auch die wohl oft subjektiven Eindrücke ein wenig zu relativieren.
Übrigens: Dank der neuen Struktur und der verbesserten Rundheit soll der Ball auch nur eine bestimmte maximale Geschwindigkeit erreichen, die bei um die 120 km/h im Schnitt liegen. Der Rekord von David Hirst mit über 180 km/h dürfte damit eher schwerer werden, und die Schüsse von 2007 mit über 210 km/h sollen so auch schwerer werden, einfach um die Gefährung der Spieler durch solche Geschosse zu minimieren. Wobei die über 210 km/h durch den Linksverteidiger von Hertha nie offiziell 'ermessen' worden sind und ich die Quelle deutlich in zweifel ziehe, ebenso wie die über 200 km/h von Roberto Carlos. Doch das ist meine persönliche Meinung.