Produkttest: Puma King GC 2011
Wer Puma sagt, muss auch King sagen – so oder so ähnlich könnte ein Werbeslogan des Sportartikelherstellers aus Herzogenaurach lauten. Denn insbesondere im Bereich der Fußball-Ausrüstung stellt die unter auf den Namen King laufende Modellreihe einen absoluten Klassiker dar. Wirft man einen Blick auf den Bereich der Torwarthandschuhe, so fällt auf, dass der Puma King seit vielen Jahren in den drei gängigsten Schnittvarianten – Außennaht, Innennaht und Rollfinger – vertrieben wird. Ebenfalls für großen Zuspruch sorgen die fairen Preise, die – wenn man das Premium-Segment betrachtet – eher im unteren Bereich liegen. Doch wie sieht das Preis-Leistungs-Verhältnis aus? Und ist die Qualität wirklich immer vom Preis abhängig? Um diese Fragen zu beantworten, hat torwart.de den Puma King GC aus der aktuellen Kollektion intensiv getestet.
Die Optik der Oberhand des Puma King GC wirkt sehr edel. Der obere Bereich ist in weiß gehalten und wird durch jeweils diagonal verlaufende schwarze und goldene Streifen vom unteren schwarzen Bereich abgetrennt. Im Bereich der Fingerknöchel des kleinen Fingers und des Ringfingers befindet sich die symbolträchtige Raubkatze, die ebenfalls golden ist. Die Oberhand besteht aus geprägtem Latex. Darunter befindet sich eine kaschierende Dämpfungsschicht, die auf den Namen Force Field hört. Insgesamt wird so eine Schicht gebildet, die sieben Millimeter dick ist und die Wucht des Aufpralls bei einer Ballabwehr mit der Faust sehr gut absorbiert. Der weiße Bereich der Oberhand ist außerdem sehr griffig und sorgt dafür, dass der Ball gut kontrolliert werden kann und nicht über die Faust rutscht. Sinnvoll platzierte Einschnitte an den mittleren Fingergelenken sowie in der Handmitte erhöhen die Flexibilität der Oberhand. Dadurch, dass diese Bereiche mit einem atmungsaktiven Mesh-Material ausgekleidet sind, ergibt sich ein angenehmes Klima im Inneren des Torwarthandschuhs.
Der Puma King GC verfügt über den Rollfinger-Schnitt, der in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen hat. Bei diesem Schnitt ist der Haftschaum der Innenhand direkt mit der Oberhand vernäht. Dadurch rollt sich der Haftschaum um die Finger, wodurch der Name der Schnittvariante zu erklären ist. Der größte Vorteil des Rollfinger-Schnitts ist wohl, dass selbst in heiklen Situationen Haftschaum am Ball ist. Sollte sich einmal ein Finger des Torwarthandschuhs verdrehen, ist dennoch eine optimale Ballkontrolle möglich. Ein weiterer Pluspunkt, den der Rollfinger-Schnitt mit sich bringt, ist die vergleichsweise hohe Aufpralldämpfung, die sich vor allem beim Abfangen von Flanken und hart geschossenen Bällen bemerkbar macht. Insgesamt kann man den Rollfinger-Schnitt so charakterisieren, dass er das Ballgefühl und die Ballkontrolle des Innennaht-Schnitts mit der Aufpralldämpfung des Außennaht-Schnitts verbindet. Dabei geht allerdings etwas Ballgefühl verloren, was vor allem für Torhüter, die ansonsten auf den Innennaht-Schnitt vertrauen, eine Umstellung sein dürfte. Wie es generell beim Rollfinger-Schnitt aus produktionstechnischen Gründen üblich ist, besteht auch beim Puma King GC der Haftschaum der Innenhand aus zwei Teilen: Die Fläche des Mittel- und Ringfingers besteht aus einem einzelnen Stück und wird am Fingeransatz mit dem restlichen Haftschaum vernäht. Diese Nahtstelle riss in der Vergangenheit bei einigen Rollfinger-Modellen nach einiger Zeit ein. Beim Puma King GC tritt dieses Problem nach ausgiebigen Praxistests allerdings nicht auf, da die Verarbeitung sehr gut ist. Auch ein Einreißen des Haftschaums zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger konnte – trotz fehlendem Einschnitt in diesem Bereich – nicht beobachtet werden. Der Haftschaum der Innenhand ist seitlich um die Hand geklappt und wird erst auf der Oberhand vernäht. Dadurch ergibt sich eine noch weiter vergrößerte Handfläche ohne störende Nähte. Auch auf der Unterseite des Daumens ist der Haftschaum der Innenhand umlaufend und kommt ohne Nähte aus. Dies steigert vor allem den Tragekomfort, da Nähte gerade im Daumen-Bereich als störend empfunden werden können.
Der Einstieg und der Verschluss des Puma King GC bestehen aus einer Bandage und einem umlaufenden Klettverschluss mit Latex-Fläche. Dadurch ergibt sich ein sehr guter Sitz, der sich individuell einstellen lässt. Ein auf den Namen Rubber Tab hörender Gummieinsatz am Ende den Verschlussriegels vereinfacht das Schließen, ohne dabei den Haftschaum an den Fingerspitzen des anderen Torwarthandschuhs zu beschädigen. Es handelt sich dabei um ein nettes Extra, das allerdings nicht elementar wichtig ist, da sich die für den Haftschaum gefährlichen Kletten ohnehin nur direkt auf der Bandage befinden und nicht am Verschlussriegel. Das Textilfeld auf dem Verschlussriegel eignet sich sehr gut für Personalisierungen.
Als Haftschaum kommt beim Puma King GC der vier Millimeter dicke Speed Response Latex zum Einsatz. Dieser wird durch eine etwa drei Millimeter dicke Kaschierung ergänzt, sodass sich eine sehr zufrieden stellende Dämpfungsschicht ergibt, die die Wucht scharf geschossener Bälle gut absorbiert. Die Griffigkeit des Speed Response Latex liegt insgesamt auf einem Level mit dem Ultimate Grip. Die beiden Top-Haftschäume von Puma unterscheiden sich dadurch, dass der Ultimate Grip zu Beginn über eine etwas höhere Klebewirkung verfügt, während der Speed Response Latex seine Griffigkeit über einen längeren Zeitraum gesehen besser aufrechterhalten kann. Den Vergleich mit den anderen Haftschäumen auf dem Markt muss der Speed Response Latex ebenfalls nicht scheuen: Er muss sich dem Absolutgrip Plus von Uhlsport und Nikes Kontaktschaum zwar leicht geschlagen geben, allerdings handelt es sich bei diesem Unterschied nur um Nuancen. Den direkten Vergleich mit dem Allround Extreme Haftschaum von Adidas gewinnt der Speed Response Latex aufgrund seiner höheren Langlebigkeit in Bezug auf die Griffigkeit. Die Haltbarkeit des Speed Response Latex liegt im guten Bereich.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass der Puma King GC über ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis verfügt. Für lediglich 54,95 Euro bekommt man ein sehr gutes Paar Torwarthandschuhe, das auch den höchsten Ansprüchen genügt. Sowohl der Haftschaum als auch der Verschluss und die Oberhand befinden sich auf einem sehr guten Niveau und erfüllen die Erwartungen fast ausnahmslos. Spitzen-Qualität zu einem Top-Preis, was will man mehr? Torwarthandschuhe von Puma sollte jeder Torhüter auf dem Zettel haben.
Auswertung:
Oberhand:
Verschluss und Einstieg:
Haftschaum:(Grip bei Trockenheit:
; Abrieb:
Verarbeitung:
Tragekomfort:
Gesamt:
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Mir persönlich sagt sogar der Innennaht-Schnitt mehr zu, aber das ist eine Geschmackssache.
