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Thema: Fußballprofi werden als Torwart/Torspieler. Wie stehen die Chancen?

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  1. #1
    Aufschlagwin
    Gast

    Standard Fußballprofi werden als Torwart/Torspieler. Wie stehen die Chancen?

    Hallo,

    ich bin nicht allzulange in diesem Forum, habe jedoch schon einige gute Beiträge gelesen und hoffe mit meinem Anliegen / Beitrag viele Spezialisten ansprechen zu können, die sich im Bereich des Profifußballs auskennen und Antworten auf meine Fragen zum Thema geben können bzw. mit denen ich diskutieren darf. Der Beitrag ist etwas länger gehalten, da das Thema doch sehr komplex ist und viele Fragen aufwirft.

    - Meine Frage ist:
    Wie werden die Job-Chancen eines 13-jährigen Jugendlichen eingeschätzt, das Profi-Fußballer werden will und zwar - im neudeutschen - als "Torspieler"?

    - Warum Frage ich das?
    Unser Kind ist Torspieler und in dieser Position überdurchschnittlich erfolgreich mit ausbaubarem Potential. Im Vergleich zu anderen Torspielern der gleichen Jugend, die bis in die Regionalligen hoch reichen, kann es mithalten. Unser Kind ist 13 Jahre alt und erhält im Verein neben dem Mannschaftstraining auch Training als Torspieler. Es spielt aktuell und im letzten Jahr der D-Jugend. Das ist keine eigene Überschätzung der Leistung in unser Kind, sondern eine sichtbare Feststellung.

    - Wann soll/kann/muss der Schritt gewagt werden, die Profilaufbahn einzuschlagen?
    Die Torspieler werden in den Ligen immer jünger, siehe Leno. Wenn zu lange gewartet wird, sich für eine Profilaufbahn zu entscheiden, kann es (vielleicht) zu spät sein. Auf der andere Seite steht die Schule, die mittlerweile alles von den Kindern abverlangt und jeder spricht davon, wie wichtig doch die Schule ist. Klar ist Schule wichtig, doch was überwiegt in diesem Moment? Stelle ich den Fußball hinter die Schule oder die Schule hinter den Fußball? Welche prozentuale Gewichtung nehme ich vor? Muss es das Gymnasium sein, reicht vielleicht nicht auch die Realschule um sich mehr auf den Sport zu konzentrieren?
    Vielleicht nach dem Motto: "Man wird niemals erkennen, etwas erreichen zu können, wenn man es vorher nicht versucht hat".

    Natürlich ist klar, dass viele Fußballer den Traum hegen, Fußballprofi zu werden. Es hängen viele Faktoren davon ab, ob es klappt oder nicht. Alleine das Elternhaus muss schon zu 100% dahinterstehen, wenn das Kind diesen Wunsch hat. Die Aufwendungen für ein Elternhaus sind enorm, gerade wenn es sich noch um eine Wohnortgegend handelt, die ländlich geprägt ist und die nächsten Große Vereine 1 Autostunde einfach entfernt sind. Unser Kind bringt Talent, Willen und Ehrgeiz mit.

    - Vergleich von Chancenverhältnis eines Feldspielers vs. Torspielers:
    Wenn ich als Feldspieler Profi werden will, dann betrachte ich das als viel schwieriger, als wie wenn ich als Torspieler Profi werden möchte. Begründen möchte ich das damit, dass viel mehr Feldspieler Profi werden wollen bzw. die sich als Feldspieler versuchen, aber als Torspieler brauchst du noch mehr als nur Ehrgeiz, Disziplin und Trainingsfleiß, nämlich Reaktion und Mut. Diese zusätzliche Fähigkeiten besitzen nicht so viele, meine ich.

    Also ist es doch so, dass es "nur wenige" gute Torspieler geben kann, als Feldspieler und die berufliche Aussichten von einem Torspieler doch eher besser sind, als die eines Feldspielers oder?

    Natürlich werden in der Summe 10 Feldspieler gebraucht und nur 1 Torspieler. Doch dieses Argument stimmt insofern nicht, als dass es auch bei den Feldspielern unterschiedliche Charaktereigenschaften gibt wie Verteidiger oder Stürmer oder ..... Und diese Feldspieler-Positionen werden in einer Mannschaft auch nur 2 mal besetzt und seltenst 3 mal (aus Kostengründen).

    Der Schritt bzw. die Entscheidung für einen jungen Menschen, den Weg eines Profibußballers zu gehen, kann es selbst nicht treffen und die Eltern müssen hier entscheidend eingreifen, um die Unwegbarkeiten bis zum möglichen Erfolg vorherzusehen. Umso wichtiger ist es, vor der Entscheidung möglichst alle / viele Chancen und Risiken zu kennen und zu bewerten.
    Sicher spielt auch die physische und psychische Verfassung des Kindes eine Rolle, doch diese ist aktuell positiv vorhanden. Und wie es später in höheren Ligen aussieht, wie und ob sich das verändert, kann niemand voraussagen.

    Mir geht es in meinen Fragen bzw. Ausführungen um die berufliche Chance eines Torspielers nach dem Motto "Träume darf man haben, die Realität spielt aber wo anders". Ich will verstehen, ob ein solcher Weg überhaupt machbar ist und was in diesem Aufstiegsverlauf ins Profitum zu berücksichtigen ist, was zu tun oder zu lassen ist (das Rad wurde ja schon erfunden, warum muss ich es nochmals erfinden!).

    Vielleicht sind hier User, die einen solchen Weg schon erfolgreich oder weniger erfolgreich gegangen sind und mit Wissen / Erfahrungen etwas unentschlossenen Eltern mitgeben können. Oder gibt es Eltern, dessen Kind ebenso Talent mitgebracht hat, an irgendeinem Punkt gescheitert sind oder es geschafft haben..........?

    Ich hoffe, dass mein Beitrag nicht blöde rüberkommt, sondern lediglich die Frage aufstellt, welche berufliche Chancen ein Torspieler hat, ob der Torspieler generell bessere oder schlechtere Chancen als ein Feldspieler hat.

    Ich würde mich über eine angeregte Diskussion freuen.

    Viele Grüße

  2. #2
    Amateurtorwart
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    Standard

    Ach du Scheisse!

    Ich appelliere hier mal an die elterliche Vernunft. Darüber nachzudenken sein Kind auf eine andere Schulform zu schicken nur um dessen Chancen auf eine Prfikarriere zu erhöhen ist abartig!

    Außerdem spielt es keine Rolle welche Schulform gewählt wird. Wenn er Fussballprofi werden will braucht er Ehrgeiz, Talent und Glück. Das kann man nicht bis ins letzte planen.

    Und es ist sicherlich nicht einfacher Profi zu werden wenn man Torwart ist. Eher im Gegenteil finde ich. Wenn er profi werden könnte sollte er langsam die Vereinsleiter hochklettern. Sprich: Nicht sofort zum BuLi Verein und sagen: Das ist er. Welcher Klub in der Nähe hat eine Jugend die hoch spielt? Dort versuchen Fuss zu fassen.

    Außerdem: Die Entwicklung von Kindern/Jugendlichen ist total unterschiedlich. Der eine ist mir 13 schon sehr weit aber entwickelt sich später vlt nicht mehr weiter. Der nächste wiederum ist mit 13 nur leicht überdurchschnittlich aber entwickelt sich schneller und weiter.

    Bitte nicht planen dass das Kind Proofi wird. Und nicht annehmen dsss die Chancen höher sind als bei den Feldspielern.
    Torhüter sind wie Hausfrauen: Wenn Sie einen guten Job machen redet keiner drüber. Wenn Sie einen Fehler machen ist das Geschrei groß.

  3. #3
    Aufschlagwin
    Gast

    Standard

    Aschekind, erkenne aus deinem Beitrag einen allgemeinen Ratschlag, vielen Dank für deine Meinung zu diesem Thema.

    Vernünftig sind wir Eltern schon, keine Frage und wir setzen natürlich nicht alles auf eine Karte, das wäre totaler Blödsinn. Schule ist wichtig und bleibt wichtig. Doch, wie viel Schule darf / muss es denn sein?

    Genau darin sehe ich die große Schwierigkeiten im aktuellen Profisport in westlichen Ländern wie z.B. in Deutschland. Hier wird großer Wert auf die schulische Komponente gelegt, aber die talentierte Fähigkeit eines Kindes im sportlichen Bereich von Vielen der Schule untergeordnet.
    Ich teile mit dir nicht die Meinung, dass es egal ist, welche Schulform man nutzt. Ein Hauptschüler geht täglich 20-25 Wochenstunden in die Schule, wenig Hausaufgaben. Ein Gymnasiast hat von vornherein schon einmal mind. 34 Wochenstunden + erhebliche Hausaufgaben. Der Schulstoff ist anspruchsvoll.

    Hmmh, jetzt sagst du, dass ein Hauptschüler gleich viel trainieren kann wie ein Gymnasiast? Der Schüler mit mehr Freizeit kann doch seinem Ziel schneller näherkommen als ein Schüler, der weniger Zeit hat, unabhängig von seiner Intelligenz, um die geht es nicht.
    Ist das richtig?

    Richtig, Kinder entwickeln sich unterschiedlich früh oder spät. Doch wenn sich einer in der heutigen Zeit mit 16 Jahren dazu entschließt, Profi zu werden, ohne ausreichend im frühen Kindesalter trainiert zu haben, dann wird das nix mehr oder mit noch mehr Glück, wie KLose. Der spielte mit 22Jahren noch in der Bezirksliga bevor er entdeckt wurde.

    Aber mich würde interessieren, wie du meintest, dass es als Torwart eher einfacher ist, Profifußballer zu werden, als ein Feldspieler. Konnte keine Begründung erkennen, warum du das meinst.

    Grüße

  4. #4
    Amateurtorwart
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    ich sag mal so, wäre wirklich so gut dann würde er doch schonmal bei einem verein der hochspielt spielen, dort ist dann auch die chance höher "entdeckt" zuwerden und vllt in einen BuLi verein zuwechseln, dort haben die meisten dann auch ein leistungszentrum mit schule. also wäre das vllt mit schule nicht so planen. es wird alles seinen weg finden wenn er dafür bestimmt ist.
    vllt mal gut um einzuschätzen ob wirklich mithalten kann zu einem probetraining gehen, da kann man das am besten vergleichen. aber nicht planen. fußballprofi werden ist meines erachtens in erster linie glück und danach braucht man talent, was hilft es einem ein guter fußballer zu sein, aber nie entdeckt zu werden und dann die entsprechende förderung zu bekommen...
    aber bitte nicht falsch verstehen, die frage bzw der text hört sich für mich "krank" an. ein kind ist immer noch ein kind, hat jetzt vllt spaß am sport egal wie ehrgeizig er ist kann es immer noch sein das er in zwei jahren eine freundin hat und dann keine lust mehr hat auf fußball. und dann? dann ist er auf der realschule weil man das gymnasium nciht gewählt hat um mehr zeit für fußball zu haben.
    dann hat er interesse an einem studium und muss dies mit umwegen durchführen weil auf da abitur verzichtet wurde um mehr zeit für fußball zu haben..
    ich bin wirklich nicht alt um die lebenserfahrung zu haben (18) aber nein, wenn ich so denke, und das gelesen habe, kann ich mit meinem jungen jahren nur den kopf schütteln... denn wenn er das zeug dazu hat, dann findet man schon irgednwie einen weg aber nicht sowas mit dem kind anstellen....
    Weiter, immer weiter!
    Oliver Kahn

  5. #5
    Amateurtorwart
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    Standard

    In der Regel gibt es bei "höher klassigen" Vereinen Sichtungstage an denen man sich oder sein Kind präsentieren kann. Wie meine Vorredner schon gesagt haben, wäre es erst einmal ratsam, einen höher spielenden Verein zu wählen; es muss nicht sofort Bayern, Dortmund oder der Hamburger SV sein. In jedem Bundesland bzw. deren Bezirke gibt es immer wieder Vereine, die sich durch eine exzellente Jugendarbeit auszeichnen. Sollte sich euer Filius dort durchsetzen, erhöht sich die Chance deutlich, denn diese Vereine werden regelmäßig von "Bundesliga"-Vereinen besucht, um nach Talenten Ausschau zu halten.
    Auf die schulische Laufbahn eures Kindes möchte ich nicht explizit hinweisen, denn es ist für mich selbstverständlich, dass ein Kind die höchstmögliche schulische Ausbildung genießen sollte, die es bewältigen kann. Denn, auch wenn euer Sohn "entdeckt" wird, kann man trotz hervorragender medizinischer Abteilung der Vereine gesundheitliche Schäden ausschließen, die zur Invalidität führen können. Und in solch einem worst-case-Szenario würde ich mir als Elternteil Vorwürfe machen, wenn ich mit dafür verantwortlich wäre, wenn mein Kind keine optimale schulische Ausbildung genossen hat - der Ausbildungsmarkt ist schließlich nicht sehr viel besser, als die Arbeitsmarktsituation. Und je besser die Ausbbildung und der Abschluss, desto mehr Chancen hat er, seinen weiteren "Traumberuf" zu ergreifen.
    Wenn man ein 0:2 kassiert, dann ist ein 1:1 nicht mehr möglich. (Aleksandar Ristic)

  6. #6
    Aufschlagwin
    Gast

    Standard Fabi

    danke für deinen Beitrag, trotz deines jungen Alters. In meinen Ausführungen schlägt das Herz eines Vaters, der das Beste für sein Kind will. Du bezeichnest es als krank, nun ich denke, da du ja (wahrscheinlich) noch kein Vater bist und nicht nachvollziehen kannst, was "Eltern fühlen" wirklich heisst.

    Du sagst in deiner Antwort u.a. genau das, was ich etwas an den Pranger gestellt habe. Die Schule kommt an erster Stelle und dann der Sport. Merkste was, Willkommen in Deutschland. Klar, Jugendliche sind launisch und wollen die Welt entdecken, genauso wie ein Poldi, Schweinsteiger oder Leno. All das waren einmal Kinder und mussten ebenso ihren Weg gehen, um Erfolg zu haben.

    Glück und da gebe ich allen hier recht, das braucht man wirklich. Zur rechten Zeit am richtigen Ort. Doch vielleicht kann man dem Glück ja auch ein wenig nachhelfen nach dem Motto "den tüchtigen gehört der Erfolg".

    Wir Eltern versuchen natürlich, Schule und Hobby so gut wie möglich miteinander zu verbinden und unterstützen, wo es nur geht. Daran liegt es nicht. Aktuell spielt unser Kind (Jugendlicher) in einer guten Mannschaft und trainiert 3x pro Woche + Mannschafts-Wettbewerbe in der Runde.

    Meine urspr. Frage zielte primär darauf ab, ob es betroffene User gibt, die selbst oder eben auch Erfahrungen mit ihrem Kind schon mit diesem Thema "Profifußball" konfrontiert wurden und berichten können.

    Und als nächste Frage hatte ich gefragt, wie denn die Job-Chancen für einen Torwart gegenüber einem Feldspieler zu werten sind. Was ist meist gesuchter, Tor- oder Feldspieler?

    Grüße

  7. #7
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Standard

    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen
    danke für deinen Beitrag, trotz deines jungen Alters. In meinen Ausführungen schlägt das Herz eines Vaters, der das Beste für sein Kind will. Du bezeichnest es als krank, nun ich denke, da du ja (wahrscheinlich) noch kein Vater bist und nicht nachvollziehen kannst, was "Eltern fühlen" wirklich heisst.
    Es ist klasse, daß Du jemand, der Dir die Sicht des "Kindes" vermitteln will, gleich so kommst. Also stellen wir uns mit Dir auf eine Stufe und schlagen Dich mit deinen eigenen Waffen!

    Merkste was, Willkommen in Deutschland.
    Jap! Welchen Schulabschluss hast Du? Und welchen Beruf übst Du den aus?
    Sorry, für die Frage, doch als ich zur Schule ging, war es für den Hauptschüler schon schwer genug, in einer KfZ Werkstatt unter zu kommen, heute ist für viele technische Berufe sogar besser, wenn man Abitur hat.
    Betrachte Dich! Du möchtest das Beste für dein Kind. Super Idee! Willkommen in Deutschland - aber das gibt es auch anderswo. Nur da ist es schlimmer. Geh mal nach China. Schule? Viele Kinder sehen das nicht, dafür eine Sportschule. Wenn man sich die Schule nicht leisten kann, vielleicht schafft man es als Talent im Sport und dann kommt der internationale Durchbruch... und dann kann das Kind die Familie ernähren... ist das wirklich ein redlicher Beweggrund? Für ein so armes Land wie China vielleicht, doch für ein Land wie Deutschland?


    Glück und da gebe ich allen hier recht, das braucht man wirklich. Zur rechten Zeit am richtigen Ort. Doch vielleicht kann man dem Glück ja auch ein wenig nachhelfen nach dem Motto "den tüchtigen gehört der Erfolg".
    Das kann man versuchen, doch Fussball ist leider ein "Klüngelgeschäft"... schau, hast Du z.B. in München zwei große Vereine, dann schaut sich ein Auswahltrainer dort zuerst um, bevor er andere Vereine abklappert. So bleiben Talente zum Teil schlicht unentdeckt, weil sich hier die Leute, die es tun sollen, schlicht nicht die Mühe machen und die Vereine auch nicht mehr so 'scouten' wie früher üblich.
    Also nachhelfen, indem man das Kind zum Probetraining schickt. Doch die meisten Vereine ziehen dann vielleicht, aber die Entwicklung kann man nicht beeinflussen.
    Noch haben Vereine es gern, wenn die Kinder 'unterbelichtet' sind. Sprich: Es gibt Clubs, gerade mit Namen, die achten sehr auf die Zeugnisse der Kinder. Gerade in der C- und B-Jugend kenne ich Vereine, deren erste Mannschaft Bundesliga spielt, da müssen die Zeugnisse eingereicht werden. Zudem müssen die Älteren, wenn es nicht Abitur ist, zumindest eine klare Lehrstelle haben und auch dort erfolgreich sein.
    Also auch hier nachhelfen: Für eine gute Schulbildung sorgen, anstelle die Schule und Schulzeit in Frage zu stellen.
    Also schauen, was hat das Kind für ein schulisches Leistungspotential und dieses entsprechend ausbilden und fördern. Nicht zum Erfolg zwingen, weil das geht bei Bildung nicht.

    Wir Eltern versuchen natürlich, Schule und Hobby so gut wie möglich miteinander zu verbinden und unterstützen, wo es nur geht. Daran liegt es nicht. Aktuell spielt unser Kind (Jugendlicher) in einer guten Mannschaft und trainiert 3x pro Woche + Mannschafts-Wettbewerbe in der Runde.
    Und nun denkt daran: Für angehende Profis gilt - Schule, Ausbildung, ggf. Studium - das ist Pflicht!
    Viele Eltern verstehen es nicht.. doch es passiert schnell: Eine doofe Verletzung und die Fussball Karriere ist vorbei... was dann? Ohne entsprechenden Abschluss droht sofort Ausschluss. Das ist z.B. in den USA noch schlimmer als hier, in Brasilien ist es der Absturz in die Slums... hier in Deutschland vielleicht nur HartzIV... doch bitte: Das kann nicht das Ziel fürsorgender Eltern sein.
    Sprich: Was ist wenn der Sport nicht greift, was dann? Einen Zivilversager, nur weil die Eltern meinten, Ihr Kind wird Profifussballer, zu züchten... also ich halte es nicht für Sinnvoll.
    Ich kann daher verstehen, daß hier einige mit schierem Entsetzen reagieren.
    Wenn man das ernst nimmt, welcher Rückschluss sollte man dabei auf Fürsorge und vor allem Welt- und Lebensverständnis der Eltern sich ziehen lassen? Bitte, das möchten wir nicht jetzt diskutieren.

    Meine urspr. Frage zielte primär darauf ab, ob es betroffene User gibt, die selbst oder eben auch Erfahrungen mit ihrem Kind schon mit diesem Thema "Profifußball" konfrontiert wurden und berichten können.
    Was erhoffst Du Dir? Glaubst Du wirklich, daß es hier Eltern gibt, Dir Dir verraten können, wie man einen Profifussballer züchten kann? Oder wie darf man diese Frage verstehen?

    Und als nächste Frage hatte ich gefragt, wie denn die Job-Chancen für einen Torwart gegenüber einem Feldspieler zu werten sind. Was ist meist gesuchter, Tor- oder Feldspieler?
    Also ganz klar: Es sind die Feldspieler. Komm mal vom dem Gedanken ab, daß die Chancen als Torwart aufgrund Ehrgeiz und Willen größer sind. Totaler Blödsinn. Hier unterscheidet einen guten Feldspieler auch nichts mehr von einem guten Torwart.
    Bedenke, daß eine Mannschaft aus 22 Spielern oft besteht, also 2 Torleuten und 20 Feldspielern. Das ist der Pool einer großen Mannschaft. Wenn ich im Feld Talent habe und daher 2 oder mehr Positionen wirklich erfüllen kann, so ist meine Chance wesentlich höher, als die eines Torwart, der im Feld vielleicht relativ gut ist, doch von einem Spezialisten auf der Position immer ausgestochen wird.
    Das muss Dir zuerst bewußt werden, und dieser Wahrheit muss Du Dich zuerst öffnen...

    Achja: mir tun 10 Euro für eine 1 in Mathe oder Deutsch extrem weh, viel mehr als 2 Kugeln Eis... Doch wenn ich es recht bedenke: Die 10 Euro sind wohl angelegt, und wenn er anstelle wie erträumt Profi dann doch "nur" Maschinenbauer wird, so freut es mich dennoch, weil er damit gelernt hat, daß Leben immer auch bedeutet, alternativen zu haben und flexibel agieren zu können. Natürlich bezahle ich auch gern Eis... aber mir sind dann doch die 10 Euros wichtiger, die ich bezahlen muss... egal wie sehr er Profi werden möchte
    Und die etwas älteren Jugendlichen hier, die werden mir beipflichten... und viele Profi Clubs sehen das - zum Glück - ähnlich
    Geändert von Steffen (01.12.2011 um 15:20 Uhr)
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  8. #8
    Aufschlagwin
    Gast

    Standard Airbus,

    Airbus, verstehe deine Ansätze und nach denen es auch heisst, erst Schule, dann Hobby. Das ist genau das, was alle sagen.

    Wir haben auch schon Kontakt mit einer sportkooperierenden Privatschule aufgenommen, die aber 40Km von unserem Wohnort entfernt ist. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln, im Winter, bei Dunkelheit, alleine in einer Großstadt unterwegs zu sein. Für ein jedes Kind ein Greuel und das möchte ich unserem Kind nicht zumuten, 1,5 Stunden tagtäglich einfache Strecke unterwegs zu sein. Hin- und her schutteln, noch aufwendiger.

    Also, dann doch erst Schule und nebenbei Hobbyfußball, und wenn Abi mit 18 in der Tasche, dann anfangen richtig zu trainieren?

    Und Leno spielt mit 19 in der 1.Liga.

    Mich würde interessieren, welche Schulabschlüsse unsere Weltstars im Fußball haben.

    Ich tippe auf 40% Hauptschule, 55% Realschule, 5% Gymnasium.

    Liege ich falsch?

  9. #9
    Amateurtorwart
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    Standard

    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen

    Also, dann doch erst Schule und nebenbei Hobbyfußball, und wenn Abi mit 18 in der Tasche, dann anfangen richtig zu trainieren?

    Und Leno spielt mit 19 in der 1.Liga.

    Mich würde interessieren, welche Schulabschlüsse unsere Weltstars im Fußball haben.

    Ich tippe auf 40% Hauptschule, 55% Realschule, 5% Gymnasium.

    Liege ich falsch?

    Du musst bitte auch bedenken, wie viele Nachwuchsfussballer gibt es in Deutschland? Wie viele von denen schaffen es bei einem großen Verein unterzukommen? Wie Steffen schon angemerkt hat, hat eine Mannschaft im Normalfall um die 20-22 Spieler im Kader(ich rede hier nur von den 1.Jugendmannschaften) - prozentual also ein sehr geringer Teil. Du führst einen Bernd Leno an, gut, aber kennst du seine Vita? Wann wurde er "entdeckt"? Ähnlich verhält es sich doch mit einem ter Stegen. Ein Ron-Robert Zieler war in jungen Jahren sogar im Ausland. Alles richtig, doch sind das doch nur Einzelfälle, die man nie pauschalisieren sollte.

    Bei deiner Auflistung der Schulabschlüsse solltest du auch bedenken, dass wir hier von der Fussball-Elite sprechen, die es tatsächlich geschafft haben. Zudem kommt hinzu, dass sich auch hier die Sichtweise der Vereine geändert hat (siehe z.B.: Schalke 04 und Julian Draxler - Internat, Abitur, Rene Adler bei Leverkusen), aber auch dahingehend hat sich Steffen schon entsprechend geäußert.

    Ich persönlich kann es verstehen und finde es toll, dass du deinen Nachwuchs wirklich in seinen Träumen unterstützen möchtest, aber bedenke bitte immer beide Seiten der Medaille. Ein solide Ausbildung ist in der heutigen Zeit das A und O.
    Auch möchte ich anmerken, dass dein Sohn "erst" 13 Jahre alt ist. Bis zum Herrenbereich sind es noch gute 5 Jahre in denen auch die Pubertät erst noch durchschlägt. Wer weiß denn, ob er nicht in 1-2 Jahren auf einmal keine Lust mehr am Fussball hat, weil auf einmal Frauen/Mädchen oder Partys mit Freunden erstmal interessanter sind?
    Wenn man ein 0:2 kassiert, dann ist ein 1:1 nicht mehr möglich. (Aleksandar Ristic)

  10. #10
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    Standard

    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen
    Also, dann doch erst Schule und nebenbei Hobbyfußball, und wenn Abi mit 18 in der Tasche, dann anfangen richtig zu trainieren?
    Was spricht dagegen, "richtig" zu trainieren, wenn man sein Abitur macht?!
    Farblegende: Moderator | Privatperson

  11. #11
    Amateurtorwart
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    Standard

    so weit ich weiß hat fast die gesamte bayern jugend abitur, damit meien ich läute wie schweinsteiger, wenn ich falsch liege berichtigt mich.

    ich kann nur sagen, das es bei mir einen verein in der nähe gibt der in der 2. bundesliga spielt, dessen jugend sehr gut ist und in oberen ligen mit spielt.. davon weiß ich da viele meiner freunde und bekannten dort gespielt haben und sich der verein für solche eingesetzt hat die vllt keinen so guten abschluss habenw erden dass sie eine lehrstelle bei sponsoren kriegen. deswegen kann ich steffens aussage vollkommen unterstreichen das vereine in heutiger zeit sehr wert darauf legen das man nicht nur im sport erfolge hat.

    zuzsätzlich kann ich sagen das viele dieser freunde den verein als sprungbrett genommen haben, da wie von steffen auch schon gesagt eher sichter zu solchen vereinen gehen.

    ebenfalls unterstütz ich steffen in der aussage das es feldspieler leichter haben, statistiken gibt es nicht si weit ich weiß aber erklären kann ich es mir nur so,
    man brauch einfach mehr feldspieler wie torhüter, und diese besagten feldspieler kann man wenn not am man ist überall einsetzen (klar wird das nicht gemacht aber theoretisch müsstet ihr mir zustimmen)

    ausserdem ist es doch so, das meist ein torhüter fix ist, wieso bräuchte man dann 10 andere ?


    EDIT: ahja vater stolz in allen ehren, sowas wie einen vater besitz ich auch, der übrigneds auch immer stolz war auf mich obwohl ich nicht jettzt in der bundesliga mein geld verdiene sondern "nur" meine ausbildung tätige. ich kann wohl nach vollziehen wie ein vater sich fühlt den das gefühl von stolz kenne ich auch, und weiß das man es nach vollziehen kann ohne jemanden unter druck zusetzen, ich meine einfach das es nicht gut ist auch wenn man vllt nur das beste will, so einen weg ein zu schlagen, denn auch wenn ich vllt nie die chance hatte, bin ich meinem vater heute dankbar das er sich sowas nie überlegt hat. den heute, wie gesagt mit nur meinen 18 jahren, weiß ich das schule wichtiger ist als alles andere, und ich gebe nur den denk anstoß, irgendwann kommt auch die richtige pupertät, der umschwung alles wird anderes für einen jungen, ich kann nur von mir reden, ich hab ein jahr kein bock mehr auf fußball gehabt weil ich ne freundin hatte und einfach andere erfahrungen fürs leben sammeln wollten...
    Geändert von Fabie (01.12.2011 um 15:39 Uhr) Grund: zusatz
    Weiter, immer weiter!
    Oliver Kahn

  12. #12
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    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen
    Wie werden die Job-Chancen eines 13-jährigen Jugendlichen eingeschätzt, das Profi-Fußballer werden will und zwar - im neudeutschen - als "Torspieler"?
    Was bringt es dir, wenn ich jetzt sage, dass diese Chance genau 1,89264 Prozent beträgt. Fakt ist, dass man die Chance dafür, dass ein Kind Profifußballer wird, nicht einmal ansatzweise einschätzen kann.

    Man darf nicht vergessen, dass selbst in den Nachwuchsabteilungen der Profivereine nur die Besten der Besten überhaupt länger als zwei Jahre dabei bleiben. Ich habe selbst recht viel Einblick in die Nachwuchsarbeit eines Bundesliga-Vereins und dort ist es in einigen Jahren so, dass von der U17 nur zwei bis drei Spieler den Sprung in die U19 schaffen. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Zwei bis drei Spieler von knapp 26 Spielern im Kader. Das sind knapp 9 Prozent - nicht wirklich viel. Betrachtet man darüber hinaus die Tatsache, dass auch für die Zusammenstellung des U17-Kaders so "gefiltert" wird, dann wird schnell klar, dass alles - und ich meine wirklich alles - passen muss, damit ein Nachwuchsspieler es überhaupt in die U19 eines Profivereins schafft. Und wenn man sich dann einmal anschaut, wieviele der U19-Spieler den Sprung zum Profi schaffen (und ich meine nicht die Spieler, die danach in der U23 spielen und den Sprung nach oben nie schaffen), dann wird umso deutlicher: Man kann es nicht planen, Fußballprofi zu werden!

    Unser Kind ist Torspieler und in dieser Position überdurchschnittlich erfolgreich mit ausbaubarem Potential.
    Wie wahrscheinlich hunderte Nachwuchstorhüter in diesem Alter auch. Das hat nur leider im Alter von 13 Jahren absolut gar nichts auszusagen.

    Das ist keine eigene Überschätzung der Leistung in unser Kind, sondern eine sichtbare Feststellung.
    Und genau das wage ich zu bezweifeln.

    Wann soll/kann/muss der Schritt gewagt werden, die Profilaufbahn einzuschlagen?
    Wenn ich den Ausdruck "Schritt wagen" in diesem Zusammenhang schon höre, dann kriege ich eine Gänsehaut. Tut mir Leid, wenn es hart für dich klingt, aber eine Lebensplanung für das eigene Kind vorzunehmen, die zudem solch weitreichende Einschritte beinhaltet, finde ich pervers.

    Den Schritt wagen, Profifußballer zu werden, kann man eventuell in Betracht ziehen, wenn man in der U19 spielt, gerade sein Abitur gemacht hat und dann einen Profivertrag - oder meinetwegen einen Vertrag für die U23 - angeboten bekommt. Dann kann man darüber nachdenken, dieses "Abenteuer" zwei oder drei Jahre zu erleben, um danach zu entscheiden, wie es weiter geht. Der Unterschied zu deinen Plänen ist, dass der Nachwuchsspieler in diesem Falle nur wenig zu verlieren hat. Er hat sein Abitur in der Tasche und alles weitere kann man auch mit zwei oder drei Jahren "Verspätung" machen.

    Die Torspieler werden in den Ligen immer jünger, siehe Leno. Wenn zu lange gewartet wird, sich für eine Profilaufbahn zu entscheiden, kann es (vielleicht) zu spät sein.
    Drehen wir den Spieß doch einmal um: Es gibt immer mehr Abiturienten und diese werden immer jünger. Für "klassische" Ausbildungsberufe in einer Bank oder Versicherung reicht die mittlere Reife schon längst nicht mehr aus. Wenn man jetzt die falsche Entscheidung trifft und sich zu Ungusten der Schulbildung dafür entscheidet, das eigene King zum Profi zu "machen", kann es - nein, dann wird es - zu spät sein, bei Nichterreichen dieses Ziels auf die "richtige Bahn" zu kommen. Und jetzt schaue dir diese Perspektive einmal unter der Chance an, dass es ein Nachwuchsspieler wirklich schafft, Profifußballer zu werden. Wer sich hier als Elternteil dafür entscheidet, dass das eigene Kind lieber Profi werden soll - der Gedanke allein ist schon pervers -, der verfehlt in meinen Augen seinen Erziehungsauftrag.

    Auf der andere Seite steht die Schule, die mittlerweile alles von den Kindern abverlangt und jeder spricht davon, wie wichtig doch die Schule ist.
    Und das nicht ohne Grund. Schau' dir doch einmal die ganzen gescheiterten Existenzen an. Wieviele von denen haben eine gute Schulausbildung. Nur die Wenigsten.

    Klar ist Schule wichtig, doch was überwiegt in diesem Moment?
    Die Schule, klare Sache.

    Stelle ich den Fußball hinter die Schule oder die Schule hinter den Fußball? Welche prozentuale Gewichtung nehme ich vor?
    "Prozentuale Gewichtung", wenn ich das schon höre. Natürlich nimmt eine Schullaufbahn auf dem Gymnasium viel Zeit in Anspruch, doch es sollte dennoch problemlos möglich sein, nebenbei erfolgreich Fußball zu spielen. Ich arbeite jede Woche knapp 50 Stunden, absolviere nebenbei ein berufsbegleitendes Master-Studium und schaffe es dennoch, jede Woche vier- bis fünfmal auf dem Platz zu stehen. Warum sollte das ein Schüler dann nicht schaffen?

    Muss es das Gymnasium sein,
    Es muss nicht das Gymnasium sein. Es soll das sein, was der Reife eines Kindes entspricht und wo es seine Fähigkeiten optimal entwickeln kann.

    reicht vielleicht nicht auch die Realschule um sich mehr auf den Sport zu konzentrieren?
    Siehe oben. Was spricht dagegen, auf das Gymnasium zu gehen und sich dennoch auf den Sport zu konzentrieren?

    Wenn ein Kind die Fähigkeiten dazu hat, auf das Gymnasium zu gehen, dann sollte es ihm nicht verwehrt werden. Mit einem Realschulabschluss ist es auf dem heutigen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sehr schwer.

    Wenn ich als Feldspieler Profi werden will, dann betrachte ich das als viel schwieriger, als wie wenn ich als Torspieler Profi werden möchte.
    Ich nicht.

    Begründen möchte ich das damit, dass viel mehr Feldspieler Profi werden wollen bzw. die sich als Feldspieler versuchen,
    Das mag von der Anzahl her stimmen, allerdings gibt es beim Fußball nun einmal deutlich mehr Feldspieler als Torhüter. Betrachtet man das Verhältnis zwischen den Nachwuchsspielern, die Profis werden wollen, und den dafür zur Verfügung stehenden Positionen, bin ich mir sicher, dass es keine Unterschiede zwischen Feldspielern und Torhütern gibt.

    aber als Torspieler brauchst du noch mehr als nur Ehrgeiz, Disziplin und Trainingsfleiß, nämlich Reaktion und Mut.
    Wer sagt das? Das ist für mich nur Blabla. Warum sollte ein Torhüter mehr Mut benötigen? Hast du schonmal einen ordentlichen Zweikampf oder ein Kopfballduell "auf dem Feld" gesehen? Gehört da kein Mut dazu? Schlagen sich dort die Spieler nicht regelmäßig Zähne aus dem Kiefer oder brechen sich die Nasen?

    Also ist es doch so, dass es "nur wenige" gute Torspieler geben kann,
    Ich bin zwar kein Freund von Floskeln, aber es ist so, dass Deutschland ein Torwartland ist. Auch im Jugendbereich gibt es auf dieser Position eine ungeheure Leistungsdichte. Worauf stützt du also deine Aussage?

    Sorry, dass ich mich hier ziemlich in Rage schreibe, aber solche Eltern kann ich einfach nicht ab. Ist es vielleicht möglich, dass du dir einen Traum über deinen Sohn erfüllen willst, den du dir selbst nicht erfüllen konntest? Das ist ja leider ein bekanntes Phänomen.

    Ich wage eine Prognose: Wenn du so weiter machst und dein Kind nicht Kind bleiben lässt, wird es spätestens in drei oder vier Jahren mit dem Fußballspielen aufhören. Und das zurecht.
    Geändert von Paulianer (01.12.2011 um 15:40 Uhr)
    Farblegende: Moderator | Privatperson

  13. #13
    Aufschlagwin
    Gast

    Standard Steffen,

    ich habe niemanden angegriffen, auch Fabie nicht. Er bezeichnete den Beitrag als "krank" und deshalb meine Ansage, dass er aus Elternsicht mit seinen 18 Jahren das nicht sagen kann. Der angegriffene war ich! Ich respektiere jeden Beitrag und überlege mir schon was dabei, was und warum einer das schreibt, was er schreibt.

    Ich habe diesen jungen Menschen verstanden, auf was es ihm jetzt mit 18 Jahren ankommt. Aber wo liegt das Problem? Berufliches Abitur kann doch nachgemacht werden, Ehrgeiz und Ausdauer ist gefragt, hier in Deutschland ist alles möglich.

    Deinen Beitrag finde ich sehr gut, trotz deines ebenso teilw. unschönem Vokabular. Es geht doch nicht ums "züchten" o.ä.

    Verstehe nicht, dass dieses von mir angesprochenen Themas so sensibel und Leute aggresiv macht, zumindest habe ich den Eindruck, dass uns Eltern hier etwas unterstellt wird, was wir überhaupt nicht darstellen wollen. Wir sind keine Rabeneltern, um das klar zustellen. Und mein Bildungsabschluss liegt im akademischen Bereich, mehr möchte ich dazu nicht sagen.

    Ich gebe vieler deiner Ansätze recht, auch dass die Zeugnisse in größeren Vereinen vorgelegt werden müssen. Siehst du es auch so, dass ein gutes Realschulzeugnis im Durchschnitt mit Note 2 gleich zu setzen ist wie einer Note 2 auf dem Gymnasium oder einer Hauptschule?

  14. #14
    Aufschlagwin
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Paulianer Beitrag anzeigen
    Was bringt es dir, wenn ich jetzt sage, dass diese Chance genau 1,89264 Prozent beträgt. Fakt ist, dass man die Chance dafür, dass ein Kind Profifußballer wird, nicht einmal ansatzweise einschätzen kann.

    ---> Gebe ich dir recht, das kann man nicht voraussagen, nur darauf hinarbeiten. Ob es dann sein soll, zeigt sich dann.

    Man darf nicht vergessen, dass selbst in den Nachwuchsabteilungen der Profivereine nur die Besten der Besten überhaupt länger als zwei Jahre dabei bleiben. Ich habe selbst recht viel Einblick in die Nachwuchsarbeit eines Bundesliga-Vereins und dort ist es in einigen Jahren so, dass von der U17 nur zwei bis drei Spieler den Sprung in die U19 schaffen. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Zwei bis drei Spieler von knapp 26 Spielern im Kader. Das sind knapp 9 Prozent - nicht wirklich viel. Betrachtet man darüber hinaus die Tatsache, dass auch für die Zusammenstellung des U17-Kaders so "gefiltert" wird, dann wird schnell klar, dass alles - und ich meine wirklich alles - passen muss, damit ein Nachwuchsspieler es überhaupt in die U19 eines Profivereins schafft. Und wenn man sich dann einmal anschaut, wieviele der U19-Spieler den Sprung zum Profi schaffen (und ich meine nicht die Spieler, die danach in der U23 spielen und den Sprung nach oben nie schaffen), dann wird umso deutlicher: Man kann es nicht planen, Fußballprofi zu werden!

    ---> Habe ich keine Erfahrung, nehme es so auf.



    Wie wahrscheinlich hunderte Nachwuchstorhüter in diesem Alter auch. Das hat nur leider im Alter von 13 Jahren absolut gar nichts auszusagen.

    ---> Ist richtig, nur ich habe schon viele Torhüter in diesem Alter in den umliegenden Vereinen gesehen, ist nicht vergleichbar. Waren schon auf internat. Turnieren, wo Bayern, Leverkusen, Karlsruhe .... gespielt haben und diese Keeper setze ich mit den Fähigkeiten unseres Kindes gleich. Ernst gemeint.


    Und genau das wage ich zu bezweifeln.
    ---> Kein Kommentar


    Wenn ich den Ausdruck "Schritt wagen" in diesem Zusammenhang schon höre, dann kriege ich eine Gänsehaut. Tut mir Leid, wenn es hart für dich klingt, aber eine Lebensplanung für das eigene Kind vorzunehmen, die zudem solch weitreichende Einschritte beinhaltet, finde ich pervers.

    ---> Warum, den Kindern gibt man doch die bestmögliche Ausbildung mit, ist das etwa nicht eine Planung für sein Kind, ist das auch pervers?


    Den Schritt wagen, Profifußballer zu werden, kann man eventuell in Betracht ziehen, wenn man in der U19 spielt, gerade sein Abitur gemacht hat und dann einen Profivertrag - oder meinetwegen einen Vertrag für die U23 - angeboten bekommt. Dann kann man darüber nachdenken, dieses "Abenteuer" zwei oder drei Jahre zu erleben, um danach zu entscheiden, wie es weiter geht. Der Unterschied zu deinen Plänen ist, dass der Nachwuchsspieler in diesem Falle nur wenig zu verlieren hat. Er hat sein Abitur in der Tasche und alles weitere kann man auch mit zwei oder drei Jahren "Verspätung" machen.

    ---> Sehe ich auch so, dass man das Abitur auch noch mit 20 oder 21 machen kann und dann anschließend studieren, wenns mit dem Profifußball nicht geklappt hat. Es ist doch nie zu spät, sich zu bilden, zumindest in Deutschland nicht und da leben wir ja zum Glück.


    Drehen wir den Spieß doch einmal um: Es gibt immer mehr Abiturienten und diese werden immer jünger. Für "klassische" Ausbildungsberufe in einer Bank oder Versicherung reicht die mittlere Reife schon längst nicht mehr aus. Wenn man jetzt die falsche Entscheidung trifft und sich zu Ungusten der Schulbildung dafür entscheidet, das eigene King zum Profi zu "machen", kann es - nein, dann wird es - zu spät sein, bei Nichterreichen dieses Ziels auf die "richtige Bahn" zu kommen. Und jetzt schaue dir diese Perspektive einmal unter der Chance an, dass es ein Nachwuchsspieler wirklich schafft, Profifußballer zu werden. Wer sich hier als Elternteil dafür entscheidet, dass das eigene Kind lieber Profi werden soll - der Gedanke allein ist schon pervers -, der verfehlt in meinen Augen seinen Erziehungsauftrag.

    ---> Das mag ihre Ansicht sein, behaupte einmal, dass wir für unsere Kinder mehr tun und bisher getan haben, als andere Eltern überhaupt nur in einer Lebenszeit tun werden. Spielt aber keine Rolle, jeder darf seine Meinung äußern.


    Und das nicht ohne Grund. Schau' dir doch einmal die ganzen gescheiterten Existenzen an. Wieviele von denen haben eine gute Schulausbildung. Nur die Wenigsten.

    ---> Naja, gescheiterte Existenzen gehen zumeist auf das Elternhaus zurück, meine ich. Wie es den Kindern vorgelebt wird, so handeln sie auch. Für uns zählt Leistung in jeder Hinsicht, nur dann kannste was erreichen.


    Die Schule, klare Sache.

    ---> Nehme es so auf.


    "Prozentuale Gewichtung", wenn ich das schon höre. Natürlich nimmt eine Schullaufbahn auf dem Gymnasium viel Zeit in Anspruch, doch es sollte dennoch problemlos möglich sein, nebenbei erfolgreich Fußball zu spielen. Ich arbeite jede Woche knapp 50 Stunden, absolviere nebenbei ein berufsbegleitendes Master-Studium und schaffe es dennoch, jede Woche vier- bis fünfmal auf dem Platz zu stehen. Warum sollte das ein Schüler dann nicht schaffen?

    ---> Respekt


    Es muss nicht das Gymnasium sein. Es soll das sein, was der Reife eines Kindes entspricht und wo es seine Fähigkeiten optimal entwickeln kann.

    ---> Realschule ist dann doch ausreichend, mit angeknüpften berufl. Abitur.


    Siehe oben. Was spricht dagegen, auf das Gymnasium zu gehen und sich dennoch auf den Sport zu konzentrieren?

    ---> Die Zeit, nur wer ein G8 besucht, weiß wovon ich rede! Vielfach unnützer Schulstoff, total veralteter Kram in den Lehrbüchern.



    Wenn ein Kind die Fähigkeiten dazu hat, auf das Gymnasium zu gehen, dann sollte es ihm nicht verwehrt werden. Mit einem Realschulabschluss ist es auf dem heutigen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sehr schwer.



    Ich nicht.



    Das mag von der Anzahl her stimmen, allerdings gibt es beim Fußball nun einmal deutlich mehr Feldspieler als Torhüter. Betrachtet man das Verhältnis zwischen den Nachwuchsspielern, die Profis werden wollen, und den dafür zur Verfügung stehenden Positionen, bin ich mir sicher, dass es keine Unterschiede zwischen Feldspielern und Torhütern gibt.

    ---> Nehme es so auf.


    Wer sagt das? Das ist für mich nur Blabla. Warum sollte ein Torhüter mehr Mut benötigen? Hast du schonmal einen ordentlichen Zweikampf oder ein Kopfballduell "auf dem Feld" gesehen? Gehört da kein Mut dazu? Schlagen sich dort die Spieler nicht regelmäßig Zähne aus dem Kiefer oder brechen sich die Nasen?

    ---> Wenn ein Stürmer ein Fehler macht und kein Tor bei einer Chance versiebt, ist das eine Sache. Und wenn der Veretidiger den Stürmer nicht aufhält und durchlässt, ist das auch noch kein Verlust. Doch wenn der Keeper ein Tor kassiert und die Mannschaft verliert, ist das eine andere Sache. Aber nehme es so auf.


    Sorry, dass ich mich hier ziemlich in Rage schreibe, aber solche Eltern kann ich einfach nicht ab. Ist es vielleicht möglich, dass du dir einen Traum über deinen Sohn erfüllen willst, den du dir selbst nicht erfüllen konntest? Das ist ja leider ein bekanntes Phänomen.

    ---> Ich war nie ein Fußballer, aber ein harter Arbeiter. Ich weiß was es heisst, ranzuklotzen. Kann dich beruhigen, das ist nicht so.


    Ich wage eine Prognose: Wenn du so weiter machst und dein Kind nicht Kind bleiben lässt, wird es spätestens in drei oder vier Jahren mit dem Fußballspielen aufhören. Und das zurecht.
    ---> Nein, teile die Prognose nicht, denn wenn unser Kind kein Fußball mehr spielen will, dann muss es auch nicht. Aber wir verlangen in dem eine gute bis sehr gute Leistung, in dem was getan wird. Ob schulisch oder sportlich. Das ist unsere Philosophie.

  15. #15
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    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen
    ---> Nein, teile die Prognose nicht, denn wenn unser Kind kein Fußball mehr spielen will, dann muss es auch nicht. Aber wir verlangen in dem eine gute bis sehr gute Leistung, in dem was getan wird. Ob schulisch oder sportlich. Das ist unsere Philosophie.
    Schöne Philosophie, die aber auch leicht mal nach hinten losgehen kann, nämlich dann, wenn man an den eigenen Erwartungen oder den Erwartungen anderer scheitert.
    Ich würde gerne wissen, was eine gute bis sehr gute Leistung für dich ausmacht. Also in Bezug auf den Fussball. Ist ein "zu-null" erfolgreich? oder die Fangsicherheit? Passicherheit? Welche Kriterien legst du/ihr an? Bist du in der Lage die Leistungen deines Kindes realistisch einzuschätzen? Oder holst du dir Rat von Experten?
    Welche Sportart betreibst du? Auch Fussball oder wie dein Name vermuten lässt Tennis?
    Wenn man ein 0:2 kassiert, dann ist ein 1:1 nicht mehr möglich. (Aleksandar Ristic)

  16. #16
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    Zitat Zitat von Paulianer Beitrag anzeigen
    Was spricht dagegen, "richtig" zu trainieren, wenn man sein Abitur macht?!
    Gar nichts, bin zurzeit in der 12.Klasse und mache 2012 das Abitur hätte aber locker die Zeit jeden Tag zwei Stunden zu trainieren
    Also da muss man dir Recht geben.

    Desweiteren hat der Threadersteller sich mal die Hanuta/Duplo-StickerAlben zu den WMs/Ems angeschaut beim letzten was ich gesehen hab ich glaube 2008 standen die Schulabschlüsse drin.
    Ich erinnere mich dass vllt 5 Spieler nen Hauptschulabschluß hatten, die Meisten haben Abitur oder Fachabitur

  17. #17
    Aufschlagwin
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    Nils, welche Liga spielst du wenn ich fragen darf?

  18. #18
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    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen
    Nils, welche Liga spielst du wenn ich fragen darf?
    Welche Liga ich spiele ist doch vollkommen unwichtig es ging dir um die Zeit neben der Schule und ich hätte auf jeden Fall Zeit jeden Tag mindestens 2 Stunden zu trainieren und das trotz 32 Wochenstunden

  19. #19
    Freizeitkeeper Avatar von Fynn29
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    Ich arbeite auch daran Profi zuwerden.Das ist mein größter Traum aber man darf die Schule nie und nimmer vergessen weil wenn etwas passiert
    dann wars das.Außerdem:Profivereine gucken auch nach den Schulischenleistungen aber ich glaube das du das weißt.

    Viele Grüße,Fynn

  20. #20
    Aufschlagwin
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    Ich finde es sehr sehr gut, dass du für dich erkannt hast, dass man nur auf einem Bein (Fußball) nicht alleine stehen kann, falls es schief geht und dann ein zweites Bein braucht (Schule), um stabil stehen zu können.
    Wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben.

  21. #21
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    Nicht persönlich nehmen, aber du fragst ernsthaft was überwiegt? Schule oder der Sport? Wir haben eine hohe Arbeistlosenquote und mittlerweile wird in sehr, sehr vielen Berufen das Abitur gefordert. Was wenn dein Sohn eben auf die bestmögliche Ausbildung verzichtet um sich ganz auf den Traum Fußballprofi zu konzentrieren und dann ist es auf einmal vorbei. Warum kann da zweitrangig sein. Verletzung, der Sohn kann dem Jugend-Trainer nicht gefallen etc. Vertrau mir, dass geht verdammt schnell. Mein Cousin ist in der Jugend des SC Paderborn 07 und der Druck da ist gnadenlos. Wenn man da z.B. in eine Formkrise fällt (vllt aufgrund vonzu hohem Druck der Eltern, anderweitige private Probleme), leicht Übergewicht hat oder ähnliches wird man gnadenlos abgesägt und dann steht man da. Und das ist "nur" der kleine SC Paderborn 07.
    Und dann kann es schon zu spät sein und dann steht man da. Was nun?

    Von daher mein Appell: Auf keinen Fall die Schule vernachlässigen. Man hat auch so noch Zeit zum Trainieren. Ich z.B. gehe neben der Schule 6x die Woche zum Training und dass, obwohl ich in der 11. Klasse und der erste G8 Jahrgang NRWs bin. Das zeigt: Hart trainieren kann man auch nebenbei. Z.B. einige meine Stufenkollegen spielen auch Landesliga oder höher und schaffen ihr Abi nebenbei.
    Ich dachte mir auch ein Jahr lang, ach die Schule ist nicht so wichtig, lieber mit Freunden rausgehen und mich auf meinen Sport konzentrieren. Einer der schlimmsten Fehler meines noch jungen Lebens. Es hat harte Arbeit gekostet mich wieder reinzuarbeiten um wieder auf das gleiche Niveau wie meine Mitschüler zu kommen.

    Von daher, wenn du wie du sagst, dass Beste für deinen Sohn willst solltest du auf jeden Fall den Fokus mehr auf die Schule legen als auf den Sport. Er ist noch jung, vllt hat er ja auch bald keine Lust mehr auf Fußball.

    Für mich scheint es ein bisschen, dass der Vater es hier am meisten will.

  22. #22
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    Ich bin zwar auch noch recht jung mit meinen 23 Jahren und habe auch noch viel zu lernen, aber eines konnte ich für mich schon feststellen: Die höchste Priorität hat nun mal die Schule und damit tust du deinem Sohn wirklich etwas Gutes.

    Bevor jetzt auch mir gegenüber die Frage kommt, ob ich verstehen kann, wie man als Vater fühlt handelt und denkt, so kann ich sagen, dass ich zwar kein Familienvater im direkten Sinne bin, ich aber dennoch durchaus wie einer zu handeln vermag. Aufgrund persönlicher familiärer Schläge und Ereignisse, musste ich mich im Alter von 16 um meinen damals 9- Jährigen Bruder kümmern und er hat mich irgendwann schon als Vaterersatz angesehen und so ist es bis heute der Fall.

    Natürlich ist er nicht mein eigener Sohn, dennoch könnte ich mein eigenes Kind nicht mehr lieben als ihn.

    Aber jetzt zum eigentlichen Thema:

    Es gibt oft das Phänomen der so genannten Eislauf- Mütter und ich habe leider so ein wenig das Gefühl, dass du ein wenig zu engagierst zu Werke gehst. Gerade auch deine Philosophie kann leider ganz oft zu Schmerzen führen. Wie ich schon einmal geschildert habe, leide ich an Depressionen, gepaart mit einer sehr ausgeprägten Angststörungen. Mein Leben seit der Kindheit ist von Versagensängsten und Verlustängsten geprägt. Da war jede 3 auf dem Gymnasium schon fast der gesamtheitliche Absturz zum Sozialfall. Mir hat diese Denkweise bestimmt nicht gut getan, denn diese Denkweise habe ich selber übernommen und mich damit fast vollständig zerstört.

    Ich appelliere hier inständig noch einmal konkret nachzudenken, ob das Profigeschäft wirklich so lohnenswert ist. Bedenkt, wie groß der psychische Druck ist und wie viele Erkrankungen diesbezüglich publik werden, wobei ich befürchte, dass es nur die Spitze des Eisbergs ist. Gleichzeitig haben viele ehemalige Star- Spieler heute kaum noch das Geld einen Lebensstil zu führen, wie es die normale arbeitende Bevölkerung schafft, dass Sie in Ihre Karriere nicht an die Zukunft gedacht haben und auch keine Ausbildung haben. Soll das denn wünschenswert sein?

    Ich möchte hiermit niemanden angreifen, ich möchte nur etwas zu bedenken geben.

    Mein Bruder beispielsweise ist deutlich talentierter als ich, aber er sagt für sich selbst, dass die Schule immer noch Vorrang hat und auch er schielt allmählich in Richtung Abitur. Ich würde jede seiner Entscheidungen unterstützen, denn ich hatte auch schon das "Glück" mit dem Fußball ein wenig Geld zu verdienen, aber er sieht seine ruhige Zukunft im bürgerlichen Leben und ich kann es nur begrüßen, denn der Preis, den ich für dieses Abenteuer zahlen musste, war enorm hoch.
    Und sie nannten ihn Piplica...

  23. #23
    Torwarttalent Avatar von 1_Admir
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    Ich sehe hier einen Vater, der momentan vielleicht geblendet wird, von dem Hype, der um die aktuellen jungen Profi-Torleute (Ter Stegen(19), Leno (19), Trapp(21), Baumann(21), Zieller(22) usw.) herrscht.

    Sorgen sie dafür, dass ihr Kind charakterlich gefestigt ist, da spielt meiner Meinung nach neben dem Elternhaus auch die schulische Ausbildung eine wesentliche Rolle.
    Wenn das Kind Ziele hat und sie verfolgt, dann werden sie nicht mehr gewisse Leistungen fordern müssen, denn dann wird das Kind diese Ansprüche an sich selbst stellen!

    Schlussendlich soll das Kind, dass was es macht, gerne machen und nicht dazu gedrängt werden.

    Das Sportliche soll ja alles bereits gegeben sein, dann bleibt nur mehr zu hoffen, dass das Kind nach der Mutter kommt *sarkasmus off*
    Geändert von 1_Admir (01.12.2011 um 22:05 Uhr)

  24. #24
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    @Aufschlagwin:
    Was mich eigentlich momentan am meisten beschäftigt, ist die die Tatsache, dass Du hier schreibst, dass dein Kind in "allen" Bereichen das Optimum herausholen soll - aber so wie Du es hier darstellst, bist du ja doch in gewisserweise kompromissbereit, nur Realschule für eine um 5% höhere Chance ein Fussball-Profi zu werden. Irgendwie fehlen mir da 10 Pfennig an der Mark.
    Wenn man ein 0:2 kassiert, dann ist ein 1:1 nicht mehr möglich. (Aleksandar Ristic)

  25. #25
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    naja eins kann ich sagen und dafür dank ich aufschlagwin, jetzt weiß ich wenigstens wie ich als vater nie werden will..
    Weiter, immer weiter!
    Oliver Kahn

  26. #26
    Aufschlagwin
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    Fabie nichts für Ungut.
    Glaube mir, ich kann in den Spiegel schauen und brauche kein schlechtes Gewissen haben oder mir etwas vorwerfen.
    Alles Gute und ich hoffe, dass wir uns dennoch ab und zu austauschen können

  27. #27
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    Also eine Profikarriere kann man nicht planen. Im Alter von 13 Jahren ist es erst recht völlig unmöglich, solch eine Voraussage zu machen. Da sind sich alle Experten einig. Ein einfaches Rechenbeispiel: Es gibt im Deutschland 42 U19-Bundesligisten. Jeder von diesen hat mindestens einen Torhüter des älteren Jahrgangs. Da heißt, jedes Jahr kommen bestimmt 50 Torhüter auf den „Profimarkt“. Wo sollen die alle unterkommen? Und in der U19-Bundesliga spielen schon nur noch richtig talentierte Jungs.

    Ich bin selbst Trainer in einem NLZ eines deutschen Zweitligisten. Niemals würde hier irgendjemand einem Spieler raten, die Schule zu vernachlässigen. Die Schule steht bei jedem Spieler in jedem NLZ in Deutschland an erster Stelle. Dafür wird auch einiges getan: Schulkooperationen, Internat, Hausaufgaben-/pädagogische Betreuung etc. Selbst U17-Bundesliga-Spieler bekommen bei uns mal trainingsfrei, wenn in der Schule wichtige Aufgaben anstehen.


    Schule und Fußballkarriere müssen vereinbar sein. Punkt!


    Dann noch ein warnendes Beispiel: Ich kann gleich mehrere Ex-Junioren-Nationalspieler benennen, die heute in der Bezirks- oder Kreisliga spielen.

  28. #28
    Amateurtorwart
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    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen
    Fabie nichts für Ungut.
    Glaube mir, ich kann in den Spiegel schauen und brauche kein schlechtes Gewissen haben oder mir etwas vorwerfen.
    Alles Gute und ich hoffe, dass wir uns dennoch ab und zu austauschen können
    danke, natürlich bloß bei diesem thema finde ich nur, das du uns nach unserer meinung fragst was wir davon halten, aber du stur bleibst und deine meinung als die richtige siehst. du siehst gewisse dinge ein, stimmst zu oder lehnst ab, aber eigentlich beharrst du auf deiner meinung...
    Weiter, immer weiter!
    Oliver Kahn

  29. #29
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    Also man kann eine Profilaufbahn nicht planen das ist absolut unmöglich. Allein wenn du schon siehst wieviel Spieler in den Internaten der Bundesligisten sind und wieviele davon Profi werden ist schon ein Zeichen das es eine Menge Portion Glück braucht.
    An allererste Stelle steht die Schule. Fussball kommt erst danach. Ich würde an deiner STelle erstmal alles für die Schule tun, und wenn dein Sohn nach SChule, lernen und Hausaufgaben noch Lust auf Trainig hat dann kannst du mit ihm trainieren oder evtl auch einen priv. TW-trainer engagieren, etc.
    Weiterhin kommt es darauf an welche Liga er spielt. Du schreibst zwar er kann mit welchen aus der Regionalliga mithalten, aber woher willst du das wissen??? Wenn er so gut wäre warum spielt er nicht im entsprechenden Verein in der REgionalliga?????
    Als ersten Schritt würde ich planen das er erstmal zu einen höherklassigen Verein in der Gegend wechselt und sich dort durchsetzt. Wenn er das nicht schafft hat sich der Rest eh erledigt. Du kannst natürlich auch zu einem Sichtungstag eines Bundesligisten gehen. Wenn er so gut sein sollte wird er auch einen Platz in einem Internat erhalten und dort wird auch als erstes auf die Schule geschaut.
    Ich bezweifel aber das er das schafft dort genommen zu werden. Ich würde wie gesagt erstmal zu einem höherklassigen Verein in der gegend wechseln und vielleicht darauf ausrichten das er im Herrenbereich dann Oberliga spielt was schwer genug ist. Weiterhin musst du bedenken das vielleicht in 3-4 Jahren die Zeit ist sich nach einem Beruf umzuschauen und die Ausbildung zu beginnen. Ich war auch in der Jugend-Oberliga und dann kam die Ausbildung, Berufsschule war 150km entfernt und ich musste früh um halb 5 mit dem zug los, da hat man abends keinen bock mehr auf fussball.
    Wie matr schon schreibt es gibt genügend Jugend-Bundesligaspieler die KL spielen. wie mein Bekannter, der war bei Bayern, hat mit SChweini u Lahm in der Jugend gespielt, war Stammspieler, aber als es dann in die A-jgd ging wurde aussortiert u er war nicht dabei. dann ist er zum club in die A-jgd hat sich nicht durchgesetzt, jetzt spielt er KL.

  30. #30
    Aufschlagwin
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    Ich danke allen, die sich die Zeit genommen um auf meine Fragen zu antworten. Es entstand eine, z.T. mit Unverständnis angeführte Diskussion, die teils in agressive Stimmung umschlug. Diese Reaktionen verstehe ich leider nicht. So hatte ich - gebe zu - etwas provokativ den Satz in meinem Beitrag gewählt" Willkommen in Deutschland". Vielleicht war es dies, was manche falsch verstanden haben. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der Schreibende oder sein Kind selbst nicht die Möglichkeit hatte, aus welchen Gründen auch immer, das Abitur anzustreben und deshalb etwas verbittert ist und heute im Berufsleben merkt, dass es ohne Abitur gar nicht mehr so richtig geht.
    Dann gab es warmfühlige gute Ratschläge, die mich gefreut haben.
    Gut fand ich auch vergleichende Hinweise aus dem direkten Umfeld von den Schreibenden, die über wenig erfreuliche Dinge in dieser Richtung zu berichten hatten. Dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Vielleicht konnte mein Beitrag auch anderen Menschen "helfen" oder Licht ins Dunkle bringen, die sich ebenso direkt oder indirekt mit dem Profifußball auseinander setzen.

    Die Meinungen aller tendiert nahezu - wie ich es erwartet habe - darauf, dass zuerst und mit Abstand die bestmögliche Schule besucht werden muss und wenn dann noch Zeit bleibt, das Hobby. Ein straffer Trainingsplan ist aber alles andere als Hobby oder Freizeit, aber es macht wahrscheinlich für das Kind mehr Spass und Freude als Schule.
    Unser Kind klagte vor kurzem, dass es doch unfair ist, weil viele Kinder aus den unteren Schulsystemen oder Kinder aus dem nicht so kultiviertem Ausland tagtäglich mehr Zeit und dadurch leistungsorientierter Fußball trainieren könnten als er und schneller zum Ziel kämen. Klar sagte ich, die haben ja auch nicht viel Möglichkeiten, aus ihrem Leben etwas besseres zu machen. Da ist der Sport meist die einzigste Alternative, um in / an ein besseres Leben zu kommen. Anders bei uns in Deutschland und da können wir mehr als froh sein. Insgeheim dachte ich mir, dass dies schon ein Ungleichgewicht darstellt. Das sagte ich unserem Kind natürlich nicht.

    Ohne Anmaßung denke ich, dass viele User nicht wirklich Wissen, was auf einem Gymnasium abgeht und es heisst, dort im guten 2,0 Schnitt zu liegen! Der Durchschnitt kommt nicht deswegen, weil die Hände in den Schoß gelegt werden, sondern weil täglich nach der Schule noch gepaukt wird. Und wo bleibt dann noch Zeit für das Kind? Ist das nicht auch eine Art Grausamkeit an unseren Kindern, derer solchem Leistungsdruck tagtäglich auszusetzen. Wie fühlen sich diese Kinder, schon einmal darüber nachgedacht und frägt irgendjemand danach? Nein natürlich nicht, denn es ist ja Opportun. Ob das, was immer zu lernen ist, heute noch Sinnvoll und zeitgerecht erscheint, ist fraglich und steht auf einem anderen Blatt. Da sind die Bundes- und Kultusministerien gefragt, den veralteten und nicht mehr zeitgerechten Schulplan zu modernisieren. Nicht umsonst rutschten wir in der PISA-Studie von einem der vordersten Plätze bald auf Richtung 30. Platz ab. Aber das spielt hier jetzt keine Rolle, musste es aber einmal loswerden.

    Um abschließend noch zu sagen, was viele jetzt noch interessiert:
    Unser Kind wird solange die bestmögliche Schule besuchen, solange es geht und "pädagogisch" sinnvoll ist. Parallel wird es weiter an seinem Ziel arbeiten, sportlich weit zu kommen, wie weit, wird man sehen.

    Alles Gute

  31. #31
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    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen
    Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der Schreibende oder sein Kind selbst nicht die Möglichkeit hatte, aus welchen Gründen auch immer, das Abitur anzustreben und deshalb etwas verbittert ist und heute im Berufsleben merkt, dass es ohne Abitur gar nicht mehr so richtig geht.
    Was redest du denn deine Meinung war doch dass man die Schule vllt auch mal vernachlässigen könnte?

  32. #32
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    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen
    Der Durchschnitt kommt nicht deswegen, weil die Hände in den Schoß gelegt werden, sondern weil täglich nach der Schule noch gepaukt wird.
    Sorry, was ist daran so schlimm? Um es mal gelinde zu sagen: Die Schulzeit - auch auf dem Gymnasium - ist ein Kindergeburtstag im Vergleich dazu, was später auf einen wartet. Meiner Meinung nach kann man die Kinder gar nicht früh genug darauf vorbereiten. Wenn ich jetzt mal an meine Schulzeit zurückdenke, dann war das echt wie Urlaub.

    Und wo bleibt dann noch Zeit für das Kind? Ist das nicht auch eine Art Grausamkeit an unseren Kindern, derer solchem Leistungsdruck tagtäglich auszusetzen.
    Kinder, die mit dem Druck auf einem Gymnasium nicht klar kommen, sind auf die falsche Schule geschickt worden. Häufig passiert das aus falschem Ehrgeiz der Eltern. Die Grausamkeit kommt also nicht selten aus dem eigenen Elternhaus. Auch dort wird der Druck aufgebaut. Und auch auf dein Kind scheint ordentlich Druck ausgeübt zu werden, wenn ich lesen muss, dass immer das Beste erwartet wird.

    Und zum Thema Zeit: Auch auf dem Gymnasium hat man als Kind bzw. Jugendlicher noch reichlich Zeit. Oder erwartest du, dass man nach 14 Uhr "Feierabend" haben sollte? Das wäre meiner Meinung nach der falsche Ansatz, siehe oben.

    Wie fühlen sich diese Kinder, schon einmal darüber nachgedacht und frägt irgendjemand danach?
    Wie fühlt sich dein Kind, wenn es weiß, dass du immer das Beste von ihm erwartest und seinen weiteren Lebensweg auf das kleinste Detail genau durchplanen willst? Fragst du mal danach?

    Ob das, was immer zu lernen ist, heute noch Sinnvoll und zeitgerecht erscheint, ist fraglich und steht auf einem anderen Blatt.
    Das ist hier auch gar nicht das Thema. Und nur weil einem die Lehrinhalte auf dem Gymnasium nicht zusagen das eigene Kind lieber auf die Realschule zu schicken?! Sorry, das ist naiv.

    Unser Kind wird solange die bestmögliche Schule besuchen, solange es geht und "pädagogisch" sinnvoll ist. Parallel wird es weiter an seinem Ziel arbeiten, sportlich weit zu kommen, wie weit, wird man sehen.
    Und wer entscheidet, wie lange der Besuch einer bestimmten Schule "pädagogisch sinnvoll" ist? Hoffentlich dein Kind.
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  33. #33
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    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen
    Die Meinungen aller tendiert nahezu - wie ich es erwartet habe - darauf, dass zuerst und mit Abstand die bestmögliche Schule besucht werden muss und wenn dann noch Zeit bleibt, das Hobby. Ein straffer Trainingsplan ist aber alles andere als Hobby oder Freizeit, aber es macht wahrscheinlich für das Kind mehr Spass und Freude als Schule.
    Esrtens: Ein straffer Trainingsplan ist trotz Oberstufe G8 Gymnasium einzuhalten. Wie gesagt ich bin in er 11. Klasse und gehe 6x die Woche zum Training. Demnächst werde ich in meinem Sport meine ersten Wettkmpfe haben und werde ab jetzt wohl einen sehr strikten trainingsplan für Kondidtion und Ernährung ausüben. das wird kein Problem sein. Kollegen die das gleiche schon gemacht haben, haben es auch ohne Probleme bekommen.
    Was ich dir auch noch zu Bedenken gebenwill: Dein Sohn ist erst 13! Da können sich interessen sehr schnell ändern. Mit 13 Jahren war ih Fußballverrückt wie kaum ein anderer. Ich habe eigentlich nur über Fußball geredet, nach der Schule erst zum Bolzen dann zum Training.
    2 Jahre später habe ich mit dem Fußball aufgehört, da sich meine Interessen einfach verändert haben? Mit etwas Pech könnten dem Kind unnötig Steine in den Weg gelegt werden.
    Was also wenn du deinem Sohn also für den Fußball die bestmögliche Ausbildung "vorenthälts" und er auf einmal das Interesse am Fußball verliert

    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen
    Unser Kind klagte vor kurzem, dass es doch unfair ist, weil viele Kinder aus den unteren Schulsystemen oder Kinder aus dem nicht so kultiviertem Ausland tagtäglich mehr Zeit und dadurch leistungsorientierter Fußball trainieren könnten als er und schneller zum Ziel kämen. Klar sagte ich, die haben ja auch nicht viel Möglichkeiten, aus ihrem Leben etwas besseres zu machen. Da ist der Sport meist die einzigste Alternative, um in / an ein besseres Leben zu kommen. Anders bei uns in Deutschland und da können wir mehr als froh sein. Insgeheim dachte ich mir, dass dies schon ein Ungleichgewicht darstellt. Das sagte ich unserem Kind natürlich nicht.
    Dies ist wohl noch auf dein recht junges Alter zurück zu führen. Ich verspreche dir, dass er die Ausbildung die wir hier in Deutschland genießen können viel positiver sehen wird.
    Diese Kinder würden einiges dafür tun um auch nur ähnliche Chancen wie wir zu haben, warum also nicht deinen Sohn von diesen profitieren lassen.

    Ich glaube immer noch du unterschätzt den Wert eines höchstmöglichen Abschlusses. Wie schnell es gehen kann, dass der Traum Profi vorbei ist habe ich oben ja bereits erwähnt.
    Ich frage dich: Was dann mit deinem Sohn. er hat sein ganzes Leben (auch auf Druck der Eltern) dem Fußball untergeordnet und auf einmal ist dies vorbei und er muss eine vernünftige Aubildung habe. Und ich es wage es mal zu behaupten dass umso höher der Abschluss um so einfacher wird dein Sohn es später haben einen gut bezahlten Job aus zu üben.

    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen
    Ohne Anmaßung denke ich, dass viele User nicht wirklich Wissen, was auf einem Gymnasium abgeht und es heisst, dort im guten 2,0 Schnitt zu liegen!
    Das wiederum bezweifle ich.

    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen
    Der Durchschnitt kommt nicht deswegen, weil die Hände in den Schoß gelegt werden, sondern weil täglich nach der Schule noch gepaukt wird. Und wo bleibt dann noch Zeit für das Kind? Ist das nicht auch eine Art Grausamkeit an unseren Kindern, derer solchem Leistungsdruck tagtäglich auszusetzen. Wie fühlen sich diese Kinder, schon einmal darüber nachgedacht und frägt irgendjemand danach? Nein natürlich nicht, denn es ist ja Opportun. Ob das, was immer zu lernen ist, heute noch Sinnvoll und zeitgerecht erscheint, ist fraglich und steht auf einem anderen Blatt. Da sind die Bundes- und Kultusministerien gefragt, den veralteten und nicht mehr zeitgerechten Schulplan zu modernisieren. Nicht umsonst rutschten wir in der PISA-Studie von einem der vordersten Plätze bald auf Richtung 30. Platz ab. Aber das spielt hier jetzt keine Rolle, musste es aber einmal loswerden.
    Auch ich finde, dass der Leistungsdruck sehr hoch ist und ja ich kenne einige die das hinterfragen. Aber in der heutigen Gesellschaft ist es von Nöten, die Kinder früh auf den immensen, sie später in der Berufswelt erwartenden Berufswelt vorzubereiten. Und zu der PISA Studie:
    Ich war in meinem jungen Leben in vielen Ländern wo ich auch die Schule(n) besucht habe oder Bekannte/Familie waren da und ganz ehrlich:
    Verglichen zu vielen stehen wir gar nicht so schlecht dar wie die PISA Studie vermuten lässt. Nicht umsonst ist das Abitur eines der weltweit hoch annerkannten Schulabschlüssen. Aber ies gehört hier wirklich nicht rein.

    Zitat Zitat von Aufschlagwin Beitrag anzeigen
    Um abschließend noch zu sagen, was viele jetzt noch interessiert:
    Unser Kind wird solange die bestmögliche Schule besuchen, solange es geht und "pädagogisch" sinnvoll ist. Parallel wird es weiter an seinem Ziel arbeiten, sportlich weit zu kommen, wie weit, wird man sehen.

    Ohne dich angreifen zu wollen: So wie du redest bin ich froh, dass du nicht mein Vater bist! Du sagst die ganze Zeit unser Kind wird dies, unser Kind wird das. Für mich scheint es eher so, dass du viel mehr Ehrgeiz hast, deinen Sohn als Profi zu sehen, als er. Ich glaube, der versteht mit seinen 13 Lenzen noch nicht, was genau das bedeutet: Profi sein. Aber dass solltest du umso mehr. Und du solltst ihn auch ein wenig davor schützen. Denn wenn du den Druck auf unseren Gymnasien schon für zu hoch hältst, was ist denn dann der Druck im Profifußball?!
    Ich kann Pauli nur zu stimmen. Sachen, wie welche Schule, wie lange sollte dein Kind entscheiden dürfen.

  34. #34
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    Wie gesagt ich habe auch mein Abitur bestanden. Dies geschah 2007 und das mit einem Schnitt von 2,2. Nebenbei habe ich noch Zeitungen ausgetragen, habe am Wochenende noch bei BEkannten geholfen und stande 4- bis 5mal in der Woche auf dem Platz.

    Ich will damit nur sagen, dass ein Abitur mit Hobbies und Nebenjobs möglich ist, wenngleich natürlich kein Profi werden kann oder werden konnte.
    Und sie nannten ihn Piplica...

  35. #35
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    Zitat Zitat von Nils1993 Beitrag anzeigen
    Was redest du denn deine Meinung war doch dass man die Schule vllt auch mal vernachlässigen könnte?
    Zitat Zitat von Tobias 30 Beitrag anzeigen
    Wie gesagt ich habe auch mein Abitur bestanden. Dies geschah 2007 und das mit einem Schnitt von 2,2. Nebenbei habe ich noch Zeitungen ausgetragen, habe am Wochenende noch bei BEkannten geholfen und stande 4- bis 5mal in der Woche auf dem Platz.

    Ich will damit nur sagen, dass ein Abitur mit Hobbies und Nebenjobs möglich ist, wenngleich natürlich kein Profi werden kann oder werden konnte.

    Genau, kann das nachvollziehen

    Zitat Zitat von Tobias 30 Beitrag anzeigen
    Wie gesagt ich habe auch mein Abitur bestanden. Dies geschah 2007 und das mit einem Schnitt von 2,2. Nebenbei habe ich noch Zeitungen ausgetragen, habe am Wochenende noch bei BEkannten geholfen und stande 4- bis 5mal in der Woche auf dem Platz.

    Ich will damit nur sagen, dass ein Abitur mit Hobbies und Nebenjobs möglich ist, wenngleich natürlich kein Profi werden kann oder werden konnte.

    Kenne deinen Leistungsstand nicht, aber wenn ich dich Frage, ob du gerne Profi geworden wärst, was würdest du sagen? Woran hat es gelegen, kein Profi geworden zu sein?
    Geändert von Paulianer (02.12.2011 um 12:38 Uhr) Grund: Doppelbeitrag

  36. #36
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    Also falls du die Aussage mit dem Leistungsdruck auch auf deinen Sohn beziehst hat sich wohl jegliche Überlegung einer Profikarriere erledigt. In wohl keinen anderen Beruf gibt es einen höheren Leistungsdruck als beim Profifussball.

    Und jeder ARbeitnehmer hat Leistungsdruck auf seine Art der eine vielleicht mehr der andere weniger. Also sollten die Kinder auch darauf vorbereitet werden. Ich war nicht auf dem Gymnasium was mir nicht geschadet hat aber ich hatte auch auf de Realschule genug Leistungsdruck weil es für dein weiteres Leben mehr oder weniger verantwortlich ist was dabei rauskommt.

    wenn er mit dem schulischen Druck nicht umgehen kann ist wie gesagt jede weitere überlegung richtung profifussball hinfällig

  37. #37
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    Als kleiner Junge träumt wohl jeder Fußballer davon, aber schon ab der Jugend hatte ich andere Ziele, denn selbst dort wusste ich schon, dass mein Potential nicht ausreicht und ich somit besser normal leben sollte.

    Mit 17 stand ich auf dem Sprung in die Verbandsliga, habe das aufgrund von Verletzungen aber nie in Angriff nehmen können. Im Nachhinein ist das vielleicht sogar mein Glück gewesen, denn das hätte ich nicht durchstehen können. Da ist mir mein Leben lieber als der Ruhm...
    Und sie nannten ihn Piplica...

  38. #38
    Torwarttalent Avatar von Kini33
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    Zitat Zitat von Tobias 30 Beitrag anzeigen
    Als kleiner Junge träumt wohl jeder Fußballer davon, aber schon ab der Jugend hatte ich andere Ziele, denn selbst dort wusste ich schon, dass mein Potential nicht ausreicht und ich somit besser normal leben sollte.

    Mit 17 stand ich auf dem Sprung in die Verbandsliga, habe das aufgrund von Verletzungen aber nie in Angriff nehmen können. Im Nachhinein ist das vielleicht sogar mein Glück gewesen, denn das hätte ich nicht durchstehen können. Da ist mir mein Leben lieber als der Ruhm...
    Ich denke, dass jeder im Alter von 15-16 das ungefähr einschätzen kann ob er es noch ganz oben schafft oder doch nur einer unter vielen ist.

  39. #39
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    Zitat Zitat von Kini33 Beitrag anzeigen
    Ich denke, dass jeder im Alter von 15-16 das ungefähr einschätzen kann ob er es noch ganz oben schafft oder doch nur einer unter vielen ist.
    Da wär ich mir nicht so sicher

    Und ich muss ehrlich sagen ich finde den Druck am Gymnasium nicht sonderlich hoch.
    Bin zurzeit in der 12.Klasse G8 in Bayern und muss ehrlich sagen dass ich kaum lerne wenn ne Schulaufgabe ansteht les ich mir die Sachen am Abend davor oder wenns "gut" läuft zwei Abender vorher durch, und mein Schnitt liegt bei ca 2,5.
    Ich find das mit den Druck auf den Gymnasien ist schon sehr übertrieben was die allgemeine Meinung angeht.

  40. #40
    Amateurtorwart Avatar von Tomfon
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    Zitat Zitat von Nils1993 Beitrag anzeigen
    Da wär ich mir nicht so sicher

    Und ich muss ehrlich sagen ich finde den Druck am Gymnasium nicht sonderlich hoch.
    Bin zurzeit in der 12.Klasse G8 in Bayern und muss ehrlich sagen dass ich kaum lerne wenn ne Schulaufgabe ansteht les ich mir die Sachen am Abend davor oder wenns "gut" läuft zwei Abender vorher durch, und mein Schnitt liegt bei ca 2,5.
    Ich find das mit den Druck auf den Gymnasien ist schon sehr übertrieben was die allgemeine Meinung angeht.
    Jedes Land hat sein eigenes Schulsystem und in jedem Land ist der Druck anders verteilt. Es ist auch ein riesengroßer Unterschied, ob du auf einem Spezial-/ oder Privatgymnasium oder auf einer staatlichen Einrichtung bist. Hast du eine Aufnahmeprüfung abgelegt oder nicht, dass sind alles Faktoren, die mit auf das Niveau eines Gymnasiums einwirken. Uns wurde immer wieder klar gemacht, dass ein Gymnasum nur lernwilligen Schülern zusteht und insofern wir das nicht seien, würden wir einen Platz blockieren, den wir nicht verdienten. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass wenn Vor-Abi und Abi vor der Tür steht du ziemlich unter Druck sein wirst und wahrscheinlich auch den Fußball hinten anstellen wirst.

  41. #41
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    Gymnasium und sehr intensives Fussballtraining (bis zu 5 Einsätze die Woche) liegt schon drin. Bei einer gewissen Intelligenz wird auch kein Gymansiast sehr viel Zeit für das Lernen investieren. Klar, wer extrem viel Zeit braucht, um den auf Gymnasisumsstufe überschaubaren Stoff zu verarbeiten, hat weniger Zeit für andere Aktivitäten. Aber das ist halt typischerweise nicht der Typ Gymnasiast, der sich aufgrund seiner Intelligenz im oberen Notenbereich bewegt, sondern eher der, der sich mit Ach und Krach halten kann.

    Man sollte trotzdem den Unterschied nicht unterschätzen, den es da gibt zwischen dem "ich spiel sehr viel und gut im Verein" Fussballer und dem "ich will Profi werden" jugendlichen Fussballer. Bei letzterem mus das Umfeld voll mitziehen, sonst gehts nicht. Ich habe das bei meinem Kumpel gesehen, der auf dem Sprung zum Profi war. Ohne das enorme Engagement seines Umfeldes wäre das aussichtlos gewesen, trotz des grossen Talents.

  42. #42
    Torwarttalent Avatar von Kini33
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    Zitat Zitat von Nils1993 Beitrag anzeigen
    Da wär ich mir nicht so sicher
    Okay ich glaub da springen heute noch 28 Jährige in der Bezirksliga rum, die denken, dass jeden Moment die Bayern anrufen

  43. #43
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von Kini33 Beitrag anzeigen
    Okay ich glaub da springen heute noch 28 Jährige in der Bezirksliga rum, die denken, dass jeden Moment die Bayern anrufen
    Sorry, da irrst Du Dich! Mit 28 ist der Traum vorbei. Das betrifft eher die 18 bis 19jährigen, die noch daran glauben, es zu schaffen...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  44. #44
    Amateurtorwart Avatar von JohTheKingInGoal
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    So, schreib ich auch mal meine Meinung hier hin da ich ja nur ein Jahr älter als dein Sohn bin und ähnliche Ziele (für mich) verfolge. Also, ich geh im Winter 4x pro Woche, im Sommer 3x pro Woche zum Training + Spiel, hab gute Noten auf dem Gymnasium und genügend Freizeit. Was ich dir sage worauf du wirklich achten musst ist das dein Sohn Hausaufgaben macht. Das ist mit das wichtigste, wichtig ist auch das er viel mit Freunden machen darf/kann weil das mit das Wichtigste ist. Der Wechsel zu einem Höherklassigen Verein sollte, wie ich finde, bis zu seinem 15. Lebensjahr passieren. Ich spiele z.B. derzeit C-Jugend Landesliga, mein Torwarttrainer will mich aber nach der Saison mal beim Waldhof zum Probetraining vorbeischicken da er mit dem Trainer der U14 befreundet ist. Eigentlich wollten sie mich schon diesen Sommer einladen, aber es gab ein Missverständnis zwischen mir und ihm. Mein Tipp, ist das du deinem Sohn vllt. Privat einen ausgebildeten Torwarttrainer besorgst (es gibt ja Torwartschulen) der ihm wirklich etwas beibringen kann. Die Schule ist das Wichtigste und Abitur + Fussball ist mittlerweile sehr machbar.

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