Ich bin zwar auch noch recht jung mit meinen 23 Jahren und habe auch noch viel zu lernen, aber eines konnte ich für mich schon feststellen: Die höchste Priorität hat nun mal die Schule und damit tust du deinem Sohn wirklich etwas Gutes.

Bevor jetzt auch mir gegenüber die Frage kommt, ob ich verstehen kann, wie man als Vater fühlt handelt und denkt, so kann ich sagen, dass ich zwar kein Familienvater im direkten Sinne bin, ich aber dennoch durchaus wie einer zu handeln vermag. Aufgrund persönlicher familiärer Schläge und Ereignisse, musste ich mich im Alter von 16 um meinen damals 9- Jährigen Bruder kümmern und er hat mich irgendwann schon als Vaterersatz angesehen und so ist es bis heute der Fall.

Natürlich ist er nicht mein eigener Sohn, dennoch könnte ich mein eigenes Kind nicht mehr lieben als ihn.

Aber jetzt zum eigentlichen Thema:

Es gibt oft das Phänomen der so genannten Eislauf- Mütter und ich habe leider so ein wenig das Gefühl, dass du ein wenig zu engagierst zu Werke gehst. Gerade auch deine Philosophie kann leider ganz oft zu Schmerzen führen. Wie ich schon einmal geschildert habe, leide ich an Depressionen, gepaart mit einer sehr ausgeprägten Angststörungen. Mein Leben seit der Kindheit ist von Versagensängsten und Verlustängsten geprägt. Da war jede 3 auf dem Gymnasium schon fast der gesamtheitliche Absturz zum Sozialfall. Mir hat diese Denkweise bestimmt nicht gut getan, denn diese Denkweise habe ich selber übernommen und mich damit fast vollständig zerstört.

Ich appelliere hier inständig noch einmal konkret nachzudenken, ob das Profigeschäft wirklich so lohnenswert ist. Bedenkt, wie groß der psychische Druck ist und wie viele Erkrankungen diesbezüglich publik werden, wobei ich befürchte, dass es nur die Spitze des Eisbergs ist. Gleichzeitig haben viele ehemalige Star- Spieler heute kaum noch das Geld einen Lebensstil zu führen, wie es die normale arbeitende Bevölkerung schafft, dass Sie in Ihre Karriere nicht an die Zukunft gedacht haben und auch keine Ausbildung haben. Soll das denn wünschenswert sein?

Ich möchte hiermit niemanden angreifen, ich möchte nur etwas zu bedenken geben.

Mein Bruder beispielsweise ist deutlich talentierter als ich, aber er sagt für sich selbst, dass die Schule immer noch Vorrang hat und auch er schielt allmählich in Richtung Abitur. Ich würde jede seiner Entscheidungen unterstützen, denn ich hatte auch schon das "Glück" mit dem Fußball ein wenig Geld zu verdienen, aber er sieht seine ruhige Zukunft im bürgerlichen Leben und ich kann es nur begrüßen, denn der Preis, den ich für dieses Abenteuer zahlen musste, war enorm hoch.