
Zitat von
The Dark Knight-BVB
Zu aller erst muss ich nik1904 für seinen starken und im Kern sehr richtigen Beitrag loben. Was ich zusätzlich noch anfügen möchte, ist, dass das Ausscheiden gestern leider ein sich wiederholendes Muster ist. Man war ähnlich hilflos und taktisch überfordert wie 2006, 2008 und 2010 - und das im entscheidenen Moment. 2006 war das noch verständlich, immerhin fehlte es da gegenüber einer überragenden italienischen Mannschaft auch schlichtweg an Qualität und/oder Erfahrung. Zwei Jahre später war ebenfalls kein Kraut gewachsen gegen viel zu gute Spanier, wobei schon da die Art und Weise der Niederlage sehr ernüchternd war. In Südafrika scheiterte man wieder an La Furia Roja, ohne diese jemals wirklich in Gefahr zu bringen (mal abgesehen von Kroos' Torchance). Aber was konnte man mit Trochowski und Podolski über die Flügel schon erwarten...Man sprach dabei immer von "Niederschlägen, die die Mannschaft wachsen lässt".
Man konnte dieser Aussage fast glauben schenken, ein Titelgewinn 2012 schien durch die gewachsene Erfahrung und der immense qualitative Anstieg in der Breite realistischer denn je.
Und jetzt? Jetzt ist der Kern dieser Generation, Spieler die zum Teil noch unter Rudi Völler ihr Debüt gaben, abermals gescheitert wenn es drauf ankommt. Die Frage ist: wie können Schweinsteiger, Lahm, Podolski, aber auch Gomez oder Müller noch wachsen, wenn sie im 2-Jahresrythmus sowohl auf Länderspielbasis, als auch im Verein (CL), einen Tritt in die Eier bekommen, der seines gleichen sucht. Wie sollen die sich aufbäumen und insbesondere ein Siegergen entwickeln? Ich bin fast so weit zu sagen, dass die Jungs verbraucht und kaputt sind. Ich hatte schon nach dem unfassbaren CL-Finale die unschöne Vermutung, dass wir es mit einer "Loser-Generation" zu tun haben. Das ist kein kurzzeitiges "99er-Trauma" wie es Kahn & co. erlebt haben, hieran können Sportler mental zerbrechen.
Meiner Meinung nach muss ein frischer Wind her. Auch die Trainerposition muss stark unter die Lupe genommen werden. Der DFB darf sich mit diesen Ergebnissen nicht länger zufrieden geben und Nibelungentreue walten lassen.