Ich möchte dieses Thema einmal wieder aufgreifen.

Ich spiele nun seit zwei Jahren bei meinem Verein in der oberen Kreisliga und bekomme auch eine Aufwandsentschädigung, da ich nicht direkt im Ort des Vereins wohne und einige Kilometer und vor allem Zeit investieren muss.

Nun bin ich Ende letzten Jahres umgezogen und die Entfernung zum Ort des Vereins ist angestiegen. Pro Trainingseinheit/Spiele lege ich 85 km zurück, Fahrtzeit pro Strecke ca. 35 Minuten. Die Spritkosten werden zusätzlich zur Aufwandsentschädigung - zumindest anteilig - vom Verein getragen.
Ich muss sagen, dass der Aufwand neben meinem Studium und Nebenjob doch sehr hoch ist. Dennoch mache ich es gerne, da mir Verein und die Leute dort in den abgelaufenen 2 Jahren ans Herz gewachsen sind und sich die sportliche Situation - wenn auch in kleinen Schritten - stets verbessert hat.

Nun hatte ich gestern ein Gespräch mit dem Vorstand/Trainer zur neuen Saison, in dem mir der Vorsitzende mitgeteilt hat, dass er mit mir sehr zufrieden ist und mich sehr gerne weiter im Trikot seines Vereins sehen würde. Dennoch will er mir die Entschädigung um die Hälfte kürzen, da ich mit Abstand der teuerste Spieler sei und es ungerecht wäre, vor allem den Leuten aus dem Ort selber gegenüber.

OK, ich kann diese Argumentation nachvollziehen und bin sicherlich nicht der Typ, der wegen ein paar Cent irgendwo Fußball spielt. Aber wie gesagt: Ich muss immer meinen Aufwand In Relation sehen und der ist in meinen Augen sehr hoch, im Vergleich zu anderen "auswärtigen Spielern" fahre ich die doppelte-dreifache Strecke und trainiere fast immer. Mein Wochenablauf ist so abgestimmt, dass ich es fast immer zum Training schaffe, auch wenn ich dafür einiges an Stress in Kauf nehme. Andere Spieler dagegen melden sich gerne auch schonmal mit stupiden Ausreden ab.

Dass ich der teuerste Spieler bin, ist immer leicht gesagt. Ich selbst weiss es nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass andere eine ähnliche Zahlung erhalten oder zumindest nicht weiter hinter mir liegen. Und die höheren Spritkosten lassen sich durch die weitere Anreise nun mal nicht vermeiden.

Ich soll mir nun in Ruhe darüber Gedanken machen und in den kommenden 1-2 Wochen nochmal mit ihnen sprechen.

Meine Überlegungen sind nun wie folgt:
- Grundsätzlich bin ich bereit, auf einen Teil des Geldes zu verzichten, aber nicht auf die Hälfte, da die Argumentation für mich nachvollziehbar ist. Die Spieler aus dem Ort sind meine Teamkollegen und ich sehe ja auch, wie sie sich in den Verein einbringen.
- Die anderen auswärtigen Spieler trainieren eigentlich alle weniger als ich, trotz kürzerer Anreise und somit geringerem zeitlichen Aufwand. Daher bin ich der Meinung, dass es OK ist, dass ich mehr als sie bekomme. Wenn, dann sollten alle auswärtigen Spieler auf einen Teil ihrer Aufwandsentschädigungen verzichten.
- Das Geld, das der Verein so einspart, sollte der Mannschaft und somit ALLEN Spielern zu gute kommen (durch Prämienzahlungen in die Mannschaftskasse am Saisonende).

Wie seht ihr das? Würdet ihr dem Verein entgegen kommen?