Hi,
im Februar dieses Jahres habe ich mir in der Halle eine leichte Schultereckgelenksprengung links (da ist das Eckgelenk nicht wirklich gesprengt, nur die Bänder verletzt) zugezogen. Deshalb möchte ich hier einen kleinen Ablauf/Erfahrungsbericht posten.
Verletzung am 12. Februar 2012:
Da ich den genauen Hergang der Verletzung nicht mehr beschreiben kann, starte ich mit dem was danach noch passiert ist:
Ich verspürte starke Schmerzen am Ende des Schlüsselbeins, das oben an der Schulter ist (also Schultereckgelenk). War mir aber eigentlich gleich relativ sicher, dass nix gebrochen ist (gespielt habe ich natürlich nicht mehr). Meine Bewegungen (v.a. nach oben und zur Seite) wurden mit Schmerzen begleitet. Also bin ich gleich danach von unserem Physiotherapeuten getaped worden und dann heimgefahren, um abzuwarten, ob es noch besser wird.Wurde aber nicht besser also sind wir ins Krankenhaus gefahren (war ja Sonntag), dort dann kleine Bewegungstests und zwei Röntgenaufnahmen.
Diagnose: Kein Bruch und sonst ist auch nichts zu erkennen.... (möglicherweise ein Haarriss, hieß es dort).
Also sollte es nach zehn Tagen nicht besser werden, nochmal zum Arzt; ansonsten halt nicht drauf fallen lassen. Schmerzmittel wurden mir noch verschrieben, die Schulter blieb unbehandelt.
Dann sind wir nach Hause gefahren.
In der ersten und zweiten Nacht hatte ich dann beim Liegen solche Schmerzen, dass ich doch mal eine Tablette genommen habe.
Woche 1:
In der ersten Woche habe ich dann automatisch eine Art Schutzhaltung eingenommen, was rückblickend nicht so gut war, da die Schulter eher unbeweglicher wurde. Der Schmerz wurde langsam besser, doch bei bestimmten Bewegungen gab es einen richtigen Stechschmerz, auch beim Liegen.
Training: Keinerlei Aktivität
Woche 2:
Es ging bergauf. Leichte Schmerzen verspürte ich nur noch am Anfang der Woche und sonst gab es im Alltag nahezu keinerlei Probleme mehr (wenn ich nicht gerade darauf gelegen bin). Ende der Woche im Alltag keine Schmerzen mehr. Weiterhin bewegte und benutzte ich die Schulter jedoch kaum.
Training: Keinerlei Aktivität
Woche 3:
Nun war ich wohl etwas übermütig (wohl auch weil in dieser Woche das erste Rückrundenspiel anstand), da ich halt im Alltag keine Schmerzen mehr verspürte und mich so auch recht gut fühlte, hatte ich vor, im Training schon mal vorsichtig mit dem Werfen zu beginnen. Doch soweit kam es gar nicht, denn schon bei einer Körpertäuschung (also einer recht schnellen ruckartigen Bewegung) beim Warmwachen merkte ich wieder diesen Stechschmerz. Also brach ich das Ganze ab und stellte auch weitere Aktivitäten ein. Stattdessen vereinbarte ich einen Termin bei meinem Orthopäden, da ich jetzt eine genauere Diagnose haben wollte.
Training: Nach dem beschriebenem Training, keinerlei Aktivität mehr
Woche 4:
Montags stand dann der Termin an, die Diagnose hieß dann Schultereckgelenksprengung (so wie oben beschrieben) und ich bekam die Info, dass dies 5-6 Wochen Pause bedeutet (also ab dem Tag noch drei Wochen). Zudem sagte man mir, was ich alles im sportlichen Bereich (Laufen, Fußball ohne Körperkontakt und Werfen, Rad fahren) machen könnte und bekam ein Blatt mit tollen Schulterübungen, welche ich spontan machen sollte. Schnelle und ruckartige Bewegungen, Übungen über Kopf und Druck bzw. Reibung auf der Schulter (wozu natürlich auch das TW-Spiel gehört) waren verboten.
Schmerzen im Alltag hatte ich auch in dieser Woche nicht.
Training: Zweimal bin ich für eine 3/4-Stunde gelaufen. 1x Rad gefahren.
Woche 5:
Schmerzen im Alltag weiterhing keine (nur wenn ich beim Schlafen drauf lag, spürte ich am Morgen einen Druck im Gelenk). Also entschied ich mich ins Training zu gehen. Dabei stellte ich mich halt nicht ins Tor und ließ dann die Sachen, bei denen es zu einem Körperkontakt kam, aus. Also machte ich hauptsächlich Pass-, Dribblings-, Schuss-, Koordinations- und Laufübungen mit.
Klappte super und ich kam auch wieder in den normalen Rhythmus.
Parallel machte ich im Training auch meine Schulterübungen, die hauptsächlich die Beweglichkeit wieder förderten.
Training: 1x Laufen, 3x Mannschaftstraining (nicht im Tor und keine Kontaktübungen), Schulterübungen
Woche 6:
Überhaupt keine Schmerzen mehr. Also startete ich zusammen mit meinem TW-Trainer eine Sondereinheit, in der ich langsam wieder an das Werfen gewöhnt wurde (u.a. auf Matten), da eine gewisse Hemmung aufjedenfall vorhanden war.
Dies klappte recht gut und so startete ich ganz normal ins Mannschaftstraining, auch als Torwart. Lediglich war der „Fangvorgang“ nach links noch nicht ganz so rund wie sonst. Ansonsten klappte alles schon wieder super, sodass ich am Wochenende auch spielen durfte.
Training: 1x Sondertraining (Langsames Werfen), 2x Mannschaftstraining (normal), Schulterübungen
Woche 7:
In der 7. Woche ging es dann wieder in den ganz normalen Trainingsablauf und dem Spiel am Wochenende. Lediglich im TW-Training legten wir bei mir mehr Wert auf die linke Seite, da es hier noch etwas zu verbessern gab (eindrehen immer viel zu früh, teilweise auf links falsche Hand). Ansonsten alles normal.
Schmerzen hatte ich auch bei akuter Belastung des Eckgelenks nicht mehr.
Training: 1x TW-Training (mit dem Augenmerk auf links), 2x Mannschaftstraining (normal)
Woche 8:
Training: 1x TW-Training (wieder normal), 2x Mannschaftstraining
Fazit:
Auf keinen Fall zu früh anfangen, auch wenn im Alltag keine Schmerzen mehr zu verspüren sind, unbedingt noch warten.
Da doch die Beweglichkeit etwas darunter leidet, evtl. die Schulterübungen auch ins Training einbauen, es hilft!
Langsam mit dem Werfen auf die entsprechende Schulter anfangen (Matten, usw.)
Persönlich habe ich nicht viel Leistung mit der Verletzung verloren, jedoch lief es auf der linken Seite nicht ganz so rund wie vorher, da eine Hemmung, komplett auf die Schulter zu fallen, vorhanden war. Mit meinem TW-Trainer habe ich dies jedoch wieder in den Griff bekommen.
So das war mein kleiner Erfahrungsbericht, ich hoffe er hilft dem ein oder anderen von euch, ihr könnt auch noch was fragen, wenn euch etwas interessiert.
Mfg Chris