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Thema: Der nasse Sack

Baum-Darstellung

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  1. #15
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Pioter,
    ich bemängele bei diesem Sprung, daß er das Schwungbein nicht mitzieht. Also Absprung rechts, Schwungbein links anziehen. Auch erfolgt die Landung zum Teil so, daß der Ellenbogen des unteren Armes unter den Rippen zu liegen kommt, dies kann Rippenverletzungen ach sich ziehen. Man sieht sehr gut, wie er nachdem Fallen immer den Oberkörper vom Ellenbogen rollen muss, damit hier die Last sofort weggeht.
    Prima sieht man es beim dritten Sprung, wo er den Ball nicht wirklich erreicht, weil er das Schwungbein nicht mitnimmt, und daher Reichweite einbüsst. Hier müßte er aufgrund der nicht optimalen Sprungleistung sogar schon übergreifen und das trotz optimaler Körperstreckung... Auch sein Fall danach: Er fällt auf die Seite und muss sofort die Last von seinen Rippen nehmen und probiert sogar zwanghaft, nicht nach vorn zu rollen. Er schlittert daher über den Oberarm und die Schultern, und stemmt mit den Beinen sich hoch, damit die Rippen nicht auf dem Ellenbogen liegen.
    Im Laufen dann tritt er sogar noch auf den aus dem Tor zurück rollenden Ball, man kann gut erkennen, welches Risiko das für die Bänder des Knöchels bedeutet... Durch seine Art fällt er zudem dann immer wieder mit dem Oberkörper leicht rückwärts und rutscht so in Richtung Tor, anstelle davon weg.
    Erst bei 3:47 muss er, weil sein Auftakt und Stemmschritt etwas zu groß ist, mit dem Schwungbein arbeiten, um seiner Hüfte genug Schub zu geben, weil er mit dem Sprungbein nicht genug Impuls aufbauen kann. Hier erreicht er eine nahezu optimale Streckung und Körperspannung, kann aber aufgrund der mangelhaften Auftaktbewegung im Absprungbein nicht genug Kraft hinter die Flugphase bringen - erreicht daher denn Ball nicht korrekt. Sein Fall ist dabei wesentlich besser, aber er verhindert wieder eine Abrollbewegung und lenkt so die Last auf den Ellenbogen, der damit unbeweglich wird, was die Einleitung der Bewegung zum Aufstehen deutlich erschwert, weil er erst den Stop der Bewegung abwarten muss, bevor er den unteren Arm entlasten und zum aufstehen benutzen kann.
    Bei 4:41 kann man erneut den Fehler der Auftakbewegung erkennen, er bekommt einfach nicht mehr den Schub hinter seine Sprungbewegung, läßt dann sogar das Schwungbein schleifen und versucht in einer eher tapsigen Bewegung über zu greifen, was völlig misslingt. Denn er ist da bereits zu spät. Da er dabei nach hinten überdreht, sieht man hier, wie sein Fall voll auf Ellenbogen und Schulter durchschlägt und er nahezu überhaupt keine Chance hat seinen Fall zu mildern oder zu dämpfen- ein sehr hohes Verletzungsrisiko... vor allem sieht man wie er richtig aufkracht und die Erschütterung ihn förmlich wie einen Flummy vom Boden zurück prallen läßt - die knietische Energie muss ja umgeformt werden.
    Beim letzten Sprung stimmt, bis auf die Auftaktbewegung und das schleifende Schwungbein eigentlich alles. Nur bei der Langung macht er das richtig, daß er sich mit auf den Ball stützt, doch seine Angewohnheit, den Ellenbogen unter den Körper zu ziehen bringt Ihn erneut in die missliche Lage, die Last von den Rippen nehmen zu müssen, die der Ellenbogen erzeugt - schön kann man am Ende erkennen, wie er die Hüfte hochrollen läßt, um eben genau dies zu bewerkstelligen.

    Alles in allem eine recht gute Sache, sehr schön anzuehen... doch die kleinen Feinheiten darauf sollte man aufmerksam machen.

    La_Chat: Du kannst beide Formen in diesem Video finden:
    virtuelles Torwarttraining, Hechten für Kinder

    Bei 1:00 siehst Du die seitliche Landung, bei 1:30 dann den Bogenflug.
    Jetzt könnte man denken, er kann nur das eine, bzw. ich favorisiere eine Form. Mir ist eher wichtig, daß ein Torwart für sich heraus findet, welche Technik er wann und wie einsetzt.
    Achte mal im Video auf die Technik ab 3:07 bei der Station von Klaus Fey:
    Die Blaue Mauer auf dem Torwart.de Camp 2011
    Achte insbesondere auf den unteren Arm!
    Dann denkt daran, wie er fällt, also das er eine Technik einsetzt, die Situationsgebunden passt - und nicht etwas, was vorgegeben ist, wie bei der Trainingsform.
    Dies halte ich im Tw Training für essentiell.
    Geändert von Steffen (16.04.2012 um 13:11 Uhr)
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

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