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Thema: Der nasse Sack

  1. #1
    Torwarttalent
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    Standard Der nasse Sack

    Wie viele andere habe ich eine schwächere Seite: Bei mir ist es die Linke. Mein Problem ist, dass ich meist nur mit den Händen zum Ball gehe, sodass ich auch nie zuerst mit dem Ball, sondern immer mit der Hüfte zuerst aufkomme. Unter anderem führt das dazu, dass ich es auch nicht schaffe mich abzurollen und wenn dann verkehrt herum, also mit dem Gesicht Richtung Spielfeld. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Übungen aus dem Kniestand wirklich helfen, weil ich da das Abrollen nie brauche. Wisst ihr wie ich trainieren kann, mit dem Ball zuerst zu landen und dann auch richtig abzurollen?
    P1030565.jpg
    So sieht das bei mir aus.

  2. #2
    Welttorhüter
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    Avatar von Manuel
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    Ein Hinderniss, welches dich dazu zwingt auch mit den Beinen richtig abzuheben könnte helfen.

    Eine gekippte Bierbank (oder Biertisch), eine Hürde aus Stangen, oder hohe Hütchen zum Beispiel.


  3. #3
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    Avatar von HannSchuach
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    Wie Manuel schon erwähnt hat:

    Such dir eine Hürde, über die du kommen musst --> am besten Stangen oder noch besser (schmerzfreier) 2 Stangen aufstellen und dazwischen einfach ein Absperrband binden.

    Dann kannst du auch in der Höhe variieren und dich steigern.

    Probiers zuerstmal auf deine "Schokoladenseite". Dann wechsle auf die schlechte Seite. Beginne tief und schau, dass du technisch korrekt drüber kommst (man kanns ja auch ein paar mal ohne Ball versuchen).
    Lass dich von deinem TWT ausbessern (in technischer Sicht).

    Du wirst sehen, dass du schnell Fortschritte machen wirst.

    lg HannSchuach

  4. #4
    User des Jahres 2012 und 2013
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    Avatar von HannSchuach
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    und hast du die Tipps schon mal ins Training einfließen lassen?!?!

    lg HannSchuach

  5. #5
    Torwarttalent
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    Bisher noch keine Gelegenheit gehabt. Erst am Montag habe ich TW-Training.

  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Da fehlt auch Sprungkraft auf dem rechten Bein
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  7. #7
    Torwarttalent
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    Mir ist erst jetzt aufgefallen, dass das Bild ja einen Sprung in die rechte Ecke zeigt. Also fehlt mirdoch eigentlich die Sprungkraft im linken Bein, oder?

  8. #8
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    Warum sollte er bei solch einem Ball nach rechts mit links abspringen?
    Farblegende: Moderator | Privatperson

  9. #9
    Torwarttalent
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    Das Bild zeigt winen Sprung von mir in die Ecke, die eigentlich nicht meine schwache ist. Da dieses Bild gestellt ist, passiert mir genau das, was sonst immer in der anderen schwachen Ecke passiert.

  10. #10
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Sorry,
    wenn Du Hilfe suchst, dann stelle ein Bild oder Video der Ecke ein, wo das Problem auftritt und kein gestelltes.
    Denn gestellt ist nie so, wie es wirklich ist.

    Daher am Besten ein Video... und dann die Ecke, wo das Problem herrscht.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  11. #11
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    Zitat Zitat von olympiadario Beitrag anzeigen
    Mir ist erst jetzt aufgefallen, dass das Bild ja einen Sprung in die rechte Ecke zeigt. Also fehlt mirdoch eigentlich die Sprungkraft im linken Bein, oder?
    Absprung nach Rechts mit rechtem Bein, nach Links mit linkem Bein. Soltest mit Jemandem der Sich auskennt das mal trainieren. Übungen zur Körperspannung würden dir auch weiterhelfen. Kan dir per PN einen Athletikzirkel senden.

    PS: Schau dir mal das Video (kugstuhier) von Oskar Rybicki an. Da sihst du teilweise einen fast perfekten Bewegungsablauf)

    MfG
    Pioter
    Geändert von Pioter (16.04.2012 um 12:10 Uhr)

  12. #12
    Blickfeld Avatar von La_Chat
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    Hallo zusammen,

    dann geb' ich auch mal meinen Senf dazu.
    Zunächst einmal olympiadario, in welcher Jugend (Altersklasse) spielst du?
    Dann zu dem Foto: Ich persönlich finde, daß es jetzt nicht soo mies aussieht. Da habe ich es bei unzähligen jungen (und auch alten) Torleuten bedeutend schlechter gesehen. Du fängst den Ball recht sicher und hast die Arme schön vor dem Körper. Die Bewegung könnte gerne noch ein bischen mehr in den Ball hinein sein, aber sonst schaut das ok aus.
    Du selbst bemängelst deine Landung. Nun, es gibt immer mehrere Möglichkeiten zu landen. Das ist zum einen Situationsbedingt und dann spielen die "Philosophien" der Torleute und Trainer noch eine Rolle. Der berüchtigte "nasse Sack" klatscht einfach mit der vollen Breitseite auf den Boden. Das solltest du natürlich vermeiden. Aber eine saubere Landung über die Hüfte ist ebenso schmerzfrei möglich, wie das angesprochene Landen über den Ball. Entscheidend ist, welche Technik du vorher einsetzt. Um dich über den Ball abzurollen musst du die Beine schon ordentlich hoch bekommen um den Körperschwerpunkt zu verändern. Hierzu solltest du dir mal Steffens Postings zum Bogenflug ansehen. Er erklärt die Technik da sehr schön und verständlich. Wir hatten auch beim ersten Camp mit Steffen eine schöne Übung zum "sanften" Landen gemacht. Oder war's beim zwoten?! Vllt find ich ja noch ein Video davon...
    Vorraussetzung für einen guten und sinnvoll eingesetzten Bogenflug ist aber auch eine gewisse Flughöhe und Distanz des Balls. Bei der Höhe wo du die Murmel auf dem Foto fängst, kannst du auch recht problemlos über die Hüfte landen. Dabei musst du nur drauf achten, daß du nicht einfach aufklatscht, sondern die Landung über Oberschenkel > Hüfte > Seite > Arme/Schulter abfederst. Wenn du den Schwung geschickt mitnimmst, kannst du aus der Bewegung heraus über die Schulter wenden und direkt wieder aufstehen, was gerade für eine schnelle Spieleröffnung durchaus von Vorteil ist.
    Früher war er der Panther im Verein, neulich meinte jemand: "Guck mal! Ein fliegendes Schwein!"

  13. #13
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Pioter,
    ich bemängele bei diesem Sprung, daß er das Schwungbein nicht mitzieht. Also Absprung rechts, Schwungbein links anziehen. Auch erfolgt die Landung zum Teil so, daß der Ellenbogen des unteren Armes unter den Rippen zu liegen kommt, dies kann Rippenverletzungen ach sich ziehen. Man sieht sehr gut, wie er nachdem Fallen immer den Oberkörper vom Ellenbogen rollen muss, damit hier die Last sofort weggeht.
    Prima sieht man es beim dritten Sprung, wo er den Ball nicht wirklich erreicht, weil er das Schwungbein nicht mitnimmt, und daher Reichweite einbüsst. Hier müßte er aufgrund der nicht optimalen Sprungleistung sogar schon übergreifen und das trotz optimaler Körperstreckung... Auch sein Fall danach: Er fällt auf die Seite und muss sofort die Last von seinen Rippen nehmen und probiert sogar zwanghaft, nicht nach vorn zu rollen. Er schlittert daher über den Oberarm und die Schultern, und stemmt mit den Beinen sich hoch, damit die Rippen nicht auf dem Ellenbogen liegen.
    Im Laufen dann tritt er sogar noch auf den aus dem Tor zurück rollenden Ball, man kann gut erkennen, welches Risiko das für die Bänder des Knöchels bedeutet... Durch seine Art fällt er zudem dann immer wieder mit dem Oberkörper leicht rückwärts und rutscht so in Richtung Tor, anstelle davon weg.
    Erst bei 3:47 muss er, weil sein Auftakt und Stemmschritt etwas zu groß ist, mit dem Schwungbein arbeiten, um seiner Hüfte genug Schub zu geben, weil er mit dem Sprungbein nicht genug Impuls aufbauen kann. Hier erreicht er eine nahezu optimale Streckung und Körperspannung, kann aber aufgrund der mangelhaften Auftaktbewegung im Absprungbein nicht genug Kraft hinter die Flugphase bringen - erreicht daher denn Ball nicht korrekt. Sein Fall ist dabei wesentlich besser, aber er verhindert wieder eine Abrollbewegung und lenkt so die Last auf den Ellenbogen, der damit unbeweglich wird, was die Einleitung der Bewegung zum Aufstehen deutlich erschwert, weil er erst den Stop der Bewegung abwarten muss, bevor er den unteren Arm entlasten und zum aufstehen benutzen kann.
    Bei 4:41 kann man erneut den Fehler der Auftakbewegung erkennen, er bekommt einfach nicht mehr den Schub hinter seine Sprungbewegung, läßt dann sogar das Schwungbein schleifen und versucht in einer eher tapsigen Bewegung über zu greifen, was völlig misslingt. Denn er ist da bereits zu spät. Da er dabei nach hinten überdreht, sieht man hier, wie sein Fall voll auf Ellenbogen und Schulter durchschlägt und er nahezu überhaupt keine Chance hat seinen Fall zu mildern oder zu dämpfen- ein sehr hohes Verletzungsrisiko... vor allem sieht man wie er richtig aufkracht und die Erschütterung ihn förmlich wie einen Flummy vom Boden zurück prallen läßt - die knietische Energie muss ja umgeformt werden.
    Beim letzten Sprung stimmt, bis auf die Auftaktbewegung und das schleifende Schwungbein eigentlich alles. Nur bei der Langung macht er das richtig, daß er sich mit auf den Ball stützt, doch seine Angewohnheit, den Ellenbogen unter den Körper zu ziehen bringt Ihn erneut in die missliche Lage, die Last von den Rippen nehmen zu müssen, die der Ellenbogen erzeugt - schön kann man am Ende erkennen, wie er die Hüfte hochrollen läßt, um eben genau dies zu bewerkstelligen.

    Alles in allem eine recht gute Sache, sehr schön anzuehen... doch die kleinen Feinheiten darauf sollte man aufmerksam machen.

    La_Chat: Du kannst beide Formen in diesem Video finden:
    virtuelles Torwarttraining, Hechten für Kinder

    Bei 1:00 siehst Du die seitliche Landung, bei 1:30 dann den Bogenflug.
    Jetzt könnte man denken, er kann nur das eine, bzw. ich favorisiere eine Form. Mir ist eher wichtig, daß ein Torwart für sich heraus findet, welche Technik er wann und wie einsetzt.
    Achte mal im Video auf die Technik ab 3:07 bei der Station von Klaus Fey:
    Die Blaue Mauer auf dem Torwart.de Camp 2011
    Achte insbesondere auf den unteren Arm!
    Dann denkt daran, wie er fällt, also das er eine Technik einsetzt, die Situationsgebunden passt - und nicht etwas, was vorgegeben ist, wie bei der Trainingsform.
    Dies halte ich im Tw Training für essentiell.
    Geändert von Steffen (16.04.2012 um 13:11 Uhr)
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  14. #14
    User des Jahres 2012 und 2013
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    Avatar von HannSchuach
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    Zitat Zitat von Pioter Beitrag anzeigen
    PS: Schau dir mal das Video (kugstuhier) von Oskar Rybicki an. Da sihst du teilweise einen fast perfekten Bewegungsablauf)

    MfG
    Pioter
    Der Keeper aus dem Video wird sich mal freuen, wenn er auf die 30 zugeht. Sprich: Hüfte, Ellbogen, Rippen etc. Soweit ich das beurteilen kann, fällt er immer schön auf die Hüfte sowie Ellbogen unterm Brustkorb. Da sind Schmerzen und Abnützung vorprogrammiert.

  15. #15
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    HannSchauach,
    er ist nicht der einzige Torwart mit dieser 'Krampfhaltung' beim Fallen. Und daher habe ich das auch angesprochen... Aber nett, daß es noch jemand sieht... bin ich nicht allein
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  16. #16
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    Avatar von HannSchuach
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    Steffen:

    Das könnte aber ein "langer Weg" werden, diese von dir angesprochene "Krampfhaltung" wieder aus dem Automatismus heraus zu bekommen.

  17. #17
    Freizeitkeeper
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    @Steffen
    Du hast recht.
    "Mir ist erst jetzt aufgefallen, dass das Bild ja einen Sprung in die rechte Ecke zeigt. Also fehlt mirdoch eigentlich die Sprungkraft im linken Bein, oder"
    Wollte eigentlich nur das mit dem Absprungbein verdeutlichen.

    Gruß
    Pioter

  18. #18
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Zitat Zitat von HannSchuach Beitrag anzeigen
    Der Keeper aus dem Video wird sich mal freuen, wenn er auf die 30 zugeht. Sprich: Hüfte, Ellbogen, Rippen etc. Soweit ich das beurteilen kann, fällt er immer schön auf die Hüfte sowie Ellbogen unterm Brustkorb. Da sind Schmerzen und Abnützung vorprogrammiert.
    Ich finde seine Streckung sehr gut, der Hüftstand ist auf der Linie Schultern-Oberkörper-Oberschenkel. Oskar Rybicki verschenkt aber bis zu einem halben Meter, weil er sich mehr streckt als springt. Man könnte sagen: "Ein gutes Pferd springt nicht höher, als es muss." Aber je besser ich mich bei diesen Bällen nach vorn-oben abdrücke, desto leichter fällt mir die Landung und die Ballkontrolle. Er hat indes vollkommen automatisiert, nicht in den Bogenflug zu gehen, sondern ein Stück weit herunter zu fallen. Er macht das relativ kontrolliert und kann es auch x-fach reproduzieren. Doch es ist eine Quelle für Verletzungen und schnelleren Verschleiß und es kostet Distanz. Ich sehe es so: Bei der Höhe des geworfenen Balles und wie nah der Torwart dran ist, ist die Technik grundsätzlich ok - ohne, dass er auf den Arm fällt. Darüberhinaus wird er Probleme bekommen, denn die Streckung ist ja schon voll ausgeprägt. Wo soll dann ohne deutlicheren Absprung (und idealerweise Bogenflug) die Reichweite herkommen?! In der Szene, in der er den Ball nicht fangen kann, geht er mit dem unteren Arm zum Ball und kann dann die Streckung eben nicht mehr halten, sondern die Hüfte knickt nach unten durch. Nicht zufällig erreicht er den Ball nicht mehr ausreichend. Hier wäre bei einem Bogenflug genug Dynamik vorhanden gewesen, den Ball abzuwehren, womöglich sogar zu sichern. Interessant wäre, wie er sich verhält, wenn die Bälle auf ein Ziel noch weiter von ihm entfernt geworfen werden. Greift er dann über? Geht er dann in den Bogenflug? Kommt er dann mit den Händen zuerst auf den Boden und rollt sich ab?

    Nehme ich nur dieses vorhandene Bochum-Video, finde ich sein Verhalten nicht optimal. Wenn der Torwart auf der schwächeren Seite zumindest so weit ist, sich so abzudrücken, dass er auch bei extremer Distanz zum Ball eine volle Streckung beibehalten kann dann ist schon viel gewonnen - auch ohne Übergreifen. In dem Video sieht man aber deutlich, wie schnell die volle Streckung ohne Bogenflug darin endet, dass Stabilität, Dynamik und Reichweite regelrecht pulverisiert werden. Und schon knallt auch Oskar Rybicki ziemlich unsanft auf Hüfte und Arm. So ist da alles andere als vorbildlich.
    Geändert von nik1904 (16.04.2012 um 14:21 Uhr)

  19. #19
    Blickfeld Avatar von La_Chat
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    Oha... ich hab mir das Video gerade erst mal zu gemüte geführt. Also als Positivbeispiel würde ich das auch nicht nehmen! Abgesehen von einem eher schwachen Absprung geht mir die Bewegung auch zu stark nach hinten. Alles eher suboptimal. Allerdings ein tolles, gestelltes Blendervideo. Der Laie würde sagen "Geil, wie der fliegt!" Wer sich ein bischen auskennt, bekommt bei jeder Landung schmerzen im Arm...
    Aber das Video hat ein positives! (Achtung OT!) Wenn ich das sehe, mache ich mir über meinen Absprung nach 1,5 trainingsfreien Jahren keine Sorgen mehr. Da komm' ich noch besser weg...
    Früher war er der Panther im Verein, neulich meinte jemand: "Guck mal! Ein fliegendes Schwein!"

  20. #20
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Hier mal ein Video von Neuer:

    http://www.youtube.com/watch?v=OpiAFoaJyvE

    Dass er bei hohen Bällen rechts ganz selten übergreift, ist bekannt. Trotz meiner hohen Meinung von der TW-Ausbildung bei Lothar Matuschak ist das für mich ein Ausbildungsfehler. Aber gut, das geht z.B. Adler auch nicht anders. Es geht letztlich um Effektivität. Und auch wenn Neuer einen Tick verschenkt, wenn er rechts nicht übergreift, so sieht man doch deutlich die Dynamik des Absprungs und dass er die Körperspannung und Streckung extrem lange halten kann. Seht Euch mal die Beine an im Vergleich zu Rybicki. Bei Letzterem ist fast nur Streckung, bei Neuer arbeiten sie noch im Sprung mit. Klar, wir reden vom Vergleich der deutschen Nr. 1 mit einem Nachwuchskeeper eines Bundesligavereins. Doch das muss eigentlich in dem Alter schon besser sitzen. Generell ist frappierend, wie - tja, soll ich das so drastisch sagen - teilweise (!) schlampig auch auf höchstem Niveau an der Grundmethodik der Keeper gearbeitet wird. Was diese Bewegungsabläufe angeht, muss man immer wieder Gerry Ehrmann positiv hervorheben. Am 12.5. bei dem TW-Workshop in GE würde ich gerne mal Thomas Schlieck fragen, warum man so oft technische Defizite bei hochklassigen Nachwuchs- bis hin zu absoluten Top-Torhütern sieht.

    Die Problematik des Fallens dabei hat Steffen schon angesprochen. Da ist eine Menge Energie, die ein härterer Boden an den Körper zurückgibt. Ich drücke es mal vorsichtig und höflich so aus: Man sieht, dass Neuer und "Konsorten" ihre TW-Ausbildung weitgehend auf top Kunstrasen- und perfekten Rasenplätzen genossen haben...

    PS: Ich hoffe, dass ich Oskar Rybicki nicht zu nahe trete, wenn er das hier zufällig lesen sollte. Wir analysieren das, was uns zur Verfügung steht und bilden uns anhand dessen weiter. Wir sind alle nicht perfekt - und zu 99 % schlechtere Torhüter als so einer vom VfL Bochum. Dennoch meine ich, dass diese hier gemachten Analysen durchaus auch angehenden Profis und Top-Amateuren eine Hilfe sein können.

  21. #21
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Hallo Nik,
    nun, die meisten TwT legen sehr viel Wert auf die Bewegung zum Ball, aber um die Fallschule macht sich glaube ich keiner so wirklich Gedanken. Ich merke jeden Fall, denn ich wiege zuviel und bin nicht mehr im Training.
    Trotzdem:
    Mein Judo Trainer erinnerte mich immer daran, wie wichtig diese Sache sei. Damals sagte er:
    Wenn Du Judo lernen willst, musst Du zu allererst gut Fallen lernen! Denn Du wirst nicht immer der Werfende sein, sondern viel öfter in deiner Zeit geworfen werden - und nicht immer richtig und korrekt. Daher musst Du wissen, wie Du fällst, damit Du dich nicht verletzt! Und das ist das erste, bevor Du mit Judo überhaupt anfängst...

    Und der Satz, daß man zu erst Fallen lernt, er hat sich eingebrannt.

    Als ich dann zum Torwarttraining kam, brachte man mir eigentlich gar nichts bei. Ich musste mir förmlich alles selbst andichten - und hieß zu Recht wohl Kamikaze, denn es war selbstmörderisch.
    Das änderte sich dann, als ich beim Benefiz Spiel zwischen einer Landesliga Mannschaft und der deutschen Nationalmannschaft beim Warmmachen des Torwart (ich glaube es war Toni Schumacher, oder Uli Stein) hier als Zuschauer förmlich eine Einführung in die Torwarttechnik bekam, denn der Trainer und der Torwart erklärten den Zuschauern, was Sie machten, warum und natürlich auch danach ein paar Fragen beantwortet haben.

    Ab dann war ich im Sand unterwegs, auf der Wiese (und roch dreimal so derbe nach Hundkot, daß ich mich auf dem Heimweg mehrfach übergeben musste!) und dann auch im Tw Training, so ich nicht so sehr versuchte, die Bälle zu bekommen, sondern erst einmal richtig zum Ball zu kommen. Das dies nicht wirklich gelngen ist, lag in den Schmerzen, die ich hatte. Ich habe wohl Literweise Arnika Tinktur und Polyvidon-Iod verbraucht, ich habe mit aus Schaumstoff sogar selbst Polster gebaut, in der Hoffnung, daß es besser wird... und letztendlich konnte ich oft Tagelang weder richtig laufen, noch richtig schlafen und vom Wundsekret in den Klamotten gar nicht zu sprechen.
    So erinnerte ich mich an die Worte meines Judo Trainers und daran, wie die Torleute gefallen sind... und besuchte die Eintracht, Offenbacher Kicker und den FSV im Training, und versuchte mit den Augen zu stehlen... und erneut war ich wieder auf der Wiese, im Sand und auf dem platz unterwegs, jetzt aber umgekehrt, denn ich wollte zuerst fallen und kein Ball war mir zu hoch, denn ich wollte tief fallen und damit fest aufkommen.
    Und so lernte ich das Fallen.. ich lernte rund zu werden und der Energie des Aufschlages 'auszuweichen'... Als ich dann Fallen konnte, steigerte ich Höhe und Weite und am Ende der B-Jugend konnte ich fliegen, und das ohne das mir etwas weh tat, wenn ich eine "große" Parade machen musste, egal ob Hartplatz oder gefrorener Rasen...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  22. #22
    Amateurtorwart
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    Guten Morgen meine Herren,

    ich möchte mich meinen beiden Vorrednern anschließen. Das zeigt wieder einmal, dass TW-Training vielschichtig sein sollte. Jeder TW-Trainer und auch sein Schützling, profitieren davon bei anderen Sportarten genau die Elemente abzugucken, die in der jeweiligen Sportart zur absoluten Basis gehören. Wie Steffens Beispiel mit dem Judo, das ist für Torleute Gold wert. Ebenso kan man sich Sprungtechniken bei Leichtathleten anschauen, schnelle Schritte bei Fechtern oder Boxern, usw. Es ist der offene Geist und der Blick über den Tellerrand, der uns auch hier weiterbringt....

  23. #23
    Amateurtorwart Avatar von Hauschi
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    Tja, "der nasse Sack" ist auch mein größtes Problem.
    Es bleibt das Problem halbhohe und hohe Bälle aus der von mir aus gesehen linken Ecke zu fischen.
    Ich bin linksfuß, mir fehlt allerdings entweder die Sprungkraft im linken Bein, ich habe eine Blockade oder es ist nur die Technik, die mich daran hindert ordentlich mit dem linken Bein abzuspringen. Ich kann mich konzentrieren wie ich will, aber ich bekomm's nicht wie auf der rechten Seite hin.

    Was ich mache um diesen Mangel zumindest ein wenig zu kompensieren ist, dass ich nach links mit dem rechten Bein abspringe und mich im Flug um die eigene Achse drehe um den Ball mit der rechten Hand aus dem Tor zu wischen.
    Das ist alles andere als optimal, ich weiß.

    Wie trainiere ich am besten die Sprungkraft im linken Bein, wenn es daran liegen sollte?
    Problematisch sind mehrere Bänderrisse im linken Knöchel. Die Bänder sind mittlerweile sehr ausgeleiert.

    Wäre es sinnvoll die Sprünge nach links vom Beckenrand in den Swimming-Pool, bzw. in der Sandgrube zu üben, um eine evtl. Blockade zu überwinden?

    Manchmal habe ich auch das Gefühl mich mit den Beinen zu verheddern, wenn ich unbedingt mit links abspringen will. Klingt nach einem Technikproblem, aber mir fehlt das Know-How dieses zu beseitigen.

    Das Ganze ärgert mich so tierisch. :/

  24. #24
    Amateurtorwart Avatar von Hauschi
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    Hab jetzt selbst was über die SuFu entdeckt:
    Zuerst natürlich die tollen Videos von Steffen, die die grundlegenen Bewegungsabläufe verinnerlichen + dieser Text von nik:

    Zitat Zitat von nik1904 Beitrag anzeigen
    Ja, es gibt hier wirklich ausgiebig Gelegenheit, sich dahingehend schlau zu machen.

    Vielleicht mal zusammenfassend: Eine "Seitenschwäche" ist nichts Annormales. Sie betrifft selbst Spitzentorhüter und hat meist die Ursache in zwei Dingen:

    1. Die natürliche Ausrichtung des Körpers, eine Seite zu bevorzugen, was z.B. bedeutet, dass ein Rechtshänder, dessen Sprungbein das linke ist, einen Ball links oben besser erreichen kann (insbesondere hinsichtlich des Übergreifens), als rechts oben. Entsprechend ist die rechte Ecke bei flachen Bällen die bessere. Der Absprung und dass der Körper den Händen und dem Kopf zum Ball folgt, fallen in Richtung der genetisch präferierten Grundausrichtung leichter. Zwar muss sich der Rechtsfüßer auch nach rechts unten über den rechten Fuß gehen, doch wiegt die Möglichkeit, den "gewohnten" rechten Arm zum Ball zu strecken, dieses locker wieder auf.

    2. Ein Torwart wird immer versuchen, über Ausgleichbewegungen zum Ziel zu kommen, wenn Anleitung und Training zu keiner beidseits idealen Technik führen. Es ist nicht so, dass die Schokoladenseite automatisch in technischer Perfektion daherkommt, sondern auch da muss dran gearbeitet werden. Nur sind hier Fortschritte leichter zu erzielen. Fehlerhafte Abläufe automatisieren sich immer weiter. Manchmal führt das Talent dazu, dass es noch einigermaßen effektiv bleibt. Meist aber aber gehen mangelhafte Technik und mangelnde Effektivität Hand in Hand. Typisch ist z.B., dass auf der schwächeren Seite gar kein richtiger Absprung erfolgt, sondern der Torwart fast ausschließlich über Körperstreckung und einen vernachlässigenswerten Hüpfer den Ball zu erreichen versucht. Ein regelrechtes Plumpsen auf den Boden (nicht selten schmerzhaft) ist ein auffälliges Zeichen, dass bereits in der Bewegungsauslösung einiges schief geht. Ich bin zwar überzeugt, auch im hohen Torwartalter noch grundlegende Dinge erlernen zu können, doch logischerweise kann man nicht früh genug damti anfangen, eine saubere Technik beizubringen. Von Steffen gibt es in den Technik-Threads entsprechende Anleitungen für die Grundtechniken samt "Eselsbrücken". Da er selber mit sehr jungen Torhütern trainiert, kann man sich an Dingen orientieren, die er mit seiner "blauen Wand" macht. Diese "blaue Wand" ist ein Jugendtorhüter, mit dem einige Übungen für diese Altersklasse zu finden sind.

    Für mich beginnt der Kampf gegen die schwächere Seite in jeder Vorbereitung nahezu von Neuem. Ständiges Training unter korrekter Anleitung ist die einzige Möglichkeit dem entgegenzuwirken.

  25. #25
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Zitat Zitat von Hauschi Beitrag anzeigen
    Hab jetzt selbst was über die SuFu entdeckt:
    Zuerst natürlich die tollen Videos von Steffen, die die grundlegenen Bewegungsabläufe verinnerlichen + dieser Text von nik:
    Dazu guck doch doch bitte noch mal zwei Beiträge höher. Steffen sagt, dass das Fallen das erste sein sollte, das ein Torwart lernt. Und ich werde in dieser Sommervorbereitung das erste Mal das Pferd von hinten aufzäumen. Erst üben wir das Fallen, dann geht das Hauptaugenmerk auf die Bewegungsauslösung und den Gesamtablauf. Allerdings kann man auch nicht alles in Einzelteile zerlegen, so dass auch bei Fallübungen immer ein bisschen von den anderen beiden Dingen dabei ist.

    Dazu und unter genau diesem Aspekt bitte noch mal ganz explizit die Videos von Steffen ansehen! Wichtig: Dabei keine zu großen Bewegungen machen und zu große Distanzen überwinden. Einfach anfangen und den Fokus auf das Abrollen legen bzw. die Hände zuerst auf den Boden zu bringen und dann sukzessive den Krafteinsatz beim Absprung erhöhen. Dabei die Bälle erstmal weglassen, bis Du Zutrauen in die Bewegung hast. So was kann schon mal die ein oder andere Einheit in der Vorbereitung für sich in Anspruch nehmen. Zum Ende des Trainings kann man immer noch Gas geben und ein bisschen Schnellkraft bolzen. Ich hatte eh schon oft gesagt, dass Eigenmotivation und Krafttraining zu Hause zwingend sind, um Technik und torwartspezifische Aspekte in zwei oder drei Einheiten pro Woche ausreichend würdigen zu können.

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